Zukunft des Rathausforums / Marx-Engels-Forums

  • ich erachte das mef als nicht gerade schön, für mich persönlich hat es keinerlei aufenthaltsqualität.
    entsprechend aufgeschlossen stehe ich einer bebauung gegenüber und hatte ja auch schon einen entwurf und eine überarbeitete variante im forum gepostet.


    hier nochmal, falls man baut, die meiner meinung nach wichtigen kriterien, die damals von mehreren mitgliedern erarbeitet wurden:


    besucherstrom leiten, von linden zum alex
    adäquater umgang mit dem spreeufer (toplage)
    städtebaulicher maßstabssprung von nikolaiviertel zum radisson-sas bearbeiten
    rathausplatz behalten
    kirche in kleinteilige bebauung integrieren...

  • Ja oder Nein? Ist das nicht etwas zu einfach?

    Zum einen schließe ich mich der Meinung an, das man hier wieder an jeder Ecke der Stadt "ein neues Fass aufgemacht" wird, was ich im Zusammenhang mit der HH-Bebauung schon erwähnt hatte. Es ist nicht nur der Molkenmarkt, der Alex, die Breite Straße, der Schinkelplatz sondern auch der Spittelmarkt und das Gebiet um den Hackescher Markt, in dessen Bebauung man seine vorhandenen Kräfte stecken sollte. Der Architektur im Einzelnen ist das auch nicht gerade förderlich. Wenn diese Entwicklungen abgeschossen sind wird man von ganz allein auf eine Entscheidung kommen.


    Die Notwendigkeit einer Bebauung bringt eigentlich nur der "Schlosskörper" mit sich, nicht Rathaus und Marienkirche. Um die städtebauliche Bedeutung des "Schlosses" (und nicht nur seiner Fassaden) wieder her zu stellen benötigt man klare Raumproportionen. In Laufe der Jahrhunderte beeinträchtigten das "Schloss" immer mehr Solitäre in seiner Dominanz und mit den MEF würde es frei um Stadtraum liegen und sich mit den Solitären des MEF in einer Reihe stellen.


    Eine weitere Schwierigkeit ist das Stella seine Ostfassade auf das MEF, als "Platzfassade" konzipiert hat.


    Die wichtigste Problematik für mich sind die Plätze die das "Schloss" mit seinen Volumen wieder erzeugt. Der Lustgarten und der Schlossplatz. Der Schlossplatz ist der Ort, wie ich finde, an dem das "Schloss in seinen Dimensionen die beste Wirkung erzielt (eher hatte). Solitär und Platzraum. Der Schlossplatz benötigt aber im Norden eine klare Platzkante. Dasselbe benötigt auch der Lustgarten. Der Apothekerflügel fehlt (egal) und die Bebauung dahinter auch. Beide Plätze und das MEF fließen räumlich ineinander. Auf dieser Basis müsste man dann abwägen.


    Wenn überhaupt würde ich auch nur für eine Bebauung bis zur Spandauer Straße plädieren. Die zwei Blöcke zwischen "Schloss" und MEF reichen um die Solitäre am Lustgarten besser zu strukturieren.
    An den Gefüge Rotes Rathaus-Marienkirche-Fernsehturm würde ich nicht rüttelt, das kann auch ganz schön in die Hose gehen.
    Ich würde erst mal abwarten, bis das "Schloss" erst steht, was auf dem Stadtplan für notwendig erscheint, sieht in der Realität vieleicht ganz anders aus. Ich würde dann vieleicht einfach mal ein Ideenwettbewerb starten.

  • paderwan
    Deine Bilder zeigen oft nur Hinterhöfe und die Gegend in der die Fotos gemacht wurden ist hinter dem Rathaus in der Nähe des Nikolaiviertels, ein Viertel, dass lange Zeit von Verändrungen unberührt war.(außerdem will man ja einen anderen Teil der alten Mitte restaurieren der eine andere Art von Gebäudetypen hatte)
    @andi777
    http://www.allside.de/images/K…tr%20in%20den%2030ern.jpg
    dieses Torgebäude würde man nur zur Hälfte reknostruieren können da auf der anderen Seite das Dom Aquaree steht.


    Ich finde man könnte die Mitte ruhig mit den alten Gebäuden rekonstruieren
    aber dan auch bis um die Gegend der Marienkirche , damit diese nicht so verloren aussieht. Außerdem würde ich die zwei einengenden Plattenbauten abreißen, denn eine "Altsstadt" ziwischen zwei Platten gequetscht sieht irgendwie merkwürding aus.
    Vielleicht sollte man den Sokel des Fernsehturms umgestalten. Der Eingangsbereich könnte zwar im Inneren bleiben aber das Äußere sieht nicht wirklich prickelnd aus . Außerdem könnte man bei der Gelegenheit auch gleich den merkwürdigen Stufenbrunnen durch einen Ansehnlicheren ersetzen.(eigendlich könnte man die Gegend änlich wie den Alexanderplatz komplett neu gestalten.)


    Das Marx Engels Forum aber könnte man meiner Meinung nach eingentlich sogar stehen lassen oder in Richtung des Bahnhof Alexanderplatz verschieben.

  • also lieber desktopstarrer,
    nach deiner meinung könnte dann ja letztlich die bisherige stadtmitte dann gleich gesprengt und a la postkartenmotiv wieder aufgebaut werden. dann stünde auch das domaquaree und dieser lästige fernsehturm nicht mehr im wege. und das, was schon zu kaisers zeiten nicht so hübsch aussah, das kann man dann ja einfach auf alt getrimmte weise erfinden.



    nein nein.
    gerade die fußbebauung um den turm als auch der brunnen sind erhaltenswert. übrigens wurde die brunnenanlage erst kürzlich aufwendigst erneuert.



    und wenn es auch dem ein oder anderen nicht zu passen scheint, aber berlin war nie und wird nie ein paris deutschlands. alles aus einem guss bekommt man wo anders, nicht in berlin. und das ist auch kein nachteil.


    D.

  • Jepp. War's nie und wird's nie. Wo Paris der Ruf als weltschönste Stadt anhaften rangiert Berlin innerhalb Ds schon recht weit hinten nach populärer Ansicht. Also Welten.


    Aber nicht weil Berlin abwechslungsreich ist, historisch, Bauhaus, Monumental und Modern. Sondern weil alles durcheinander purzelt. Ein einziger Mischmasch. Sogar die Karl-Marx-Allee ist wieder schön, weil sie homogen ist. Deshalb kann eine Verbeserung nur eine Richtung gehen: Lokale Heterogenität eindämmen statt ausweiten!!!
    Heißt hier: irgendwas zwischen zurückhaltenden DomAquaree-Sandsteinfassaden und Historischen Stilen der Umgebung. Das Schlimmste wäre hier wieder ein Ausreisser. Berlin: Stadt der Ausreisser. Aber was red ich - diese Argumentationen hatten wir schon xmal.

  • Das mit dem Paris deuschlands kommt aber nicht von mir und das die Gegend und vorallem der Brunnen kein Augenschmaus ist heist noch langen nicht das es so bleiben muss(keine angst ich würde nicht alle Platten verschwinden lassen z.B. die Wohnhäußer in der Karl Marx Allee sollten unbedingt bleiben nur müssen sie nicht über all herumstehen, weil deren Anblick furchtbar trist und öd ist). Das schreckt Touritsen ab von denen berlin lebt ( ich kenn so gut wie keien der gesagt hätte er geht jetzt nach Berlin um herauzufinden wie die 08/15 Betonklötze auf einen wirken .Die Geschichtlich interessanten Gebäude in Plattenbauweise stehen eben an an der K.M. Allee) Den Fernsehturm wollte ich auch nicht sprengen. Genauso wenig wollte ich das Domaquaree beseitigen denn ich sagte lediglich, dass man nur ein Teil wieder aufbauen könnte(da war keine einzige Anspielung auf einen Abriss. Das einzige wo ich auf einen Abriss angespielt habe waren die zwei Rigel und die äußere Form des Sokels ( kann aber auch daher kommen, dass der Sokel ein Spielkasino beherbergt und mit schrecklichen Neonfarben um seine Kuntschaft wirbt). Diese Gegend dauf man trotz allem aufpolieren da diese zeit der Wende fast unverändert aussieht.


    Zitat:und das, was schon zu Kaisers zeiten nicht so hübsch aussah, das kann man dann ja einfach auf alt getrimmte weise erfinden.


    Das habe ich auch nie behauptet. Außerdem kam der Gedanke die Mitte wieder zu rekonstruieren nicht von mir. Ich habe lediglich meiner Fantasie ein wenig freien lauf gelassen.


    Wenn du schon so scharf krittisierst dan würde mich wenigstens interresieren wie du den Vorschlag von Wowereit findest?

  • Interessant was hier so diskutiert wird.


    Mir persönlich sind am Alexander Platz vorallem diese alten hässlichen Wohnbauten ein Dornen im Auge:


    http://www.fensterzumhof.eu/bi…te-Alexanderplatz-Bahnhof


    http://www.tram-plauen.de/Berl…echt-Strasse-20.03.03.jpg


    Unbegreiflich wie diese Bauten noch 20 Jahre nach der Wende an solch zentralen Punkten überleben konnten :nono:


    Weiß jemand, ob es für diese Flächen/ gebäudekomplexe Sanierungs-/ Baupläne gibt?

  • @ desktopstarrer:


    ich finde Herr Wowereit hat in einem Punkt recht. Die derzeitige Situation ist unbefriedigend. Sie gleicht tatsächlich einer windigen Brache.



    Aber das bedeutet nicht, das man hier ein zerstörtes Viertel wieder rekonstruieren muss. Das hat er übrigens auch nicht gesagt wenn ich mich richtig entsinne, dementsprechendes wird er wohl schon aus politischen Gründen tunlichst unterlassen, auch wenn ihm das persönlich vielleicht gefiele.



    Ich persönlich halte eine Grünfläche an dieser Stelle für wichtig. Die Mitte braucht Platz! Wenn das von mir gutgeheißene Schloss wieder da ist, wenn der Molkenmarkt bebaut ist, wenn der Alexanderplatz in der jetzigen Planung weiter vorannkommt - dann ist das eine echte Ausgleichsfläche mit hoher öffentlicher Bedeutung als Versammlungs- und/oder Ausruhort! Eine Art Miniaturcentralpark für Mitte!
    Die wird sicherlich von jedem Bewohner und jedem Touristen mehr als ein weiteres Town- oder Bürohaus geschätzt.


    @ andi_77


    ja, eine gewisse homogenität ist etwas das dem auge schmeichelt. das zentrum von paris lebt sehr von der ständigen wiederhohlung der gleichen farben, steine, bäume.
    und ja, du hast recht, berlin ist in gewisser hinsicht ein mischmasch vieler stile. ich stimme deiner aussage über "heterogenität eindämmen statt ausweiten" ausdrücklich zu und sage daher:
    lasst das Ensemble als zentrale Fläche Ostberlins im groben wie es ist! verbesserungen ja, zubauen auf keinen fall und abriss erst recht nicht.




    zu den beiden bildern:
    das erste bild zeigt eine platte die langfristige weichen soll. aber dort ist kein hochhaus geplant, wäre auch recht schwierig dort, da 2 U-Bahnlinien und ein Tunnelstumpf darunter liegen.
    das zweite bild zeigt einen Plattenbau der bestehen bleibt. er gehört meines erachtens auch zu den besseren.



    D.

  • Zum heiß diskutierten Thema Bebauung der historischen Mitte haben sich nun auch einige namenhafte Stadtplaner und Architekten geäußert.


    • Patzschke etwa wünscht sich, dass die ganze Gegend wieder dicht bebaut werden muss und nicht nur diese große Brache. Dabei müssten die Häuser so dicht an den Fernsehturm heranreichen, wie irgend möglich. Die Marx-Engels-Skulptur ließe sich problemlos integrieren.


    • Stimmann findet das Ganze ebenfalls „ganz wunderbar“. Die Neubebauung müsse sich am Zustand von vor 1945 orientieren.


    • Auch Kleihues plädiert für eine Orientierung nach historischem Vorbild. Da die bestehende Grünfläche für das Gebiet derzeit zu groß sei, müsse sie städtebaulich gefasst werden. Allerdings spricht sich Kleihues gegen eine Townhouse-Bebauung aus. Dies wäre in Anbetracht der Großbauten der Umgebung unangebracht.


    • Wilfried Kuehn vom Büro Kuehn Malvezzi schlägt sogar die Rekonstruktion des Palasts der Republik auf dem Marx-Engels-Forum vor. Dies sei seiner Meinung nach aus mehreren Gründen richtig, denn nicht nur könne dadurch endlich ein zentraler Ort für die geplante Berliner Kunsthalle gefunden werden, sondern es könne der mit dem Schlossbau angetretene Beweis vollendet werden, dass sich Rekonstruktionen vordemokratischer Staatsarchitekturen in Berlin am besten für zeitgenössische Museen eignen würden.


    • Auch vom Architekten- und Ingenieur-Verein (AIV) zu Berlin wird die Forderung Wowereits unterstützt. Die Sehnsucht neben dem Schloss auch das dazugehörige historische Zentrum mit Leben zu füllen, sei offenbar groß. So groß, dass man sogar einen Wettbewerb für die künftige Gestaltung plant. Das Areal soll u.a. auch zum Mittelpunkt des renommierten Schinkel-Wettbewerbes für 2010 werden.


    Artikel Mopo

  • War ja klar, dass die Linke gegen eine MEF-Bebauung rebellieren würde. Doch auch die eigene Partei spricht sich gegen die Wunschvorstellungen Wowereits aus. Das MEF müsse erhalten bleiben, sollte aber zu einer schönen zentralen Grünanlage aufgewertet werden.


    Des Weiteren ist dem Artikel zu entnehmen, dass Wowereit von der Molkenmarkt-Planung wegen der Änderung der Straßenführung der Leipziger Straße hinter dem Rathaus nicht sehr begeistert ist.


    Artikel Mopo

  • Also Herrn Wowereit in allen Ehren, aber es wäre doch absurd die Betonwüste mit Autobahn am Molkenmarkt zu erhalten nur um die Straße nicht direkt am Rathuas vorbei zu führen und anstelle dessen eine wenn auch unterentwickelte Grünfläche zur Bebauung frei zu geben.

    Der Molkenmarkt ist viel entscheidender aus Sicht der Stadtreparatur! Ein Blick auf den Stadtplan macht deutlich das dort potential schlummert. Aber Herr Wowereit ist auchz keine Stadtplaner, sondern Bürgermeister. Wollen wir also seine Aussagen nicht allzu hoch hängen...

    D.

  • Also ich verstehe die leute nicht die diese Fläche so erhalten wollen wie sie ist!! Das ist DIE mitte der stadt...Da muss wieder leben hin..definitiv..leben entsteht da aber nicht durch ne riesen betonfläche sondern durch dichte bebauung..das erzeugt urbanität die dieser ort verdient hat.. Es is immer so seltsam unter den linden runter zu laufen bzw hoch richtung fernsehturm und auf einma lsteht man da in den unendlichen weiten.. Das ist nicht moskau hier sondern Berlin, und diese Fläche is eine einzigartige chance meiner meinung nach..


    Zudem wirkt die marienkirche in den weiten total deplatziert und verloren..ebenso der Brunnen.. Und das argument á la Centralparc is meiner meinung nach auch daneben..wir haben den Tiergarten, der ist riesig, und kleine parkanlagen finden sich überall in berlin.. immer diese Parkbefürwörter ^^ Reißt doch gleich ganz berlin ab und setzt nen riesen park hin haha..das ist ne Stadt (klar ich liebe es wenn eine stadt grün ist wie berlin und ich schätze das viele grün in der stadt man braucht doch nicht noch mehr? Berlin is schon eine der grünsten millionenstädte)

  • Da gebe ich dir vollkommen Recht!
    Eine Bebauung würde dort sicherlich mehr Leben rein bringen und das kann die ganze Gegend um den Alexander Platz mehr als gebrauchen!

  • Die Bebauung des MEF kann ein guter Anfang sein, die historische Ursprungsstätte Berlins wieder zu bebauen (die Wiedergewinnung des Fischerkiezes müsste zwangsläufig folgen). Entscheidend wird sein, an so prominenter Stelle nicht den in letzter Zeit üblichen Einheitsbrei mit billig wirkenden Fassaden hinzustellen. Und vor allem sollte der Wohnanteil überwiegen, ansonsten wird es schwer mit der belebenden Wirkung des Viertels.

  • Das ist DIE mitte der stadt...Da muss wieder leben hin..definitiv..leben entsteht da aber nicht durch ne riesen betonfläche sondern durch dichte bebauung..das erzeugt urbanität die dieser ort verdient hat.. Es is immer so seltsam unter den linden runter zu laufen bzw hoch richtung fernsehturm und auf einma lsteht man da in den unendlichen weiten..


    Die beiden Freiflächen am Lustgarten und am MEF sind voll mit Menschen, während die fertig verdichteten Gebiete wie Friedrichswerder eine gespenstische Leere aufweisen. Wer dort ab und zu mal vorbei geht, der kennt dieses seltsame Gefühl zwischen den Taunhauses und der Reichsbank.

  • ^^ ganz meine Meinung


    Das MEF ist nicht wirklich tot, sondern wie ich finde, eine Oase in der steinernden Umgebung. Gerade im Sommer ist dort alles voller Touristen, die sich vom antrengenden Stadtspaziergang erholen.

  • Die beiden Freiflächen am Lustgarten und am MEF sind voll mit Menschen, während die fertig verdichteten Gebiete wie Friedrichswerder eine gespenstische Leere aufweisen. Wer dort ab und zu mal vorbei geht, der kennt dieses seltsame Gefühl zwischen den Taunhauses und der Reichsbank.


    Das stimmt. Townhouses wie auf dem Friedrichwerder wären eine denkbar schlechte Wahl für das MEF (zu kleinteilig, keine öffentlichen Einrichtungen und vor allem zu homogene Struktur der Bewohner). Ein Gegenbeispiel wäre z.B. der Hackesche Markt. Die Bebauung funktioniert und das Gebiet ist nicht gerade menschenleer.