Zukunft des Rathausforums / Marx-Engels-Forums

  • In einem Artikel von Entwicklungsstadt wird berichtet, dass die Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt 50.000 Euro für "vorbereitende Untersuchungen" zur "Weiterentwicklung der Historischen Mitte" im Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses beantragt habe. Der Antrag wurde mit Verweis auf den Beschluss zur Neuentwicklung der Fläche als modernisierte Grünanlage nach dem Entwurf von RMP Stephan Lenzen zurückgewiesen.


    Offenbar gibt sich die Senatsbaudirektorin nicht zufrieden mit dem unter Regula Lüscher beschlossenen Plan zur Neuentwicklung, der auf ein öffentliches Beteiligungsverfahren beruht. Gerüchten zufolge möchte sie die Altstadt (bzw. den Stadtgrundriss der Vorkriegszeit) am Marx-Engels-Forum rekonstruieren. Ihre Teilnahme am Festival der Bürgerinitiative "Stiftung Mitte Berlin" zeigt ihr Interesse für eine mögliche Bebauung des Areals.


    Sprecher für Stadtentwicklung der Grünen Julian Schwarze wirft Petra Kahlfeldt wegen den aktuellen Bemühungen, aber auch aufgrund der umstrittenen Einflussnahme bei der Wettbewerbsentscheidung um die Zukunft des Molkenmarkts vor, ihr Amt zu missbrauchen und sich "nach ihrem Gusto" über politische Verfahren hinwegzusetzen.


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    Einerseits scheint mir die Reaktion auf Petra Kahlfeldts Bemühungen etwas überzogen. Eine Voruntersuchung zur Bebauung bedeutet nicht direkt, dass die beschlossenen Pläne über Bord geworfen werden. Solche Prozesse dauern Jahrzehnte und zu einer Bebauung würde es bestimmt eh erst kommen, wenn der noch umzusetzende Plan wieder eine Sanierung bzw. Neuentwicklung benötigt. Was heute gemacht wird, ist morgen erledigt und beschleunigt zukünftige Planungsprozesse, wenn es dann mal ernst werden sollte.


    Andererseits verstehe ich nicht, warum Petra Kahlfeldt ihre Vorstellungen nicht konstruktiver umsetzt. Es gibt tausende noch zu diskutierende Themen und Entwicklungspotenziale, zu denen Kahlfeldt Stellung beziehen könnte. Dazu hört man jedoch kaum was von ihr. Stattdessen beeinflusst sie irgendwelche beschlossenen Verfahren durch die Hintertür und macht sich damit unbeliebt. Wie wäre es damit, den Hochhausentwicklungsplan zu konkretisieren, Rückbaupotenziale innerstädtischer Verkehrsschneisen zu identifizieren und Leitlinien für innerstädtische Verdichtungsmaßnahmen zu erarbeiten?

  • Offenbar gibt sich die Senatsbaudirektorin nicht zufrieden mit dem unter Regula Lüscher beschlossenen Plan zur Neuentwicklung, der auf ein öffentliches Beteiligungsverfahren beruht. Gerüchten zufolge möchte sie die Altstadt (bzw. den Stadtgrundriss der Vorkriegszeit) am Marx-Engels-Forum rekonstruieren. Ihre Teilnahme am Festival der Bürgerinitiative "Stiftung Mitte Berlin" zeigt ihr Interesse für eine mögliche Bebauung des Areals.

    Die Initiative ist sehr zu begrüßen. Alle Vorhaben die zu einer Bebauung des MEF führen bringen die Gegend voran.

    Warum ? Das MEF war schon immer eine verwaisten Brache ohne Aufenthaltsqualität, da sie von 3 stark frequentierten Autostraßen abgeschnitten und beeinträchtigt ist. Jeder Plan hier wieder eine Grünfläche zu installieren wird scheitern.


    Es sei denn man sperrt die Spandauer Straße und integriert das MEF mit dem Rathausforum und kreiert einen großen Park rund um das Rathaus. Doch das ist eine andere Diskussion.

  • Das Marx und Engels Forum war früher mitnichten KEINE verwaiste Grünanlage. Was soll immer stets diese Bevormundung von Sachen? Langsam nervt diese unsachliche Diskussion und das stetige schlechtmachen von Dingen, nur weil's keine Bebauung ist, und dazu noch diese billige Ausführung: Das MEF war schon immer eine verwaisten Brache ohne Aufenthaltsqualität. Das schreibt jemand, der das Forum vor 20 Jahren noch nicht kannte oder einfach Argumente nicht hören möchte. Das hat wahrlich nichts mit "DDR Nostalgie" zu tun, sondern einfach dem Umstand, dass die Umgebung sehr arm ist an großen Erholungsflächen und für viele ist der Volkspark Friedrichshain oder der 17. Juni ohne U-Bahn oder zu Fuß einfach zu weit. Auch eine gepflegte Grünanlage kann Lebensqualität schaffen.

  • Ich möchte ja nicht die Verschwörungstheoretiker stören, aber die Senatsbaudirektorin hatte € 50.000 Euro beantragt, eine für die Gesamte historische Mitte wahrhaft geringe Summe, es geht ja nicht nur um den großen Leerraum.

  • Ich würd mal bestreiten dass die Gegend arm an erholungsflächen ist - der Lustgarten wird gern dafür in Anspruch genommen und auch der Monbijoupark wird ganzjährig so richtig doll lieb gehabt, dann dräut evtl noch das Schicke Flussbad in der Friedrichsgracht, die Ufernahe Grünanlage dort hinter dem Staatsratsgebäude verlangt eigentlich nur nach guter Landschaftsgestaltung und könnte ein Kleinod werden, am Rathausforum gibt es ebenfalls erwähnenswerte Grünflächen.


    Sich auf das ME-Forum in der Gesamtheit als drängend notwendige großformatige Grünanlage hier zu versteigen halte ich daher für überzogen und macht diese Anlage die ehrlicherweise so nur aus Verlegenheit entstanden ist auch Städtebaulich nicht plausibler.


    Ich pers hätte überhaupt nichts gegen eine bauliche Fassung die der Verschwenderischen Platzgestalt des Rathausforums eine durchaus an der Spandauer Strasse, sinnvolle Raumkante anbietet.

    Ebenso, fänd ich eine Bebauung an der Rathausstraße sinnvoll.


    Der Schlossplatz wäre als Platzanlage damit wieder durch baul. Raumkannten erkennbar, und aus der Rathausstraße ließe sich mit sensibler Architektur wieder ne Echte Flaniermeile machen, deren Energie auch ins HF und in die Breite Straße trägt.


    Ebenso macht eine Randbebauung an der Liebknechtstrasse Sinn - da mit der Reduzierung des Verkehrs auch die hier absurde 6streifige Breite, die sich sowieso zur Liebknechtbrücke hin auf 4Verkehrsstreifen eindünnt, komplett überflüssig ist.


    Dieser Flächenfras ist ökonomisch und ökologisch völliger Blödsinn und kann m.E. Durchaus sinnvoll überbaut werden - die Anlage des M.E. Forums wäre mit einer Fassung immer noch gross genug und im Falle einer Wohnbebauung böte diese auch weiterhin Ihre Qualitäten an, nur eben effektiver und breiter.

    Mir fehlen eigentlich die triftigen, überzeugenden Argumente die hier gegen eine verantwortungsvolle Verdichtung mit Augenmaß sprechen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Endell ()

  • ^ Nun, eine Verdichtung des Rathausforums hätte auch zur Folge, dass die anderen Grünflächen noch mehr überlaufen wären, als sie es ohnehin schon sind. Das ist mehr als kurzsichtig. Das wäre völlig absurd.

    Man stelle sich vor, es würden auch noch die von so manchem geforderten Blumenrabatte im Lustgarten realisiert. Nicht auszudenken....

  • Das ME Forum verringert nicht die Menge der Menschen auf den anderen genannten Grünflächen, schlicht aus dem Grund dass sich die Menschen dort aufgrund der schönen Umgebung aufhalten, nicht alleine der Grünfläche wegen. Es ist schön dort, also möchte man verweilen oder sogar extra dorthin kommen. Niemand käme auf die Idee sich statt im Lustgarten lieber am unangenehmen ME-Forum hinzusetzen. Wieso kommen denn immer nur so verkopfte theoretische Aussagen zu solchen Themen anstatt sich Mal mit der menschlichen Realität auseinander zu setzen?

  • ^ Q.E D. Das ist erstmal nur eine unbelegte Behauptung deinerseits. Die Menschen gehen dorthin, wo sie etwas Abkühlung vermuten.

    Frag dich doch lieber mal, warum man mit der Aussage daher kommt, das MEF wäre eine unbesuchte Brache.

  • Zum Rathausforum/Marx-Engels-Forum gibt es eineseits mehrere Beschlüsse von (fast) allen Faktionen des Abgeordnetenhauses, die die sog. "10 Leitlinen" aus dem Prozess 2015 betreffen und die Umsetzung des geplanten Entwurfs des Wettbewerbs von RMP Stephan Lenzen.


    Andererseits wollen die Akteure um GHB und "Stiftung Mitte Berlin" die Ergebnisse der jahrelangen Diskussionen nicht akzeptieren und arbeiten noch immer auf die "Rekonstruktion" des sog. Marien- und Heilig-Geist-Viertels nach ihrem Verständnis der sog. "Stadtreparatur" hin. Das führt letzlich zu einer weiteren Radikalisierung der Diskussion in der Stadtentwicklung in Berlin, weil die "Gegenseite" das natürlich wittert und auch alle Kräfte in Bewegung setzt, genau dieses zu verhindern.


    Die Frage ist, warum Frau Kahlfeld sich so undiplomatisch in diesen Auseinandersetzungen bewegt. - Natürlich kann die kommende Abgeordnetenhauswahl (falls das Bundesverfassungsgericht sie bestätigt) zu veränderten Mehrheitsverhältnissen führen - aber so eindeutige Unterstützung für ein Kippen der Beschlüsse zum RHF/MEF habe ich von relevanten Akteuren noch nicht vernommen. Natürlich gibt es die Netzwerke, die im Hintergrund da was zu drehen veruchen - andererseits ergäbe das in der nationalen und internationalen Fachöffentlichkeit einen noch größeren Aufschrei als bei der umstrittenen Entscheidung zum Wettbewerb Molkenmarkt. Sie macht sich nicht überall Freunde. Na mal sehen...


    Erstaunlich finde ich, dass seit nunmehr 30 Jahren die gleichen Diskussionen in der Stadtentwicklung wieder und wieder völlig erstarrt durchgekaut werden... Jeder gräbt sich in seiner ideologischen Perspektive immer tiefer ein und natürlich soll der andere nachgeben... Vielleicht auch ein Grund dafür, dass es Berlin an internationaler Leuchtkraft in Bezug auf Stadtentwicklung fehlt...

  • Also ganz ehrlich, nur auf den letzten Absatz bezogen: Die letzten mindestens 10 Jahre konnte ein relativ klar definiertes Lager relativ unbehelligt der gesamten Stadtentwicklung einen sehr deutlichen, lange nachhallenden Stempel aufdrücken. Das die Diskussion erstarrt wirkt liegt vor allem daran dass sich aus diesem de-facto Monopol kaum ausbrechen ließ und es keine Kompromisse gab - nur aus größerem druck geborene, bitter bis heute bekämpfte Ausnahmen, die aber als solche Kompromisse verkauft wurden und werden.


    Und letztes Wort zum Thema Parknutzung: Ganz ehrlich, wer hier über den gesunden Menschenverstand und jederzeit persönlich erlebbare Begebenheiten hinaus erstmal nach beweisen fragt dem möchte ich den Ball gerne zurück spielen: Beleg du doch ruhig die Gegenmeinung.

  • Aber in den Leitlinien wie bei Pt. 2 war doch auch von der Sichtbarmachung, der vielfältigen, weit zurück reichenden Geschichtlichkeit z.B durch Archäologische Fenster etc. Die Rede - das taucht beim Lenzen Entwurf gar nicht auf.


    Der Lenzenentwurf wird n.M damit auch nicht unbedingt der Komplexen Bedeutung des Ortes und der auch hierzu erarbeiteten Bürgerleitlinien gerecht.


    Das Umwelt, Klima und Verbraucherschutz Resort wird durch die Grünen besetzt, die hier bei der Entwicklung von Platz und Grünanlagen zuständig sind. Das MEF fällt also auch in deren Zuständigkeit


    Ebenso wird die Senatsverwaltung für Finanzen von den Grünen besetzt.


    Das Frau Kahlfeldt da nun mit ihrem Anliegen nen Korb kriegt scheint mir da wenig verwunderlich.


    Ich denke es ist hier grundsätzlich eine schlechte Idee innerstädtische Platz- und Grünflächenentwicklung aus der Stadtentwicklung herausgenommen zu betrachten,

    Und die unterschiedlichen Zuständigkeiten dann noch unterschiedlichen Parteiprofilen mit eigener Agenda zuzuweisen.


    Die Großen städtischen

    Vorzeigeprojekte Wie die alte Mitte, Molkenmarkt, Friedrichstraße, HDS ja sogar die Bauakademie werden zuerst als Signale „grün“ angestrichener Stadtentwicklung verstanden.


    Der SPD dämmert nun, dass das eigene eigentliche Resort der Stadtentwicklung, dabei gehörig an Wahrnehmbaren Akzenten in eigener Farbe verliert.


    Der Lenzenentwurf ist o.Z eben in erster Linie ein Grün gewichtetes Vorhaben an der Prominentestmöglichen Stelle Berlins - viele Aspekte der ganzheitlichen Und besonders der historischen Wahrnehmung des Ortes werden vernachlässigt.


    Wo sind se denn die berühmten archäologischen Fenster und hist. Verweise?


    Vielleicht ging es bei den beantragten Mitteln Frau Kahlfeldts ja eben darum?


    Auch las ich aus den Leitlinien heraus dass Architekturen nicht perse. ausgeschlossen wurden.


    So war z.b eine wie auch immer geartete Antwort auf die bisherige bauliche. Raumkante zur Liebknechtstrasse gedacht.

    In den Leitlinien ist da lediglich von einer Tendenz zur landschaftlichen Lösung Vers. Randbebauung die Rede und die Entwicklung dort sollte gutachterlich näher betrachtet werden.


    Gab es überhaupt diese Gutachten mittlerweile?


    Wenn nein warum wirft man Frau Kahlfeldt jetzt vor, Geld für vorbereitende Untersuchungen zur Weiterentwicklung der hist. Mitte zu beantragen und streut Mutmaßungen, Gerüchte, die das Anliegen auch noch in unredlicher Weise diskreditieren sollen.


    Noch bis 2017 erwog man unter Lüscher, die interessanterweise auch eine Doublette des Begasbrunnens am Schlossplatz gar nicht für abwegig hielt, den Bau einer Bibliothek auf dem Gelände des MEF.

    Da waren die vereinbarten Leitlinien 2jahre alt.


    Auf mich wirkt die geäußerte Kritik am Vorabend der glorreichen Wiederholungswahl eher an der Motivation Kahlfeldts wenig interessiert, sondern eher wie ein nach Empörung gierender Profilierungsakt der sich in der Skandalisierung eher als Wahlkampfposse verstehen lässt.


    Ich denke man sollte beim MEF mit dem Lenzenentwurf nun wirklich erst mal, im wahrsten Sinne des Wortes Gras über die Sache wachsen lassen und sehen wie sich dieser Entwurf mit der Gesamtentwicklung der Mitte bewährt.


    Viele Fragen nach evtl. Weiterentwicklung, werden sich erst aus der Praxiserfahrung des Entwurfes stellen.


    Meinungsbild, Bedürfnisse und Erwartungen der beteiligten Bürger am Leitlinienkonzept, sind durchaus veränderlich erst recht über Jahre und Jahrzehnte ebenso werden sich die polit. Rahmenbedingungen wie auch immer verändern.


    Also ist es besser diese Flächenplanung erst mal als Potenzialraum auszusitzen, an dem mit ner Liegewiese sowieso nichts endgültiges Entschieden sein kann.


    Die einzige überzeitliche Konstante liegt sowieso vornehmlich im gesamtstädtisch zu betrachtendem öffentlichen Interesse, gegenüber dem Ort, der hier das Landespolitische Zentrum, einer Europ. Hauptstadt darstellt und seiner historischen Brisanz nun mal facettenreicher ist und länger als 13/50/70/ Jahre zurückreicht.

    3 Mal editiert, zuletzt von Endell () aus folgendem Grund: Reduktion

  • Also ganz ehrlich, nur auf den letzten Absatz bezogen: Die letzten mindestens 10 Jahre konnte ein relativ klar definiertes Lager relativ unbehelligt der gesamten Stadtentwicklung einen sehr deutlichen, lange nachhallenden Stempel aufdrücken.

    Gegenbeispiel (nur in Berlin): Humboldtforum, Bertelsmannrepräsentanz...


    Ansonsten ist diese Diskussion ja ein "Erbe" der "Stimmann-Ära", die zu dieser Polarisierung in Berlin geführt hat. Das Konzept der "kritischen Rekonstruktion" der Stadt finde ich an sich auch nicht falsch (insbesondere wäre es super, wenn die ursprünglichen Ansätze der IBA 84 verfolgt würden - was dann aber ab den 90er Jahren immer weniger der Fall war). Aber die Rücksichtslosigkeit mit der in den 90er Jahren vorgegangen wurde, ist das Problem gewesen (letzendlich die Verbindung von Immobilienbranche mit einem bestimmten Stadtentwicklungsmodell). Es gab eine Idealisierung einer bestimmten Stadtidee, die kontextlos versucht wurde überall durchzudrücken (siehe Planwerk Innenstadt). Das hat in der Stadt unterschiedliche Widerstände ausgelöst. - Ich finde die Idee des kontextbezogenen Weiterbauens für die Stadtentwicklung viel sinnvoller - und das schließt auch die (inzwischen ja historischen) Ergebnisse der Nachkriegsmoderne mit ein.


    PS: Ich kann mich noch gut an die Präsentation des Architekturbüros Albers 2015 bei einer Diskussionsveranstaltung zur Zukunft des RHF/MEF erinnern: Wiederbebauung der Fläche auf mittelalterlichem Grundriss, aber mit 30 Meter hohen Hausblöcken... (Maximierung der BGF-Zahl) - das waren zum Teil sehr absurde (Raum-) Situationen die dadurch zustande kamen...

  • Ich bin in meinem Leben an die 40-50 mal zwischen Berliner Dom und Alexanderplatz spazieren gewesen. Noch nie in den letzten 30 Jahren habe ich das MEF als belebten Platz wahrgenommen. Es ist ein unwirtlicher Ort ähnlich dem Kulturforum, ohne Aufenthaltsqualität und Attraktivität.


    Die Gründe:

    Lärm, der von 3 stark frequentierten umliegenden Straßen herrührt.

    Sichtbarer Autoverkehr, der von nahezu jedem Ort des wenig bepflanzten Areals zu bemerken ist.

    Geringer Grünanteil, insbesondere in der vegetationsarmen Zeit.

    Keine Anziehungspunkte, das ME-Denkmal ist selten besucht.

    Der Blick auf das neue HU-Forum mit Spree ist meist verschattet.

    Die alternative Fläche am Lustgarten bietet mehr. Ebenso der Monbijoupark und angrenzende Spreepromenaden.


    Fazit:

    Hier macht Verdichtung Sinn, der Verlust von Freiflächen wird durch weiterhin bestehende Flächen am RF und am riesigen Alex aufgefangen. Ob das eine Reko sein sollte ist dabei eher unerheblich. Städtebaulich, und im Sinne der am Menschen orientierten Lebensqualität spricht kaum etwas gegen eine Bebauung.


    Einschränkung:

    Nur wenn man die Spandauer Straße zwischen MEF und RF komplett schließt könnte man einen Park kreieren, der deutlich die bisherigen Defizite minimiert.

  • Ich wohne um die Ecke und fahre da quasi täglich vorbei. Das MEF ist und war zwar nicht überlaufen, aber dennoch belebt. Selbstverständlich nicht, als es dort eine Baustelleneinrichtung gab. Wie man das übersehen kann, ist mir ein Rätsel. Das grenzt an Schwurblerei.

  • ^^Ich habe mir den Thread jetzt nicht komplett durchgelesen, da das wohl kein Mensch psychologisch und physiologisch leisten kann, daher mag meine Frage bereits Zwanzig mal durchgekaut worden sein, aber besteht die Möglichkeit, die Spandauer tieferzulegen und einen Deckel drüber zu setzen, sodass eine durchgehende Grünfläche entsteht oder ist das baulich nicht möglich? Dadurch würde ein wirklich attraktiver Erholungsraum entstehen, auch wenn ich eher für eine Bebauung mit Augenmaß bin, vor Allem Richtung der Verkehrsschneisen.

  • Kann mir schwer vorstellen, dass das sinnvoll ist. Südlich ist der Tunnel der U5 im Weg, nördlich die Kreuzung mit der Karl-Liebknecht-Straße und den Straßenbahnschienen. Dann braucht es ja noch Rampen an den Enden und ich weiß nicht, wieviel Tunnel da überhaupt übrig bleiben würde.

  • ^ Einen Tunnel halte ich auch für unrealistisch. Vielleicht kann die Spandauer Straße aber in dem Abschnitt mittel-/langfristig aufgegeben oder zumindest stark verkehrsberuhigt werden - idealerweise mit Schrittempo. Das wäre zumindest baulich viel leichter umsetzbar. Denkbar ist das aber erst, wenn wirklich mal eine ernsthafte Reduzierung des MIV angegangen wird.

  • ... ich hatte die gleiche Frage vor sagen wir ungefähr 9 Jahren gestellt. Weil es mir auch die beste Lösung schien, eine durchgängige Parkähnliche Fläche zu haben. Die Spandauer nur für Busse und Nahverkehr tieferlegen und deckeln. Theoretisch müsste es gehen wenn mann für diesen Verkehr schon rechtzeitig eine Abbiegespur hierfür tieferlegt. Darüber müsste ja kein großartiges Gewölbe sein nur Park und Rasen und Leute. Kennt man in Berlin ja auch von etlichen U-Bahntrassen und die habe noch Strassenverkehr darüber. Ich schrieb das damalige weil ich wie so oft das Pariser Beispiel des Tuillerien Parks vor Augen hatte, wo auch durch eine Tunnelführung die Zerschneidung des Parks verhindert hat. Kleine Unterführung, kleine Rampen das ganze sehr diskret und fast unsichtbar.

  • das Problem mit den tiefergelegten Straßen/Tunneln ist der Bereich der Rampe abwärts/aufwärts. Diese Rampen sind immer unüberbrückbare Schneisen, die nicht nur rein physisch Barrieren schaffen. Welchen Ort will man für die Verbesserung am MEF denn dafür opfern?

  • Einen Tunnel halte ich auch für unrealistisch.

    Zumal man nicht vergessen darf, daß genau für diesen Bereich der Spandauer auch eine Straßenbahnverbindung (zwar erstmal nur als Betriebs- bzw. Ausweichstrecke) zwischen Rathaus- u. Karl-Liebknecht-Straße geplant ist.


    Ob mit oder ohne Straßenbahn, oder Autos unterirdisch und Straßenbahn oberirdisch wäre wahrscheinlich eh egal.

    Wie andere schon schrieben, die benötigten Rampenbauwerke wären eigentlich unvorstellbar.



    Gruß, Jockel