Goetheplatz, Roßmarkt und Rathenauplatz

  • Jetzt liegen sie, die drei verschiedenen Beläge. Ja, auch der von weitem wie eine helle Betondecke ausschauende Belag gehört zur Auswahl. Ich hoffe - und nehme an -, dass er nicht auf Gegenliebe stoßen wird. Beim linken Belag sind die Steinchen gut zu erkennen, der mittlere wirkt eher sandig:



    Bild: epizentrum

  • Goodbye to darkness --> Es werde hell

    Gut, dass die Stadt gegen die triste dunkelgraue Steinwüste mit diesen sehr erfreulichen Maßnahmen gegensteuert. Großes Lob an die beteiligten Entscheidungsträger im Magistrat.


    Der linke helle Belag mit den Steinchen wäre aus meiner Sicht äußerst passend und die anderen beiden entweder zu ocker-lastig (langweilig) und zu grell (weiß sieht nach wenigen Monaten schnell wieder schäbig aus). Dann lieber eine Kies-Anmutung.


    Hoffentlich geht die Aufwertung des Belags ebenso einher mit einer Reparatur der Spotlights unterhalb der Bäume (seit Jahren außer Betrieb).


    Um die strenge Formalität des Platzes aufzubrechen, müsste auch noch über eine Bepflanzung mit Pflanzen am Rande des Platzes nachgedacht werden. Sehr gut zum mediterranen Lebensgefühl der Stadt würden Pflanzen aus dem Mittelmeer-Raum passen wie man sie in Städten wie Wiesbaden oder Bad Nauheim kennt. Hier muss das Rad definitiv nicht neu erfunden werden.


    Die Hoffnung ist, dass sich auch mal ein Café an den Goetheplatz bzw. Rossmarkt wagt, damit auf Dauer noch mehr Grund zum Verweilen besteht. Derzeit ist das Angebot an den Plätzen immer noch zu limitiert.

  • … ergänzend noch ein paar Aufnahmen aus der Nähe
    der ganz helle Belag (ganz rechts)


    der mittlere und dunkelste Belag unter den drei Varianten



    der linke Belag (unter den drei Varianten auch mein Favorit)


    … und zum Vergleich nochmal der graue Belag (Bestand)

  • Ich finde drei Farben besser als nur eine. Und ich wünsche mir eingebaute Bewässerung und funktionierende Beleuchtung. Aber das bleibt wohl nur ein frommer Wunsch...


    Und wenn wir schon dabei sind: ich hätte gerne Pflanzringe um die Bäume, ein langes Beet mit Blumen vor dem Herrn von Goethe, viele Bänke, einen zweistöckigen Gastro-Pavillon mit Einbeziehung des Parkhauszuganges, Pflanzinseln mit wechselnden Bepflanzungen und Bewässerung und eine neue Einfassung des alten Brunnens - ok, und ein Karussell samt Würstchenbude.....


    Welchen Schutzheiligen muss man einschalten, dass nur ein paar Prozent meiner durchaus noch vielfältigeren Wünsche in Erfüllung gehen? Vielleicht muss der noch gefunden und heiliggesprochen werden (St. Markus und St. Joseph sind schon belegt).

  • Ich kann mir gut Vorstellen das ein paar dieser Wünsche pünklich zur Fertigstellung von Four
    umgesetzt werden. Der Platz wird eine noch wichtigere Rolle einnehmen und hoffentlich ein wenig blumiger und grüner. Der Bodenbelag ist doch auf jeden Fall ein großer Schritt.
    Was mich schon jahrelang stört ist der Bretterverschlag bei Vapiano, das wirkt ein wenig so als würde man hier nichts auf die Reihe bekommen. Weiss jemand warum das so ist und warum schon so lange?

  • ^


    Ich finde das auch sehr störend. In New York sind solche Schutzpassagen an vielen Häusern zusehen.


    Ich vermute, dass es sich hier auch um Schutzvorrichtungen vor defekten Fassadenteilen handelt. Ich verstehe aber auch nicht, warum, man das nicht instand setzen kann.

  • Das ist korrekt. Insbesondere an der Alten Rothofstraße ist zu erkennen, dass die vorgehängten Fassadenteile teilweise beschädigt sind. Der Eigentümer hat das Netz vor Jahren als Schutz angebracht. Eine Sanierung hat es bis dato nicht gegeben, da aufgrund eines geplanten Abrisses keine Investitionen unternommen wurden. In den letzten 2-3 Jahren liefen in dem Haus einige Mietverträge aus. Bei bereits leer stehenden Flächen gab es keine erkennbare Vermietungsaktivitäten.


    Wie man hört, gab es eine Abrissgenehmigung, die aber mittlerweile nicht mehr gültig ist. Seither gab es wieder einige Vermietungen (z.B. hat Groß & Partner dort Büroflächen für die Bauphase des Four angemietet). Ich vermute, wenn Four und Junghof Plaza fertiggestellt sind, wird auch Goetheplatz 1 abgerissen und neu aufgebaut.

  • Goethestraße 2

    Ich kann mich noch gut an die Renovierung vom Rathenauplatz 1a in 2009/10 (siehe z.B.hier) erinnern. Jetzt ist das Nachbargebäude dran, heute komplett eigerüstet aber ohne Bauschild und im Netzt habe ich nichts gefunden. (ein Bild von 2009 hier)


  • ^ Die Werbefahnen der beteiligten Firmen lassen mindestens auf Natursteinarbeiten und Fenstertausch schließen. Außerdem ist mit der Wiedemann GmbH aus Wiesbaden eine Spezialistin für die Instandsetzung von Betonbauwerken dabei. Eventuell muss bis in den Rohbau eingegriffen werden, dann böte sich gleich eine Kernsanierung mit Fassadenumgestaltung an. Das Objekt dürfte genug Rendite abgeworfen haben, dass sich der Eigentümer (eine Erbengemeinschaft, soweit das noch stimmt) den Aufwand leisten kann.


    P.S.: Thomas Daily wusste Ende Juni zu berichten, dass das Haus ab dem Jahreswechsel 2019/2020 Standort eines 300 qm großen und auf drei Geschosse verteilten Vorzeigeladens von Philipp Plein sein wird.

  • ^ Von oben kann man gut erkennen, dass das Gerüst viel Platz bietet. Auf bzw. am Grundstück ist wenig Fläche vorhanden, und im Gebäude läuft mindestens der Einzelhandel weiter:



    Bild: epizentrum

  • Die ganze Diskussion hier finde ich recht Bizarr. Muss man sich beim jedem Platz überlegen welcher Kies oder Stein dort darauf kommt? Gibt es bei der Stadt keine Standards statt das ganze Fall zu Fall neu zu diskutieren? Das kann ich kaum glauben.

  • ^ Muss man nicht, man auch alles egal mit Betonwerkstein oder Verbundpflaster belegen; man kann aber auch zu der Erkenntnis gelangen, dass am Goetheplatz evtl. nicht passt, was vielleicht am Paulplatz oder auf dem Römerberg funktioniert. Das könnte mit der Funktion der Platzfläche zu tun haben oder mit der Umgebung. Und dass machmal ein Belag nicht passt hat ja gerade das Beispiel Goethe-/Rathenauplatz gezeigt. Insofern weiß ich nicht, was daran bizarr sein soll.

  • Man kann auch zur Erkenntnis kommen, dass staubiger Schotter, bei dem die meisten Menschen wohl entweder an eine Baustelle oder einen halb-befestigten Wald-/Wiesenweg denken, in keinem Fall auf einen der zentralsten Plätze einer Großstadt gehört, egal welche 'Funktion' er hat. Und genau das ist bizarr.

  • Das einzige was meines Erachtens bizarr an diesem Projekt (aber in Frankfurt ja leider auch nicht ungewöhnlich) ist, ist wie lange sich das Thema Platzumgestaltung bereits in die Länge zieht.


    In 2004 wurde hier schon über die Planung zur damaligen Umgestaltung debattiert, trotz allem wurde das nicht ganz unumstrittene Projekt mehr oder weniger analog der Pläne in den folgenden Jahren umgesetzt.


    In 2007 kam Goethe an seinen Ursprungsort zurück und die Platzfolge wurde kurz später wieder geöffnet.


    In 2010/2011, also nur knappe zwei bis drei Jahre nach der Wiedereröffnung der Platzfolge, wurde die Kritik auch in der Kommunalwahl thematisiert und somit von den Politikern aufgegriffen. Es kam zum Dialog mit der verantwortlichen Landschaftsarchitektin Gabriele Kiefer. Die wies erst mal nahezu jede Schuld von sich „...die Stadt hätte kritischen Dialog um die Platzgestaltung im Vorfeld bewusst unterbunden...“, versprach dann aber nach einigem Hin-und-Her Nachbesserungen. (Auf Grund von Urheberrecht etc. wäre eine Überarbeitung der Platzfolge ohne die ursprünglichen Architekten auch nur schwer umsetzbar gewesen.)


    In 2013/2014 gab es wohl kurzzeitig die Idee die verbleibenden zwei Ein- und Ausgänge des U60311, nach dem Abriss des dritten Kubus in vertikale Gärten zu verwandeln um zumindest einer Ecke der Platzfolge etwas mehr Grün zu verleihen. Dies wurde aber wies aussieht wieder verworfen. <<< Ganz nebenbei: Ich frage mich übrigens immer noch warum man da MoMem nocht einfach dort rein gepackt hat – kulturelle Nutzung, Belebung des Platzes, historisch gesehen venüpfbar mit Elektronsicher Musik!?


    In 2015 prästierte Cunitz dann endlich eine Konzeptstudie (klick), die zeigen sollte, wie die Aufenthaltsqualität der drei Plätze verbessert werden kann. Die Vorschläge umdassten unter anderem mehr Grün, mehr Sitzflächen, Staudenbeete und eine andere Kiesfarbe.


    Seit 2017/2018 wird unter anderem darüber debattiert, ob einen trennenden Pavillion auf der Platzfolge geben soll. Gegen den Entwurf von Planungsdezernent Mike Josef gab es allerdings Bedenken von der CDU: Der vorgeschlagene Pavillon sei zu klein und zu teuer, Gastronomie sei am Platz mittlerer Weile bereits vorhanden und man wollte die Entwicklung Four Frankfurt abwarten (mit Fertigstellung 2023+) abwarten.
    Die Planung soll überarbeitet werden.


    Seit FJ 2019 wird die Stadt nun endlich aktiv. Man will für ein Jahr drei unterschiedliche Kiesfarben (einen hellen, gelblichen und rötlichen Farbton) testen und lädt dazu ein verschiedene Sitzmöbel auszuprobieren. Außerdem wird nebenbei wohl die bereits defekte Bodenbeleuchtung auf dem Goetheplatz repariert.


    Und da sind wir nun – knapp 11-12 Jahre nach der Fertigstellung der ursprünglichen Neugestaltung der Platzfolge und meines Erachtens ist leider auch noch kein Ende in Sicht. Immerhin tut sich jetzt was, aber ja – das Tempo der ganzen Angelegeneheit ist schon irgendwie bizarr.

    2 Mal editiert, zuletzt von sweet_meat () aus folgendem Grund: Vertipper beseitigt

  • Roßmarkt 9

    Das bereits seit einigen Jahren leerstehende Gebäude scheint vor dem Abriss zu stehen. Leider konnte ich weder ein Bauschild, noch andere Informationen finden.



    Bild: Pepper

  • Roßmarkt 9

    Nach energischer Recherche konnte ich doch noch (sekundäre) Informationen zu einem Projekt "RM9" finden.


    Leider enthält die Website keine Datumsangaben, so dass zur Aktualität nur gemutmaßt werden kann.


    Sollte das Projekt "RM9" aktuell sein, so sind den dort abgebildeten Broschürenausschnitten u.a. folgende Details zu entnehmen:


    • Anbieter ist die Schapira Group.
    • Das Projekt schließt das rückwärtige Gebäude Kleiner Hirschgraben 6 mit ein.
    • Ladenflächen in drei Geschossen (UG, EG, 1. OG) durchgängig vom Roßmarkt bis zum Kleinen Hirschgraben.
    • "Architektonisch interessante Sandsteinfassade mit großen bodentiefen Schaufenstern im EG und 1. OG".
  • Ich habe die Woche nochmal die drei Beispiele für den neuen Bodenbelag angesehen. Nach den vielen Regenfällen erkennt man zwischen den beiden bräunlichen Oberflächen im Grunde keinen Unterschied mehr. Der etwas helle Belag hebt sich nur durch die Farbe ab.


    In jedem der drei Fälle sieht es freundlicher aus als die dunkelgraue Wüste, die sich dahinter erstreckt. Und mit den bereits erwähnten Regenfällen zeigt sich auch die grausige Gestaltung des Platzes noch mehr. Viele große Pfützen, der Belag ziemlich matschig.

  • Goethestraße 2

    der letzte Beitrag zu diesen Projekt aus Juni von Epizentrum.


    Heute zwei frische Bilder dazu. Mittlerweile wurde das Staffelgeschoss fertig gestellt (bis auf die Fenster). Im restlichen Teil des Gebäudeswurden bereits alle Fesnter inkl. der Schaufenster eingebaut.



    Bilder: Skyview