Du interpretierst da aber eine Menge rein.
1. ich war schon in fast allen westlichen Metropolen, außer vielleicht in Paris war es nirgendwo so schmutzig wie in Berlin, wobei die Pariser ihre Stadt auch nicht mit soviel Grafiti verschandeln. Besonders sauber war es in den besonders kosmopolitischen Städten meiner Erfahrung nach, London, New York, die asiatischen Metropolen ohnehin. Gerade weil es Metropolen sind setzt man dort große Anstrengungen die negativen Begleiterscheinungen, von sovielen Menschen auf einem Haufen, zu minimieren. Berlin macht das Gegenteil, baut seit Jahren z.B. Polizeistellen ab und denkt mit ein paar Mülleimern ist es getan, das geht vielleicht auf dem Dorf wo die Leute aus sozialem Druck oder schlicht aus Vernunft ihren Dreck nicht überall fallen lassen und man auch rund um die Uhr Kirchen offen stehen lassen kann ohne dass man befürchten muss am Folgetag nur noch Scherben vorzufinden. Berlin ist Metropole/will es gerne sein aber händelt die Begleiterscheinungen nicht adequat.
2. das mit den Subkulturen würde ich nicht zu hoch hängen, diese ganzen Jugendkulturen gibt es auf jedem Dorf und v.a. ist es Teil des Pubertären "ich mache mich häßlich um meine Unabhängigkeit zu beweisen" / Rebellieren des Rebellierens wegen, hat mit Berlin so auch nichts zu tun, außer dass durch die schiere Einwohnerzahl eben eine größere Zahl der jeweilig zu einer Subkultur zugehörigen Leute zu finden ist und sich ggf. auch trifft etc.
3. du hast den Ballermann ja selbst erwähnt, auch das hat mit Metropolengedöns also nichts zu tun, auch hier muss man aber nicht jeden Abend erneut "überrascht" sein dass sich viele Leute bis zum Erbrechen besaufen oder dann besonders verroht werden, sondern man müsste sich stärker darauf einstellen, für alles ist Geld da und für Bürokratie werden auch immer Planstellen geschaffen, einfach Streifenpolizisten einzustellen ist aber wohl zu "banal", wäre aber vermutlich eine der wichtigsten Lösungsansätze (kann man bei Besuchen in Hamburg toll beobachten, Reeperbahn etc., sowas gibt es in Berlin NIRGENDWO, und die Beamten bekommen das dort souverän in den Griff, auch ohne Holzhammermethode, die sind immer vor Ort, kennen ihre Pappenheimer, sind respektiert und wissen aber auch wann sie durchgreifen müssen...)
4. der Vergleich mit der Volkspolizei ist ziemlich geschmacklos, mehr will ich darauf nicht erwidern. Wenn es schon "totalitär" ist wenn regelmäßig Polizeipräsenz Nachts an bekannten Schwerpunkten von Vandalismus und Gewaltdelikten im Zentrum einer Großstadt gefordert wird, dann fällt mir darauf auch nichts mehr ein.