MyZeil seit der Eröffnung 2009

  • Ich möchte mal in den Raum werfen, dass es in den Augen von Shoppingcenter Betreibern nicht unbedingt eine Fehlplanung darstellt, wenn die Menschen beim hoch und runter Fahren an möglichst vielen Geschäften vorbeigeführt werden und speziell beim Verlassen auch noch möglichst lange dafür brauchen.
    Die Zeilgalerie hatte dieses Konzept nur etwas zu weit getrieben, wodurch sich wenige nach oben verirrt hatten. Soweit man das sagen kann, ist in MyZeil ein besserer Mix aus effizienter Infrastruktur und Verleitung zum Kaufen gelungen..


    Die Kritik kann ich, als nicht konsumorientierter Mensch, aber vollkommen bestätigen. Daher gehe ich einfach nicht in dieses (wie bereits moniert) dreckige "Monument". (btw, das ist sarkastisch gemeint...)

    Einmal editiert, zuletzt von tscheibörd () aus folgendem Grund: nach Lesen mit gewissem Abstand kam mir der letzte Satz mißverständlich vor...

  • Ich habe keine Probleme mit den Rolltreppen im MyZeil. Ich, als Fußie (nette Wort, werd ich mir merken) finde es völlig Okay, so durchs Center geführt zu werden. Denn sonst wäre das ganze Center mit Infrastruktur vollgestellt.
    Das es zuwenig Aufzüge sind, das finde ich dann wohl auch. Man hätten ruhig noch an einer der Flanken einen Aufzugsschacht planen können, vielleicht auch nur mit einer Kabine. Und auch im vorderen Bereich Rolltreppen, die bis nach oben führen.
    Das die Besucher es aber nicht schaffen, sich immer rechts aufzustellen und so links eine Gasse zu bilden, ist ein Ärgernis, was mir nicht nur im MyZeil auffällt. Da wünsch ich mir doch britische Verhältnisse, wo das eine Selbstverständlichkeit ist.

  • Vor den Haupteingang hat man ein Wellblechdach gebaut. Ich nehme an, es dient dem Schutz der Passanten vor Wasserfällen bzw. aus dem Konsumtrichter herabfallenden Schnee- und Eisbrocken. Sieht ziemlich schäbig aus:



    Bild: epizentrum

  • Provisorium ad absurdum

    Zeil-Wellblech
    Ein Anti-Schnee-Wellblech vor dem Trichter sieht genauso paradox aus, wie das "aschenputtelige" Schwesternhochhaus hinter dem Literaturhaus. Im März ist dieses Provisorium hoffentlich wieder abgebaut.


    Eingang zum Nextower
    Übrigens wurde der Bereich zwischen MyZeil-Parkgarageneinfahrt und T&T Palais mit Bäumen bepflanzt, die allerdings hinter einem Gitter stehen. Man wollte wohl den Zugang zum Nextower etwas ansprechender und transparenter gestalten. Leider bedeutet diese Maßnahme wohl auch, dass die Zukunft des Rundschau-Areals völlig ungesichert bleibt. Das ist angesichts der exzellenten Lage und dem Druck von internationalen Ketten in Frankfurt exponierte Läden zu eröffnen völlig unverständlich.


    Abgesperrtes Thurn-und-Taxis Palais
    Leider ist das Thurn-und-Taxis Palais hingegen immer noch hermetisch abgeriegelt. Hier verzichtet man auf Glühweinstände im Innenhof wie letztes Jahr und somit freiwillig auf Einnahmen. Es wäre sehr schade, wenn das T&T Palais mittelfristig eine reine Event-Stätte wird, welche 90% im Jahr verriegelt ist. Das Versprechen, ein barockes Kleinod an die Stadt "zurück zu geben", wurde somit (noch) nicht eingelöst.

  • Mit der seit fast 3 Jahren unfertigen Front (fehlende weiße Blenden an den quer verlaufenden Glasverbindungen) habe ich mich ja schon fast abgefunden, aber das Vordach haut dem Fass den Boden aus. Ich will einfach nicht verstehen, wie man bei der Planung eines solchen Gebäudes außer Acht lassen kann, dass es selbst in Frankfurt mal stärker regnet und sogar mal schneit.

  • Also das steht da doch jetzt nicht wirklich, sondern ist eine fiese - wenn auch gut gemachte - Fotomontage von epi!?
    Schaebig ist ja noch freundlich ausgedrueckt. Ohne Worte! Hatte man letztes Jahr (und da hatte es viel Schnee) nicht so eine Art Lawinenschutz in den Trichter gebaut?

  • Weiße Leisten fehlen dennoch nicht am Trichter. Auf kaum einem der bisherigen Fotos sah man es so gut wie auf dem heutigen von epizentrum: Solche Leisten an jedem Glasscheiben-Übergang würden das Rautenmuster erheblich stören und den gewünschten, sagen wir mal, "3-D-Mascheneffekt" zerstören. Weniger kompliziert ausgedrückt: "Des g'hört so". Sicher.

  • Vielleicht waren es doch einfach Zuviele (Quartalskonsumenten, Touristen, welche aus dem Umland etc.), die in der Vergangenheit am Center vorbei liefen und sich nicht vom Trichter ansaugen ließen, weil sie oft nicht mitkriegten, was sich alles hinter dem Glasbau verbirgt.


    Mit dem Vorbau, äh chicken Portal, fällt das Center nun im Passantenstrom wieder mehr auf und der Eingang als Werbung funktioniert besser .... schöner Vorwand mit dem Schnee, immer schön im Gespräch bleiben .... (auch wenn das mit Schnee und Wasser wahrscheinlich wirklich noch nicht richtig gelöst ist)

  • Ich will ja hier keine Rautendiskussion lostreten, aber wenn das Sicher so g’hört, warum sind dann an der linken Seite (2.Reihe von oben) Dreiecke und auf der rechten Seite nicht, hier wird der "3-D-Mascheneffekt" schon zerstört und rechts oben über der „THE“ fehlt eindeutig eine Leiste im Vergleich zur linken Seite. Meiner Meinung nach hätten sie ja dunklere Blenden nehmen können, aber so sieht das Ganze unfertig aus, gerade durch die Verdickungen bei den Übergängen. (wahrscheinlich zum einklicken für die Verblendung)

  • Ein gutes Beispiel dafür, dass auch moderne Architektur schon nach kurzer Zeit von Verunstaltungen befallen werden kann. Und ich habe heute abend das Objektiv ausgepackt, mit dem ich das MyZeil endlich mal formatfüllend hätte abbilden können. :mad: Mit dieser Pestbeule macht nun keinen Spaß mehr. Fuksas sollte auf sein Urheberrecht klagen, und das meine ich ausnahmsweise mal Ernst.

  • :roll: Ehrlich, ich hätte nicht gedacht, dass es so lange dauert - siehe mein Geläster noch im Bauthread, dass der Trichter nach vorne keine vernünftige Entwässerung hat.


    Der Lawinenschutz hilft bei Schnee, nicht aber bei Wasser, für das die Krümmung der Trichtervorderkante zu stark ist, so dass es sich bei ausreichend großer Menge und Geschwindigkeit (also immer dann, wenn es richtig heftig schüttet) von der gekrümmten Fassadenform löst und als Wasserfall vor dem Eingang niedergeht.


    Davon abgesehen ist diese Art glatter Front ohne Vordach in unseren Breiten sowas von unfreundlich gegenüber potentiellen Kunden und Stadtbummlern.

  • RMA:
    Ich finde, nicht er sollte klagen, sondern die Bauherren. Wegen offensichtlicher Mängel bei der Planung.
    Ich muss gestehen, da ich dieses Haus mehr als stillos empfinde und es keinerlei Sinn von Ästhetik des "Designers" zuerkennen gibt, etwas befangen zu sein: Aber es ist schon ein Witz, dass so viel Geld verbaut wird und dann so etwas im Ergebnis bei raus kommt.
    Immer dreckige Scheiben sichtbar, langweilig nachdem man es zehn mal gesehen hat und dann noch solche Mängel..

    Einmal editiert, zuletzt von tscheibörd () aus folgendem Grund: Grammatik

  • Was du da kritisierst, sind m. E. Geschmacksfragen. Ich persönlich halte das MyZeil für eines der bedeutendsten Beispiele moderner Architektur im vergangenen Jahrzehnt.

  • Naja, ich habe die normative Kritik extra hinten angestellt...
    Man kann es durchaus als baulichen Mangel werten, dass die Architektur unter normalen (!) Wetterbedingungen nicht "funktionsfähig" ist. Oder wie ist dieser Anbau zu werten? Als optisches Highlight scheinst du es ja ebenfalls nicht zu sehen.

  • Der Lawinenschutz hilft bei Schnee, nicht aber bei Wasser, für das die Krümmung der Trichtervorderkante zu stark ist, so dass es sich bei ausreichend großer Menge und Geschwindigkeit (also immer dann, wenn es richtig heftig schüttet) von der gekrümmten Fassadenform löst und als Wasserfall vor dem Eingang niedergeht.


    Warum muss die Röhre eigentlich oben offen sein? Wäre das Problem nicht behoben, wenn man sie oben zumachen würde?

  • Die Röhre ist ein Trichter, wird nach oben also breiter. Wenn Du seinen Hals an einer geeignet schmalen Stelle schließen möchtest, musst Du gleichzeit dafür sorgen, dass gesammeltes Wasser abfließt bzw. die Konstruktion dann stark genug ist, um Schnee und Eis zu tragen. Mal von der optischen Veränderung (Ästhetik) abgesehen. Siehe bspw. micros Fotos in #211 oder - sehr anschaulich - thomasfras Bilder in #207.

  • ^^
    Gebe RMA absolut Recht - das Ding ist allein wegen seines Dachs ein ästhetischer Einzelfall dessen Bedeutung man mit mit einem Vordach à la Messebau wirklich nicht gerecht wird. Dieses schwarz-weiße Ungetüm sieht schon absolut peinlich aus, auch wenn's (hoffentlich) nur ein Provisorium sein sollte.


    Konstruktive Lösungen dürften aber nicht einfach werden - "oben zu" geht ja meinem Verständnis nach eher nicht, weil der Trichter ja sehr weit ins Dach ausläuft, das würde doch auf eine komplette Neukonstruktion rauslaufen (und dazu die Wirkung des Dachs völlig ruinieren)...


    EDIT:
    epizentrum war schneller - danke für die Photos, da sieht man ja ganz deutlich das Problem. Wird also langfristig auf ein Vordach rauslaufen, aber bitte nicht so!

    Einmal editiert, zuletzt von Agamemnon () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • epizentrum, danke für den Verweis auf meine eigenen Bilder ;)
    Leider habe ich die Konstruktion nicht mehr ganz vor Augen. Führt im folgenden Foto der linke "Rüssel" zur Zeil-Fassade?



    Dann würde wohl nur eine Komplettüberdachung helfen, oder man muss mit den kleinen Nachteilen dieser ansonsten großartigen Architektur leben.