Sparkassen-Neubau am Friedensplatz

  • Sparkassen-Neubau am Friedensplatz

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    Ausgegliedert aus "Bonn: Innenstadt" und "Bonn: Kleinere Meldungen". Gruß rec



    Eine Ikone der Bonner Betonmoderne könnte demnächst aus der Bonner Innenstadt verschwinden;)
    Die Sparkasse Köln/Bonn renoviert zur Zeit Ihre Zentrale am Friedensplatz. Bei der Asbestsanierung hat man festgestellt, dass auch die Fassade nicht mehr heutigen Ansprüchen entspricht (musste man dafür erst das Asbest entfernen?).
    Jedenfalls wird durchgerechnet, ob Neu- oder Umbau teurer sind.


    Fazit: Das alte Haus würden nur wenige vermissen. Da allein finanzielle Beweggründe für einen Abriß sprechen würden (optische wohl nicht), erwarte ich keinen besonderen Glanz an diesem Ort im Falle eines Neubaus. Aber schlechter wird es wohl auch nicht..


    http://www.ksta.de/html/artikel/1195817026645.shtml

  • Ich hätte gegen einen Abriss dieses Beton-Ungeheuers nichts einzuwenden.


    Am liebsten wäre mir ein Neubau, der sich am 1959 abgerissenen Altbau orientiert, auch wenn das ein Traum bleiben wird.


    Altbau von 1913

  • Nachdem sich der Verwaltungsrat der Sparkasse KölnBonn bereits vor zwei Monaten für einen Abriss und Neubau ihres Stammhauses am Friedensplatz ausgesprochen hat (siehe #3), hat sich nun der Vorstand ebenfalls dafür ausgesprochen.


    * Baubeginn könnte Mitte/ Herbst 2009 sein, es wird mit einer Bauzeit von zwei Jahren gerechnet.
    * Die Sparkasse möchte einen beschränkten Architektenwettbewerb durchführen.
    * Der Neubau soll größer werden als der Bestandsbau, er soll mindestens bis zum Florentiusgraben reichen oder dieser gar überbaut werden (Anmerkung: Finger weg vom Florentiusgraben, keine Flächenmaximierung auf Kosten der Allgemeinheit! :( ) und ein Stockwerk mehr haben, bei gleicher Höhe wie der Bestandsbau.
    * Unklar ist noch, ob in dem Neubau auch Einzelhandelsflächen geschaffen werden, wie von Vertretern des Einzelhandels und der Politik gefordert.


    Quelle: General-Anzeiger Bonn

  • ^^ An dieser Stelle keine Einzelhandelsflächen (oder Gastronomie) zu schaffen, wäre irgendwie merkwürdig bis absurd. Den Platz erlebe ich immer wieder als einen der belebtesten in Bonn. Hier sieht man ein schönes Detail aus Stein im Vordergrund und das Ding, welches zwar auf der blinden Wand einen Muster hat (hoffentlich wird es nicht noch gesichtsloser?), aber sonst nicht begeistert. Die Google-Karte zeigt ein paar Parkplätze am Florentiusgraben, zum den das Gebäude sich öffnen könnte - welch gute Stelle für ein ruhiges Cafe es wäre! Eine Überbauung wäre ärgerlich.

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    Bei dem Detail aus Stein dürfte es sich um einen Teil der Brüstung der kleinen Brücke über den Florentiusgraben handeln.

  • Sollte man diesem Thema nicht einen eigenen Thread gönnen? Find ich jedenfalls mehr als eine kleinere Meldung :) Eine große Chance für einen echt schicken Neubau am Friedensplatz.


    @ Bewacher:
    Der Friedensplatz ist als Anlaufpunkt zahlreicher Businien ziemlich quirlig und belebt, liegt aber schon mehr am Rand der klassischen Einkaufsmeilen. Momentan ist er ein guter Anlaufpunkt für Hungrige und Durstige. Aber auch da waren in den letzten Jahren öfter mal Leerstände und Besitzerwechsel in den Erdgeschossen (auch in der Sterntorbrücke) zu beobachten. Einzelhandel hätte es hier sicherlich schwerer. Neue Gastronomie dürfte dagegen ganz gut ankommen.

  • Ich würde nur einen Thread eröffnen, wenn ein annehmbarer Entwurf feststeht. Es baut die Sparkasse, ich erwarte nicht allzuviel

  • Die Entscheidung ist gefallen: die Sparkasse KölnBonn will ihre Bonner Hauptgeschäftsstelle am Friedensplatz abreißen und durch einen Neubau ersetzen lassen. Der Abriss soll noch in diesem Jahr erfolgen. In den Neubau sollen auch Einzelhandelsflächen integriert werden.


    Quelle: GA: Friedensplatz wird zur Großbaustelle

  • Sparkassen-Neubau
    Diesen Donnerstag wird eine Jury den besten der fünf eingereichten Entwürfe zum Neubau der Haupstelle der Sparkasse Bonn am Friedensplatz auswählen. Die Entwürfe werden anschließend in der Kundenhalle der Sparkasse ausgestellt. Welcher Entwurf dann letztendlich realisiert wird, wird in einigen Wochen entschieden.
    In dem modernen Neubau soll Platz für ein bis zwei große Enizelhandelsgeschäfte geschaffen werden.


    Quelle: General Anzeiger Ausgabe von Samstag/Sonntag, 13./14. Juni 2009

  • Hallo metropolitan, willkommen im Forum!


    Beigeisterung löst der Siegerentwurf bei mir nicht aus. Wirkt auf den ersten Blick genauso klobig und kantig wie sein Vorgänger. Bin auf weitere Visualisierungen gespannt.

  • rec : Wäre dir einer der anderen Entwürfe lieber gewesen?


    Ich finde, der preisgekrönte Entwurf ist die beste Wahl. Er erfüllt gewisse Kriterien, die der jetzige Bau nicht erfüllt. So ist er an die Straßenflucht des Friedensplatzes angepasst, durch den Knick an der Front auch an die der Sternstraße (Gebäude links). Zudem passt er sich an die Raumhöhe des rechten Nachbargebäudes an (was man vom alten ganz und gar nicht behaupten kann, hier wirken die Geschosse sehr gedrückt). Der Neubau verzichtet zwar auf den 6. Stock, dafür wirkt er viel großzügiger, eben durch höhere (gründerzeitliche) Räume. Das einzige Problem sehe ich hier bei dem Erdgeschoss und dem 1. Stock, da dieser eine größere Raumhöhe aufweist als das Erdgeschoss wegen der Orientierung am Nachbarhaus. Dies kann allerdings auch als Auflockerung der klaren Fassade verstanden werden.
    Schön ist, dass sich der Lichthof jetzt zur Budapester Straße hin öffnet und die Fassade auflockert ( jetzt: in den Innenhof).
    Die Visualisierung lässt vermuten, dass die Fassade mit hellem Sandstein verkleidet ist, was sich sicherlich gut in die Nachbarbauten einfügt und nicht zu dick aufgetragen ist. Der alte Bau wirkt sehr kühl durch die kalten Farben, vom Erdgeschoss wollen wir gar nicht erst reden.


    Die Entwürfe von Grüntuch und Schröder/Schevardo heben sich viel zu sehr ab und reißen alle Aufmerksamkeit an sich. Grüntuch erinnert auch an das Kolumba in Köln mit seiner "ungewöhnlichen" Fassade. Der Entwurf von RKW sieht fasst so aus als hätte er nur 3 Geschosse und würde wohl besser in eine Kleinstadt passen (Verschmelzung von jeweils 2 Geschossen zu einem). K.H. Schommers Entwurf ist schön, z.B. durch die (scheinbare) Rundung der Front, aber sehr monoton und orientiert sich zu wenig an der Nachbarschaft. Er "überfällt" den Platz gewissermaßen.


    Ich denke all diese Kriterien werden auch die Experten gehabt haben und ich denke sie haben eine gute Wahl getroffen.

  • Naja, der Gewinner ist ok und stört wenigstens nicht...


    "Grüntuch Ernst ... gefiel den Preisrichtern wegen seiner besonderen Fassade. Es lasse nicht erahnen, ob es sich um ein Kaufhaus, ein Bürogebäude oder eine besondere Sparkasse handele."


    Was ist denn das für eine bescheuerte Begründung??


    "Zu zurückhaltend ist nach Ansicht des Preisgerichts hingegen der Entwurf der RKW Architekten"


    Blödsinn: Der Friedensplatz ist nun mal nicht der Times Square, und so ein behutsamer Bau würde bestens zu den umliegenden Altbauten passen.
    Aber mittlerweile braucht ja selbst die Sparkasse was auffälliges Protzigeres...

  • Puntagorda:


    zum zitat über den entwurf von grüntuch ernst:
    im ersten satz wird die aussergewöhnlichkeit der fassade gelobt, im zweiten satz wird der entwurf in seiner gesamtheit kritisiert. (sonst würde es " s i e lasse nicht erahnen, ..." lauten.)


    wenn man den zweiten satz nicht auf den ersten bezieht, wird´ s nachvollziehbar. und damit auch der 3. preis.


    der 1. preis geht durchaus in ordnung, auch wenn bei rkw der übergang zum altbau durch dass angedeutete staffeldach eleganter gelöst wurde. vielleicht wird dieser gedanke bei der überarbeitung des siegerentwurfs ja noch aufgegriffen.

  • auch wenn bei rkw der übergang zum altbau durch dass angedeutete staffeldach eleganter gelöst wurde


    Mir ist das ebenfalls aufgefallen. Nichts spricht dagegen, dass Ortner & Ortner die zwei obersten Stockwerke des rechten Teils etwas zurücksetzen.


    Fast liebenswürdig fand ich die Fassadenmuster bei Grüntuch Ernst, die nach GA auch den Preisrichtern gefielen. Könnte der Wettbewerbssieger irgend etwas in diese Richtung machen?

  • @ hauke


    der vermutlich beste Entwurf hat gewonnen, so sehe ich das auch. Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Einreichungen in der Mehrzahl von eher schwacher Natur sind - leider auch gerade die von den Bonner Architekturbüros, von denen man eigentlich mehr Einfühlungsvermögen erwarten kann. Sonst hätte das Preisgericht sicher nicht auf die Vergabe des 2. Platzes verzichtet.


    Ich vermisse beim Siegerentwurf neben einem venünftigen Dach (dass das geht beweist der Neubau aus den 80er?-Jahren am nördlichen Ende der Häuserzeile) Reminiszenzen an den Ort, die dem Entwurf die Austauschbarkeit nehmen. Andeutungen an die Geschichte des Platzes, die Stadtbefestigung oder den gründerzeitlichen Charakter, die sich in der Formensprache des Gebäudes widerspiegeln. Gerade der Übergang zum Nachbargebäude gefällt mir nicht, das ist beim RKW-Entwurf besser gelöst worden. Und in Anbetracht der ursprünglich kleinteiligen Parzellierung wäre eine stärkere Gliederung der Fassade wünschenswert.


    Insgesamt ist der Entwurf okay und wird zudem sicher noch überarbeitet, aber die Sparkasse wird mit den 6000 qm² Verkaufsfläche so dermaßen viel Kohle erwirtschaften, vermutlich der wahre Grund für den Abriss, dass man hier seitens der Stadt und der Bürgerschaft hohe Ansprüche an die Qualität der Architektur stellen darf.

  • Fast liebenswürdig fand ich die Fassadenmuster bei Grüntuch Ernst, die nach GA auch den Preisrichtern gefielen. Könnte der Wettbewerbssieger irgend etwas in diese Richtung machen?


    Ich halte diese Fassade für einen reaktionären und grundsätzlich hässlichen Unsinn.

  • keiner der Entwürfe überzeugt mich vollständig. Mit dem Gewinner kann man aber leben. Berliner moderner Klassizismus: schlicht, nobel, einfallslos. Einer Sparkasse angemessen.
    allerdings wurde der Charakter des Ortes nicht allzu gut getroffen, der eher von schmalen, hohen Altstadthäusern geprägt wird. Ich hätte einen Entwurf bevorzugt, der die Fassade in mehrere Abschnitte gliedert, welche zudem noch eine unterschiedliche Höhe aufweisen. ein Ensemble statt eines Blockes. Zumindest an der Knickstelle der Fassade zum Platz hin hätte diesbezüglich etwas passieren müssen (kommt vielleicht noch). sehr gut gemacht hätte sich ein schmales, eckbetonendes Hochhaus mit 8-10 Stockwerken. Man hätte sich in der Kubatur beim Kölner Dominium etwas abschauen können (ohne Deckorations-Firlefanz).
    Die Fassade des 1. Gewinners hätte ich mit gut vorstellen können im Bereich Suttnerplatz -Festspielhaus