Kronprinzengärten | Falkoniergasse [realisiert]

  • Zumindest weiss der Mann vom Vertrieb es nicht oder will/darf es nicht sagen. Er hat mir erläutert, warum sich am Aussehen bis zum letzten Moment noch was ändern kann.
    Der Architekt weiss bestimmt mehr, aber der ist nicht zu sprechen, zumal der Vertriebler nicht weiss, von wem der Entwurf ist.
    Ja, mangelhafte Informationspolitik von Bauwert.
    Aber ich war angeblich der erste Anrufer in drei Jahren, der wissen wollte, wie die Fassade wird. Dann braucht man sich nicht wunderm, dass die Aktualisierung der Website als nicht notwendig erachtet wird.

  • Update

    Der westliche Riegel hat nun die Endhöhe erreicht:


    Östlicher Bauabschnitt, Südteil: die große Unbekannte...


    Rückseite nach Norden, links angeschnitten die Friedrichswerdersche Kirche:


    Rückseite nach Norden, der Patzschke-Bau:

  • Bei der "großen Unbekannten" bin ich gespannt, wie ein Flitzebogen. Wer weiß, wir könnten ja sogar zur Abwechslung mal positiv überrascht werden und es kommt eine wirklich schöne Fassadengestaltung bei heraus?

  • ^ Ich denke, so wird es nicht kommen. Ich mochte den Chipperfield-Entwurf und habe keine Ahnung, warum er – quasi nach Beginn der Arbeiten – noch geknickt wurde. Jetzt erwarte ich an seiner Stelle eher einen spontan zusammengeschusterten Lückenbüßer. Ein Drama ist das aber nicht: Der herausragende Solitär in dieser Front ist die Kirche. Der Rest darf sich ruhig zurückhalten.

  • Update

    Das "Galeriehaus" dürfte in Kürze seine Endhöhe erreicht haben:


    Einblick in die zukünftige Falkoniergasse, deren östliche Bauten ja in der Mitte deutlich niedriger ausfallen, sicherlich um die Westfenster der Friedrichswerderschen Kirche nicht zu sehr zu verschatten:


    Nördliche Seite des Baufeldes, der Bau von nps Tchoban Voss:


    Patzschke-Bau: die meisten Fenster sind bereits eingesetzt:

  • Der Graetz-Entwurf wäre auch okay und passt sicherlich ins jetzt geplante Ensemble auch sehr gut hinein. Allerdings hätte ich mir eher den Chipperfield-Entwurf an der Stelle gewünscht, weil er einfach origineller war, auch wenn man ihn abgewandelt von Chipperfield ja schon kennt und z.B. ja an der Museumsinsel in verwandter Form zu begutachten ist.


    Ich hoffe jedenfalls, dass sämtlich Baustellen jetzt so im Griff sind, dass der Kirche keine weiteren Beschädigungen drohen.

  • Stand der Dinge beim Patzschke-Bau:



    Nebenan noch nicht viel Neues:



    Ansonsten geht es hier gemächlich mit dem Einsetzen der Fenster voran.

  • Zur Abwechslung mal wieder die Vorderseite - hier sind nunmehr auch die Fenster beim kirchenseitigen Bauteil eingesetzt. Bin mal gespannt auf das Fassadenmaterial.



  • Heute auch noch mal ein kleines Foto-Update. Momentan sieht es so aus, als ob da der Bau von nps Tchoban Voss und Schinkel ziemlich heftig aufeinanderprallen:



  • ^
    Das wirkt momentan in der Tat ganz schön heftig, zumal die Fensterprofile hell zu sein scheinen. Vielleicht ist das aber auch nur eine Schutzfolie, denn auf der Visu sind die Rahmen dunkel. Es kommen noch franz. Balkongitter davor und ein breites hoffentlich aus Sandstein bestehendes Fassadenband. Das sollte die "Glaskasten" Assoziation abmildern, allerdings scheinen die Fenster sehr stark zu spiegeln und eine runde Kante wie auf der anderen Seite hätte mir auch wesentlich besser gefallen.

  • Ich finde, dass sowohl in diesem Quartier als auch im südlich anschließenden Towhnhausbereich einige interessante Bauten dabei waren. Leider muss man aber auch festhalten, dass sehr viel Ausschuss dabei ist. Leider habe ich den Verdacht, dass es hier und am Schinkelplatz nicht besser wird. Meiner Meinung nach hätte man mehr auch das Gesamtbild im Blick behalten müssen. Es wirkt mittlerweile in der Summe in diesem Areal doch sehr viel durcheinander gemixt.


    Klar wollte man verhindern, dass es zu monoton wird. Aber was im Luisenviertel vielleicht mittlerweile etwas zu gleichförmig wirkt ist hier eben irgendwie zu unruhig.

  • Man muss leider konstatieren das es mit der Architektur wie mit der Politik ist, der von Dir beschriebene Gestaltungswille im Sinne der Abwechslung ist die optimistische Auslegung - richtig ist das es keinen Masterplan gibt und man lediglich den Gesetzen der Investoren folgt sowie deren Vorschläge zur Architektur - wie Abwechslungsreich Politik Architektur "interpretiert" das erkennt man sehr gut am Europaviertel.

  • Es wirkt mittlerweile in der Summe in diesem Areal doch sehr viel durcheinander gemixt. Klar wollte man verhindern, dass es zu monoton wird. Aber was im Luisenviertel vielleicht mittlerweile etwas zu gleichförmig wirkt ist hier eben irgendwie zu unruhig


    Ja, vor allem bei den Stadthäusern 2-6 wird es auf einen Stilmix wie bei den Townhouses am Friedrichswerder hinauslaufen. Das muss aber kein Nachteil sein. Im Friedrichswerder funktioniert das ganz gut.


    Was mir Sorgen bereitet, ist das Galeriehaus. Hier scheint sich eine Enttäuschung abzuzeichnen. Das Galeriehaus ist aus meiner Sicht das wichtigste Gebäude im Ensemble, da es a) zur großen Straße Werderscher Markt/Französische Str. hin steht und b) direkt neben der Friedrichwerderschen Kirche steht und mit dieser eine Platzsituation bildet. Ich befürchte, daß an der wichtigsten Stelle die schwächste Kreation des Ensembles hingestellt wird.

  • Man muss leider konstatieren das es mit der Architektur wie mit der Politik ist, der von Dir beschriebene Gestaltungswille im Sinne der Abwechslung ist die optimistische Auslegung - richtig ist das es keinen Masterplan gibt und man lediglich den Gesetzen der Investoren folgt sowie deren Vorschläge zur Architektur - wie Abwechslungsreich Politik Architektur "interpretiert" das erkennt man sehr gut am Europaviertel.


    Dem kann ich leider nur zustimmen - sowohl mit Blick aufs Europaviertel als auch auf das Umfeld der Friedrichswederschen Kirche, den Hausvogteiplatz, die Oberwallstraße usw. usf. - der Beispiele sind viele.


    Meines Erachtens ist das eine Folge der reflexhaften Ablehnung jedweder staatlichen Planung durch die in Berlin immer sehr schnell aktivierbaren "Aus-Prinzip-Ablehner"/strukturkonservativen Status-quo-Fetischisten, die am liebsten alles so lassen wollen, wie es schon immer war. Oft setzen sie sich damit ja auch durch - oder sie lassen die Verwaltung von vorneherein davon Abstand nehmen, stärker gestaltend (und das heißt auch: regulierend) einzugreifen. Wie die genannten Beispiele zeigen, führt das aber nicht dazu, dass kreativer gebaut würde, sondern nur, dass sich über alle Standorte derselbe Investorenmist ergießt. So wie hier.


    Nur zur Klarstellung: Ich habe kein Problem damit, dass man um die Friedrichswerdersche Kirche herum modern baut. Aber eine Stadtverwaltung, die es zulässt, dass die unmittelbare Umfeldbebauung in Material und Maßstab keinerlei Rücksicht auf eines ihrer bedeutendsten Bauwerke nimmt, hat für mich jeden gestalterischen Anspruch aufgegeben. Aber ich bin schon seit längerem der Meinung, dass unter der Senatsbaudirektorin Lüscher ästhetische Fragen keine Rolle mehr spielen. Schade nur, dass im Moment soviel gebaut wird. Berlin vergeigt gerade eine Jahrhundertchance.

  • ^^ Hast Du Infos über das Galeriehaus?


    Ich denke die Anlage wird sehr hochwertig und gelungen variiert, wenn sie auch zum Teil nicht ganz geschmacksicher zu sein scheint (leichter Hang zum Kitsch). Sicher kein großer Wurf aber doch ein helles und abwechslungsreiches Stück Wohnbebauung.


    Am Friedrichswerder ist das Experiment m.E. insgesamt gescheitert. Die Seite zum Auswärtigen Amt finde ich missglückt, auch weil sie zu heterogen ist - noch schlimmer sind diese Autostellplätze vor den Häusern. Das wirkt wie eine Vorstadt. Den dortigen Platz (Nordpark) würde ich auch noch bebauen und zwar zu den Townhouses klein parzelliert zum Amt mit zwei längeren Fassaden, so dass noch eine Gasse wie die Oberwallstraße entsteht.

  • alexsb73, Carlo
    Eure Argumentation ist zu ideologisch. Ihr seid enttäuscht über die Ergebnisse dieses Bauprojekts. Und als Folge versucht ihr, die unzureichenden Ergebnisse durch irgendwie hingedrehte Polit-Thesen zu erklären.


    Meines Erachtens ist das eine Folge der reflexhaften Ablehnung jedweder staatlichen Planung durch die in Berlin immer sehr schnell aktivierbaren "Aus-Prinzip-Ablehner"/strukturkonservativen Status-quo-Fetischisten...


    Nehmen wir mal an, es gäbe diese reflexhafte Ablehnung gegenüber jedweder staatlicher Planung nicht. Und dann? Dann wäre immer noch nicht geklärt, WIE eine solche staatliche Planung konkret auszusehen hat. Die Problematik wäre nicht geklärt, sie wäre nur an eine andere Stelle verschoben. Und vor allem hätte man immer noch nicht sichergestellt, daß an der Friedrichwerderschen Kirche gute Architektur entsteht.


    Wenn ein Investor und/oder Architekt schlechte Arbeit abliefert, dann ist es zuerst einmal die Schuld des Investors & Architekten. Es ist wenig hilfreich, daraus gleich wieder eine Systemkritik zu konstruieren.

  • ^^ Hast Du Infos über das Galeriehaus? ... Ich denke die Anlage wird sehr hochwertig und gelungen variiert, wenn sie auch zum Teil nicht ganz geschmacksicher zu sein scheint (leichter Hang zum Kitsch).


    leichter Hang zum Kitsch ... es wäre schön, wenn es kitschig wird. Denn ich befürchte, daß es viel schlimmer kommt. Was da beim Galeriehaus im Rohbau durch schimmert, erinnert mich irgendwie an die Südseite des neugebauten Panorama Hochhauses in Frankfurt. Link: http://www.deutsches-architekt…hp?p=490402&postcount=384 Das Panorama Hochhaus ist wohl der Teil des MainTor-Projektes, der am wenigsten gelungen ist. Zumindest steht er im Frankfurter Forum massiv in der Kritik wegen der schwachen Fassadengestaltung. Natürlich haben beide Projekte in Berlin und Frankfurt nichts miteinander zu tun. Und dennoch geht der Rohbau des Galeriehauses in genau diese Richtung. Zumindest befürchte ich das.

  • alexsb73, Carlo
    Eure Argumentation ist zu ideologisch. Ihr seid enttäuscht über die Ergebnisse dieses Bauprojekts.


    Nicht nur über dieses Bauprojekt. In Berlin wird seit Jahren selbst an Top-Adressen fast nur noch austauschbare Stangenware produziert.


    Und als Folge versucht ihr, die unzureichenden Ergebnisse durch irgendwie hingedrehte Polit-Thesen zu erklären.


    Gegen eine gute Polemik habe ich nie etwas einzuwenden, selbst wenn sie sich gegen mich richtet. ;)


    Ich sehe halt, wie die immergleichen Dauer-Nein-Sager jede noch so kleine Veränderung boykottieren und sich in den meisten Fällen auch jeder konstruktiven Mitwirkung entziehen.


    Diese Leute sehen einfach nicht, dass sie der Verwaltung damit einen Vorwand liefern, den Investoren bei der Gestaltung viel mehr Freiraum zu lassen, als wenn solche Projekte stärker öffentlich reguliert würden. Folge: Was gebaut wird, gehorcht fast nur noch wirtschaftlichen Gesichtspunkten und ist auch in besten Lagen extrem austauschbar. So wie hier.


    Nehmen wir mal an, es gäbe diese reflexhafte Ablehnung gegenüber jedweder staatlicher Planung nicht. Und dann? Dann wäre immer noch nicht geklärt, WIE eine solche staatliche Planung konkret auszusehen hat.


    Das stimmt. Aber die Chancen, dass man Gebiet unter anderen Gesichtspunkten als dem der Ertragsoptimierung entwickeln würden, stiegen. Und es sähe vielleicht nicht alles aus wie vom selben Computerprogramm nach dem Zufallsprinzip ausgespuckt.


    Die Problematik wäre nicht geklärt, sie wäre nur an eine andere Stelle verschoben. Und vor allem hätte man immer noch nicht sichergestellt, daß an der Friedrichwerderschen Kirche gute Architektur entsteht.


    Wenn man entsprechende Vorgaben machte, doch. Prinzipiell stehen der Verwaltung ausreichende Werkzeuge zur Verfügung, sie muss sie nur auch nutzen.


    Wenn ein Investor und/oder Architekt schlechte Arbeit abliefert, dann ist es zuerst einmal die Schuld des Investors & Architekten.


    Das sehe ich anders. Nach wie vor bedarf es für jeden Bau in Deutschland einer Baugenehmigung - und wenn man Gestaltungssatzungen erließe, wären die eben auch Prüfungsmaßstab.


    Es ist wenig hilfreich, daraus gleich wieder eine Systemkritik zu konstruieren.


    Wenn ich mich in Berlin so umschaue, erkenne ich im achtlosen Umgang mit dem öffentlichen Gut (und dazu gehört für mich die Gestaltung des öffentlichen Raumes inkl. der Außengestaltung von Gebäuden) aber leider ganz generell ein "System".



    Am Friedrichswerder ist das Experiment m.E. insgesamt gescheitert. Die Seite zum Auswärtigen Amt finde ich missglückt, auch weil sie zu heterogen ist - noch schlimmer sind diese Autostellplätze vor den Häusern. Das wirkt wie eine Vorstadt.


    Amen.