Wirtschaft, Politik, Forschung, Gesellschaft

  • Arbeitslosigkeit fällt weiter...

    Im November 2011 waren in Berlin noch 210.946 Arbeitslose gemeldet, 4.926 weniger als im Vormonat und 4.199 weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote sank somit binnen Monatsfrist um 0,3 Prozentpunkte auf 12,2% (0,4 weniger als im Vorjahr). Bundesweit sank die Quote seit Oktober um 0,1 Punkte auf 6,4%. Die Berliner Zahlen sinken also im Trend weiter schneller als der Durchschnitt, dafür liegen sie aber absolut noch immer fast doppelt so hoch.


    Im September 2011 waren zudem 1.178.500 Berliner in sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen tätig - also 32.900 mehr als im Vorjahr.


    http://www.morgenpost.de/wirts…erliner-sinkt-weiter.html
    http://www.stadtmorgen.de/wirt…tslose-weniger/26120.html

  • Ich denke, dass die weitere Amtszeit von Regula Lüscher eine gute Nachricht ist. Sicher ist auch sie nicht fehlerlos, aber insgesamt hat sie doch einen deutlich partizipativeren und offeneren Politikstil als ihr Vorgänger in die Stadt gebracht. Auch wenn man nicht alles toll finden muss, was Regula Lüscher gemacht hat, so sollte man auch daran denken, wie die Lage vor 2006 war. Damals fühlte man sich wie in der Endzeit der DDR, mit "Architekturgesprächen" auf denen handverlesene Architekten unter Leitung Stimmanns weltfremde Debatten über das Ornament oder die richtige Höhe der Fenster führten. Neue Impulse hatten damals überhaupt keine Chance. Da ist mir Regula Lüscher tausendmal lieber.

  • Das Verteidungsministerium wird wohl scheinbar künftig doch stärker auf Berlin konzentriert aber der Hauptsitz bleibt in Bonn. Wenn das jetzt schräg klingt, dann ist das überhaupt kein Zufall. Eine konsequente Linie nach all dem Hin und Her gibt es in dieser Entwicklung wohl weiterhin nicht und so langsam wird die Argumentation immer abenteuerlicher:


    So darf der Zweitsitz eines Ministeriums laut Bonn-Berlin-Gesetz stets nur 25% der Angestellten beherbergen. Auch kann der Hauptsitz nicht ohne Zustimmung der Bundeskanzlerin versetzt werden - dies wurde schon eingehend sondiert. Nun sollen aber trotzdem bald 1250 von künftig 2000 Mitarbeitern in Berlin sitzen (jetzt: 540). In dieser Legislaturperiode sollen bereits die ersten 360 Mitarbeiter umziehen. Wie das geht? Der Minister legt die Zahlen von 1994 zu Grunde. Damals hatte das Ministerium noch 5000 Mitarbeiter also entsprächen 1250 heutige Mitarbeiter den damaligen 25%. Eine abenteuerliche Argumentation. Auch wird Bonn von 2510 Stellen auf 750 reduziert und wird bei NTV deswegen schon - etwas überspitzt - als Briefkastenfirma tituliert.


    Die Bonner fürchten nun, solche Berechnungen könnten Vorbildfunktion für andere Ressorts spielen. Das Interesse ist scheinbar vorhanden. 2000 arbeiteten von insgesamt 17.226 Bundesbeamten und Angestellten 6756 in Berlin und 10.470 in Bonn. 2010 waren es dann schon 9878 für Berlin aber nur noch 8328 für Bonn. Das findet dort keiner lustig und es wird beklagt, der Minister halte sich nicht an die Gesetze. Es gibt auch schon länger einen Internetblog, der solche Entwicklungen kritisch dokumentiert.
    http://www.n-tv.de/politik/Bon…firma-article4952396.html
    http://www.general-anzeiger-bo…thoehe-article577740.html
    http://blog.bonn-berlin-debatte.de/


    Es wird immer mehr deutlich, dass sich bisher alle um eine eindeutige Linie drücken wollen, aber durch die Hintertür (i.e. halblegal) trotzdem Tatsachen geschaffen werden sollen. Eine mE absurde Entwicklung. Entweder Hü oder Hott...

  • ^


    ich denke das dürfte wohl auch signalwirkung für die konrad-adenauer-stiftung haben....




    achja zwar keine echte news-meldung, aber dennoch eine aussage die gewicht hat:


    Berlin ist für Clark „eine der dynamischsten Städte Europas, bekommt einen neuen Großflughafen“ und hat für ihn „alle Chancen, einmal zu Europas Hauptstadt“ zu werden.


    denn der hier zitierte ist der CEO von emirates, einer airline die unter den gewinnstärksten airlines der welt auf platz 2 steht und weltweit die größte flotte an A380 sowie boeing 777 betreibt.
    Fluglinien-Chef im Interview: Emirates beklagt Aussperrung von deutschen Flughäfen




    ich teile seine meinung absolut und zwar nicht erst seitdem entsprechendes interview von herrn clark publik gemacht wurde sondern schon länger. ich verweise hier gerne auf das SCC forum.
    ich hab jedenfalls einfach keine lust mehr auf so eine geheuchelte harmonie:


    die sogwirkung die berlin auf kultur und medien ausübt ist schon beeindruckend...
    heute noch das kleinvieh und morgen die dax-unternehmen? wer weiß...*träum*


    edit: da sich jemand über diese 2 zeilen beschwert hat und sich provoziert fühlt möchte ich mich hiermit bei besagter person entschuldigen. das war nicht meine absicht, sondern ich wollte nur meine freude zum ausdruck bringen. als jubelperser, wie ich eben einer bin, kann man leicht übermütig werden.


    ich hab mich eh schon, fast ahnend, etwas dezenter ausgedrückt...
    da ich hier eigentlich keine lust auf irgendwelche lokalpatriotischen grabenkämpfe habe, habe ich dann des friedenshalber noch entsprechenden edit hinterhergeschoben, nachdem ich für meine vorstellungen einen sehr übelgelaunten kommentar kassierte. das ist mir aber noch bis heute nachgehangen und will deswegen jetzt, mit der dafür notwendigen muse, mal für klarheit sorgen!


    das ist meine meinung und die möchte ich hier auch noch äußern dürfen! es ist doch geradezu grotesk und ein armutszeugnis zugleich, seine meinung dem empfinden mancher mitleser anpassen zu müssen, da ansonsten zu befürchten ist, dass hier in dem forum gleich die hölle los ist. wozu gibts den schließlich mods/admins? ;)



    außerdem:
    1. ob dax-unternehmen von a nach b ziehen entscheidet einzig und allein die transfer-hürde und keine milchmädchenlogik, nach dem motto: das ist doch schon seit über 50 jahren so, also wird es auch für alle ewigkeiten so sein.
    im bezug zu berlin sind diese hürden noch unzweifelhaft zu hoch, aber es ist völlig widersinnig zu glauben dass dieser zustand auf alle ewigkeiten fest betoniert ist.
    2. jeder der auch nur über etwas ökonomische weitsicht verfügt und sich die wirtschaftsentwicklungen der region verfolgt und auch dort ein wachstum des wachstums registriert. siehe bspw. bevölkerungszuwachs in diesem jahr: da wird berlin mit sehr, sehr hoher wahrscheinlichkeit von nun an die bundesweite spitze bilden.



    jan85: ich denke eher in 10 jahren wird deine konservative, recht einfach-gestrikte fundamental-skepsis mit der realität nichts bzw. kaum noch was zu tun haben. du negierst m.M.n. sämtliche trends, perspektiven und chancen dieser stadt.


    genau so öden mich die derzeitigen euro-skeptiker und euro-untergangspropheten an. auch hier hab ich eine optimistisch rationale meinung: europa wird nach der krise stärker sein als davor!
    gegenüber den praktisch nicht mehr regierungsfähigen USA und dem unnachhaltigem wirtschaftswachstum in fernost (immobilienblase, demographieproblem in china, zunehmend soziale spannungen etc.) etabliert sich europa langfristig gesehen mehr und mehr als der deutlich sicherere und attraktivere hafen. von der weltweit einmaligen kulturellen vielfalt europas und der günstigeren geografischen lage (der trennende 'große teich' ist eben deutlich kleiner als das größere pendant: der pazifik) ganz zu schweigen!


    aber so ist es halt...mit veränderungen tut sich der mensch bekanntlich immer schwer. das schließt leider auch die (oft nicht vorhandene) ökonomische weitsicht ein...

  • jan85: ich denke eher in 10 jahren wird deine konservative, recht einfach-gestrikte fundamental-skepsis mit der realität nichts bzw. kaum noch was zu tun haben. du negierst m.M.n. sämtliche trends, perspektiven und chancen dieser stadt.


    Worauf konkret bezieht sich das jetzt und mit welcher Rechtfertigung - oder hatte da jemand einfach Zahnschmerzen oder schlechte Laune? Der Umgangston in diesem Forum geht mir langsam immer mehr auf die Nerven. Ich würde mich übrigens in Bezug auf Berlin keineswegs als "Fundamental-Skeptiker" bezeichnen aber bisher muss sich eben erst noch erweisen, wie nachhaltig einige der efreulichen Trends sind. Wie man meinen vielen Posts in diesem Thread entnehmen kann, freue ich mich über jede positive Meldung zur Entwicklung der Stadt und habe auch das ein oder andere Mal sehr optimistische Töne angeschlagen. Andererseits klage ich das gleiche Recht für meine abwartendere Haltung ein wie Du für Deine euphorischere. Die goldene Regel sollte auch im anonymen Internet gewahrt werden. Wenn Du Dir ohnehin schon so sicher bist Recht zu behalten, dann warte es doch mit Vorfreude ab anstatt hier schon im Voraus schlechte Laune zu verbreiten und andere Regionen anzugreifen. Ansonsten negierst Du Deine Aussage, Du hättest


    eigentlich keine lust auf irgendwelche lokalpatriotischen grabenkämpfe


    Clarks lobende Berlinaussagen sollte man mE auch im Zusammenhang mit der bisherigen Blockadehaltung sehen. Natürlich hätte er gar kein Interesse an Berlin, wenn er kein Potential für diese Stadt sieht. Aber er will natürlich auch zusätzlichen Druck aufbauen und da hilft es immer, solche euphorischen Prognosen abzugeben.


    Übrigens: Was das Bonn-Berlin Gesetz angeht, halte ich dieses für überholt. Aber es bleibt eben bisher verbindliche rechtliche Realität. Es sollte daher mE konsequent gehandelt werden: Entweder bleibt es grundsätzlich bei der Trennung oder sie wird komplett aufgehoben. Ich fände Letzteres besser, schon da der Bund der Steuerzahler vehement dafür argumentiert. Aber auch das reicht eben nicht, so lange kein entsprechender politischer Mut und Wille vorhanden ist. So ein Rumgeeiere jedenfalls ist völlig daneben.

  • Der Umgangston in diesem Forum geht mir langsam immer mehr auf die Nerven.


    mag sein, dass es hier hin und wieder ein bisschen ruppiger zugeht, aber solange es in der form des gesitteten streits bleibt, kann ich damit leben. streit kann, solange er konstruktiv bleibt, sogar ein guter lehrmeister sein.




    Ich würde mich übrigens in Bezug auf Berlin keineswegs als "Fundamental-Skeptiker" bezeichnen


    dieses kategorische ausschließen gerade im bezug zu berlin, hat für mich sehr wohl fundamental-skeptische tendenzen:

    Heutige DAX-Unternehmen sind früher von Berlin an die Isar und anderswohin in D abgewandert und werden ganz sicher nicht zurückkehren.




    ...aber bisher muss sich eben erst noch erweisen, wie nachhaltig einige der efreulichen Trends sind.


    dich das zu fragen sei dir auch unbenommen. nur bei einer so dynamischen stadt wie berlin würde ich niemals nie sagen - darum geht es mir.




    Andererseits klage ich das gleiche Recht für meine abwartendere Haltung ein wie Du für Deine euphorischere.


    tja lieber jan, mein unmut ergibt sich eben nunmal daraus, dass mir genau dieses recht in der vergangenheit nicht zugesprochen wurde. du musstest jetzt eben leider mal als ventil dienen, da du jener person, die mich gerüffelt hat, inhaltlich in der sache zur gänze zugestimmt hast (siehe dein altes zitat oben).
    sorry für meine etwas harsche kritik, ich hatte jetzt einfach das starke bedürfnis ehrliche kante zu zeigen und hab mich im nachhinein über meine damalige, geheuchelte reaktion sehr geärgert da diese wenig selbstbewusst und irgendwie schleimerisch auf mich wirkte. diese schwäche hast du durch deinen nachfolgenden kommentar in meinen augen noch betont, in dem du mich, den kleinen (weil jünger), naiven träumer gütigerweise in schutz genommen hast. ;)




    Wenn Du Dir ohnehin schon so sicher bist Recht zu behalten, dann warte es doch mit Vorfreude ab anstatt hier schon im Voraus schlechte Laune zu verbreiten und andere Regionen anzugreifen.


    wie gesagt ich möchte lediglich meine meinung sagen und natürlich auch gerne die gut begründete bzw. offensichtlich einleuchtende meinung anderer hören. da kann auch mal der ein oder andere nekische kommentar fallen. mich stört eben nur eine betonkopf-vorhersagen-einstellung. diese werde ich auch weiterhin kritisieren.
    einfache antworten oder besser gesagt thesen auf hochkomplexe fragen - das mag im angelsächsischen kulturkreis weit verbreitet und populär sein, aber muss man es deswegen nachmachen?
    "angreifen"? ich dachte meine "träumerein" wären unschuldig...oder war diese einschätzung erst auf meinen beitrag bezogen als ich diesen, wie bekannt, editiert habe?




    Die goldene Regel sollte auch im anonymen Internet gewahrt werden.


    deine grundmessage ist für mich gut nachvollziehbar, nur dieser kommentar ist irgendwie überflüssig.
    ansonsten: ein schöner streit :daumen: ;)



    anonymer bewerter:
    "Mich nervt dieser überhebliche Umgangston auch schon länger. Und da mein Unmut auch mal raus muss, bist Du nun eben mein Ventil."


    also entschuldige mal! ich leg offen, ausführlich und ehrlich meine beweggründe dar und dir fällt jetzt nichts besseres ein als genau das auszunutzen um mir damit eins reinzuwürgen? na dankeschön...
    ich versteh nicht was du damit bezwecken willst. einer diskussion bist du damit bewusst aus dem weg gegangen - schade dann kann man dir leider auch nicht weiterhelfen. und mir auch nicht, besser gesagt niemanden.

    Einmal editiert, zuletzt von _Flyn_ ()

  • @Flyn:
    1) Das mit den "unschuldigen Träumereien" sollte eher vermittelnd als herablassend rüberkommen. Ich habe auch meine Träume über die Stadt und die müssen ja nun einmal per definition nicht realistisch sein. Trotzdem glaube ich nicht, dass Berlin hier die fest etablierten und eng vernetzten Strukturen der vergangenen Jahrzehnte so einfach überwinden kann. Man wird es sehen. Auf absehbare Zeit bin ich mir da sogar ziemlich sicher. Berlin ist aber in einigen potentiellen Zukunftsfelder recht gut aufgestellt, also könnte es einmal wieder "eigene" DAX-Unternehmen geben. So oder so sollte man aber mE gelassener sein. Keiner hier wird durch seine Argumente oder Ansichten den Lauf der Dinge beeinflussen.


    2) Wenn Du auch meine vielen anderen Einträge hier studiert hättest/ studieren würdest, dann würdest Du mich sicher nicht länger wegen einzelner skeptischen Aussagen als "Fundamental-Skeptiker" in Sachen Berliner Stadtentwicklung bezeichnen. Dabei bleibe ich. Im übrigen ist Euphorie meist auch nicht komplexer gestrickt als vermeintlicher Pessimismus. Ich hoffe aber sehr, dass Du auf lange Sicht Recht behälst sowohl was Berlin (insbes. Schulden der öffentl. Hand und bisher weiterhin hohe Arbeitslosigkeit) als auch was Europa betrifft. Ich trage da nach wie vor meine Sorgen. Aber Schwamm drüber und keine Feindschaft wegen sowas.


    3) Diskutieren/ Streiten kann man auch wunderbar ohne provozierende Aussagen oder Formulierungen. Gerade in diesem Forum nervt mich das ewige Beleidigen und die autistische Rechthaberei wie gesagt langsam schon. Das bezieht sich aber nicht nur oder vornehmlich auf Dich. Die anonymen Kritiken finde ich meist auch völlig daneben. Stänkereien auf Kindergarten-Niveau. Gerade hier kommen oft lokalpatrotische Ressentiments zum Tragen.

  • Der Spiegel International hat einen Artikel über Berlin und einige Links zu anderen ähnlichen Artikeln veröffentlicht, in denen es von vielen Experten als chaotisches aber insgesamt doch nachhaltiges Start-Up-Zentrum für Tech-Unternehmen gehandelt wird. Vieles ist in Englisch, aber gerade der deutsche FAZ-Artikel klingt sehr fundiert und bietet interessante Aussichten.


    Grund-Tenor aller Artikel:
    Es werden momentan mehr Start-Ups in Berlin gegründet als in Hamburg, München und Köln zusammen. Einiges geht schnell ein, anderes wächst in wenigen Jahren um ein Vielfaches und kann mitunter schon bald darauf für hunderte Millionen verkauft werden. Dazwischen gibt es natürlich noch viele weitere Abstufungen. Früher habe man bspw. aus Richtung London auf Berlin herabgeschaut, jetzt wollen viele übersiedeln. Die geringen Kosten (London ist etwa 2,5 Mal teurer) und die guten Strukturen sind der treibende Motor. Es entstehen immer mehr Vernetzungen und der Austausch wird weiter intensiv betrieben. Das mitunter schlechte Englisch der Verantwortlichen und die komplizierten (steuer-)rechtlichen Rahmenbedingungen seien (noch) entscheidende Hindernisse. Besonders wichtig ist hingegen, dass es inzwischen sogenannte Inkubatoren gibt, die versuchen gute Modelle schnell strukturell und finanziell zu fördern und international auszurichten bevor sie geschluckt werden und sie so mitunter dauerhaft an die Stadt binden können. Wie Klaus Hommels im FAZ-Artikel betont, sitzen einige der FORTUNE 100 Unternehmen im Silicon Valley.


    Links:
    http://www.spiegel.de/internat…s/0,1518,795949-2,00.html (ENG)
    http://faz-community.faz.net/b…alley-europas-werden.aspx (D)
    http://corporatefinanceblog.de…-hauptquartier-in-berlin/ (D)
    http://www.internetworld.de/Na…ehmen-foerdern-54611.html (D)
    http://money.cnn.com/2011/08/0…rlin_soundcloud/index.htm (ENG)
    http://www.wired.co.uk/magazin…an-startups/berlin?page=1 (ENG)

  • aktuelle Zahlen und Prognosen zur Berliner Wirtschaft

    Die Berliner Arbeitslosigkeit liegt mit aktuell 12,3% (+ 0,1% zum Vormonat/ BRD gesamt + 0,2% auf 6,6%) ganze 0,5% unter dem Vorjahreswert und 1,183 Mio sozialvers.pfl. Angestellte entsprechen einem Plus von 34.000 binnen Jahresfrist. Weiterhin gibt es aktuell 70.000 freie Stellen (20% mehr als Anfang 2011). Die Quote der Hartz-IV-Empfänger liegt mit 424 000 ebenfalls 1,7% unter dem Vorjahreswert. Dabei sollte jedoch nicht vergessen werden, dass es gerade eine neue Debatte um geschönte Statistiken zur Arbeitslosigkeit gibt...


    http://www.morgenpost.de/berli…-in-Berlin-seit-1994.html
    http://www.tagesspiegel.de/wir…-tiefststand/6014434.html
    http://www.berliner-zeitung.de…ht,10809148,11382814.html


    Weniger erfreulich ist eine andere Studie/ Statistik die gerade vom Bund der Steuerzahler herausgegeben wurde. Demnach wird die öffentliche Hand bis 2050 ganze 66-69 Mia für Pensionen aufbringen müssen. Ausreichende Vorsorgen und entsprechende Reserven konnten angeblich bisher nicht gebildet werden. Das könnte im worst case den gesamten finanziellen Handlungsspielraum des Landes minimieren. Immerhin dürfen ab 2016 keine neuen Schulden mehr aufgenommen werden...


    Der Finanzsenator hat dazu passend trotz einer zuletzt unerwartet positiven Entwicklung ("nur" noch 1 Mia neue Schulden 2011) angekündigt, bis zum Beschließen des neuen Haushalt Mitte des Jahres Investitionen auf ein Minimum zurückzufahren: Öffentliche Gelder dürfen nur dann angetastet werden, wenn es „unbedingt notwendig“ ist. Spezielle Maßnahmen dürfen maximal fortgesetzt nicht aber neu begonnen werden. In einem internen Rundschreiben wird zudem angekündigt, dass in bestimmten Bereichen auch Ausgabensenkungen angedacht sind. Auch nach dem Inkrafttreten des neuen Haushalts kann nicht mit großen Sprüngen gerechnet werden.


    http://www.morgenpost.de/berli…en-Berliner-Haushalt.html (Google: Hohe Pensionslasten belasten Berliner Haushalt)
    http://www.tagesspiegel.de/ber…sparvorgaben/6010588.html

  • Kutcher & Unternehmen fördern weiter StartUps

    Ein netter Imagefaktor und auch ein wichtiges Sprungbrett dürften weitere 1,2 Mio Dollar (rd. 1 Mio Euro) sein, die Kutcher nebst anderen Anlegern in die Berliner Start-Up-Szene investiert. Nach "SoundCloud" und "Amen" jetzt also "Gidsy". Angeblich wächst das Unternehmen exponential (was anfangs noch wenig erstaunen mag). Die Gesamtentwicklung wird jedenfalls weiter in euphorischen Tönen beschrieben.


    http://www.morgenpost.de/berli…in-Berliner-Start-Up.html

  • Schlechte Nachrichten aus der Solarbranche. Solon konnte den schwirigen Markt- und Wettbewerbsbedingungen nicht mehr standhalten und musste einen Insolvenzantrag stellen. ...


    Es gibt Hoffnung:
    Das Unternehmen Microsol mit Sitz im arabischen Emirat Fudschaira hat beim Bundeskartellamt die Übernahme von Solons Fotovoltaiksparte angemeldet. Link

  • Berliner Arbeitsmarkt

    Dunning-Kruger: Interessante Entwicklung/ (hoffentlich) Wendung.


    Die neuen Zahlen zum Arbeitsmarkt sind da. Die Arbeitslosigkeit ist saisonal üblich aber nichtsdestominder sehr deutlich um 0,7%-Punkte auf 13,2% gestiegen... 0,7% stieg die Arbeitslosigkeit auch im Bundesschnitt (7,3%). Berlin liegt momentan in etwa auf Augenhöhe mit Mecklenburg-Vorpommern (14%) und Sachsen-Anhalt (12,8%).


    http://www.morgenpost.de/berli…ht-mehr-Schlusslicht.html
    http://www.faz.net/aktuell/wir…geht-weiter-11632563.html

  • Erneut zu Solon:
    Microsol hat jetzt ein verbindliches Angebot abgegeben, so Insolvenzverwalter Hr. Wienberg am Donnerstag. Es sollen 433 der 471 Arbeitsplätze erhalten bleiben, die Angestellten in Greifswald würden allerdings die Kündigung erhalten.
    Wenn der Kauf zustande käme, dann würden die Gläubiger mit der Kaufsumme bedient (vornehmlich wohl Banken) und die bisherigen Aktionäre des Unternehmens leer ausgehen.
    Hr. Wienberg hat bis heute Zeit das Angebot anzunehmen. Link

  • Berlin weiter "Gründerhauptstadt" - Twitter kommt nach Berlin

    Bei Unternehmens-Neugründungen liegt Berlin derzeit mit 116 Gründungen pro 10.000 Erwerbstätigen fast 50% über dem Bundesschnitt. Die Unternehmen siedeln sich je zur Hälfte in den Innenstadtbezirken und den Randbezirken an und gehören häufig zu den Sparten Bau, Einzelhandel und Dienstleistungen - aber auch das verarbeitende Gewerbe hat hier zugelegt. Rechnet man die Pleiten mit hinein, hat Berlin im Jahr 2011 so über 7000 neue Unternehmen hinzugewonnen. Standortfaktoren sind u.a. günstige Gewerbeflächen und Wohnungsmieten sowie gut ausgebildete Fachkräfte. Aber auch die hohe Arbeitslosigkeit motiviert einige der Neugründungen.


    http://www.morgenpost.de/berli…er-Firmengruendungen.html


    ___________________________________________________________


    Allem Anschein nach hat sich Twitter nun doch Berlin und nicht Hamburg als seinen Deutschlandsitz gewählt. Viele Arbeitsplätze bedeutet dies zunächst nicht, denn Twitter ist hierzulande noch recht klein. Man will aber strategisch wachsen und setzt daher mit dem neuen Deutschlandsitz auf Expansion. Ein positives Zeichen ist auch, dass der designierte Leiter aus der Region rekrutiert wurde. Diese Entscheidungen könnten den Wachstumstrend in der Branche bestätigen der zuletzt ausgemacht wurde und diesen weiter befeuern. Zuletzt hatten sich die Schwergewichte der Branche wie Microsoft, Google, Facebook und Amazon noch eher für Hamburg und München entschieden, während Berlin eher bei Neugründungen vorn lag (siehe auch obige Meldung).


    http://www.focus.de/digital/in…-zentrale_aid_726191.html


    http://www.morgenpost.de/print…hland-Nest-in-Berlin.html

  • Berlin wird Modellregion für E-Mobilität

    Berlin-Brandenburg wird als eine von vier Regionen "Schaufenster für E-Mobilität". Dies bedeutet für die kommenden Jahre, dass der Bund bis zu 50 Mio, der Senat 25 Mio und die Wirtschaft weitere 50 Mio in die Hand nehmen werden um potentielle Zukunftstechnologien zumindest modellhaft Alltag werden zu lassen...


    Wofür diese max. 125 Mio ausgegeben werden, ist hingegen noch nicht bekannt. Jede der vier Regionen (die anderen sind Niedersachsen, Baden-Würtemberg und Bayern-Sachsen - alles Standorte mit Autofertigung) soll zunächst ein eigenes Profil erhalten. Berlin hatte sich mit 50 Projekten beworben, 180 Unternehmen haben Bereitschaft zur Mitwirkung signalisiert. Der Bund wird jetzt erst einmal mit dem Senat und den anderen Regionen alles weitere abstimmen.


    Trotzdem ist die Begeisterung bereits jetzt groß. Der Senat reibt sich die Hände und Unternehmensverbände antizipieren eine rosige Entwicklung: Zahlreiche Industrieunternehmen, alle großen Automobilhersteller (!) und viele kleine und mittelständische Unternehmen werden ihre Kompetenzen bündeln und anwendbare Lösungen zur E-Mobility in der Hauptstadtregion etablieren.


    http://www.morgenpost.de/wirts…uer-Elektrofahrzeuge.html
    http://www.tagblatt.de/Home/na…ilitaet-_arid,169095.html

  • Schaufenster Gesundheitswirtschaft

    Und noch ein Schaufenster ;) Innerhalb der nächsten 5 Jahre soll in Berlin eine Art „gläserne Manufaktur der Gesundheitswirtschaft Berlin Brandenburg“ entstehen - in Anlehnung an die gläserne VW-Manufaktur in Dresden (dort wird die Luxuslimosine Phaeton gefertigt). Gesundheitssenator Mario Czaja stellt sich darunter u.a. ein Schaufenster für die vielen Facetten der gesundheitlichen Versorgung und Forschung aber auch einen Ort der Kommunikation über die Chancen der alternden Gesellschaft vor.


    http://www.berliner-zeitung.de…it,10809148,16146242.html


    Passend dazu hat eine kürzlich herausgegebene Studie über 2000 deutsche Krankenhäuser die Berliner Universitätsklinik Charité mit Abstand an die Spitze der besten Krankenhäuser gesetzt: 1226 Punkten gegenüber 999 Punkten für das Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität in München oder 867 Punkten für das Universitätsklinikum Dresden mit 867 Punkten (Plätze 2 und 3). Grundlage des Rankings waren die Bewertung von Ärzten und Experten sowie die Auswertung von Qualitätsberichten und Patientenbefragungen.


    http://www.morgenpost.de/berli…schlands-Nummer-eins.html

  • Einige (halbwegs) aktuelle positiv-Meldungen

    Also so langsam staubt dieser kleine Sub-Thread ein... Ich hoffe, das liest überhaupt noch jemand.


    Heute wurde bekannt, dass die Freie Universität Berlin weiterhin zu den Elite-Universitäten Deutschlands gezählt und somit ihren Teil der 2,7 Mia Förderung erhalten wird. Außerdem zählt jetzt auch die HU Berlin mit dazu! Die TU erhält immerhin weiter Fördergelder aus dem Elite-Topf für zwei Projekte, die auch schon in der ersten Runde gefördert wurden. Tolle Neuigkeiten für Berlin. Was aber in 5 Jahren passiert ist eine andere Frage. Dann läuft die Initiative aus.


    (Quelle: Videotext ZDF, S.123; ARD, S. 108; RBB S. 119-120 sowie http://www.tu-berlin.de/)


    Weiterhin wurde ja schon in einem anderen Thread berichtet, dass Berlin doch ein würdiges Museum für zeitgenössische Kunst erhalten wird. Der Bund macht 10 Mio locker, sodass die 120 Mio-Kunst-Spende auch tatsächlich dauerhaft gezeigt werden kann. Zudem wird gerade die zerstörte Büste des Echnaton (Mann der Nofretete) rekonstruiert - in verschiedenen möglichen Modellen.


    Als letztes fällt mir ein, dass die Mai-Arbeitslosigkeit nur noch 12,2 % beträgt, der niedrigste Wert seit 1994.
    (Quelle gerade nicht zur Hand)