Der Senat, der Bezirk Mitte und die ev. Kirche haben die Planung für eine Umgestaltung des Umfeldes der Marienkirche präsentiert. Beauftragt war das Büro Levin-Monsigny, das auch das Fernsehturmumfeld umgestaltet:
(C) Levin-Monsigny
Ein Teil der Grünanlage aus DDR-Zeit soll einem erweiterten Marienkirchhof weichen, auf dessen Pflasten an zwei Seiten recht zusammenhanglos Fragmente der historischen Bebauung vor 1879 mit Metallbändern nachgezeichnet werden.
Die Umgestaltung soll vor allem das wilde Urinieren der Teilnehmer der freitäglichen und samstäglichen Trinkgelage abschrecken, das nach Auskunft von bauhistoriker schon zu erheblichen Bauschäden an der 700 Jahre alten Kirche geführt hat. Zudem, so führte der Pfarrer aus, "laufe der Urin unten den Türen in die Kirche", so daß sonntags vor der Messe erst einmal ein Desinfektionsteam arbeiten müsse, um einen Aufendhalt im Kircheninneren hygienisch und wohl auch olfaktorisch erträglich zu machen.
Zudem solle das Luther-Denkmal wieder an seinen Platz auf dem nicht mehr vorhandenen Neuen Markt - zum Reformationsjubiläum 2017 soll es enthällt werden:
(C) Levin-Monsigny
In der öff. Diskussion wurden die Pläne, die ohne Wettbewerb entstanden und kurzfristig ausgeführt werden sollen, scharf kritisiert. Die Argumente:
- die Erweiterung des Hofes um wenige Meter löst die Probleme der Kirche nicht
- die beiden markierten Baufluchten lassen nicht die Umbauung der Kirche erkennen, dies gelänge nur mit einem größeren Marienkirchhof
- der Neue Markt müsse erkennbar werden
- rund um die Kirche und am Neuen Markt sollten wieder Häuser auf den historische Parzellen entstehen
Eine Vergrößerung des Marienkirchhof auf die historische Größe wird vom Senat abglehnt, weil hierdurch die Baumreihe vor den Kaskaden an einer Stelle berührt wird - die Gestaltung rund um den Fernsehturm solle nicht durch die Marienkirche beeinträchtigt werden.