Zukunft des Rathausforums / Marx-Engels-Forums

  • Beim Blick Richtung Alex kommt halt noch die Bahntrasse und die Torsituation der Behrens-Bauten hinzu was den urbanen Eindruck sicherlich nochmal deutlich verstärkt.


    Ansonsten störe ich mich nicht weiter daran, dass die Rathausstraße - die vielmehr ein Geh- und Fahrradweg ist - nicht beidseitig bebaut ist. Eine Bebauung auf dem MEF die dem Rathausforum an der Spandauer eine Fassung gibt erscheint mir da sinvoller.

  • ^ Herrje Saxonia, muss man sich wirklich an dem ollen Pflasterpatchwork aufhängen? Die "Zone" lebt wohl vor allem in deinem Kopf weiter. Es ist doch völlig klar, dass dieses beizeiten mal neu gemacht werden muss und sicher auch wird. Solange an der Ecke Spandauer Straße die Großbaustellen andauert, ist es ja nicht unbedingt sinnvoll, es jetzt schon zu machen.


    Das gilt ja auch für Foto zwei, wo der Blick durch die Baucontainer und Kräne getrübt wird. Wenn das mal ein Ende hat und der gesamte Platz etwas aufgemotzt wird, ist die Perspektive mit den großen Bäumen und Frei-/Grünflächen gegenüber dem Rathaus durchaus ansprechend.

  • Saxonia meint sicher nur die Fußgängerzone ;).


    Naja, zwischen "Zone" und dem Zeitpunkt, an dem die Ecke zur Großbaustelle wurde, lagen schon ein paar Jahre, in denen man etwas hätte machen können, zumal in diesem Bereich keine Baustelle ist. Der Bereiche vor den Wohnhäusern, dem Cubix und ums Alea wurden ja auch erneuert.

  • ^ Herrje Saxonia, muss man sich wirklich an dem ollen Pflasterpatchwork aufhängen? Die "Zone" lebt wohl vor allem in deinem Kopf weiter. Es ist doch völlig klar, dass dieses beizeiten mal neu gemacht werden muss und sicher auch wird. Solange an der Ecke Spandauer Straße die Großbaustellen andauert, ist es ja nicht unbedingt sinnvoll, es jetzt schon zu machen.
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    Ja sicher. Eben seit der Zone nichts dran gemacht, deswegen siehts auch noch so aus. Erscheint mir logisch. Dir nicht?

  • Backstein: an was soll man sich hier denn aufhängen, wenn nicht an dem Bodenbelag? ;)


    Wenn hier eh keine Veränderung der Bebauungssituation und keine Nachverdichtung kommt, lässt sich NUR durch die Gestaltung der Fußgängerzone eine Aufwertung herbeiführen. Was für eine Verbesserung, gäbe es durchgehend von der Ecke Nikolaiviertel bis zur Straßenbahnkurve am Alex eine durchgehende hochwertige Pflasterung, z.B. Absatz- und Fahrradreifenfreundliches Kopfsteinpflaster. Und eine klare Bordsteinabgrenzung zu beiden Seiten. Eine Erkennbarkeit als durchgehende Straße.
    Das täte niemandem weh - das sozialistische Forum begänne dann eben gestalterisch nicht unmittelbar vor den Plattenriegeln, sondern westlich der neu eingefassten Rathausstraße, der man auch gleich ordentliche Laternen verpassen könnte um sie weiter zu fassen, schöne Oldschool-Poller oder Bäume. Himmelweite Verschönerungsmöglichkeit ohne Abriss oder Neubebauung.

  • Eine Meinung zur Debatte über die Neugestaltung der Berliner Mitte, betitelt mit "Berliner Baudebakel".


    Link zum Artikel


    Ist in diesem Strang ja schon vielfach diskutiert worden.


    Hinweis der Moderation: Die Einbindung des Zitats wurde editiert. Grund: Unerlaubtes Pressezitat.
    Bitte künftig auf die Richtlinien für das Einbinden von Texten achten. Vielen Dank.
    Bato

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  • Also dieser Kommentar ist für mich reine Profilierungssucht und zeichnet sich durch völlige Verblendung der Realitäten aus.
    Ganz ehrlich, Wohnraum zu fordern in dieser Ecke halte ich für etwas sinnfrei, vor allem angesichts der Tatsache, dass es wohl kaum eine Metropole weltweit gibt in der im Zentrum so viele Mietwohnungen - und zwar keine Luxuswohnungen - existieren.

  • Die Forderung nach Wohnraum wird ja wohl eher etwas schwammig gehalten, ich lese da eher Kritik an der etwas fragwürdige Debatte über das MEF heraus.
    Darum wie der Meinungsfindungsprozess begründet wurde, nämlich durch eine sehr undurchsichtige Kommentarfunktion, welche als Meinungsbild und Bürgerwille verkauft wurde.


    Der Auto fordert eine Debatte über die Zukunft der historischen Mitte Berlins die auch nur über den Hauch von Manipulation erhaben ist.


    Ausserdem kritisiert er das krisengeschüttelte Bauressort, er zählt dabei die Debakel von der Friedrichswerderschen Kirche bis zur Staatsoper und zu der in den Sand gesetzten IBA-Planung auf.


    Also denke ich geht es ihm nicht in erster Linie darum Wohnraum in der historischen Mitte Berlins zu schaffen, der ist ja Bekannterweise zur genüge recht und links des MEF vorhanden.

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  • Ich war ja nun bei fast allen Veranstaltungen der Stadtdebatte dabei, Herrn Guratzsch habe ich dagegen dort nie erblickt. Daher weiß ich nicht, woher Herr Guratzsch seine Einschätzungen hat. Wie gut der Artikel recherchiert worden ist, zeigt schon die Tatsache, dass keine Dialogveranstaltung im Umspannwerk am Alexanderplatz stattgefunden hat. Daher kann man den Artikel wohl eher unter der Rubrik "Presseente" abbuchen.


    Ich habe jedenfalls nicht erkennen können, dass die Stadtdebatte manipuliert worden ist. Es gab eine TED-Abstimmung auf dem Halbzeitforum, die klare Mehrheiten für einen Erhalt des öffentlichen Freiraumes unter dem Fernsehturm erbracht hat. Wenn diese Abstimmung manipuliert worden wäre, dann wäre das aufgefallen. Es gab weiterhin Fachkolloquien, Bürgerwerkstätten, Online-Dialoge, und überall gab es das gleiche Bild: Die Mehrheit will keine Bebauung des Freiraumes. Wie hätte man all diese Veranstaltungen manipulieren sollen?


    Für mich zeigt der Artikel eher, dass den Bebauungsbefürwortern die Argumente ausgehen. Jahrelang wollten sie uns weismachen, dass der Freiraum ganz trostlos wäre und dass die Bürger eine Bebauung wollten. Und jetzt, wo diese Behauptung klar widerlegt wurde, flüchten sie sich in krude Verschwörungstheorien.

  • Wenn ich mir überlege wie groß das Medienecho war, als es um die Abstimmung der Neugestaltung des Flughafens Tempelhofs ging, habe ich mittlerweile auch dass Gefühl das die Debatte um das MEF eher lau gehalten wurde und wird. Wohl eher aus dem Grund weil der historische Ort aus dem Gedächtnis der Mehrheit verschwunden ist.
    Trotzdem ist es keine repräsentative Sachlage wenn sich eine kleine Mehrheit (bestehend aus den vor Ort lebenden, und den Jetztzustand bejahenden Anwohnern) sich mehrheitlich gegen eine Bebauung ausspricht.


    Aber ich will die Diskussion nicht erneut befeuern, ich persönlich habe eh resigniert, dass dieser Teil der Stadt in den nächste Jahrzehnten schnell und positiv entwickelt wird (dabei schließe ich den Alex mit ein).


    Vielleicht braucht dieser Ort erst einmal Zeit um sich nach allen Neubauprojekten wie dem Stadtschloss, Projekte Unter den Linden und die Fertigstellung der Museumsinsel sich irgendwann wieder neu zu definieren.


    Mein persönlicher Wunsch ist es das MEF nach dem Vorbild des Dom-Römer-Projektes in Frankfurt wieder zu beleben.
    UND... nicht nur um Wohnraum, sondern ein repräsentatives Quartier zu schaffen, dass einer Hauptstadt würdig ist:)

  • Mein persönlicher Wunsch ist es das MEF nach dem Vorbild des Dom-Römer-Projektes in Frankfurt wieder zu beleben.


    Kannst du das mal bitte etwas näher erläutern? Zurück zur mittelalterlichen Stadt oder wie kann man das verstehen? ;)

  • Das Dom-Römer Projekt nimmt erst einmal den historischen Grundriss der Altstadt auf, dass allein finde ich schon sehr attraktiv.


    Auf diesem historischen Grundriss wurden dann bedeutende Häuser wieder rekonstruiert, die Lücken aber mit zeitgenössischer, moderner Architektur ergänzt. Was, wie ich finde, einen sehr inspirierenden Kompromiss darstellt, und das Viertel nicht zwangsmäßig in ein Disneyland verwandeln wird.


    Also mittelalterliche Stadt: Jein :)

  • ^ Am Frankfurter Projekt schätze ich die modernen Bauten, die historische Gebäude interpretieren – und die Rekonstruktion herausragender Einzelbauten ist, in Gottes Namen, auch in Ordnung. Das Ganze wird letztlich ein rundes Quartier ergeben (auch wenn der Traditionalismus am Ende m.E. ein paar Stiche zuviel gemacht hat).


    Ein Vorbild für Berlin sehe ich darin aber nicht. Zum einen ist das Viertel, das in Frankfurt rekonstruiert wird, die Umgebung des alten Krönungswegs – und deshalb mittelalterlicher und früh-neuzeitlicher Schau-Städtebau. Die Berliner Altstadt hatte vergleichbares aus dieser Epoche nie zu bieten. Zum anderen (und wichtiger) umfasst das Projekt in Frankfurt ungefähr die Fläche eines Fußballfeldes. In Berlin ginge es um zehn bis fünfzehn Fußballfelder, und dabei wären die Riegel des DDR-Hauptstadtbaus noch nicht mit einbezogen. Anders gesagt: Deinen Vergleich halte ich für ziemlich hakelig... ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Architektenkind ()

  • [...] (auch wenn der Traditionalismus am Ende m.E. ein paar Stiche zuviel gemacht hat). [...]


    Zur Erinnerung: Auf dem Frankfurter Dom-Römer-Areal entstehen insgesamt 35 Häuser, davon 15 Rekonstruktionen und 20 Neuschöpfungen - von einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Tradition und Moderne kann da jedenfalls nicht die Rede sein, auch wenn das Projekt mir persönlich sehr gefällt und ich mich schon jetzt auf die wiedergewonnene Altstadt freue.

  • warum kein Kompromiss treffen? warum muss es immer das eine oder das andere sein? ich finde den Dom-Römer Projekt auch sehr ansprechend. soviel ich weiß war Berlins historische Mitte nicht mehr mittelalterlich, bis auf ein paar ausnahmen. Die könnte man hemmungslos rekonstruieren, der rest dann halb halb. Abhängig von bestimmte Ansichtssachen könnte man richtig tolle Sachen schaffen. Vielleicht organisch eine Übergang von eine historische Seite (Spreeseite) in eine Moderne und Klassische Seite (Turmseite.) Es gibt Wege, mann muss nur kreativ genug sein und bereit sein bestimmte Kompromisse treffen zu können.

  • Die ganze Frage, ob man Rekos will oder nicht, ob man eine Bebauung will oder nicht, wurde im letzten Jahr ausgiebig diskutiert. Die Gesellschaft historisches Berlin hat ihre Konzepte propagiert, ebenso der Berliner historische Mitte e.V. oder das Bürgerforum Berlin. Es gab auch Abstimmungen, wie auf dem Halbzeitforum, es gab Voten im Rahmen der Online-Dialoge. Und jetzt gibt es ein klares Ergebnis. Der Freiraum soll als eine grüne Oase erhalten bleiben und nicht privatisiert oder bebaut werden. Es ist klar geworden, dass die Reko-Lobby zwar gern sehr lautstark auftritt, dass sie aber kaum Anhänger hat. Daher scheiden solche Vorstellungen wie am Römer von vornherein aus, und es ist wenig souverän, wenn sich jetzt die Reko-Lobby als schlechter Verlierer erweist.


    Dennoch wird die Debatte weitergehen. Denn es gibt durchaus noch offene Fragen. Wie soll der Verkehr künftig gestaltet werden? Soll die Fernsehturm-Fußbebauung privat bleiben oder wird sie kommunalisiert? Ist es möglich, die Gewerbegeschosse der Scheiben an der Rathausstraße und der Karl-Liebknecht-Straße vielfältiger zu nutzen? Ich denke, wir sollten jetzt konstruktiv diskutieren und nicht immer wieder die selbe Diskussion wiederholen.

  • Der kühnen These, dass die Befürworter historischer Architektur "kaum Anhänger" haben widersprechen zwei jüngst gemachte repräsentative Umfragen, u.a. von der ZEIT-Stiftung.


    Deshalb entspricht das Ergebnis des gelenkten Bürgerdialoges nicht den Meinungsverhaltnissen in der Bevölkerung, wie eine Forsa-Umfrage vom November 2015 zu historischen Baustrukturen bestätigt: 65 Prozent der Deutschen bevorzugen diese Strukturen, 35 Prozent sind für die Moderne. Nur 16 Prozent halten die Moderne daruberhinaus fur nachhaltig!


    Auch eine Umfrage des Berliner Kurier vom Januar 2015 hatte ein ähnliches Ergebnis zu den historisierenden Entwürfen der Gesellschaft Historisches Berlin für den Neuen Markt an der Marienkirche: Für die Historie stimmten 71%, für die Moderne hingegen nur 29%.


    Im übrigen ist auch Senat nicht gegen eine Bebauung: immerhin liegt das MEF als Standort für die neue Landesbibliothek nach Aussage des Tagesspiegel auf Platz 2. Hier sorgt schon der Senat selbst dafür, dass sich etwas ändert.

  • Zwei Umfragen als repräsentatives Ergebnis für eine generelle Stimmungslage in der Bevölkerung? Wohl eher nicht. Man kann für und gegen alles entsprechende Umfragen erzeugen, da muss man nur die richtigen Fragen an die richtigen Leute stellen.


    Den meisten Bürgern sind solche Detailfragen der Stadtplanung ziemlich wumpe, Bauprojekte werden entweder als schön oder häßlich bewertet wenn sie konkret anstehen oder gebaut wurden. Das orientiert sich aber nicht an ideologischen Linien von Reko vs. Modernismus.