Goetheplatz, Roßmarkt und Rathenauplatz

  • "Fassaden-LSD", sehr genial! :D


    Mir gefällt der Bau auch sehr gut. Er passt zu den angrenzenden Gebäuden und hebt sich dennoch genug hervor um aufzufallen. Die gesamte Fassade ist sehr hochwertig ausgeführt und macht auch von Nahem eine sehr gute Figur.

  • Roßmarkt 17

    Beim Roßmarkt 17 steht eine Sanierung an, darauf deuten jedenfalls die aufgestellten Gerüste hin. Weitere Gerüstteile liegen noch bereit, d. h. eine Dachsanierung ist nicht ausgeschlossen. Als erstes träumt man natürlich von einer Wiederherstellung der Haube auf dem Ecktürmchen, lassen wir uns überraschen!



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    Mod: Dazu auch diese Beiträge von gestern.

  • Ich wünsche mir auch, daß das Dach und die Turmspitze wieder hergestellt werden, aber ich glaube nicht daran. Eine schöne Dachlandschaft bringt keinen Profit und das dieses Haus einem Idealisten gehört ist zu bezweifeln, lasse mich natürlich gerne eines bessern belehren. Es gäbe noch so viele schöne Häuser ohne Dächer und Türme. Die Stadt könnte sehr viel gewinnen wenn man dieses Thema mal in Angriff nehmen würde. Auch das Rathaus der lange Franz und die Paulskirche könnten die Menschen begeistern würden sie wieder aussehen wie einst.

  • Wenn ich der Hausbesitzer wäre, würde ich das schmale Dachgeschoss mit der roten Eindeckung mal verbreitern und erhöhen, um mehr Platz für ne ordentliche Wohnung zu schaffen, dann vielleicht noch die südliche Ballustrade ausformen und das Schrägdach zurücksetzen, dass ein schmaler Balkon entsteht. Dann die Fassade anpassen und eine süße Turmhaube ausformen...

  • Roßmarkt 17

    Die Gerüste am Rossmarkt 17 sind schon wieder gefallen. Große Änderungen konnte ich nicht erkennen, was mir lediglich aufgefallen ist, dass das linke Dachgeschoss farblich an die Fassade angepasst wurde.


    Also wie schon befürchtet leider keine Wiederherstellung des Daches und der Turmspitze.



    Foto: steffendz

  • Roßmarkt 17

    Das Haus ist insgesamt eines der eindrucksvollsten Beispiele der Nachkriegs-Wiederflickarchitektur, die mit relativ geringem Aufwand ein oberflächlich betrachtet stimmiges Bild erzeugte. Es ist schon bemerkenswert, wie genau man das Haus betrachten muß, um sich bewußt zu werden, was hier alles vom ursprünglichen Fassadenschmuck abhanden gekommen ist, oder in vereinfachter Form ergänzt wurde. Daß z.B. im 3. OG von den ursprünglich sech Balkons zum Roßmarkt vier fehlen, fällt zunächst kaum auf. Von der Ecke 'Am Salzhaus' aus nimmt die noch vorhandene originale Bauzier Richtung Katharinenkirche kontinuierlich ab. Das Haus muß zwischen dem linken und mittleren Erker einen ordentlichen Bombentreffer erhalten haben, hier sind die meisten behauenen Werksteine glatten Quadern gewichen. Ich persönlich fände es deshalb sehr fragwürdig, diesem 'Narbengesicht' eine historisierende Dachlandschaft aufzusetzen. Wenn schon, müßte auch Hand an die Fassade gelegt werden. Ich denke aber, die hierfür nötigen Eingriffe und Umbauten wird niemand bezahlen wollen.
    Ich finde es ganz gut, daß es ist, wie es ist, und offen zeigt, daß die Zeit nicht spurlos an ihm vorüber ging. Die Entscheidung, die Farbgebung des mittleren 'Penthauses' an den Ockerton des Hauses anzupassen, ist wie die neue, zurückhaltende Ladenfassade auf jeden Fall begrüßenswert.

  • Also ich weiß ja nicht was an diesem kümmerlichen Zustand stimmig sein soll. Natürlich wäre es etwas merkwürdig nur das Dach zu rekonstruieren. Die Kuppel, der gesamte Fassadenschmuck, ein Austausch der billigen Fenster und Balkongitter durch zum Gebäude passende, und auch ein stimmigeres Erdgeschoss sind genauso nötig. Es ist jedenfalls eine absolute Schande das großartige Gebäude so entstellt sein dasein fristen zu lassen (ganz abgesehen von der enormen Aufwertung die allein dieses Gebäude für das Stadtbild bedeuten würde). Und wenn wir einen funktionierenden Denkmalschutz hätten der sich um seine echten Denkmale kümmert anstatt nur danach zu trachten abscheulichste Nachkriegsarchitektur unter zweifelhaften Schutz zu stellen, würde dieser hier ebenfalls ein Wörtchen mitreden, so dass sich auch irgendwann eine Lösung finden ließe dem Gebäude nach und nach wieder seine alte Pracht zurückzugeben ohne das der Besitzer außer hohen Kosten nix davon hat.

  • Weiterentwicklung Rathenauplatz, Goetheplatz und Roßmarkt

    Das Stadtplanungsamt hat eine Konzeptstudie erstellen lassen, die zeigen soll, wie die Aufenthaltsqualität der drei Plätze verbessert werden kann. Mitte der kommenden Woche präsentiert Bürgermeister Cunitz das Konzept zur Weiterentwicklung der Platzfolge der Presse.

  • ^ Besagte Konzeptstudie ist jetzt in der Magistratsvorlage M81 (PDF) veröffentlicht und im Anhang als PDF in hoher Auflösung ladbar. Visuell (des Platzes halber um 90 Grad gedreht):



    Bild: Stadt Frankfurt am Main / Kiefer CS, Berlin


    Verfasserin des Entwurfs zur "Weiterentwicklung" der Platzgestaltung ist die des Originalentwurfs: Gabriele Kiefer mit ihrem Berliner Büro Kiefer CS. Zu den neuen Plänen schreibt der Magistrat:



    Zitate aus M81

  • Hochbeet am Roßmarkt? Back to the 80ies oder was?


    Das Problem am Roßmarkt ist nicht fehlende Bepflanzung, es ist die schiere Größe des Platzes. Gäbe es Außengastronomie würde der Platz nur halb so leer und groß wirken.

  • Um ehrlich zu sein, finde ich das schon ein bisschen enttäuschend. Meiner Meinung nach wird hier einiges, was an der Platzgestaltung nicht funktioniert, nicht verbessert sondern in eine noch schlechtere Richtung weitergeführt. Ich glaube, dass bei diesen drei Plätzen die psychologische Wirkung von kleinen Gestaltungselementen eine ganz große Rolle spielt.


    Ein paar Überlegungen:

      Ich finde, dass die Gebäude um die Plätze herum inzwischen eine gut gelungene Einheit bilden. Gerade durch das OneGoetheplaza wurden die sehr verschiedenen Stile der Umgebung bestmöglich aufgefangen und (auch wenn einige Gründerzeitbauten noch immer furchtbar entstellt sind) in einen gemeinsamen Rahmen integriert. Hier ergibt sich tatsächlich mal eine kleine klassische Symmetrieachse. Die übergeordnete Drei-Plätze-Platz-Struktur sollte meiner Meinung nach also nicht zerstört, sondern betont werden. Insofern stimme ich der Vorlage zu, dass hier keine Querriegel-artigen Platztrenner hin sollten, die die Einzelplätze von ihrer Wirkung her voneinander abtrennen würden.


      Dadurch dass die grundsätzliche Raumstruktur, die durch die Randbauten definiert wird, eine klassisch-strenge Anmutung besitzt, sollte sich dieser Stil auch bei der Gestaltung des Bodens wiederfinden. Mit passenden Pflastern, Beeten und Bänken könnten die Plätze in ihre Umgebung eingefügt werden. Stattdessen wirken der „graue Sand“ auf dem Goetheplatz, die Symmetrie-zerstörenden Sitzbänke und die sehr karge Gestaltung des gesamten Bodens sehr fremd in ihrer Umgebung.


      Umgekehrt ist die dreidimensionale Raumstruktur durch die klassisch angeordneten Rand-Gebäude bereits vorgegeben. Es besteht, finde ich, keine Veranlassung, diese Struktur durch weitere in die Höhe reichende Gestaltungselemente – also durch Bäume und Denkmäler – „nach zu definieren“. Im Gegenteil: eine weitere Betonung der rechtwinkligen Struktur durch Baumreihen schafft eine sehr strenge Atmosphäre. Während auf dem Boden also zu viel Beliebigkeit herrscht, ist die Höhe des Platzes meiner Meinung nach viel zu militärisch-streng konzipiert.


      Überhaupt finde ich, dass die Anordnung von Bäumen die Wirkung eines Ortes stark beeinflusst. Eine Baumreihe würde ich als Gestaltungselement begreifen, mit dem man eine Linie schafft, die gleichzeitig für Ordnung sorgt und trotzdem durchlässig ist. Eine Trennung zwischen belebter Stadt und dem Platz als Ruheraum wird erzielt. Ein Feld von Bäumen aber – so wie es auf dem Goetheplatz steht – erzielt wohl eine ganz andere Wirkung, nämlich die eines Daches. Und diese Wirkung ist nicht unbedingt angenehm. Man fühlt sich innerhalb des Platzes nicht abgetrennt von der hektischen Stadt sondern gefangen unter einem Dach. Ein großer Schritt nach vorne wäre es meiner Meinung alleine schon, alle inneren Bäume des Goetheplatzes zu entfernen.


      Auch manche Sitzbänke wirken von ihrer Position her vollkommen beliebig. Es fühlt sich an einigen Stellen geradezu absurd an, sich unter einem Dach von Bäumen „ohne Halt“, mitten im Raum, vollkommen exponiert niederzulassen. Die Sitzbänke, die am Rand des Platzes stehen, wirken viel sinnvoller und damit angenehmer. Jetzt noch mehr beliebig wirkende Sitzgelegenheiten aufzustellen wie in dem geposteten Vorschlag, halte ich nicht für zielführend.


      Sowohl der Gothe- als auch der Rathenauplatz wirken auf mich wie „Restflächen“. Die Wege um sie herum sind gepflastert, nur die Plätze selbst „hat man vergessen“. Mein Vorschlag: man sollte die Plätze mehr als eigenständige Einheiten betonen: mit eigenem Pflaster, mit einer kleinen Stufe als Rand, mit abgerundeten Ecken. Die Plätze könnten so als „Inseln“ wahrgenommen werden.


    Irgendwie finde ich das schon schade. Es gibt ja für diese Plätze sehr schöne Gestaltungsvorbilder aus der Vergangenheit… selbst die 60er-Jahre-Version als „Riesenparkplatz“ wirkt noch viel urbaner als die heutige Gestaltung. Der Raum hier ist viel größer als er mit dieser wenig kleinteiligen Gestaltung wirkt.

  • Aha. Der heute begleitend veröffentlichten =29316157"]Pressemitteilung der Stadt sind zwei Visualisierungen beigefügt, die doch wieder ein wenig mehr Hoffnung machen. Zunächst der Blick auf den Goetheplatz mit dem Beet und den zusätzlichen Bänken an den Flanken vor Goethe:



    (Im Gegensatz zur Konzeptstudie) Regelmäßig angeordnete Hochbeete mit Stauden und Holzrahmen als Sitzgelegenheit:



    Bilder: Stadt Frankfurt am Main

  • ^ Oh mein Gott! Die erste Abbildung entfaltet doch eine recht unangenehme Friedhofs-Ästhetik, kann aber vllt auch als ironisch antibürgerliche Brechung durchgehen, das Goethedenkmal wird zum Grabstein ;)


    Und zu der zweiten Abbildung fällt mir genauso wenig ein wie dem dafür Verantwortlichen:


    Hochbeete!!!


    Sie sind wieder unter uns!!!


    Diesmal zwar aus Holz und nicht aus Waschbeton, aber die Verwahrlosungsgarantie gibts sicher wieder gratis dazu :D

  • ^Das trifft's ganz gut. Zur 2ten Darstellung lässt sich vielleicht noch ergänzen, daß sobald die Verwahrlosung eingesetzt hat, das ganze Gelumpe abtransportiert werden kann. Denn das alles sieht doch sehr provisorisch und aufgesetzt aus.

  • Ich denke bezüglich der Hochbeete wird es stark auf die Art der Bepflanzung ankommen. Wenn ich an den Bereich vor dem Nextower denke, könnte das ganz ok sein. Dort sind - wie auch auf der zweiten Visualisierung - Gräser gepflanzt, die hoffentlich zu einem beständigeren Bewuchs beitragen.


    Die Anordnung des Beetes vor dem Denkmal hat in der Tat leider Grabmalcharakter. Das könnte man ruhig weglassen.


    Die Visualierungen wirken insgesamt besser als der Plan, aber das ist bei Visualierungen ja nicht anders zu erwarten.

  • Wenn ich mich nicht täusche, wird der Kies auf dem Goetheplatz eher einen Ockerton bekommen was ich für ausgesprochen gelungen halte, viel besser als das helle Grau. Mehr Grün an dieser Stelle ist auf jedenfall zu begrüßen.

  • Einzelne unbefestigte (aber eingefasste) Wege, die mit Kies, Split, Schotter o. ä. belegt sind (siehe Taunusanlage) sind ja ganz in Ordnung, aber eine derart große Fläche wie der Roßmarkt? Das wirkt auf mich entweder wie ein Tennisplatz oder ein notdürftig plattgewalztes und verdichtetes Bauareal an dem sich bald die Bagger zu schaffen machen werden. In jedem Fall aber lieblos.

  • Ich bekomme es gerade nicht mehr ganz zusammen, aber irgendwo ganz hinten in meinem Gedächtnis klingelt was:
    Gab es nicht vor ein paar Jahren eine Auseinandersetzung mit der Architektin, die den derzeitigen Zustand "designt" hat, weil sie sich einer weiteren Umgestaltung des Platzes mit Bezugnahme auf ihr Urheberrecht o.ä. verweigern wollte?

  • Ich habe mir den Platz heute auch noch einmal angesehen und ich muss sagen, so langsam wirkt der neue Baumbestand auf dem Goetheplatz doch recht gut. Den Vorschlag, den grauen durch einen gelblichen Sand zu ersetzen und ein Beet vor dem Goethe-Denkmal anzulegen, gefällt mir sehr gut. Letzteres bringt Farbe ins Spiel und zusammen mit dem Denkmal und der Skyline im Hintergrund könnte das zum absoluten Fotomotiv-Renner werden. Und gelber Sand unter einem Blätterdach erinnert mich an einen französischen Dorfplatz - das wäre dann nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Boule-spielenden Rentner Einzug halten.


    Beim Roßmarkt ist es etwas bedauerlich, dass man die Fläche unbedingt für Veranstaltungen offen lassen möchte, damit wird uns die Pflasterwüste wohl erhalten bleiben. Das vorhandene Hochbeet mit dem großen Baumbestand ist aber sehr ansprechend und der Vorschlag, ein Pendant zu diesem anstelle der noch vorhandenen Baracke/Treppenabgang anzulegen, ist in Ordnung.


    Nicht in Ordnung finde ich aber die vorgeschlagenen Hochbeete auf dem Rathenauplatz. Das ist altbacken und wirkt hinterher zugestellt. Mein Vorschlag wäre, hier an der Seite zur Börsenstraße ein kleines Cafe zu errichten (ähnlich wie auf der Zeil, nur kleiner). Die Außengastronomie würde den Platz beleben und der Springbrunnen davor dient gleichzeitig zur Kinderbelustigung, während die Eltern den Cappuccino schlürfen.