Kelsterbach/Raunheim: Mönchhof und Ticona-Areal

  • Kelsterbach/Raunheim: Mönchhof und Ticona-Areal

    Das Mönchhof-Gelände liegt zwischen Raunheim und Kelsterbach, auf dem Gebiet beider Gemeinden. Begrenzt wird das Areal durch den Main, die Bundesstraße 43 und die ICE-Neubaustrecke Frankfurt - Köln. Mit 110 Hektar Gesamtfläche ist das Mönchhof-Gelände das größte zusammenhängende und noch zu entwickelnde Gewerbegebiet in der Rhein-Main-Region (Quelle). Die Vollvermarktung soll bis 2016/2017 erreicht sein, bis zu 5.000 neue Arbeitsplätze entstehen.


    Seit 1963 war das Mönchhof-Gelände Standort der Caltex-Raffinerie. Betreiber der Erdölraffinerie mit großem Tanklager (Foto von ca. 1968) war bis zur Stilllegung 1985 die US-amerikanische Mineralölgesellschaft Chevron, die Produkte wurden an Tankstellen der Marken Texaco und DEA verkauft.


    2004 hat die Fraport AG das ehemalige Raffineriegelände gekauft. Das Geschäft gilt als Coup, denn der von Kelsterbach und Raunheim erstellte Bebauungsplan, gegen den Fraport bis zum VGH ohne Erfolg gerichtlich vorgegangen ist, sieht 54 Meter hohe Bürohochhäuser vor (Grafik). Wegen der vorgeschriebenen Hindernisfreiheit hätten diese dem Bau der Nordwestbahn entgegenstehen können. Als Grundstückseigentümerin kann Fraport nun die Bebauung kontrollieren, außerdem hat sie genügend Flächen für die Entlastung der CargoCity Süd zur Verfügung. Auch ist zu erwarten, dass das Gebiet nach Verlagerung des Ticona-Werks nach Frankfurt-Höchst um dieses gleich südlich von B 43 und Bahnlinie gelegene Areal ergänzt wird.


    Kleines Rendering des Gesamtprojekts:



    Bild: Fraport AG


    Vorwiegend ist das Mönchhof-Gelände ein Logistikstandort. Entsprechend pragmatisch sehen die meisten Bauten auch aus, entsprechend wenig bekommt man von Bauprojekten dort mit. Daher war ich gestern ziemlich überrascht, wie viel innerhalb kurzer Zeit bereits gebaut wurde. Ein paar Eindrücke, weil vieles nicht besonders sehenswert ist ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Logicpark:



    Neue deutsche Hauptniederlassung des Luftfrachtunternehmens Expeditors International:



    Die Firma DoKaSch aus dem Westerwald, Hersteller von Luftfrachtcontainern, unterhält hier einen Zweigbetrieb. Dort werden beschädigte Metallcontainer wieder in Stand gesetzt:



    Nagelneues DHL-Verteilzentrum:




    Interessant ist das Projekt "The Riverbay". Direkt am Main, an der Schleuse Eddersheim, sind mehrere Gebäude inklusive Parkhäuser mit insgesamt rund 40.000 m² Geschossfläche zur Büro- bzw. Gewerbenutzung geplant. Mit dem Entwurf ist das Frankfurter Büro JSK beauftragt. Gestern waren einige Maschinen auf dem Baugelände zu sehen, möglich also, dass es hier bald losgeht. Ein paar weitere Informationen gibt es auf der Website des Entwicklers.


    Ein Foto der an der B 43 aufgestellten Werbetafel:



    Bilder: Schmittchen

  • Danke Schmittchen. Ein ziemlich großes Projekt das kaum Beachtung findet.
    Was mir übrigens beim Blick auf die Karte und anschließendem Vergleich mit Google Maps aufgefallen ist: Wenn das Areal komplett entwickelt ist muss selbst nach der strengen französischen Definition von Agglomerationen (keine Baulücken >200m) der Bereich Raunheim-Rüsselsheim zu Frankfurt gezählt werden. Damit nähert sich die Stadtregion dann ziemlich dicht der 2Millionen-Marke :cool: ;)

  • Beim Projekt "Riverbay" werden die ersten Vorbereitungen für einen Baustart getroffen. Es wurden schon die ersten Erkennungsmarken der Eigentümer bzw. der anscheinend beauftragen Baubetreuungs GmbH aufgestellt. Außerdem werden Gebäudereste entfernt und große Kanalisationsrohre verlegt.





    Auf dem riesigen Mönchhof-Gelände werden große Mengen Fassadenteile für das Airrail-Center gelagert. Die Metallteile bestehen alle aus Aluminuim in unterschiedlichen Stärken.




    Letzte Reste der ehemaligen Raffinerie sind auch noch vorhanden:


  • Mittlerweile ist über ein Drittel des Areals vermarktet. Zuletzt hat Rewe ein Grundstück gekauft, wie die Fraport AG heute in einer Pressemeldung mitteilt:


    Zum Bau eines Frischelagers hat Rewe ein Grundstück mit einer Fläche von 120.000 Quadratmetern von der Fraport Immobilienservice und -entwicklungs GmbH erworben. Dies teilte die Fraport AG am Mittwoch mit. "Mit diesem Vertragsabschluss sind bereits 35 Prozent des Mönchhof-Geländes vermarktet. Das zeigt das nachhaltige Interesse an dieser Top-Logistik-Lage in unmittelbarer Flughafennähe und damit die Bedeutung des Airports als Drehkreuz auch für Lebensmittel und Frischeprodukte", sagte der Vorstandsvorsitzende der Fraport AG, Dr. Stefan Schulte.


    Seinen Angaben zufolge wird Rewe auf dem Gelände zunächst rund 28.000 Quadratmeter Hallenfläche errichten, die auf 41.600 Quadratmeter erweitert werden können. Der erste Bauabschnitt soll schon Mitte nächsten Jahres in Betrieb genommen werden.

  • Das erklärt auch, warum REWE so reges Interesse am ehemaligen Südzucker-Areal in Groß-Gerau hat, wo ein Logistik-Zentrum entstehen soll, wie u. a. das Darmstädter Echo und die Rundschau berichteten. Vom Mönchhof-Gelände über die A67 nach GG ist es ja nur ein Katzensprung...

  • ITT mietet 2.600m² am Frankfurter Flughafen


    Wie das Property-Magazin berichtet, wandert das Deutsche Firmendomizil der ITT-Industries-Management GmbH im Herbst diesen Jahres von Bad Camberg nach Kelsterbach. Eröffnet wird eine neue Research- und Entwicklungseinheit mit 1.100m² Bürofläche und 1.500m² Lagerfläche auf dem Mönchhofgelände. Im ersten Bauabschnitt des Multiparks werden ca. 7,5 Millionen Euro investiert.


    Die ITT ist führender Anbieter von Bremsbelägen, Hochleistungsstoßdämpfern und Reibmaterialprodukten für private und öffentliche Transportunternehmen. Schade, dass man sich nicht für Gateway-Gardens entschieden hat!

  • Ticona-Areal

    Die Fraport AG, die Betreibergesellschaft des Frankfurter Flughafens, wurde Eigentümerin von 45 Hektar Bruttobauland, als sie Ende 2006 für 650 Millionen Euro das Ticona-Chemiewerk am Rande des Airports kaufte. Grund war bekanntlich das Ausräumen von Hindernissen für den Flughafenausbau, nachdem sich die Störfallkommission des Bundes gegen den Bau der Nordwestbahn ausgesprochen hatte. Für den stattlichen Kaufpreis, zumindest einem Teil davon, baut der Kunststoffhersteller derzeit eine komplett neue Anlage im Industriepark Höchst (Thread). Am Standort Kelsterbach muss Ticona die Produktion zum 30. Juni 2011 beenden, danach alle Werkseinrichtungen beseitigen und das Gelände schließlich an Fraport übergeben. Wie auf diesem Foto von 2003 sieht es bisher aus:



    Bild: Ticona


    Nach Übergabe an Fraport soll das Areal einer neuen gewerblichen Entwicklung zugeführt werden. Geplant sind Gewerbeansiedlungen aus den Branchen Logistik, Forschung, Produktion, Verwaltung etc.


    Nicht zum Abbruch vorgesehen ist ein erst im Jahr 2002 fertig gestellter Verwaltungsbau der Ticona. Auf dem Foto oben an der entferntesten Ecke des Werkgeländes erkennbar, besser auf dem Bing-Luftbild zu sehen. Das dreigeschossige Bürogebäude mit Platz für 300 bis 350 Mitarbeiter vermarktet die Fraport AG bereits jetzt unter dem Namen "Airport City West". Ein Foto des Gebäudes:



    Bild: Fraport


    Hier noch im Ticona-Trim:



    Bild: Ticona

  • REWE Zentrallager

    Querido
    Ich gehe stark davon aus, dass der Standort Groß-Gerau hinfällg ist, da zum Jahreswechsel die Bauarbeiten für das REWE Zentrallager auf dem Mönchhof-Gelände begonnen haben. Die Firma Bögl, Frankfurt ist hier als Generalunternehmer tätig. Viel zu sehen ist noch nicht, man ist zZ mit den vorbereitenden Erdbauarbeiten beschäftigt.
    btw, am Gelände der Zuckerfabrik finden sich bis jetzt keine Hinweise auf eine anstehende Bautätigkeit.

  • Die Rewe-Group hat die Planungen für ein Zentrallager auf dem Gelände der ehemaligen Zuckerfabrik Groß-Gerau gestoppt und die Aufgabe des Projekts im September 2010 bekannt gegeben. Dazu auch dieser Artikel in Echo Online.


    Allerdings sollten sich die Projekte auf dem Mönchhof-Gelände und in Groß-Gerau nicht ausschließen. Beide sollten umgesetzt werden, das auf dem Südzucker-Areal als sogenanntes Trockensortimentlager, das andere für Frischwaren (hier hat die Flughafennähe den Ausschlag für die Standortentscheidung gegeben).

  • Gegenwärtig befindet sich auf dem Mönchhof-Gelände das "REWE-Logistikzentrum" in Bau. Die Ausmaße sind riesig.


    Bauschild (Ausschnitt):





    Seit meinem letzten Besuch vor einem dreiviertel Jahr hat sich auf dem Areal viel verändert. Zahlreiche große Fabrikhallen sind hinzugekommen. Einige sind schon in Betrieb, andere scheinen bald bezogen zu werden.


    Einige Beispiele:


    Dokasch Luftfahrttechnik


    ITT


    Casino


    Unielektro


    Hasenkamp


    Expeditors


    DHL mit nicht weniger als 103 Verladetoren für LKWs


    Und auch einen Friedhof gibt es. Hier ruhen Billig-Stahlelemente aus China, die aus dem Airrail Center (jetzt The Spuaire) auf Grund von Qualitätsmängeln wieder ausgebaut werden mussten:



    Auf dem gesamten Gelände werden nach wie vor XXL-Rohre (Beggi kann aufrecht darin stehen) verlegt:



    Und auch an der benachbarten Eddersheimer Schleuse werden Umbauarbeiten durchgeführt:


  • Neues Logistikzentrum

    Der Heidelberger Investor Harder & Partner hat ein 81.500 m² großes Grundstück an der Tejostraße erworben. Noch in diesem Jahr soll der Bau eines Logistikzentrums mit beachtlichen 48.000 m² einschließlich Büro- und Sozialflächen beginnen (Quelle).


    Mieter der gesamten Logistikfläche wird für zumindest 15 Jahre die Simon Hegele Gesellschaft für Logistik und Service mit Sitz in Karlsruhe. Das schreibt ebenfalls die IZ. In der aktuellen Meldung werden sogar 51.000 m² Gesamtmietfläche inkl. Büros und Sozialflächen genannt.



    Bild: Harder & Partner

  • REWE Logistikzentrum

    Der riesige Rohbau des REWE Logistikzentrums nähert sich seiner Fertigstellung. Mit der Fassandenverkleidung wurde begonnen. Wie auf dem Bauschild zu sehen, wird es ein industriesilbergrau, für einen Zweckbau im Industriegebiet akzeptabel.


    Rechts im Hintergrund das Ticona-Werk, aus dem immer noch Dampf aufsteigt.



    Zum Vergrößern auf das Foto klicken

  • Hegele Logistikzentrum und REWE Logistikzentrum

    Neben dem REWE Logistikzentrum ist die in Beitrag #11 beschriebene Riesenhalle in Bau. Die Dimensionen sind gewaltig.


    Bauschild:



    Die erste Hälfte der Halle deutet sich bereits an:



    Links Hegele, rechts REWE:



    Das REWE Logistikzentrum ist jetzt rundherum verkleidet:


  • Ticona-Areal

    Die Werkseinrichtungen auf dem Ticona-Areal werden nach der kürzlich erfolgten Stilllegung abgerissen. Erste Vorboten des Gemetzels befinden sich schon vor Ort. Der linke Kran wird vermutlich mit Hilfe einer Abrissbirne sein Werk verrichten.


  • Ticona-Areal

    Der Abriss des gewaltigen Industriekomplexes ist im Gange. Die eigentlich noch funktionsfähige Anlage wird bestimmt an der einen oder anderen Stelle Schwierigkeiten bereiten, chemische Reststoffe, schwere Maschinen und Pipelines werden Spezialistenwissen erforderlich machen. Leider ist das Areal hermetisch abgeriegelt und macht Einblicke recht schwierig.



    Kreativität ist gefragt:


  • REWE Logistikzentrum und Hegele Logistikzentrum

    Äußerlich fast fertig und schon mit einem Portier besetzt wird das REWE Logistikzentrum anscheinend bald in Betrieb gehen.
    Es fehlen außen noch einige Pflasterflächen, wie es innen aussieht, war nicht zu erraten.



    Nicht weniger gewaltig (eher noch größer) aber noch nicht so weit fortgeschritten ist das Hegele Logistikzentrum. Hier fehlen noch große Hallenwände, der Innenausbau läuft.


  • REWE Logistikzentrum

    Das REWE Logistikzentrum ist seit einiger Zeit fertig und in Betrieb.


    An dem durch seine Größe beeindruckenden Bauwerk können beachtliche 137 LKWs gleichzeitig andocken.



  • Luftbild Mönchhof-Gelände / Ticona-Areal

    Die riesigen Hallen der Logistikzentren von REWE und Hegele mal von oben.
    Rechts vorne ist das stillgelegte Ticona-Werk zu erkennen, welches gegenwärtig rückgebaut wird.


  • Ehemaliges Ticona-Areal

    Die FAZ gibt heute einen Zwischenbericht vom weiterhin laufenden Abbruch. Kurz die interessantesten Punkte:


    • Deutschlands größtes Rückbauprojekt der vergangenen 15 Jahre
    • Ticona hat bislang 70% der gesamten Rückbaufläche geräumt
    • bisher 100.000 Tonnen Schutt und 18.000 Tonnen Schrott
    • das erst rund zehn Jahre alte frühere Ticona-Verwaltungsgebäude (Info) wird schon von Fraport genutzt
    • drei weitere Flachbauten bleiben auch dauerhaft stehen
    • Übergabe an Fraport voraussichtlich planmäßig Ende 2013


    Eindrücke vom Rückbau geben auch Youtube-Videos des tätigen Abbruchunternehmens Richard Liesegang, etwa dieses hier.

  • Ehemaliges Ticona-Areal

    In den vergangenen Wochen ist auf dem ehemaligen Ticona-Areal fast alles beseitigt worden, was an ein chemisches Indurstriegebiet erinnern könnte. Auch von dem im Vorbeitrag erwähnten Verwaltungsgebäude ist keine Spur mehr zu erkennen.


    Zum Vergrößern des Bildes: >>> klick <<<