Freiheit ist ein schillernder Begriff, der schon solange in der Sprache unterwegs ist, dass er für die verschiedensten Zusammenhänge die verschiedensten Bedeutungen angenommen hat: die Freiheit von politischer Unterdrückung; die Willensfreiheit; die Freiheit dank Entlassung aus dem Knast; die Freiheit als Gefühl beim Blick über ein Alpen-Panorama; die Freiheit des Rauchers, sich für Gauloises und gegen Marlboro zu entscheiden; usw. usf. Warum also sollte der Freiheitsbegriff nicht für Architekten gelten, die mit Stilen spielen?
Ich habe übrigens nie bestritten, dass manche Künstler freier arbeiten können, als andere (sei es durch die Freiheit von äußeren Repressionen, sei es durch besseren Zugang zu diversen Quellen, durch mehr Zeit und Mittel, durch mehr Grips whatever). Aber wie steht es eigentlich mit der Freiheit, trotz unendlich denkbarer Alternativen lieber "nur" traditionelle Elemente nach traditionellen Regeln zu ordnen (und dabei ggf. doch auch etwas Neues/ Eigenständiges zu schaffen, mit dem unmittelbaren Umfeld zu kommunizieren etc)? Was ist zunächst einmal an diesem Ansatz sklavisch? Und vor allem: Inwiefern ist die ÄSTHETIK des fertigen Bauwerks unfrei? Lebt jeder Ignorant der sich schändlich an einem Patzke-Bau weidet und meint, das sei ästhetisches Empfinden, in Wahrheit nur in einer bösen Matrix (vielleicht sollte Dein letzter, leicht ironischer Teil ja so was in der Art ausdrücken)?
Bei ElleDeBe merke ich ja langsam dass er/ sie scheinbar so was wie Meta-Architektur primär für Architekten und Professoren anregend findet (und das sei jedem ungenommen). Aber was genau Dich bei diesen paar subtilen Details so aus dem Häuschen bringt, würde mich wirklich interessieren.