Leipzig: Premier Inn Hotel statt Unister-Brache (Bauphase)

  • ^^
    Deswegen habe ich ja auch von aufbauender "Kontinuität der Stadtplanung" gesprochen, denn sicher wisst ihr dann ja auch, wie lange es gedauert hat, dass das Unihochhaus in dieser Funktion seinen Standort überhaupt gefunden hat. Das ist wie die ominösen 10-Geschosser ja nicht vom Himmel gefallen (anders als das ehemalig Hotel Merkur, dass ist in der Tat über Nacht gekommen; aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andernmal erzählt werden...).


    Und noch zur Stadtstruktur: Von über 30 Straßen der Innenstadt wurden lediglich fünf kleine Straßen (Goldhahngässchen, Bötchergässchen, Plauensche Straße, Matthäikirchhof, Töpferstraße) und zwei in Teilbereichen (Reichsstraße im Bereich des ehemaligen Sachsenplatzes, Schillerstraße im Bereich des Augustusplatzes) aufgelöst bzw. sind in großen Fußgängerbereichen aufgegangen. Das historische Rückgrat der Stadt war also völlig intakt. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.


    Wäre zum Schluß nur noch die philosophische Frage zu klären, was Hubert Ritter wohl mit einer zu 60% zerstörten Stadt gemacht hätte...

  • So recht voran geht es aber immer noch nicht. An der Brandmauer zum Nachbargebäude am Brühl steht immer noch ein respektabler Gebäuderest.

  • ^ Stimmt, während hier reger Betrieb herrscht, geht es bei Unister ein paar Meter weiter überhaupt nicht voran. Totenstille auf dem Areal, obwohl sich Stadt und Unister Ende Februar angeblich geeinigt hatten. Wer weiß, was der junge Seniorchef diesmal wieder auf dem Herzen hat: Noch ein Stockwerk mehr, ein Unister Walk Of Fame vor der Zentrale? Ich fürchte, das wird nicht nur die unterhaltsamste Baustelle Leipzigs, sondern deutschlandweit. Der nächste offene Protestbrief ist schon in Arbeit *Zwinker*.




    Der Plattenstummel ist nach wie vor präsent.

    Bilder: Cowboy

  • ^ Ich vermute mal eher, hier gibt es weiterhin Ärger mit dem Nachbarn am Brühl. Zur Sicherung des Nebnegbäude smüssen ja weitere Stahlträger angebracht werden. Mein letzter Stand war zwar, dass die Problem gelöst sind, aber die Tatsache, dass nur noch der direkt angrenzende Gebäudeteil steht, spricht dafür, dass dies doch noch nicht der Fall ist.

  • Never Ending Unister

    Der Grund für die weitere Verzögerung ist lt. dieser Kurzmeldung das Fehlen einer Unterschrift seitens der Stadt. Da diese Meldung bereits am 17.06.2010 erfolgte, sind nun auch die 4 Wochen vergangen, in denen man hoffte, die Unterschrift würde in dieser Zeit erfolgen. Für mich sieht es derweil fast so aus, als ob der ewige Zwist zwischen Unister und Stadt längst in die nächste Runde gegangen ist - nur diesmal unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

  • da ließe sich ja fast vermuten, dass sich unister auch eventuell einfach etwas übernommen hat. und jetzt nach gründen suchtn, wieso man doch gerade jetzt nicht bauen kann. wer weiß, vll ist michael ballack als werbeträger doch arg ins geld gegangen. :confused:

  • Die LVZ bringt ein wenig Lichts ins Dunkel: die Stadt Leipzig kann nach eigener Aussage momentan keine Baugenehmigung für die eingereichten Pläne erteilen. Grund hierfür ist die neungeschossige Rückwand des Unistergebäudes, dass sich zu nah an den Gebäuden Ritterstraße 44-48 befindet. Strittiger Punkt ist u.A., dass die dortigen Fentser in den 70ern in eine ehemalige Brandwand eingebaut wurden und die dahinter liegenden Räume momentan leer stehen. Bis Ende August hat Unister Zeit, zu reagieren, geht aber von einem Machtwort von OBM Jung aus.


    Mir stellt sich dabei zum einen die Frage, ob die jetzige Planung nach Einigung mit der Stadt nochmal geändert wurde und inwieweit Fenster in einer Brandwand überhaupt vor Verschattung zu schützen sind. Weiß da jemand genauer bescheid?

  • Die Leserkommentare zum Thema auf LVZ-online enthalten wieder alles, was man zu Unterhaltung und Erhellung benötigt:
    - die üblichen Beschimpfungen auf die "Sozis im Rathaus"
    - ähnliche Beschimpfungen der Bürokratie
    - ein Lob auf Unisters Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (an denen ich zweifle)
    - einiges Erhellendes zum Thema Baugenehmigungen
    - etliche Rechtschreibfehler
    http://nachrichten.lvz-online.…r-wirtschaft-a-40841.html

  • ich zweifel aber auch daran, ob die einsprüche wirklich seriös sind. laut lvz-print ausgabe stehen die büroräume seit jahren leer. und mit der tatsache, dass sie in einer brandmauer eingezogen sind, ist es eher fraglich, ob diese fenster rechtlich vertretbar sind, oder nicht gegen jede sicherheitsvorgaben verstoßen. und eine verschattung ist für mich etwas ganz normales, in einer dichten stadt. wenn man sich teilweise innenhöfe un berlin anschaut, da sind es teilweise keine 3 meter zwischen hauswänden (mit fenstner), so ist es nunmal, wenn grund und boden teuer sind. da gibt es nicht viel zu verschenken. und wie wir nun alle festgestellt haben, ist das unendliche bauen in die höhe auch nicht gern gesehen. was ich verstehen kann. und nachdem karstadt, kaufhof, der petersbogen, das bildermuseum und die höfe am brühl jegliche größeren zusammenhängenden flächen innerhalb des stadtringes zugepflastert haben, gibt es auch wenig alternativen. da hätte man eben schon früher mal sparsam, auf seiten der stadt, mit flächen umgehen müssen. (das bildermuseum an dieser stelle mal ausgenommen)

  • ^ Was hat das denn mit der Verfügbarkeit von Baugrundstücken innerhalb des Ringes zu tun? Unister wurden ja nun auch genügend Grundstücke direkt am Ring, aber außerhalb der Innenstadt angeboten.


    Frage ist halt, ob die Fenster Bestandsschutz genießen. Wenn dies der Fall ist, kann die Stadt nur wenig machen und man kann Unister nur ernaut daran erinnern, dass auch für sie das geltende Recht maßgeblich ist.

  • In Sachsen gibt es anders als in den meisten übrigen Bundesländern kein eigens geregeltes Fenster- und Lichtrecht im Sächsischen Nachbarrecht, siehe https://publikationen.sachsen.de/bdb/showDetails.do?id=39347


    Link zur NPD-Seite herausgenommen. C.


    In der BILD wird ja erklärt, der Fenstereinbau sei in den 90er Jahren "angeblich" ohne Baugenehmigung erfolgt. In dem LVZ-Artikel steht dagegen, sie seien "laut Bauakten Anfang der Siebzigerjahre nachträglich in eine Brandmauer eingebaut worden, die eigentlich zu dem bislang städtischen Grundstück gehörte, das Unister dort erworben hat." Warum nun Unister auf der Eigentumsfrage rumreitet ist mir schleierhaft. Mir erscheint einzig wichtig, ob der Einbau der Fenster nun damals genehmigt worden war oder nicht. Wem die Mauer mal gehörte oder nun gehört und ob das Gebäude bzw. die Räume hinter den Fenstern momentan genutzt werden oder nicht ist irrelevant.


    Aber diese Unister-PMs regen mich sowieso immer mehr auf. Wer sind sie denn, dass sie öffentlich fordern, dass Bauordnungen, Baugenehmigungen, Gesetze usw. eigens für Sie vom Oberbürgermeister außer Kraft zu setzen sind?

  • @dase

    ich schlage mich hier auf keine seite, weder pro noch contra unister. ich versuche nur, aus meiner sicht zu erschließen, was in den köpfen beider seiten vor sich geht .... und da es schon genug gibt, die sehr kritisch mit unister umgehen, wollte ich eben mal darstellen, was sich vll unsere freunde von unister sich denken. :) und wenn sie nunmal gerne ihre hauptzentrale, die unumstritten prestige darstellen soll, bevorzugt IM zentrum positioniert werden soll, und nicht irgendwo außerhalb vom ring, dann ist das eben so gedacht. und IM ring, gibts eben kaum mehr freies großes bauland. für 1000 mitarbeiter. und ganz ehrlich, für 40-50 millionen würde ich mir auch schon was wünschen, was mir persönlich gefällt. wenn ihr zuviel geld habt, und euch gerne nen A6 kaufen wollt, und der autohändler sagt, er hat nur noch A4s, dann wärt ihr auch traurig, un würdet versuchn, doch noch an einen a6 zu kommen ... oder nicht?

  • ^ Da hast du schon recht, allerdings soll hier zum einen ein A6 für den Preis eines A4s gekauft werden, zum anderen soll er nach Möglichkeit nur mit einem Scheinwerfer ausgestattet sein und einen aufgebohrten Auspuff haben. Beides geht nicht und das gilt auch für Unister. Unister wurd eim Übrigen auch der Neubau des Hochhauses Goerdelerring angeboten, ich kann mir nicht vorstellen, dass das weniger repräsentativ ist.

  • ich glaube nach wie vor, dass hier sowohl finanzierungsfragen als auch maximale öffentlichkeitswirksamkeit von seiten unister eine wichtige rolle spielen.


    da frage ich mich gerade, ob sich die industriellen oder verleger vor 100jahren auch so gegenüber der stadt aufgespielt haben würden... ^^ kennt jemand biografien oder notizen aus dem stadtgeschichtl. museum oder ähnliches?

  • Ist es möglich, dass Thomas Wagner dachte, er kann die Stadt Leipzig erpressen um sein Stockwerk zu bekommen wie er es möchte, in dem er sagt er zieht mit der Firma um nach Magdeburg ? .... was natürlich totale Quatsch ist, denn die wenigsten Mitarbeiter werden mit Unister mitziehen wollen bzw. können.
    Ich halte das für eine leere Drohung und meines Wissens nach war Magdeburg als Zweigstelle schon länger im Gespräch.


    Unister bekommt angeblich jetzt schon im Raum Leipzig, kaum mehr Fachkräfte und die Fluktuation der Fachkräfte vor allem in IT- Bereich ist sehr hoch. (Deshalb möchten sie auch unbedingt in Bahnhofsnähe bauen damit Unister auch für Leute von weiter her attraktiv ist/bleibt )


    Unister ist meines Wissens nach in Berlin und Dresden. Weitere Standorte kommen noch dazu. Wie z.B. Chemnitz, Jena, Magdeburg. ( laut Karriere auf der Homepage von Unister)


    Ich hoffe doch, dass die Stadt standhaft geblieben ist bzw. bleibt und nicht irgendwelche Bauordnungen ändert...So ein Gebäude steht doch länger als so manche Firma besteht....