rossmarkt, goethepplatz, rathenauplatz waren vor der zerstörung drei voneinander getrennte plätze. durch die unsinnige tiefgarage kann keine hauhäuserzeile, wie sie früher im ostrand des goetheplatzes bestand, den goetheplatz vom rathenauplatz-rossmarkt trennen. im ggs zur "konsti" wird der große goetheplatz, im sog. feinen westen gelegen, nur etwas edler möbliert. der platz wurde in den 50er jahren zerstört. mit der neugestaltung wird die stadt frankfurt nicht schöner. die anreiner (geschäfte, gastronomie und banken) wollen nur einen funktionierenden platz mit parkplätzen, ohne abschaum. die glatte gestaltung der häuser entspricht der mentalität ihrer "neuen" nutzer. phnatasievolle architektur ist in frankfurt nicht möglich, weil sie zu teuer ist. die glatten sandsteinfassaden sind uniforme, viel zu massige "modische" gebäude von der stange - ganz im sinner der projektentwickler, welche nur rendite im kopp haben. tatis "playtime" würde gut in diese stadt passen.
Goetheplatz, Roßmarkt und Rathenauplatz
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Jaja, die bösen Projektentwickler, die nur die Rendite im Kopf haben und deswegen nur billige,hässliche Gebäude bauen .... wohingegen die schönen Gebäude dieser Erde ausschließlich von altruistischen Schöngeistern errichtet wurden.
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Mir ist nur schwer verständlich, weshalb die Platzgestaltung hier solche Prügel einstecken muss.
In diesem Bereich der Innenstadt macht sich ein offen gestalteter Platz mit den Hochhäusern des Bankenviertels im Hintergrund sehr gut. Ich denke nicht, dass die Forderung nach Kleinteiligkeit sich hier mit der Bebauungssituation vereinbaren lässt - der bereits heute durchaus massiven Ansicht des Bankenviertels tut ein wenig Raum zur Innenstadt hin sehr gut.
Die Gestaltung des Platzes selbst mag wohl nicht jedermannes Sache sein, ich halte jedoch sowohl die Auswahl des Bodenbelags als auch den Verzicht auf "Verlegenheitsmöblierung" auch im Hinblick auf die relative Zeitlosigkeit und niedrigere Pflegebedürftigkeit (in Zeiten klammer Kassen eben auch ein Argument) für sehr gelungen.Weshalb das mal wieder auf Fundamentalkritik an scheinbar allem und jedem hinauslaufen muss, ist mir im übrigen auch schleierhaft..
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Eben, man sollte auch nicht vergessen das der Platz mit seinem Panoramablick für einige Veranstaltungen und Events eine prima Bühne abgeben wird. Spätestens dann wäre eine kleinteilige Bebauung und Strukturiereung des Platzes eher hinderlich gewesen. Ich kann mit gut vorstellen das Veranstaltungen vor der dortigen Kulisse, Frankfurts Image nicht unbedingt schlecht bekommen, ganz im Gegenteil!
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Wie zum Beispiel der CSD, der ab diesem Jahr auf diesem grossem Platz stattfinden wird, weitaus besser als auf der Konstabler...
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[quote='krugolf','http://www.deutsches-architekturforum.de/thread/?postID=170790#post170790']Jaja, die bösen Projektentwickler, die nur die Rendite im Kopf haben und deswegen nur billige,hässliche Gebäude bauen .... wohingegen die schönen Gebäude dieser Erde ausschließlich von altruistischen Schöngeistern errichtet wurden.[/QUOTE
nennen sie mir doch einmal gute beispiele für gelungene projekte zwischen projektentwicklern, architekten und bauherren. der dumme ist doch immer nur der ausführende architekt, welcher sich sich den fachfremden einwürfen der anderen anpassen muss oder freiwillig unterzieht. - "wer bezahlt, bestimmt." im falle frankfurt sitzen die übeltäter aber in den ämtern - may würde sich im grabe umdrehen.
in frankfurt fehlt eine lenkende instanz. der alte anlagenring (jetzt cityring) war durchgehend - dank gestaltungssatzung - eine einmalig klassizistisch bebaute strasse, dessen reste fast komplett in den 50-90er jahren profitinteressen und einer strassenverbreiterung geopfert wurden.
diese verbrecher an der architektur gehen aber gerne durch die strassen florenz oder roms. -
@ 0-815
Hier geht es weder um die alte Diskussion wie viel Gestaltungsfreiheit der ausführende Architekt gegenüber dem bezahlenden Bauherrn hat, noch um den Anlagenring, sondern um den Goetheplatz!
Außerdem zwängt sich mir der Eindruck auf, es besteht ein gewisser Zusammenhang zwischen dem Benutzernamen und dem Inhalt der Posts...
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Wird heute nicht fast alles von Projektentwicklern gebaut? Die Alternative ist ja das Bauherren-Modell z.B.bei Unternehmenszentralen und meistens auch "Kommerzarchitektur": Aldi-Märkten.
Andererseits, auch was vermietet werden will muss heutzutage schon was her machen. Gute Beispiele wären der Westhafen (so ziemlich komplett), Zeilgalerie und Palais-Quartier, der Opern-Turm... Alles aktuelle Projekte, die nicht von Bauherren zur Eigennutzung erichtet wurden, aber eben solchen Objekten, wie der z.B. der EZB-Zentrale im qualitativen Anspruch eigentlich in nichts nachstehen.Ganz im Gegenteil ist der Goetheplatz - wenn man diesen unter solchen Punkten solchen kritisieren will - ja wohl absolut öffentlich.
Wenn der Platz jetzt zu kahl wirken sollte,so kann man aber die Schuld nicht auf Gebäude schieben, die dort mal in den 50er und 60ern, im damaligen Zeitgeist und mit den damaligen Mitteln errichtet wurden.
Eher ist es eben hier Aufgabe der Stadt aus den gegebenen Umständen das Bestmögliche zu machen.
Ich hätte mir sogar eine noch größere/offene Gestaltung als großes, freies Platzgefüge gewünscht, da Frankfurt so ein großer innerstädtischer Veranstaltungsplatz einfach fehlt.
Im Moment ist ja quasi die Hauptwache sowas. Meistens steht da ja irgend ne Bühne oder es findet sonstwas statt - aber leider viel zu eng.Edit: Auch wenns nur halb topic ist...
Straßenverbreiterungen, aber auch die von mir geforderte offene/kahle Gestaltung des Goetheplatz-Areals sind nicht irgendwelchen Profitinteressen geschuldet, sondern schlimmstenfalls "notwendiges Übel" der Tatsache, dass das Auto erfunden wurde und einer der großen Vorteile modernen urbanen Lebensstils öffentliche Großevents sind!Wenn die Stadt mit Wachstum/Veränderungen Probleme hat, dass sollte man vielleicht eher den Fehler bei den kleingeistigen Planeren des 19.Jhd. suchen, um hier auch mal polemisch zu werden. Schließlich hätte man ja damals schon großzügiger planen können und z.B. eine leistungsstarke Ost-West-Achse andenken, die in Paris ihres gleichen suchen würde... Oder einen richtig großen, protzigen Platz, auf dem sich ein Kaiser feiern lassen könnte, anstatt eines zwar gemütlichen, aber schon absehbar anachronistischen, kleinteiligen Gefüges aus vielen Plätzchen, die keiner braucht!
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Meine grösste Kritik an der Neugestaltung des Goetheplatzes habe ich nicht an der offenen Gestaltung, das finde ich ok so.
Mir fehlt aber eine Strukturierung des Bodenbelags. Die Auswahl des Bodenbelags ist mir zu uneben und der Platz in der groesse ist eintönig. Allein schon mit einer 2farbigkeit haette man Wegebeziehungen andeuten können, ohne die Offentheit des Platzes zu behindern. Nun ist es nur ein grosses Schwarzes etwas. -
Ein gewaltiger Gewinn wäre auch, die Aufstockungen der verbliebenen Gründerzeitler mal gründlich zu überarbeiten, an Abbruch kann man ja leider nicht denken - 'ne Aufstockung ist ja modern und somit automatisch toll und vor allem notwendig.
Ein Lehrbuchbeispiel, wie man es nicht machen sollte, ist z. B. das Haus an der südwestlichen Ecke Kalbächer Gasse / Börsenstraße. Weiß jemand, von wann die Aufstockung stammt? Zum Heulen ist auch die Platte, die sich da auf den großen Häuserblock zwischen Steinweg und Goetheplatz gelegt hat...
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Die sogenannte Platte finde ich eigentlich ziemlich gelungen. Wenn man schon keine Zinnen und Türmchen wieder aufbaut, ist das eine der kosequentesten Lösungen, dem Gebäude einen Abschluß zu geben. In seine Proportionen finde ich diesen Bau recht stimmig. Ebenfalls eine meiner Meinung nach elegante Kombination aus Alt und Neu ist für mich das Gebäude schräg gegenüber, mit dem Schriftzug "Lehman Brothers" an der Ecke zur Großen Bockenheimer Straße (Fressgass). Wie man es nicht machen sollte kann man bei den Häusern am Roßmarkt sehen, auf der Südseite. Das sind schmucklose zweckmäßige Aufstockungen aus der Zeit des Mangels. Da gebe ich Dir Recht, die sollte man wirklich mal auffrischen. Falls keine Dokumente zum Ursprungszustand mehr vorhanden sind, von mir aus auch historisierend. Da kann mit geringen Investitionen viel erreicht werden. Aber das liegt natürlich bei den Eigentümern.
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Der Ersatz kriegszerstörter Dächer mit Fachdachprovisorien oder Glasaufbauten ist eine Krankheit, an der die gesamte Stadt leidet und nicht nur der Goetheplatz. Es wäre doch sicher rechtlich machbar, bei allen historischen Häusern im Stadtgebiet im Falle einer Sanierung oder eines Umbaues historische Dachformen vorzuschreiben...
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Ich bin nicht der Meinung, dass der Ersatz der Notdächer aus der Nachkriegszeig durch moderne Glasaufbauten eine schlechte Lösung darstellt. Mir gefällt beispielsweise das Dach des Altbaus zwischen Goethe- und Börsenplatz (Zara, Rüschbeck). Bei der Deutschen Bank würde ich mir eine Rekonstruktion wünschen. Wäre aber auch einer modernen Lösung aufgeschlossen gegenüber.
Viel entscheidender für die Optik wäre meiner Ansicht nach, dass einige Gebäude, bspw. die beiden am Eingang zur Goethestraße (Ferragamo und im anderen früher Miele) abgerissen und durch steinerne Neubauten/ alte Fassaden ersetzt werden.
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Rechtlich machbar wäre es, aber für viele nicht ok. Ich brauche echt keine Kulturdiktatur. Billigflachächer sind wirklich nicht schön. Aber gegen ambitionierte moderne Gestaltungen spricht absolut nichts. Sry. aber so weit gehende Vorschriften wären für mich einfach nur ein Alptraum. Vor allem, da wir hierüber ein Stadtgebiet reden, was anders als das Bahnhofsviertel so gut wie keine historischen Dächer mehr besitzt.
Das ist so, als würde man Flachdächer in Gründerzeitquartieren vorschreiben - nur umgekehrt. Ich bin vielleicht zu liberal, aber dermaßen strenge Gestaltungssatzungen werden Gottseidank auch bei jeglichen Konservativen politisch nicht durchsetzbar seien. Letztendlich gilt ja auch Baufreiheit.
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@Figzig:
ok, die durchgängige Einfarbigkeit ist wohl nicht optimal - Struktur hat der Platz allerdings schon, er verläuft ja zum Denkmal hin nicht eben. Die naturgemäße Unregelmäßigkeit des Belags ist da ja auch eher förderlich - ich möchte im übrigen nicht wissen, welche Ausbrüche es hier (nicht auf Dich bezogen) bei der Verwendung von Beton in irgendeiner Form gegeben hätte.@all:
Ich bleibe dabei, ich halte den Platz in seiner Gesamtheit, d.h. auch den Anschluss an (oder den Übergang in) den Goetheplatz für gelungen, sowohl die Offenheit (an zugestellten Plätzen mangelt es in Frankfurt vorerst nicht), als auch die Materialwahl.
Außerdem erlebt man, vom Steinweg kommend auch mal eine klare Fortführung des Belags in einem angrenzenden Platz - gibt es ja in Frankfurt auch eher selten, den Flickenteppich der Zeil mal ausgenommen.Was die angrenzenden Gebäude angeht:
Ecke Kalbächer Gasse / Börsenstraße finde ich auch nicht geglückt, wirkt etwas unbeholfen, fällt aber vom Straßenniveau auch selten auf.
Steinweg / Goetheplatz finde ich sehr gelungen, wie Torsten schon schrieb, konsequent und gut ausgeführt.
Allgemein ist es eben eine Sache der Nutzung - wenn man unter dem Dach wirklich Licht haben will, wird es mit der historischen Dachlandschaft halt schwer..
Die Gebäude an der Westseite sind zwar keine Bilderbuchschönheiten, aber wenigstens recht gut in Schuss und immerhin ist ein wenig Gestaltungswille vorhanden gewesen - davon abgesehen steht diese Zeile die nächste Zeit wohl kaum zur Disposition, ich wüsste also nicht, worin der Handlungsbedarf bei der Stadt da bestehen sollte. -
Das Gerücht, dass historische Dachlandschaften finster seien, stammt ja wohl mal ebenso tief aus der Grabbelkiste der Vorurteile wie das des finsteren Mittelalters. Die Gebäude am Rossmarkt / Goetheplatz hatten schon vor dem 1. Weltkrieg fast ausschließlich geschäftliche Nutzungen, auch in den oberen Geschossen, dafür muss man nur mal einen Blick in historische Adressbücher werfen. Und das hat ja offenbar auch ohne Gewächshäuser auf allen Dächern funktioniert.
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...ganz ruhig bleiben, von finster hat keiner was gesagt - ich weiß ja noch nicht mal, wie die Dachgeschosse heute genutzt werden und ergo auch nicht, ob man da tatsächlich so viel Licht braucht.Ganz allgemein ist es halt nur so, dass der Wunsch nach ganz viel Tageslicht eben den ganz viel Glas nach sich zieht, was wiederum schwer mit dem nach ganz viel Vorkriegs-Aussehen zu vereinbaren ist ;).
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Es geht ja nicht darum historisch oder historisierend zu verbieten. Sowas fordern ja noch nicht mal die "bösesten" Architekten.
Andererseits sollte aber auch die Moderne nicht verboten werden.
Ein großer Innerstädtischer Platz mit einer Abwechslungsreichen Dachlandschaft - von Staffelgeschoss, weit auskragendem Überstand, Glasaufbauten und auch Walmdächern - was spricht da dagegen?
Auch Flachdächer sind ok, wenn sie als Terrasse genutzt werden können...Aber die Diskussion hier zeigt doch mal wieder wie es läuft - sobald ein Denkmal an seinen alten Standpunkt zurückversetzt wird kommt auch sofort der Wunsch nach dem alten Kontext auf...
Und dabei geht es nicht um Pro- oder Gegenreko, sondern um die Abschaffung moderner urbaner Vielfalt.Ich denke jedenfalls, dass gerade der alte Goethe vor allen ambitionierteren, modernen Dächern, die diesen Platz eingrenzen besser aussieht, als vor kitschige Türmichen und schrägen Schieferdächern!
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Es geht auch nicht darum allen modernen Bauten ein Walm- oder Satteldach vorzuschreiben (wobei es manchmal tatsächlich ganz gut wäre ). Aber das bischen was an historischen Gebäuden im Innenstadtbereich (bzw am Bahnhofsvorplatz, dort ist genau das gleiche Problem) überlebt hat mit Notdächern und möchtegern-modernen Glasaufbauten verunstaltet zu sehen tut dann echt in der Seele weh. Und ich glaub darum gings doch erstmal, und nicht darum ob auch die ganzen Neubauten Mansarddächer bekommen sollen.
Das Denkmal wurde übrigens an seinen StandORT zurückversetzt. StandPUNKT ist das was du vertreten hast Sorry, den konnt ich mir einfach nicht verkneifen -
Rohne hat es auf den Punkt gebracht. Es geht mir einzig und allein darum, die wenigen noch vorhandenen Altbauten im Innenstadtbereich wieder in einen annäherungsweise historischen Zustand zu versetzen. Die Moderne kann sich rundherum an Neubauten austoben wie sie will, dagegen spricht wirklich nichts (sofern gewisse gestalterische Standards eingehalten werden, die eigentlich für Neubauten in jedem etablierten architektonischen Umfeld selbstverständlich sein sollten).
Übrigens müssen es nicht immer kleine Türmchen und handgeschnittener Vogelsberger Naturschiefer sein. Die Dresdner Bank hat am Willy-Brandt-Platz ein sehr gutes Beispiel dafür geschaffen, wie sich moderne Materialien und historische Fassaden harmonisch miteinander kombinieren lassen.