Wilmersdorfer Straße - Neubauprojekte

  • Umbau Wilmersdorfer Arcaden

    Diese werden seit längere Zeit umgebaut und sind entsprechend eingerüstet. An der Ecke Schillerstraße wird das Gerüst jetzt abgebaut, es sieht aber optisch (soweit ich mich erinnere) wie früher aus:


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    Der Schriftzug wurde entfernt und die Glasfront auf der Seite der Wilmersdorfer Strasse verändert: Über dem Haupteingang wurden mehrere Reihen der Glasfläche entfernt und das Portal höher gezogen.

  • ^ Nochmal ein Update zu den ehem. Wilmersdorfer Arcaden. Wer es trotz der massiven Werbekampagne und/oder aufgrund der Corona-bedingt sehr eingeschränkten Shopping-Möglichkeiten noch nicht mitbekommen hat: Diese heißen jetzt "Wilma", der Umbau ist weitgehend abgeschlossen und der entsprechende Schriftzug wurde angebracht:


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  • Neubau Geschäftsgebäude Wilmersdorfer Straße 59

    2017 wurde durch die Maruhn Real Estate Investment GmbH auf dem Grundstück der Wilmersdorfer Straße 60 ein Büro- und Geschäftshaus errichtet. Bato hatte das frisch fertiggestellte Gebäude in einem früheren Post hier im Strang gezeigt. In einem zweiten Bauabschnitt ist in den letzten zwei Jahren auf dem benachbarten Grundstück mit der Nummer 59 ein weiteres Bürohaus erbaut und kürzlich fertiggestellt worden.

    Beide Gebäude stammen aus der Feder des Teams um den Berliner Architekten Max Dudler. Während der erste Bau (nachfolgend links im Bild) eine Sandsteinfassade mit strenger Gliederung erhalten hatte, wurde der zweite Bau nun mit einer geschlämmten Backsteinfassade verkleidet. Im rückwärtigen Hofbereich befindet sich zudem ein erhaltenes Fabrikgebäude, welches kernsaniert worden ist und mittlerweile Industrie-Lofts beherbergt.


    Auf den beiden Grundstücken standen zuvor zwei teilweise erhaltene Altbauten, wobei die Nr. 60 nur noch aus Erdgeschoss und erstem Obergeschoss bestand (Vorzustand bei GoogleMaps). Investiert wurden etwa 60 Millionen Euro, wobei die beiden Neubauten 11.000 m² Nutzfläche bereithalten.


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    Die abgebildeten Fotografien sind durch mich am 03.05.2021 aufgenommen worden und bei Gebrauch mit ©RianMa zu kennzeichnen. Vielen Dank.

    Zum Abschluss noch der Link zur Projektseite.

  • Die eher gleichgültigen Bauten fügen sich ganz gut ein in die bestehende Bebauung. Die Textur der Fassade von Nr 59 ist mal etwas erfrischend - Nr 60 mit dem MRei ist halt so konventionell wie ein C&A aus den 90ern.

    Die entstellten, charakterlos gemachten Altbauten wird niemand Großartig vermissen, denke ich mal.

    Architektonisch hat die Straße sowieso eher den beliebigen Nachkriegs-Charme eines Ruhrpottboulevards.

    Es sieht leider für mich gar nicht nach 60 Millionen aus - das find ich irgendwie erschreckend unverhältnismäßig unsichtbar.

  • Also ganz ehrlich, es ist schon etwas anstrengend Deine ewig - immer perfekt ausformulierten - negativ abfälligen Kommentare zu lesen.


    Es mag ja durchaus Deine Meinung sein und die sei Dir unbenommen, allerdings entsteht bei mir mittlerweile der Eindruck, dass Du grundsätzlich eine Abneigung gegen jegliche moderne Architektur besitzt und um diese Abneigung nicht offen auszusprechen, vorgeschobene objektiv klingende Argumente entwickelst, möglichst eloquent, im höchsten Maße abfällig und verächtlich, möglichst manipulativ. Dabei immer mal gönnerhaft einen Aspekt der Gestaltung erwähnend, der nicht vollkommen beschissen ist (mal etwas erfrischend) um dem vernichtendem Gesamturteil mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen. Dieser Eindruck hat sich bei mir mittlerweile festgesetzt.


    Die eher gleichgültigen Bauten fügen sich ganz gut ein in die bestehende Bebauung


    Die Bauten sind nicht gleichgültig. Beide Gebäude sind hochwertig in der Materialauswahl und haben einen vernünftigen architektonischen Anspruch.

    Nr. 59 ist überdurchschnittlich gut.

    Durch die manipulative Behauptung sie fügen sich in die bestehende Bebauung ein, stellst du diese Bebauung mit der bestehenden Nachkriegsbebauung gleich. Das ist einfach nur falsch.


    ...wie ein C&A aus den 90ger


    Diesen C&A zeigst du mir bitte mal. Woolworth wäre noch besser gewesen.

    Das Gebäude ist ein absolut angemessener Bürobau. Die Assoziation zu einem Bekleidungsunternehmen für entweder mit reichlich Kindern gesegnete Eltern (z.B meine Mutter) oder weniger verdienenden Schichten erschließt sich bestimmt nur Dir. Abgesehen davon hat dieses Gebäude null Elemente, die man gemeinhin mit einem Warenhaus verbindet.


    Architektonisch hat die Straße sowieso eher den beliebigen Nachkriegs-Charme eines Ruhrpottboulevards.


    Damit implizierst Du, es sei sowieso egal was man hier baut. Und gleich wird noch die architektonisch Nachkriegszeit - im Vergleich zu Gründerzeit ohne zu erwähnen - diffamiert und der Ruhrpott gleich noch mit. Vernichtender geht's kaum.


    Es sieht leider für mich gar nicht nach 60 Millionen aus - das find ich irgendwie erschreckend unverhältnismäßig unsichtbar.


    Also ich kann jeden Euro erkennen von den 60 Millionen nur mal so.

    Und warum ist erschreckend unverhältnismäßig unsichtbar so furchtbar? Wenn man nicht gleich sieht wieviel etwas gekostet hat? Understatement nennt man sowas, wenn man es positiv ausdrücken würde.

    Im Übrigen ist das eine vollkommen nichtssagende manipulative Floskel, nicht mehr und nicht weniger. Das ließe sich auf jedes Gebäude anwenden.

    Es ist wieder nur geäußert, um beim Leser eine negative Konnotation hervorzurufen, wie viele Deiner Beurteilungen.

  • Ich sehe hier einfach nur die üblichen Lochfassaden mit Natursteinfassade die man überall seit mehr als 20 Jahren Bundesweit sieht - die anspruchsvolleren Bauten der Modehandelsfilialen haben schon seit den 90ern gerade bei lückenbebauung auf natursteinfassaden gesetzt egal ob c&a, P&C etc.- die Variation von Fassaden aus runtergebrochenen rudimentärsten Gestaltungsmöglichkeiten die ähnlichen Grundrastern vorgehängt werden ist natürlich begrenzt, Wiederholungen daher nicht auszuschließen.

    Wenn hochwertig sich in der Materialwahl der Vorgesetzten Fassade begründet, hast du sicherlich recht, es bleibt aber für mich relativ austauschbar. Die kubaturen und Geschosshöhen passen zum Rest der Neueren Architektur oder willst du das leugnen - die verkümmerten Reste der Gründerzeitbebauung wirkten völlig entbehrlich, fremd und fanden nirgendwo Anschluss.


    Das man mehrheitlich Neubauten in bestehende Stadträume bis in die 90er relativ unbekümmert, unsensibel, ungebändigt, kontextfrei und unreflektiert ohne Leitfaden und Baukünstlerischen Anspruch gesetzt hat ist nun wirklich kein Geheimnis und daraus erwachsene Stadträume bieten oft genug ein leidiges Bild - gerade in industriell geprägten Regionen die stark von Kriegseinwirkungen betroffen waren.

    Ein wachsendes Bewusstsein für den Wert schön komponierter Stadträume und den Willen diese zu erhalten oder nicht zu beeinträchtigen gab es vereinzelt schon immer, würde ich sagen, eine breitere Kritische Betrachtung der oft zerfahrenden wirksamkeit Zeitgenössischen Architektur die existente intakte Stadtbilder und Straßenzüge eher hintertreibt als bereichert fällt mit der Idee der Kahlschlagsanierung in diesem Sinne zusammen denke ich.

    Das Thema wurde denke ich oft genug erörtert. Sowohl die Entschmückung als auch die Wärmedämmung sind weitere effektive Bausteine zur Entstellung der Städte gewesen letztere hält unvermindert an.

    Das man sich der Misere der modernen Stadtgestalt bewusst geworden ist äußert sich an der verstärkten wettbewerbsauslobung, Bürgerbeteiligung, ausgewachsenem Denkmal und Ensembleschutz, dem entdecken von Baukultur, festsetzen städtebaulicher Leitfäden die zwar immer noch kein Garant für gelungenen Städtebau bilden wie man an Kontroversen Neueren Projekten dem Europaviertel sehen kann, aber wenigstens hat man mittlerweile auch von Seiten der Verantwortlichen begonnen sich den aufgeworfenen Fragen zu Architektur und Stadtgestalt zu stellen.

    Es gibt durchaus auch gute Moderne oder traditionelle zeitgenössische Architekturen innerhalb Berlins ich muss aber jetzt auch nicht jede xte Rasterarchitektur oder jede selbstgerechte exaltierte Bauskulptur bejubeln und als Bereicherung des Stadtbildes feiern.

    Was ich kritisiere ist gestalterische Willkür und Austauschbarkeit und das überschwängliche Verwechseln von Kunst und Architektur oder Design und Kunsthandwerk - letztere sind ein angemessenes Gestaltungsmittel um Gebäuden zu individuellem Charakter zu verhelfen werden aber in der Menge aber eher nach meinem Eindruck vernachlässigt. Besonders das Kunsthandwerk hat seit den 50ern einen schwachen Stand und spielt so gut wie gar keine Rolle mehr.

    Stattdessen äußert sich Architektur heute mittlerweile äußerlich für mich überwiegend in der recht deutlich erkennbaren Beliebigkeit aus der genormten, standardisierten Langeweile des Baustoffhandels und der Fensterzulieferer Architekten liefern mittlerweile zu einem Großteil nur noch funktionslösungen in entsprechenden Kubaturen ab, da fällt das erwärmen für das große Verdienst als Ganzes echt schwer und man fokussiert sich auf interessante Details.

  • Die Bauten sind nicht gleichgültig. Beide Gebäude sind hochwertig in der Materialauswahl und haben einen vernünftigen architektonischen Anspruch.

    Nr. 59 ist überdurchschnittlich gut.

    Also wenn dieses Gebäude "überdurchschnittlich gut" ist, dann wird damit die Misere der modernen Architektur doch grell beleuchtet.


    Für mich sind die beiden Häuser Wegwerfarchitektur ohne jeden Anspruch, da hilft auch die an sich recht angenehme Oberflächenstruktur von Gebäude Nr. 59 nicht viel. Wie so oft ist hier vermutlich keinem einzelnen Akteur ein besonderer Vorwurf zu machen, weil die Präferenzen in der Gesellschaft nun mal nicht besonders auf Qualität, sondern mehr auf Quantität liegen, also auf möglichst viel Stück / Volumen pro Geldeinheit. Das gilt für Kleidung, Nahrungsmittel, Möbel und eben auch fürs Bauen.

  • ^ Nicht nur die beiden Gebäude sind "Wegwerfarchitektur". Das sieht man wenn man den Städtebau nach dem WWII betrachtet in noch weitaus größeren Kreisen ... Das Wort "Bausünde" ist nicht umsonst erst in den 60er Jahren erfunden worden,

  • ^^Llewelyn, wenn das linke Gebäude für dich "Wegwerfarchitektur" ist, dann solltest du vielleicht an deiner Definition von wegwerfen arbeiten.


    Wir sehen einen Bau mit qualitätvoller Natursteinfassade und einer klaren und differenzierten Gliederung. Der Architekt fasst durch Lisenen das Erd- mit dem ersten Obergeschoss zu einer abgesetzen Sockelzone zusammen. Er schafft klare vertikale Achsen, verleiht der Fassade durch mehrere Rückspünge eine Vielzahl von Schichten, die die Fassade auch räumlich gliedern, er setzt die Obergeschosse durch solide Brüstungsgeländer vom Sockel ab und moderiert die Baumasse nach oben ab durch ein Staffelgeschoss. Das alles erfindet das Rad nicht neu, aber es ist vollkommen zeitlos solide Architektur.

  • Hier gibt es noch weitere Informationen zu diesem Projekt.


    Einmal in der Berliner Woche und einmal in der Immobilienzeitung.


    Sehr seltsam klingt der Name des Projektes: Konny Island. Bitte nicht googeln (so wie ich) sonst landet ihr hier.;(;(;(

    Hier ein Foto vom Wochenende. Das Wetter war genauso traurig, wie die Gegend dort. Ich kannte die Lewishamstraße trotz 20 Jahre (Ost-Berlin) bislang nicht. Sie bekommt von mit den Titel "Hässlichste Straße in Westberlin" (Gut, es mag noch andere geben, aber die kenne ich zum Glück nicht). Und das nur wenige Meter vom Kudamm entfernt. Möglicherweise (oder auch nicht) scheint sich hier jetzt etwas zu tun.


    Hier das Gebäude das Für Konny Island abgerissen werden soll:


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    Allerdings ist mir der Entwurf von Eike Becker zur Wilmersdorfer Straße hin, die an dieser Stelle ja recht schmal und an der gegenüberliegenden Seite mit kleinen Restaurants unter Bäumen gesäumt ist, zu wuchtig.


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    Copyright: Eike Becker Architekten


    Etwas weiter Richtung S-Bahnhof Charlottenburg steht dieses hässliche Gebäude mit einem Kran dahinter. Da war wohl mal das Hotel Amadeus drin und vorne ein Sexshop. Ich befürchte aber, das gibt nur eine Renovierung.


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    Schräg gegenüber steht das Hotel Panorama leer, ein ebenfalls hässlicher Klotz aus den 60ern.


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    (Bilder von mir)


    Da gibt es einen Entwurf von Max Dudler. Dieser hier ist von seiner Webseite. Dort gibt es auch noch zwei andere Ansichten. Alles in allem ein guter Entwurf für diese Ecke und eine enorme Aufwertung.


    Ein etwas anderer Entwurf mit etwas rötlicherem Stein kursiert beim Tagesspiegel und der Morgenpost.

    Wenn tatsächlich stimmt, was in dem Tagesspiegel-Artikel steht, dass es wegen Differenzen im Bauausschuss nun nur eine Renovierung mit neuer Fassade geben soll, werde ich diese Gegend künftig noch mehr meiden.


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    Copyright: Max Dudler

  • Das könnte ein Fehler sein, denn Charlottenburg hat schon viel zu bieten, da sollte man mal links und rechts gehen - wunderbar.


    Ich empfehle den Besuch der Schaubühne und danach durch die Kudammnebenstrassen bei mildem Wetter. Oder auch das Literaturhaus. oder Richtung Schloss. Schade eigentlich, dass ich so weit weg lebe. In FH.

  • Abriss Waitzstraße 22

    KaBa1 hatte im zuletzt auf diese Nachkriegsschönheit zwischen Adenauerplatz und Bf. Charlottenburg hingewiesen (drittes Bild in diesem Beitrag).

    Es müsste die Waitzstraße 22 sein. Entgegen seiner Befürchtung wird das Gebäude nicht renoviert, sondern es wurde inzwischen abgerissen.


    Was dort stattdessen entstehen soll, konnte ich noch nicht herausfinden.


    Blick nach Südosten (rechts verläuft die Leweishamstraße):


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    Vorzustand bei Google Earth 3D:


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  • Optisch sicherlich eine Verbesserung - ich frage mich nur, ob man das nicht auch durch eine Renovierung hätte erreichen können...


    Flure, wahrscheinlich recht kleinteilige Wohnungen, eine Geschäftsfläche im Erdgeschoss für Lobby und Restaurant - scheint auf den ersten Blick keine unlösbare Aufgabe.

  • In der rbb Abendschau gab es ein Video zu zwei Bauprojekten am Adenauerplatz. Das ehemalige Panorama-Hotel wird von Max Dudler umgebaut und an der benachbarten Ecke, wo das Bestandsgebäude gerade abgerissen wird, baut Eicke Becker. Es entsteht ein Mix aus Wohnen und Büros. Die Höhepunkte der beiden Neubauprojekte werden jeweils 11 Stockwerke hoch. Ich finde die beiden Entwürfe ganz ansprechend, wenn auch etwas austauschbar. Dem Adenauerplatz wird es hoffentlich wieder zu etwas mehr Glanz verhelfen.

  • Ah, da haben wir uns wohl etwas überschnitten ;)


    Gestern zeigte die Abendschau einen Beitrag von Ulli Zelle in diesem er dem Adenauerplatz einen Besuch abgestattet hat. Man erwarte durch die Neubauten von Dudler und Eike Becker eine deutliche Aufwertung des Platzes. Überdenkenswert wäre noch den Autotunnel zuzuschütten und allgemein das Verkehrsgetöse etwas zurückzudrängen.

    Dieser Entwurf von Eike Becker war mir auch noch nicht bekannt:


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    (C) Eike Becker Architekten

  • Steht das nicht schon woanders? Wieso glaubt man, ein Zeichen setze man allein durch Höhe? Ob diese Fassade nun hoch oder niedrig ist, sie ist genauso spannend, wie der Vorgänger. Weg mit dem Tunnel, der ja zwei Einfahrten hat.