Sublounge "Zum Kessel"

  • Woher willst du denn bitte wissen wer hier CDU-Vertreter ist? Das Thema Umweltschutz ist vor allem in den letzten Monaten hochgekocht und scheint jetzt alle anderen Themen zu überlagern. Dabei ist Umweltschutz nur ein Thema auf dem Weg in die Zukunft und Deutschland alleine kann das Klima ohnehin nicht retten. Was die Arbeitswelt der Zukunft oder eine wirtschaftsstrategie anbelangt habe ich von den Grünen bisher wenig substantielles gehört. Was stellen sich die Erstwähler denn vor was sie später einmal arbeiten werden? Ich glaube vielen ist nicht bewusst das ein massiver witschaftseinbruch auch gerade die Generation treffen wird die jetzt eine Umweltschutz ohne jegliche Grenzen vordern.

  • Ich fand den Kommentar in der StZ am besten, in der es hieß, die Grünen sind nicht deshalb so stark weil sie Antworten auf die heutigen Fragen haben, sondern weil die beiden anderen noch schlechter sind. Denn der Autor kommt zum Schluss, das die Grünen bei den heute für Stuttgart und BW wichtigen Fragen, des Wohnungsmangels eher ein Teil des Problems als ein Antreiber sind und das sie zwar langsam in der Mobilitätswende aufwachen, jedoch noch lange nicht das umsetzen was sie Ankündigen.
    StZsuedwest-gruene-triumphieren-kein-durchweg-verdientes-glueck



    Ich persönlich finde es erschreckend das es bald keine Parteien mehr geben wird, die eine breite Wählerschaft ansprechen, wenn man schaut wie viele Kleinstparteien wir am Sonntag auf dem Wählerzettel der beiden Wahlen hatten, kommt zumindest mir der Gedanke an die Weimarer Republik und die Weisheit nach dem Kriege eine 5% Hürde in Deutschland festgelegt zu haben, eine sehr gute Entscheidung war.
    Ich persönlich mag "die Partei" , mir vorzustellen, dass diese Satirepartei jetzt mindestens 2 Abgeordnete nach Brüssel sendet, lässt mich jedoch sehr irritiert zurück.


    Die Gefahr ist doch, das wie beim Fernsehverhalten eine vierköpfige Familie kein Programm mehr findet das alle anschauen wollen, so gibt es auch keine mehr die ein stabiles Wahlverhalten haben.


    Jeder kocht sein Süppchen und für jeden die Partei die er für seinen persönlichen Optimierungsplan braucht, führt am Ende eben nicht zu mehr Demokratie, sondern zu Verdruss.


    So ist es imho nie gut für die Persönlichkeitsentwicklung zu gewinnen, wenn man Ankündigungsminister ist und nicht geliefert hat und zumindest eine 3% Prozenthürde braucht das Land.

  • Vorläufiges Amtsergebnis: Grüne steigern sich nur noch um 2,3% auf 26,3% mit 16 Sitzen, nach wie vor Absturz der CDU auf 11 Sitze, SPD nur noch 7 Sitze, FDP nun mit 5 Sitzen, FW und AfD je 4, SÖS und Linke je 3.


    Um die desaströse Wohnungs- und Verkehrs(nicht)politik zu stoppen, wird die SPD als Mehrheitsbeschaffer gegen Grün nun eine noch wichtigere Rolle einnehmen müssen als bisher. Es wird leider nicht leichter. Das nächste X1-, Klinkum- oder Villa Berg-Desaster kommt bestimmt.


    Quelle: StZ
    https://www.stuttgarter-zeitun…a1-87fe-df3466912100.html

  • ^tja die stuttgarter wollen halt anscheinend anderes als die mehrheit der forumsschreiber hier in diesem forum, vielleicht is das hier doch ne filterblase??


    Du hast übrigens die Stadtisten mit 2, junge liste mit 1, die partei mit 1, piraten mit 1 und tierschutzpartei mit 1 vergessen macht nochmal 6 Stimmen die eher weniger autos als mehr autos wollen. Macht für SÖS/Linke/Plus dann ca. 10-12 Sitze. Aber hey die dieselbefürworter haben ja auch einen. Wobei wenn man seine Interviews gesehen hat scheint er abgesehen vom diesel ganz vernünftig zu sein.

  • Woher willst du denn bitte wissen wer hier CDU-Vertreter ist? Das Thema Umweltschutz ist vor allem in den letzten Monaten hochgekocht und scheint jetzt alle anderen Themen zu überlagern. Dabei ist Umweltschutz nur ein Thema auf dem Weg in die Zukunft und Deutschland alleine kann das Klima ohnehin nicht retten. Was die Arbeitswelt der Zukunft oder eine wirtschaftsstrategie anbelangt habe ich von den Grünen bisher wenig substantielles gehört. Was stellen sich die Erstwähler denn vor was sie später einmal arbeiten werden? Ich glaube vielen ist nicht bewusst das ein massiver witschaftseinbruch auch gerade die Generation treffen wird die jetzt eine Umweltschutz ohne jegliche Grenzen vordern.


    Naja, ein Wirtschaftseinbruch duerch Energiewende ist nicht mehr zu erwarten, ein Boom in der Wirtschaft aber schon. Da haben sihc die Vorzeichen geändert, was aber z.B. der Anhänger der Antiklimaschutzkirche, Herr Pefiffer von der CDU noch nicht verstanden hat. Die junge Gneration weis, dass Job+alles andere an einer zügigen Klimaschutzpolitik hängen, deswegen ja auch die Proteste. Vor 20 Jahren sah das noch anders aus, aber es ist heute, und nicht mehr vor 20 Jahren. Heute geht das, so man die Ärmel hochkrempelt und loslegt.

  • Ohlsen
    Ich dachte, Du wolltest nicht mehr schreiben.


    Bei 26,3% (bei 57% Wahlbeteiligung) von „den Stuttgartern“ zu schreiben, halte ich für ein bisschen gewagt, für einen Fritzle-Fanboy mag das freilich Alltagsrhetorik sein, drinnen wie draußen.


    Und um Grün nicht so gut zu finden, muss man nicht unbedingt die CDU oder eine andere Partei gut finden. Das ist für den einen oder anderen mehr oder minder Begabten aber möglicherweise bereits zu viel der Abstraktion.

  • Naja, ein Wirtschaftseinbruch duerch Energiewende ist nicht mehr zu erwarten, ein Boom in der Wirtschaft aber schon.


    Den Glauben zu haben, kann ich nicht teilen, so ähnlich war die Stimmung bei der Solarbranche, bei der wir als Verbraucher gewonnen haben, die vielen Deutschen in der Produktion eben nicht. Akkus sind so Materialintensiv und wenig in der Lage uns "satt" zu machen und das die Arbeitsplätze die verloren gehen durch das ewige Dieselbashing kompensiert werden, durch Neue, kann man glauben, nur Gewissheit wird man nicht erzielen, denn bei Neuen Welten verlieren wir unseren Startbonus, will meinen wer sich freiwillig das Rückgrat raus reißt wird auch irgendwie weiter leben, nur eben weniger komfortabel.


    Warum uns es in Deutschland gut geht, weil wir die Maschinen bauen die andere brauchen um zu produzieren und weil wir noch Marken haben, die eine Strahlkraft haben.


    Verlieren wir die Marken von Strahlkraft, werden die Konsumenten von Heute die nur das billigste wollen und das im Internet bestellen, ihren Teil dazu beitragen, das der Boom woanders stattfindet.

  • Du hast übrigens die Stadtisten mit 2, junge liste mit 1, die partei mit 1, piraten mit 1 und tierschutzpartei mit 1 vergessen macht nochmal 6 Stimmen die eher weniger autos als mehr autos wollen. Macht für SÖS/Linke/Plus dann ca. 10-12 Sitze.


    Joo, wenn die alle das Gleiche wollen, warum gibt es dann so viele Parteien, da ist ja schön wenn diese eingemeindet werden und sich hinter einem Rockenbauch/Adler verstecken wollen.

    Wobei wenn man seine Interviews gesehen hat scheint er abgesehen vom diesel ganz vernünftig zu sein.


    Genau diese Überheblichkeit sich selbst als Hüter der Vernunft zu bezeichnen und alle Anderen die nicht in die gleiche "Kirche" gehen auszuschließen, ist alles andere als vernünftig.

  • Ohlsen
    Ich dachte, Du wolltest nicht mehr schreiben.


    Ganz selten.



    Bei 26,3% von „den Stuttgartern“ zu schreiben, halte ich für ein bisschen gewagt, für einen Fritzle-Fanboy mag das freilich Alltagsrhetorik sein, drinnen wie draußen.


    Nun dann hast du mich wohl missverstanden, speziell da ich nur zu 5% grün gewählt habe, panaschiert you know ;-). Aber zu den 26,3% kannst du glaub noch bisschen was von den andern parteien dazuzählen. Die Ökosoziale Mehrheit is jetzt jedenfalls deutlich grösser und das is gut für Stuttgart und schlecht für die Abgasschnüffler :-).



    Genau diese Überheblichkeit sich selbst als Hüter der Vernunft zu bezeichnen und alle Anderen die nicht in die gleiche "Kirche" gehen auszuschließen, ist alles andere als vernünftig.


    haha, nun die dieselfreaks hatten sich ja als mehrheit hingestellt. die wahl hat halt nun das gegenteil bewiesen. musst du damit die nächsten paar jahre leben :-), geniess die vorstellung

  • ^Wenn ich morgen eine Partei aufstellen würde die kostenlosen ÖNV und Null % Steuern sowie kostenlose Wunschwohnungen versprechen würde, würde ich sicher auch gewählt werden. Tragfähige Konzepte wären das dann aber noch lange nicht. Aber hey, ich weiß ja Ohlsen das du genau eine S-Bahnstation von deiner Arbeit entfernt wohnst und dich gern über Pendler lustig machst die es weiter zu arbeiten haben. Vielleicht wird man wenn man bei einem öffentlich finanzierten Arbeitgeber wie du arbeitet aber auch generell ein wenig betriebsblind. Aber du hast natürlich recht, das Volk hat entschieden und möchte den Arbeiter als Depp der Nation sehen. Da allerdings ein Großteil der Industriearbeitsplätze in der Region Stuttgart in naher Zukunft wegfallen wird erübrigt sich dieses Problem ja von selbst. Aber wer wie die Grünen behauptet, in einem Stromnetz könnte man Strom speichern oder Daimler könnte in Zukunft ja Windräder und Fahrräder herstellen, hat da sicherlich schon unglaublich realistische Konzepte in der Schublade.

  • haha, nun die dieselfreaks hatten sich ja als mehrheit hingestellt. die wahl hat halt nun das gegenteil bewiesen. musst du damit die nächsten paar jahre leben :-), geniess die vorstellung


    Welch traurigen Einblick in dein Seelenleben, Du gibst.


    irgendwann verliert halt jeder mal. Die Stärke, die man dabei zeigt, ist dann wiederum sehr individuell.


    Also mir ist Trauer lieber als Überheblichkeit und wenn überhaupt verliert unsere Stadt, wenn wir weiter einen lahmen Gemeinderat haben.

  • So dachte man in UK vor 100 Jahren und hat weiter munter die besten 3 Zylinder-Verbund Dampfaschinen gebaut bis dieser Industriezweig mit Glanz und Gloria unterging. Autos und Elektromotoren und Dampfturbinen kamen dann aus Deutschland.

  • In einem stromnetz speichert man keinen Strom aber man gleicht die Schwankungen von Erzeugung und Bedarf über die 3 Raumachsen statt über die Zeitachse aus. Was am Ende einige Nullen billiger ist. Aber man muss den Popo hochbekomemn und die NEtze ausbauen.Grenzüberschreitend.

  • Also mir ist Trauer lieber als Überheblichkeit und wenn überhaupt verliert unsere Stadt, wenn wir weiter einen lahmen Gemeinderat haben.


    Da bin ich ganz bei dir, wenn nun aber teilweise in bester „Keintologen”-Manier die Ergebnisse demokratischster Entscheidungen angezweifelt bzw. umgerechnet werden nur um irgendwie die eigenen, derzeit nicht mehrheitsfähigen bzw. angesagten Standpunkte zu untermauern, dann zerbröselt halt bei mir die Glaubwürdigkeit in Rekordgeschwindigkeit.


    Ob das Wahlergebnis für Stuttgart nun gut ist, glaube ich eher nicht. Das viele Wähler (m/w/d) Parteien gewählt haben, die den „Terroranschlägen gegen das Auto” eher gelassen entgegen treten oder sie gar befürworten, ist für meine Person völlig nachvollziehbar und ich hätte nicht anders gewählt würde ich noch in S-Süd wohnen. Warum? Weil ich gezielt darauf hingearbeitet habe, komplett auf das Auto verzichten zu können. Sicher kein einfacher Weg, aber es war machbar. Und wie es scheint, war mein Weg gar nicht so exotisch.

  • Bei der Kommunalwahl gab es wohl auch so einige Pannen, was bei dieser Stadtverwaltung ja mittlerweile schon Richtung Routine geht. Stadtbezirk Seelberg und die komplette Nürnberger Straße womöglich ganz ohne Wahlunterlagen. Tumultartigen Szenen sollen sich abgespielt haben, Zustände wie in Zentralafrika. Manche wollen gar die Wahl anfechten ;) Das wär’ natürlich ein Ding.


    Quelle: StZ
    https://www.google.de/amp/s/ww…cb-ef829937eb5b._amp.html

  • So dachte man in UK vor 100 Jahren und hat weiter munter die besten 3 Zylinder-Verbund Dampfaschinen gebaut bis dieser Industriezweig mit Glanz und Gloria unterging. Autos und Elektromotoren und Dampfturbinen kamen dann aus Deutschland.


    Man muss sich weiter bewegen und das passiert doch gerade in der Industrie, es sind doch eher die Menschen drumherum, die hier Vorbehalte haben und Nimbys sind all überall.


    Gentechnik
    Brennstoffzelle
    Elektroautos
    Autonomes Fahren
    Künstliche Intelligenz
    Internet der Dinge
    Künstliche Befruchtung
    Klonen
    Funknetze
    Stromnetze
    Speicherseen
    ...


    Kann man unbegrenzt weiterführen, es gibt kein Thema das nicht von irgendwem in Deutschland vehement bekämpft wird, zurecht oder nicht zurecht, will ich hier nicht diskutieren, nur den Glauben, dass wir in Deutschland hier vorne mitmischen werden, wenn das was uns heute satt macht, von uns selbst beerdigt wird, habe ich nicht.


    Selbst bei der Elektromobilität steigen die Hardcore Dieselgegner jetzt auf Widerstand, da sie erkannt haben, dass so eher mehr als weniger Individualverkehr entsteht.


    Dein Englandbeispiel möchte ich erweitern vor 20-30 Jahren haben die Briten entschieden das sie ein Land werden wollen, das auf Dienstleistungen setzt und hat ihre mühsam aufgebaute Industrie dem Ausverkauf ausgesetzt, wo sind sie heute?

  • hans.maulwurf
    Sein ganzes Leben darauf hinzuarbeiten, KEIN Auto zu besitzen, ist in der Tat ungewöhnlich. So schwer scheint mir das allerdings nicht (kein Job, keine Kinder...). Ich dreame da wohl etwas bigger :lach:


    Spaß beiseite, Frage ist, ob man - ganz unabhängig von der Unerlässlichkeit eines funktionierenden Wirtschaftsverkehrs, um die Wirtschaft heißt den erreichten Lebensstandard in einer Stadt/Region zu halten - seinen eigenen Lebensstil auch gezielt anderen aufdrängen und die permanente Bestätigung haben möchte, der angeblich moralisch Bessere zu sein. Das spüre ich nämlich bei vielen Menschen ganz gewaltig (ausdrücklich bei Dir nicht). Da bin ich zu sehr freiheitsliebend, um dieses übertriebene Sendungsbewusstsein gut zu finden. Mit Leben und Leben lassen hat das mittlerweile in Stuttgart, aber auch zunehmend in liberaleren Gefilden in Dland immer weniger zu tun. Die Aggressivität, aber vor allem auch die Rücksichtslosigkeit gegenüber den jeweiligen Lebensumständen des anderen nehmen zu, und Menschen wissen nicht mehr, wo ihre eigenen Grenzen aufhören und die des Mitmenschen anfangen.


    Und bitte wieder nicht falsch verstehen: Ich selbst brauche auch kein Auto - weil ich seit ich denken kann ein Freund der Bahn, des Radls und des Fußes war, ich bin auch fast komplett autofrei aufgewachsen. Ich wohne natürlich auch entsprechend verkehrsgünstig in der Innenstadt einer einigermaßen gut ausgestatteten Großstadt. Das Auto nutze ich zumeist nur dann und nur in seltenen Ausnahmefällen, wenn es zeitlich oder der Anlass offensichtlich besser passt. Diese Auswahlfreiheit schätze ich. Wäre ich Egoist ohne Blick fürs Ganze, könnte ich daher aus meiner jetzigen Lebenssituation getrost sagen: Brauche kein Auto, daher wähle ich Parteien, die in dem Auto das neue Böse der Menschheit erkennen zu glauben und im Radlhelm ihren Heiland. Die Welt ist aber für mich jedenfalls doch viel zu komplex, um wichtige Entscheidungen nur aus solchen Einzelaspekten heraus zu treffen oder aufgrund eines YouTube-Videos mit Blauschopf (trifft sicher nicht auf Dich zu, aber doch offensichtlich auf sehr viele). Ob das der Demokratie letzter Schluss sein kann, da habe ich Zweifel, und die Online-Propaganda-Maschinerie wird als nun zentrales Instrument der gesellschaftlichen und politischen Willensbildung insbesondere in den nächsten Wahlkämpfen weltweit immer mehr in den Fokus der Auseinandersetzung rücken. Keine Wählerschelte (wobei ich mich immer gefragt habe, was daran so schlecht sein soll, außer dass sich der scheltende Politiker damit wohl noch unbeliebter macht), nur Feststellung und Sorge.