Zukunft des Rathausforums / Marx-Engels-Forums

  • @ EK,


    in einer jeden anderen Stadt weltweit in dieser Größenordnung würden Gebiete wie MEF&RF heutzutage als Abrissgebiet gelten.
    Das eine solche Architektur mal als modern galt mag ja sein, aber diese hat sich nun mal als "Bausünde" herausgestellt.


    Der Ausdruck "Bausünde" wurde erst durch die Fehlplanungen und der Bauten ab den 50ern bis 60ern erfunden ...
    => Es wurde alles falsch gemacht!

  • Der Ausdruck "Bausünde" wurde erst durch die Fehlplanungen und der Bauten ab den 50ern bis 60ern erfunden ...
    => Es wurde alles falsch gemacht!


    Na dann ließ mal eine Bauzeitung um 1900, dort beschweren sich Architekten ähnlich über die Situation ihrer Zeit. Eine menge Sachen werden dort als Bauliche Katastrophen angesehen. Einziger unterschied zu heute ist das nicht mehr so feindselig gezetert wird. Der Zeitgenössische Ausdrucksstil ist eher subtiler in seiner Negativen Meinungsbildung.


    Ansonsten in der Berlinischen Galerie ist zurzeit die Ausstellung "Radikal-Modern", in der ich heute war.
    Diese zeigt unter anderen einen Film aus den 60ern der zusammen mit Siedler produziert wurde und über das Buch "Die gemordete Stadt" handelt. Auch stellt man einige der Situationen denen die Architekten nunmal von der großen Investoren- und Representationswut ausgesetzt waren da.

  • Vielen Dank Elly Kny. Diesen Link kannte ich bis dato nicht, auch wenn ich so manches Bild schon gesehen habe. Ihrem Kommentar schließe ich mich vorbehaltlos an. Die Fläche wir weitestgehend so bleiben wie sie ist. Und das ist gut so. Und was Bausünden sind und was nicht, entscheiden hier zum Glück nicht radikale Forumslautsprecher ;)

  • Wenn man sich das Areal mal in bestimmten Perspektiven ansieht ist es eigtl ein wunderschöner Platz.


    Hier mal ein Bsp. einer Google Sphere
    https://www.google.de/maps/@52…no%2F!7i7970!8i3985?hl=de


    oder hier das letzte Bild ganz unten:
    http://levin-monsigny.eu/#/de/post/fernsehturm



    Diverse Bauten besonders am Rande, und leider der Vorbau des Turms verschandeln diesen Platz. Man könnte auch sagen sie geben ihm das typische Ostfeeling. Weiter Nördlich sieht es dann schon wieder besser aus. Natürlich auch geschuldet durch die neuen Bebauungen.


    Also Fakt ist für mich die Platten die man rund um deb Alex bzw. das Rathausforum sieht müssen weg. Was man da hinbaut ist sicher eine schwierige aber auch extrem spannende Frage. Hochhäuser a la Kollhoff wären sicherlich eine gute Lösung. Aber man muss sich ja auch Gedanken um den Part der Rathauspassagen machen.
    Wenn man hier mal auf die andere Strassenseite blickt sieht man eiglt nur schöne Gebäude. Ich spreche von den Gebäuden entlang der Kloster und Littenstr.
    Wenn man jetzt diesen Ist Zustand als Grundlage für einen Boulevard entlang der Grunerstr. nehmen würde, und die Platten auf der westlichen Seite der Grunerstr, sprich die Rathauspassage abreissen würde und durch Neubauten im Stil einer klassischen Moderne ersetzen würde, dann hätte man mit ein wenig Hilfe durch geeignete Landschaftsarchitektur, und die Installation des einem oder anderen Berliner Geschichtsstücks, auf einmal einen richtige schönen Boulevard. Ein Blick nach Paris auf die mittelgroßen Boulevards sollte Aufschluss bringen.

  • Na dann ließ mal eine Bauzeitung um 1900,


    Ich betrachte eher die Städte von heutzutage und stelle diese Hässlichkeit fest. Niemand besucht eine Stadt wegen irgendwelcher Gebäude die in den 50er bis 70er Jahren gebaut wurden.
    => Diese Bauzeitung hat also letztendlich unrecht gehabt!

  • Recht oder unrecht - der Begriff der Bausünde wird seit dem Biedermeier bemüht. Heinrich Heine verwendete ihn genauso wie Bismarck. Weiterführen tut er uns deshalb leider nicht.

  • => Diese Bauzeitung hat also letztendlich unrecht gehabt!


    Sorry, aber Deine per Pfeil und "also" als logische Schlüsse getarnten Simplifizierungen gehen mir langsam auf den Senkel. Bemühe Dich mal um Argumente oder tritt ein bisschen kürzer!

  • Ich betrachte eher die Städte von heutzutage und stelle diese Hässlichkeit fest. Niemand besucht eine Stadt wegen irgendwelcher Gebäude die in den 50er bis 70er Jahren gebaut wurden.
    => Diese Bauzeitung hat also letztendlich unrecht gehabt!


    Ja und die Autoren haben ihre Zeit betrachtet in der nun einmal eine wilde Investorenwut die Prä-Industrielle Stadt abgerissen hat zugunsten einer neuen einheitlichen Architektur welcher die Attitüde von vorgetäuschter Geschichte anhaftete. Diese Architektur der Gründerzeit wurde dann im "Fassadensturm" der Nachkriegszeit [WW1] zu der Form gemacht die wir heute so zu schätzen wissen. Dieser ganze vorgang war letzlich die voraussetzung der Umbrüche von sich anschwellender Kapitalistischer Überproduktion. Der Unterschied zu der Nachkriegsarchitektur [WW2] der 50er ist dann aber das der Krieg die vorherige Architektur ausradiert hat. Es ging also nicht mehr wie im 19ten Jahrhundert um Überformung des vorhandenen. Das Konzept des "Neuen Bauens" war eine Antwort auf die eigentlich gesättigte Stadt der 20er, welche seine Wirkung auf einzelne Solitäre im bereits stark gestalteten Stadtraum bezog oder für die kapazitären Probleme auf die grüne Wiese auswich. Nach der Tabula Rasa des Krieges sollten dann aber Plötzlich diese spezifischen für Kontexte hergestellten Konzepte auf für einen Raum mit wenig oder unzusammenhängenden Kontext ausgeweitet werden. Der zerbombte Stadt. Hinzu kam das die Radikalismen des Autogerechten, bisher von der Gewachsenen Stadt verhindert nun verwendet werden konnten. So auch zur Darstellung eines positiven Technizismus. [denn der 2te Weltkrieg hatte diesen mal wieder in Frage gestellt]
    Der Ursprung der "Bausünde" der 50er bis 70er hat seine beweggründe. Es ist sinnentleert ihn aus der heutigen Position vergleichend zu diffamieren. Vielmehr sollte man eine kompromisshafte Um/Überformung [teilweise wie sie von Autoren dieser Periode eh schon gedacht wurde] dieser anstreben.

  • Zitat von Endokin

    Wie wären denn z.B Bauten in etwas dieser Art. Ich beziehe mich auf die größen "Kästen" im Hintergrund.


    Mensch Endokin,jetzt lass doch ma gut sein.Bin ja eher ein stiller User aber das Thema "Abriss der Platten" hat,finde ich,wirklich ne Pause verdient. Außerdem würde das RR von deinen präferierten Gebäuden erschlagen werden.


    Nichts für Ungut.

    Einmal editiert, zuletzt von Bummler ()

  • Sorry, aber Deine per Pfeil und "also" als logische Schlüsse getarnten Simplifizierungen gehen mir langsam auf den Senkel.


    Und für was ist das nun architektonisch ein Argument?


    Bemühe Dich mal um Argumente oder tritt ein bisschen kürzer!


    Ich könnte ja schreiben, dass mir deine Postings auf den Senkel gehen, wäre das ein Argument?


    Die Sache ist aber nun mal einfacher als kompliziert dargestellt. Die Menschen stimmen nämlich mit den Füßen ab und es sind nicht die Gebäude in Deutschland interessant/Eine Sehenswürdigkeit die nach 1945 erstellt worden sind, sondern die davor! Beispiel aus meiner Herkunftsregion:
    => Göttingen: Vom Krieg weitestgehend verschont geblieben, Sehenswürdigkeit!
    => Kassel: Im Krieg sehr zerstört worden, Architekturexperiment, Unglaublich hässlich!
    Das ist nun ein Beispiel, aber kennst du ein anderes oder kennst du keines?

  • @ Whywolf_Larry


    es ist doch egal warum es so ist wie es ist, relevant ist nur das es ist wie es ist und daher sind Diskussionen darüber nicht zielführend.
    => Es wurde alles falsch gemacht was nur falsch gemacht werden konnte und nun geht es darum wie der Schaden wieder repariert werden kann.


    Insgesamt aber wird der Schaden aber nie wieder komplett repariert werden können!

  • Wie wären denn z.B Bauten in etwas dieser Art. Ich beziehe mich auf die größen "Kästen" im Hintergrund.


    Natürlich wären diese großen Kästen im Hintergrund eine Verbesserung. Das liegt einfach daran, daß alles, wirklich alles, besser ist als der Status quo. An die Stelle der hiesigen Plattenbauten könnte man auch eine KNAX-Hüpfburg der örtlichen Sparkasse hinstellen und es wäre eine deutliche Verbesserung.


    Mensch Endokin,jetzt lass doch ma gut sein.Bin ja eher ein stiller User aber das Thema "Abriss der Platten" hat,finde ich,wirklich ne Pause verdient.


    Das Thema "Abriss der Platten" wird solange thematisiert, bis die Platten abgerissen werden. Mit dem Dom-Aquarée hat man an der Nordseite des Forums doch bereits den ersten Schritt gemacht.

  • es ist doch egal warum es so ist wie es ist, relevant ist nur das es ist wie es ist und daher sind Diskussionen darüber nicht zielführend.


    Genau da liegt ein gewisser Denkfehler deinerseits. Denn erst wenn man den Ursprung und die Zusammenhänge des Fehlerkomplexes "Stadt der Nachkriegszeit" versteht kann man Lösungen anbieten. Der erste Schritt einer solchen Lösung ist bereits begangene Fehler nicht zu wiederholen und wieder Tabula-Rasa artig vorzugehen. Die Nachverbesserung von Vorhandenen birgt mehr Chancen auf Korrektur als das erneute Totalitäre Überformen. Denn die ganzheitlichkeit solcher Konzepte birgt das größere Risiko eines erneuten Fehlerkomplexes. Oder um einen solchen jüngeren zu benennen, ein ganzheitliches Konzept wie das der Kritischen Rekonstruktion kann ins negative gewendet werden wie es in den 90ern passiert ist.

  • ^ Sicherlich sollen vergangene Fehler nicht wiederholt werden. Aber ein herumdoktern an Symptomen bringt nichts. Das hat man z.B. auch in Böblingen erkannt und weite Teile der vermurksten Innenstadt abgerissen und wieder neu aufgebaut.
    Natürlich ist das Ergebnis nicht wirklich schön, aber zumindest besser als zuvor.


    Auch bei Stuttgart sehe ich da zwischen Marktplatz (inkl. dessen) und Sophienstr. keine andere Perspektive außer Totalabriss.
    => Es ist nun mal alles vermurkst worden und da muss (wie du richtigerweise sagst) auf die Fehler der Vergangenheit verzichtet werden.

  • => Es ist nun mal alles vermurkst worden und da muss (wie du richtigerweise sagst) auf die Fehler der Vergangenheit verzichtet werden.


    Drehe mir jetzt nicht das Wort im Munde um. Die Fehler der Vergangenheit sind genau dieses Totalitaristische Denken des großflächigen Abrisses um eine über kurz oder lang Ideologisch behafteten Gesellschaftsentwurf durchzusetzen. Selbst wenn er nur Formalästhetisch gemeint ist. [so wie ich die Quelle deiner Argumentation verstanden habe]
    Totalabrisse helfen nicht. Das Ad-Hoc installieren von ganzen Stadträumen führt zu einer Verfremdung ihrer Bewohner mit Raum. Es funktioniert nicht wirklich. Städte wachsen nun einmal, oder sollten es. Menschen gewöhnen sich nur langsam an veränderung. Ich möchte jetzt aber nicht meine Argumentation von Post Post 3378 wiederholen.

  • Zitat von Architektur-Fan

    Das Thema "Abriss der Platten" wird solange thematisiert, bis die Platten abgerissen werden. Mit dem Dom-Aquarée hat man an der Nordseite des Forums doch bereits den ersten Schritt gemacht.


    Eure gutes Recht, würde mir auch nicht anmaßen, die Themen hier vorzugeben-aber Ihr könnt noch so oft auf Eure Entf.-Taste drücken, der Kasten steht morgen nun immer noch da. So isses leider und daher eine thematische Abriss-Pause nicht verkehrt.

  • Mit dem Dom-Aquarée hat man an der Nordseite des Forums doch bereits den ersten Schritt gemacht.


    Das Dom-Aquaree ist eine Postmoderne häßlichkeit ohne Beispiel. Diese Kombination aus "Kritische Rekonstruktion", "Hightech-Allüren" und "Investoreplattenbau" ist einfach nur schrecklich. Sie sind für mich eher das abschreckende Bsp. zu welchen fehlern das Überformen der Plattenbauten durch Abriss gemacht werden kann. Mal davon abgesehen das es die stilistische Systematik des DDR-Städtebau erheblich stört. Sein zusammenhang wird unwirklich Konterkarikiert.

  • Naja Denkpausen sind aber das doofste überhaupt für eine angeregte ergebnisorientierte
    Diskussion. Und das Beispielbauwerk kann man auch etwas kleiner bauen. Damit nichts erschlagen wird. Sie Platte neben dem RR ist übrigens höher als des verlinkte Gebäude.

  • Na es soll ja auch keiner aufhören zu denken, dass tut natürlich niemanden gut. Die Platte selbst ist neben dem RR natürlich auch zu mächtig, hätte jetzt aber auch nicht gedacht, dass diese größer ist als Dein Bsp. im Link.


    Mich stört nur immer dieses "Muss-Weg". Hier im Forum ist doch denke ich genügend Kompetenz, um mal eine Visu, Vorschläge zu zaubern, die die Platte kürzt, teilt oder ähnliches (meine Kompetenz reicht da leider nicht,sonst würde ich es machen). Die Visus aus dem anderen Thread kenne ich natürlich, die Ansätze dort finde ich äußert ergebnissorientiert!


    http://www.deutsches-architekt…um/showthread.php?t=12256

    Einmal editiert, zuletzt von Bummler () aus folgendem Grund: Link eingefügt