Wirtschaft, Politik, Forschung, Gesellschaft

  • Hallole: Kann es sein, dass Du dieses Forum und/ oder Dich selbst einen Tick zu ernst nimmst? Ist ja toll, wenn Du offenbar für Dich selbst in Anspruch nimmst, relativ viel Zeit und Sorgfalt in Deine Beiträge zu investieren. Aber andere haben vielleicht auch noch ein Leben neben dem Internet sowie Interessen neben dem DAF. Da kann es dann schon mal passieren, dass eine Information übersehen bzw. vergessen oder dass der Tenor eines Artikels ohne zusätzliche Prüfung/ Eigenrecherche übernommen wird. Viele Nutzer gehen jedenfalls entsprechend entspannt damit um und ergänzen oder korrigieren einfach unaufgeregt die betreffenden Aspekte. Ich habe ansonsten grundsätzlich aber auch überhaupt nichts gegen leidenschaftliche Beiträge, so lange es sachlich und respektvoll bleibt. Kleinkariertes Maßregeln und schief Anmachen gehört jedoch explizit nicht dazu. Ich brauche entsprechend auch keine zusätzlichen Anregungen für meine Beiträge. Das kannst Du für Dich selbst aber gerne so umsetzen. Ich freue mich dann schon mal auf Deine statistischen Erhebungen und entsprechenden Analysen zur Berliner Wirtschaft. Oder auf Deine eigene Einordnung der Googleansiedlung, die Dich als Kenner der Materie ja offenbar so gar nicht überrascht hat.

  • Gemischtes

    Berlin bleibt Deutschlands führendes Startup-Zentrum:
    Im ersten Halbjahr 2019 hat die Hauptstadt ihre Rolle als Epizentrum der deutschen Startup-Szene erneut behauptet. Insgesamt flossen in nur 6 Monaten stolze 2,1 Milliarden (+28 Prozent) frisches Wagniskapital an die Spree. Deutschlandweit stieg die Summe um 19 Prozent auf 2,8 Milliarden. Allerdings entspricht dieses Plus (rund 450 Mio) ziemlich exakt dem Zuwachs aus Berlin (rund 460 Mio), sodass sich die Gelder im Rest der Republik dieses Jahr lediglich anders verteilen und der Berliner Anteil wiederum auf 75 Prozent vom Kuchen anwächst. Positiv ist, dass neben dem bereits starken E-Commerce-Sektor (diesmal nur 280 Mio) inzwischen auch andere Bereiche wie Fintechs boomen. Passenderweise gilt die Berliner Startup-Bank N26 inzwischen als wertvollstes Startup Deutschlands und wird aktuell mit 3,5 Milliarden bewertet.
    morgenpost.de "In-Berlins-Start-ups-fliesst-das-meiste-Geld"
    morgenpost.de "App-Bank-N26-wird-zum-wertvollsten-deutschen-Start-up"


    Prestige und Geld für die Berliner Wissenschaft:
    Die neugeschmiedete Berliner Universitätsallianz hatte in der Exzellenzinitiative vollen Erfolg. Nachdem im Herbst 2018 bereits 7 von 9 beantragten Forschungsclustern im Gesamtwert von 350 Millionen Euro durchgewunken wurden, erhalten die drei großen Berliner Universitäten FU, HU (beide einmal mehr) und TU sowie die Charité (jeweils erstmals) den Exzellenztitel und dürfen sich zudem mindestens 7 Jahre lang über 28 Mio Exzellenzförderung pro Jahr freuen (also mindestens 196 Mio Euro). Da die Initiative diesmal dauerhaft angelegt ist (2026 sollen lediglich 4 weitere Unis hinzustoßen), dürfte es anschließend wohl in ähnlicher Form weiter gehen. Berlin war neben dem nicht erfolgreichen Standort Hannover der einzige Bewerber, der sich entgegen der ursprünglichen Ausrichtung des Wettbewerbs demonstrativ als Verbund beworben hat. Neben den 3 großen Berliner Unis und der Charité dürfen sich 9 weitere deutsche Unis und das KIT Karlsruhe über Titel und Förderung freuen.
    faz.net "exzellenzinitiative-elf-unis-werden-gefoerdert"
    welt.de "Vier-gewinnt-Berliner-Unis-erringen-Exzellenz-Status"

  • Vermischtes

    Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin
    Die Automobilindustrie bzw. - dem sich wandelnden Selbstbild nach - Mobilitätswirtschaft fährt immer mehr ab auf die Hauptstadt. VW beschäftigt inzwischen schon 900 Mitarbeiter im neuen "We Campus" (die Konzerntochter Porsche betreibt dazu eine eigene Ideenschmiede in der Stadt), das Joint Venture "Now" von Daimler und BMW schafft bekanntlich zunächst einmal 500 neue Jobs und daneben hat Daimlers Entwicklungstochter MBition kürzlich 200 Arbeitsplätze angesiedelt (und bewusst Raum für 200 weitere offen gelassen). Aber auch bei den Zulieferern nimmt die Entwicklung Fahrt auf. Nachdem Continental schon länger eine feste Größe an der Spree ist (etwa die kleinen Elektromotoren für Renault wurde hier entwickelt), rücken sich Bosch und Hella nun im Ullsteinhaus auf die Pelle. Während es bei Bosch neben vernetzter Mobilität auch um völlig andere Zukunftstrends über Mobilität hinaus geht, hat Hella in seiner Drivery bereits 35 Mobilitäts-Startups quer durch alle möglichen Branchen angelockt (u.a. auch Töchter von Honda und Hyundai). Der Tenor ist, dass weiter wichtige Impulse für die neue Mobilität stark von Berlin ausgehen werden. Von den 658 Millionen, die Mobilitätsstartups allein im ersten Halbjahr einsammeln konnten, flossen 622 Millionen in die Hauptstadt.
    berliner-zeitung
    gruenderszene.de


    Lufthansa macht Berlin zum (Digital-)Hub
    Die Beziehung zwischen der Deutschen Lufthansa und der Deutschen Hauptstadt ist von jeher eine recht besondere. Die historischen Wurzeln des Unternehmens werden immer auch in der Gründungsstadt Berlin verankert bleiben aber durch die Teilung wurde der Stamm gewissermaßen verpflanzt und seither ist das Verhältnis wohl eher suboptimal - geprägt von gegenseitigen Forderungen und Vorwürfen. Aber auch wenn die Lufthansa nicht an den BER glaubt und hier auf absehbare Zeit nicht den geforderten Luftverkehrs-Hub schaffen will, hat Berlin gewissermaßen trotzdem schon einen Lufthansa-Hub - den sogenannten "Lufthansa Innovation Hub", der ähnlich wie in vielen anderen Branchen gewissermaßen für neue (digitale) Zweige und Früchte steht. Nach 5 Jahren zeigen sich - wie könnte es anders sein - diverse Missverständnisse zwischen Stammsitz und Berliner Ableger. Aber zugleich entstehen inzwischen tatsächlich ertragreiche neue Impulse in Berlin, sodass man gerne weiter expandieren würde (wenn Frankfurt denn die Gelder bewilligt).
    handelsblatt.com

    Gesundheitswirtschaft vor Innovationsboom - Berlin partizipiert
    An sich ist die berühmte Berliner Luft sicher kein Standortvorteil auf dem Sektor der Gesundheitsindustrie. Trotzdem nimmt die Stadt neben E-Commerce, New Mobility, Fintech und Co inzwischen auch hier eine Vorreiterstellung im Startupbereich ein. Im ersten Halbjahr flossen 178 von deutschlandweit 308 Millionen Wagniskapital nach Berlin. Aber auch innerhalb Europas entwickelt sich die Stadt nach Experten zunehmend zu einem ernstzunehmenden Knotenpunkt. Alle Standortvoraussetzungen sind erfüllt und nun entsteht auch zunehmend der nötige Innovationsdruck auf die Branche.
    focus.de

    SAP investiert 200 Millionen in neuen Berliner "Digital-Campus"
    Wie schon berichtet wurde, verlagert SAP hunderte Berliner Mitarbeiter an einen großen neuen Standort in der Europacity nahe dem Hauptbahnhof. Dort sollen künftig bis zu 450 neue Jobs geschaffen und dann bis zu 1.200 Mitarbeiter beschäftigt werden. Die Arbeitsbereiche sollen u.a. KI , Maschinelles Lernen und Blockchain sein.
    .tagesspiegel.de

    Berlin weiter attraktiv bei Digitalfachkräften
    Nach der Studie "Decoding Digital Talent" von Boston Consulting Group, Stepstone und The Network mit rund 27.000 befragten Digitalexperten aus 180 Ländern ist Deutschland eines der begehrtesten Ziele junger Digitalfachkräfte. Besonders Berlin liegt hier in einigen Bereichen an der weltweiten Spitze neben Standorten wie London und New York. Das ist natürlich wichtiger Nährboden, damit das Wachstum sich trotz der vielen politischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten auf der Welt weiter fortsetzten kann.
    arbeit-und-arbeitsrecht.de

    BIP wächst im 1. Halbjahr 2019 um 1,9 Prozent
    Apropos Wirtschaftswachstum: Berlin konnte hier im ersten Halbjahr 2019 mit 1,9 Prozent einmal mehr deutlich stärker als der Bundestrend (+0,4 Prozent) zulegen. Allerdings wird allgemein erwartet, dass sich diese hohe Rate nicht für das Gesamtjahr halten wird. Dennoch ist es wieder einmal ein recht starkes Signal (wirklich beeindruckend übrigens auch Hamburg mit +1,6 Prozent und das natürlich bei deutlich besserem Ausgangsniveau pro Kopf).
    spiegel.de

  • Gemischtes

    Amazon expandiert in Berlin
    Nach eigenen Angaben hat Amazon seit der ersten Ansiedlung in 2011 inzwischen 2.000 Arbeitsplätze in Berlin geschaffen. Neben dem Kundendienst und dem Deutschlandsitz der Hörspieltochter Audible liegt der Fokus des Standorts vorrangig auf Forschung und Entwicklung. Denn auch Amazon profitiert nach eigener Aussage stark von der Anziehungskraft Berlins auf "hochqualifizierte und gut ausgebildete Talente" an. Daher sei der Sitz wichtig für die Schaffung neuer Wertschöpfung im Konzern. Unter diesem Vorzeichen steht auch die kürzlich bereits durchgesickerte groß angelegte Ansiedlung auf 28 Etagen und 55.000 Quadratmetern im Edge-Turm. Ob dort tatsächlich einmal wie vom Tagesspiegel kolportiert 3.800(!) Mitarbeiter angesiedelt werden, bestätigt das Unternehmen aber noch nicht direkt.
    Quelle blog.aboutamazon.de "amazon-standorte/neuer-raum-für-neue-ideen-made-in-berlin"
    Quelle 2 tagesspiegel.de "amazon-tower-in-berlin-platz-fuer-tausende-entwickler-an-der-warschauer-bruecke"


    Microvast siedelt Europazentrale und Fertigung in Ludwigsfelde an
    Der US-Amerikanische Akkuproduzent für LKW und PKW Microvast schafft eine neue Europazentrale mit Büros, Produktionsanlagen und Lager in Ludwigsfelde. Die Nähe zu Berlin und die gute Verkehrsanbindung gaben den Ausschlag für die Standortwahl. Insgesamt sollen hier nun 150 Arbeitsplätze entstehen.
    Quelle rbb24.de "ludwigsfelde-neue-poduktionsanlage-akkus-microvast"


    Arbeitsmarkttrend weiter solide - Sorgen vor Fachkräftemangel
    Die Arbeitslosenquote ist im September wieder unter 8 Prozent gesunken (-0,2 auf 7,8). Zugleich gab es mit 26.956 gemeldeten offenen Stellen einen Zuwachs von rund 1.000 freien Jobangeboten. Hinzu kommen noch 5553 unbesetzte Ausbildungsplätze. Allmählich wächst daher die Sorge vor einem zunehmenden Fachkräftemangel. Sehr negativ ist in diesem Zusammenhang die Entwicklung, dass trotz Wirtschaftsboom die Jugendarbeitslosigkeit binnen Jahresfrist um massive 0,9 Prozentpunkte zugenommen hat. Nach wie vor beklagen die Unternehmensverbände, dass der Senat über die Bildungspolitik mehr für die Berufsreife der nachwachsenden Generation tun muss. Frau Pop schiebt den schwarzen Peter einfach zurück (die Wirtschaft soll mehr ausbilden) und brüstet sich mit dem Jobwachstum der vergangenen Jahre (+130.000 seit Regierungsantritt oder rund +50.000 sozialversicherungspflichtige Jobs pro Jahr, dazu hatte Berlin in den vergangenen beiden Jahren jeweils die bundesweit größten Lohnzuwächse). Da kommt mir nur die oft wiederkehrende Aussage der Wirtschaftsanalysten in den Sinn, dass das Berliner "Wirtschaftswunder" nicht wegen der Landespolitik stattfindet, sondern eher trotzdem bzw. unabhängig davon. Die Diskrepanz zwischen zunehmendem Job- und Ausbildungsmarkt und einer gleichzeitig steigenden Jugendarbeitslosigkeit ist eigentlich auch nicht mit Frau Pops bräsig-bequemer Darstellung vereinbar (zumal der Jobboom auch deutlich älter ist als die aktuelle Koalition).
    Quelle morgenpost.de "Fachkraeftemangel-in-Berlin-spitzt-sich-zu"


  • Nachdem lange lediglich Erlangen und Berlin als potenziale Standorte für Siemens Energy (so nun der offizielle Name) genannt wurden, ist nun plötzlich München Favorit.


    http://www.aktiencheck.de/exkl…te_Aktienanalyse-10469661


    Keine Ahnung, wie seriös die Meldung ist.

  • Vermischtes

    Amazon-Ansiedlung nicht gefährdet
    Nach dem Investor hat nun auch der Senat die Offensive von Herrn Schmidt als juristisch unhaltbar zurückgewiesen, womit der angelaufene Bauprozess fortgeführt werden kann und man sich ggf. noch über Anpassungen an den erst in ein paar Jahren zu montierenden Fassaden einigen wird. Ab 2023 sollen dann bis zu 3.200 bzw. 3.400 Mitarbeiter vorwiegend aus der Entwicklungsabteilung Amazons dort einziehen.
    Quelle tagesspiegel.de "investor-des-berliner-amazon-towers-wehrt-sich-wir-fangen-jetzt-an-mit-dem-hochhaus"
    tagesspiegel.de "einschlaegige-rechtsgrundlage-fehlt-senat-gibt-neubau-von-amazon-turm-frei"


    Berlin gilt als Favorit für Neukonzeption der IAA
    Nachdem unser Bürgermeister offensiv um die abwanderungswillige IAA geworben hat, kommen nun wohl erste positive Reaktionen von VW und BMW. Da die Branche sich momentan ohnehin neu erfinden möchte und dabei passenderweise auch schon stark auf die Hauptstadt setzt, wäre es mE irgendwo auch folgerichtig. Mal sehen, ob es wirklich so kommt. Es wäre jedenfalls ein starkes Signal für Berlin als zunehmende "Autostadt" (explizit nicht auf den Verkehrsmix bezogen) bzw. Mobilitätslabor - und ILA oder Innotrans sind ja auch schon hier. Hier muss ich Frau Pop mal Recht geben: Wenn die Autoindustrie und die IAA den eingeschlagenen Weg entschlossen weiter gehen, dann passt das Ganze wunderbar hierher.
    tagesspiegel.de "berlin-ist-favorit-fuer-die-neue-iaa-ein-eco-system-das-in-diesen-tagen-die-ganze-stadt-einbezieht"


    Bahn investiert 260 Millionen in Rummelsburg
    A propos Mobilität/ Mobilitätswende: Die Bahn will sich aktuell ja auch (mal wieder/ noch immer) besser aufstellen. Ein Teil dieser Offensive soll auch am Berliner Stammsitz erfolgen, wo man mit rund 20.000 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber ist. Nun wird die mW bundesweit wichtigste Wartungshalle für den ICE aufwändig modernisiert und erweitert, um die Kapazitäten zu erhöhen. Dabei wächst auch die Belegschaft von ca. 700 auf ca. 800.
    morgenpost.de "Deutsche-Bahn-in-Berlin-Rummelsburg-ICE-Werk-wird-fuer-260-Millionen-Euro-erweitert"


    Wer A sagt, muss auch B sagen
    Nachdem Adlershof schon länger als ein großer Erfolg gilt, steht Buch trotz anhaltendem Boom ein wenig im Schatten. Nun werden Investitionen für insgesamt weit über 100 Mio in die Hand genommen, um neue Gebäude und moderne Technik anzusiedeln. Zudem werden weitere Expansionspläne vorangetrieben, damit Ausgründungen und wachsende Unternehmen wieder mehr Platz finden.
    morgenpost.de "Millionen-Investitionen-im-Biotech-Park-Buch"

    Einmal editiert, zuletzt von jan85 () aus folgendem Grund: Update zur Amazon-Ansiedlung


  • Bahn investiert 260 Millionen in Rummelsburg


    Der Konzernbauftragte der DB AG für Berlin Kaczmarek erwähnte kürzlich, dass auf der Fläche des ehemaligen Güterbahnhofs Schönholz an der Nordbahn ebenfalls Gleise zur Wartung entstehen sollen, wohl auch mit Halle. hintergund ist, dass künftig mehr Züge aus Richtung Süden in Berlin enden werden und somit ein Wartungsstandort nördlcih des Hauptbahnhofs konsequent ist. In diesem zusammenhang zu errichtende Gleise können auch der Heidekrautbahn dienen. Ob daraus vielelciht eines Tages eine zweite ICE-Wartungshalle wird, weiß ich nicht. Die Wege aus dem Nord-Süd-Fernbahntunnel nach Rummelsburg sind recht umständlich.

  • @Bahninvestitionen:

    Generell scheint die Bahn ja langsam wieder mehr zu investieren. Die Verbindungen von und nach Berlin verbessern sich in einigen Fällen ziemlich deutlich, dazu zählen neben wichtigen innerdeutschen teilweise auch internationale Strecken. Neben dem Fernbusmarkt gibt es endlich auch hier wieder Wachstumspotenzial.


    BER-Boom soll Region in 20 Jahren 60.000 Jobs bringen

    Aber entgegen der kursierenden Umweltdebatten boomt offenbar auch weiterhin der Flugverkehr. Dabei wollen rund 25 Prozent der ausländischen Gäste im Prinzip direkt nach Berlin (Frankfurt und München je 10 Prozent). Herr Daldrup rechnet daher auch mit einem kontinuierlichen Bedeutungszuwachs des BER gegenüber den beiden führenden Airports. Insgesamt soll der neue Flughafen der Region auch wirtschaftlich Wachstum bringen und innerhalb von 20 Jahren rund 60.000 neue Jobs in Berlin und Brandenburg erzeugen.

    wallstreet-online.de "berliner-flughafengesellschaft-verspricht-60-000-arbeitsplaetze"


    Neue Perspektiven für Länderfusion?

    Auch wegen der hoffentlich endlich nahenden Flughafeneröffnung und der zunehmenden Verflechtung des umliegenden Ballungsraums mit der Hauptstadt habe ich in den vergangenen Wochen öfter über eine mögliche Neuauflage der Fusionsdebatte nachgedacht. Es würde gerade in Bezug auf Wirtschaftspolitik und Infrastruktur hohes Synergiepotetential geben. Auch das Schuldenthema relativiert sich seit dem letzten Zeitpunkt zumindest etwas. Berlin konnte seinen Schuldenberg in den letzten Jahren sukzessive abbauen, während Brandenburg nun ca 1 Mia neue Schulden aufnehmen möchte. Interessehalber habe ich mal den aktuellen Schuldenstand aller Bundesländer betrachtet. Die Diskrepanz zwischen den beiden Ländern ist aktuell immer noch enorm aber perspektivisch vielleicht nicht mehr zu extrem:

    Bundesland Verschuldung in Mia
    Nordrhein-Westpfahlen 178,537
    Niedersachsen 60,052
    Berlin 53,911
    Baden-Württemberg 43,222
    Hessen 39,97
    Hamburg 32,928
    Rheinland-Pfalz 31,247
    Schleswig-Holstein 30,845
    Bremen 22.401
    Sachsen-Anhalt 20,722
    Brandenburg 16,189
    Thüringen 14,631
    Saarland 13,867
    Bayern 13,787
    Mecklenburg-Vorpommern 7,641
    Sachsen 1,354

    Quelle statista.com


    Allerdings befürchte ich, dass es schon mentalitätstechnisch ohnehin wieder an den nötigen Abstimmungen scheitern dürfte, zumindest in Brandenburg. Vielleicht kann man aber zumindest die Kooperationen weiter optimieren.

  • Die Kooperation zwischen Brandenburg und Berlin sollte auf jeden Fall vertieft werden. Gerade die Zusammenlegung von einzelnen Behörden drängt sich da auf. Die letzten größeren Fortschritte in dieser Richtung sind schon mehr als zehn Jahre her.


    Die Fusion würde leider wieder mentalitätstechnisch scheitern. Dabei wäre ein gemeinsames Bundesland hinsichtlich des Rankings bei der Verschuldung auch deutlich handlungsfähiger. Das setzt aber voraus, dass Brandenburg erkennt, dass es unsinnig ist auf die Verschuldung Berlins hinzuweisen. Denn die Wirtschaftskraft Brandenburgs ist stark abhängig vom Wohlergehen Berlins. Leider stehen auch hier (wie anderswo auch) die Zeichen derzeit nicht auf Kooperation. Im letzten Brandenburger Wahlkampf lies sich auch wieder gut Stimmung gegen Berlin machen...

  • Herr Daldrup rechnet daher auch mit einem kontinuierlichen Bedeutungszuwachs des BER gegenüber den beiden führenden Airports.

    FRA und MUC wachsen am stärksten in ihrer Funktion als Hub und Langstreckenflughäfen, also in anderen Geschäftsfeldern als die, die ich für den BER in Erinnerung habe. Ist es angedacht, den BER perspektivisch auch in Funktion eines Hub zu betreiben?

  • Kaiser97 Wer die Situation verfolgt, weiß wieviel Aufwand die französische Regierung hier seit Jahren betreibt. In Deutschland bleibt es dagegen bei Lippenbekenntnissen bzw. man sonnt sich auf Landes- wie Bundesebene gerne in den Erfolgen aber trägt nichts weiter zu diesen bei. Umgekehrt muss man eher schon froh sein, wenn Investoren nicht aktiv vertrieben werden oder entnervt aufgeben (Hypoport, Google und auch Siemens vor der Ansiedlung haben da schon Erfahrungen beschrieben, auch kleinere Ansiedlungen scheiterten bereits mehrfach). Wäre Berlin nicht trotzdem attraktiv und vor allem bislang vergleichsweise günstig, hätte es eine solche Dynamik nie gegeben. Klar ist aber, dass eine Fortsetzung des Trends im Interesse der deutschen Wirtschaft ist. Und auch wenn Paris jetzt vorbei gezogen ist, konnte Berlin trotzdem weiter wachsen. Dass Berlin überhaupt in einer Liga mit London und Paris spielt, ist nicht selbstverständlich und enorm erfreulich.


    MiaSanMia Die Diskussion ist alt und ich kann das nicht seriös bewerten. Ich gehe aktuell davon aus, dass Berlin weiter wichtiger für EasyJet und RyanAir wird und dass tendenziell auch die Langstrecken und Direktverbindungen weiter zunehmen werden. Dadurch könnten andere Hubs etwas an Traffic verlieren. Ob BER aber seinerseits zum Hub taugt, kann und will ich nicht prognostizieren. Völlig ausschließen würde ich es aber nicht, speziell wenn neben dem Tourismus auch die Gesamtwirtschaft der Region weiter dynamisch wächst.


    @all: Übrigens könnte zumindest die Zeit der großen Sprünge langsam zu Ende gehen. Zwar gibt es weiter wichtige Projekte wie Siemens, SAP oder Amazon aber andererseits reagieren inzwischen wohl zahlreiche Investoren verhalten auf die politischen Signale des Senats. In Verbindung mit der komplizierten Weltlage sorgt das zunehmend für Skepsis und Abwarten. Gerade auf dem Bau könnte es vom Boom direkt in eine Art Krise kippen. Positiv ausgedrückt könnte es als bald deutlich leichter werden, zeitnah passende Firmen für ein Projekt zu finden.


    Aber da ich grundsätzlich kein Fan von Schwarzmalerei bin, trotzdem mal ein paar erfreuliche Meldungen:


    Bayer investiert 100 Mio in seinen Berliner Pharma-Campus

    Auch wenn Berlin in der Vergangenheit viel Frust und Enttäuschung mit Bayer erlebt hat, bleibt die Hauptstadt ein wichtiger Standort des Konzerns. Nun sollen rund 100 Mio u.a. in zusätzliche Fertigungskapazitäten investiert werden. Da es wohl vorrangig um Digitalisierung und Automatisierung geht, werden wohl nicht unbedingt viele neue Jobs entstehen. Immerhin hält es aber Wertschöpfung in der Stadt.

    Pharma-Food.de


    B Braun investiert 50 Mio in Berliner Standort

    Sehr ähnlich ist das Investment des Medizintechnikproduzenten B Braun zu bewerten, der drei Standorte in der Stadt betreibt und bereits in den letzten Jahren 185 Mio in seinem größten Standort (800 von insgesamt 1.000 Angestellten) in Berlin Rudow gesteckt hat. Nun sollen weitere 50 Mio in 17 Einzelmaßnahmen fließen, im Verwaltung, Logistik und Infrastruktur zu verbessern. Klingt wiederum mehr nach Effizienzsteigerung als nach Mitarbeiterwachstum aber auch das ist wichtig und zuletzt hatte man wohl auch schon die Flächen erweitert.

    Apotheke-Adhoc.de


    NTT investiert über 100 Mio in Rechenzentrum und InnoLab

    In ebenfalls stolzer Größenordnung investiert der japanische Telekom-Konzern NTT in ein riesiges Rechenzentrum in Verbindung mit einem Innovationslabor. Insgesamt soll die Ansiedlung 60.000 Quadratmeter umfassen. Zu den geschaffenen Arbeitsplätzen gibt es zunächst keine Angaben.

    Berliner Zeitung

  • Im Poker um den zukünftigen Standort des Siemens-Spin-Offs Siemens Energy gibt es nach wie vor sehr widersprüchliche Mutmaßungen.


    https://www.manager-magazin.de…-analysten-a-1295284.html


    Hier wird wieder ein Zweikampf zwischen Berlin und München erwähnt., während das Handelsblatt vor einigen Tagen von einem möglichen Duo-Hauptquartier München/Erlangen gesprochen wurde.


    https://www.handelsblatt.com/u…-kDah159BA9m1zcI2XU0f-ap4

  • Tesla Gigafactory


    In der Nähe des BER will Tesla in Brandenburg seine erste Produktionsstätte in Europa ("Gigafactory 4") hochziehen. Lt. Berliner Zeitung sollen dort neben Batteriezellen auch das Tesla Modell 3 und der SUV Model Y produziert werden. Dem vernehmen nach geht es um rund 7.000 Jobs.


    Berliner Zeitung: Tesla will Giga-Fabrik in Berlin bauen

    n-tv: Tesla will "Gigafactory" bei Berlin bauen


    Der Tagesspiel berichtet darüber hinaus, dass Tesla in Berlin selbst ein Design- und Entwicklungszentrum errichten will.


    Tagesspiegel: Tesla-Chef Elon Musk will Fabrik am BER bauen

    2 Mal editiert, zuletzt von mtrnmy () aus folgendem Grund: Erweitert um die Meldung für das Design-/Entwicklungszentrum in Berlin

  • Das ist nicht weniger als eine absolute Sensation und ein absoluter Angriff auf die europäische Automobilindustrie. Für den Standort Berlin ist das eine überragende Meldung.

  • ^^Nach Amazon kommt nun also auch Tesla mit tausenden neuen Jobs in die Region. Wahnsinn! Ich finde dabei auch die Aufteilung spannend, dass Entwicklung und Design in Berlin sitzen aber in Brandenburg gefertigt wird. Das ist nur sinnvoll so und bringt insgesamt sehr viel Wertschöpfung in die Region. Ich gehe davon aus, dass man da bald den ein oder anderen Experten von der Konkurrenz weglocken wird (falls das nicht längst schon hinter den Kulissen erfolgt ist). Tesla hatte zuvor ja Signale gesendet, dass man insgesamt etwas 'deutscher' (im Sinne von Effizienz in der Autoproduktion) werden wolle. Aber dass man dabei ausgerechnet auf diese Region setzen würde, hätte ich wirklich nicht erwartet.

  • Tesla-Fabrik in Berlin-Brandenburg ?

    Würde mich schwer wundern.


    Batteriezellenproduktion lohnt sich wegen der vielen Kostenfaktoren eigentlich nicht in Deutschland.

    Zumindest nicht für ausländische Firmen.


    7000 Jobs ?

    Zellenprodution ist hochautomatisiert. 1000 Jobs wären realistisch.


    Fabrik Fertigstellung in 2021 ?

    Soll ich lachen bei soviel Aufschneiderei. Frühestens 2025 ist denkbar.


    Wie vieles von Musk dürfte die Ankündigung eher ein PR-Gag sein um Aufmerksamkeit zu bekommen. Da Tesla auch nicht wirklich profitabel ist wäre es vorstellbar, dass den Berlin-Brandenburger Politiker Tölpeln in erster Linie Milliarden Subventionen abgeluchst werden sollen.

    Einmal editiert, zuletzt von Arty Deco ()

  • Neue Perspektiven für Länderfusion?

    Auch wegen der hoffentlich endlich nahenden Flughafeneröffnung und der zunehmenden Verflechtung des umliegenden Ballungsraums mit der Hauptstadt habe ich in den vergangenen Wochen öfter über eine mögliche Neuauflage der Fusionsdebatte nachgedacht. Es würde gerade in Bezug auf Wirtschaftspolitik und Infrastruktur hohes Synergiepotetential geben. Auch das Schuldenthema relativiert sich seit dem letzten Zeitpunkt zumindest etwas. Berlin konnte seinen Schuldenberg in den letzten Jahren sukzessive abbauen, während Brandenburg nun ca 1 Mia neue Schulden aufnehmen möchte. Interessehalber habe ich mal den aktuellen Schuldenstand aller Bundesländer betrachtet. Die Diskrepanz zwischen den beiden Ländern ist aktuell immer noch enorm aber perspektivisch vielleicht nicht mehr zu extrem.

    Ich (und wahrscheinlich auch sehr viele andere Berlinerinnen und Berliner) hoffe doch sehr, dass das niemals passieren wird! Bei der (Neu-)Bildung eines Bundeslandes kann es doch nicht ausschließlich um wirtschaftliche und monetäre Aspekte gehen! Die Belange der Bevölkerung und soziale Aspekte sollten doch zumindest eine ebenso wichtige Rolle spielen. Mir und vielen meiner Bekannten würde Angst und Bange werden, wenn Berlin, in dem sich, in der Regel, jede und jeder ungestört und frei entfalten kann, unabhängig von Herkunft, äußerlicher Merkmale, Weltanschauung und sexueller Orientierung, mit einem Bundesland zusammengelegt würde, in welchem bei der letzten Landtagswahl 23% (!) der Wähler die AfD zur zweitstärksten Kraft gemacht haben, mit einem Landesvorsitzenden der eindeutige Kontakte in die Neonaziszene hat. Mir sind die Berliner 14% AfD bereits viel zu viel, wenn dann auch noch die AfD-Wähler aus Brandenburg hinzukommmen und unsere Landespolitik mitbestimmen, würde ich hier nicht mehr gerne leben.