Kronprinzengärten | Falkoniergasse [realisiert]

  • Dieses Unverständnis teile ich mit Ihnen, ReinhardR. Aber ohne einen satten Geldbeutel kann man sich leider keinen entsprechenden Anwalt nebst Verfahrenskosten leisten.
    Die Geschichte und die Erinnerungen an das Familienhaus am Werderschen Markt werden von Generation zu Generation weiter getragen und auch ich werde sie weiter geben. Leider wird der Wiederaufbau von unserem Zuhause ein Traum bleiben!

  • Na, es kommt immer darauf an, mit welcher Grund die Restitution abgelehnt wurde. Inner halb des Berliner Zentrums haben alle Eigentümer vom LAROV Nachricht erhalten.


    Sollte der jetzige Gemeingebrauch (z.B. Grünfläche) hier angeführt worden sein könnte sich durch eine Neukonzeption der Mitte noch etwas ändern. Dies betrifft vor allem alle Eigentümer (jüdisch oder nicht) des MEF oder des Rathausforums. Ist mit der Enteignung mit Hinweis auf die segensreiche Tätigkeit unserer russischen Freunde abgelehnt worden ist dies wohl kaum rückgängig zu machen, wenn dies bis 1949 erfolgte. Die Bundesregierung hat nämlich beim BVerfG zu Protokoll gegeben, dass die Russen der Wiedervereinigung nicht zugestimmt hätten, wenn dieser Regelung deutscherseits nicht entsprochen worden wäre. Unter Historikern gibt es bzgl. dieser Darstellung erhebliche Zweifel.

  • Konstantin


    So ist es. Das Bundesfinanzministerium hat hier http://www.bundesfinanzministe…_blob=publicationFile&v=3 sogar einen langen Text zum Thema veröffentlicht, worin auch wiederholt wird, daß es keinen Einigungsvertrag ohne Anerkennung der von der sowjetischen Besatzung gemachten Enteignungen gegeben hätte. Dagegen haben schon viele geklagt und verloren. Es bleibt ein starkes ungutes Gefühl der Ungleichbehandlung gegenüber denen, die das "Glück" gehabt haben, nicht von den Sowjets enteignet worden zu sein.

  • Unter Historikern gibt es bzgl. dieser Darstellung erhebliche Zweifel.


    Daran glaubt eigentlich kein Mensch mehr. Es ist auch aus rein pragmatischer Abwägung völlig sinnfrei, anzunehmen, die Sowjets hätten 1990 von dieser innerdeutschen Angelegenheit ihre Zustimmung zur Einheit abhängig gemacht. Schließlich hat man sich gleichzeitig auf den Rückzug der eigenen Truppen bis hinter den Bug eingestellt. Die Besitzverhältnisse im ehemaligen deutschen Protektorat waren dann relativ egal.

  • ^^^ Ich glaube, man sollte da differenzieren.


    Sicherlich konnte es den Sowjets völlig egal sein, ob man in Deutschland nun enteignete Immobilien zurückgibt oder nicht. Nur wollte man natürlich auch nicht in die Gefahr kommen für diese Enteignungen haftbar gemacht zu werden. Grundstücke hätte man zwar teilweise zurückgeben können, meistens war dies ja so nicht mehr möglich, weil die Grundstücke inzwischen anderweitig genutzt wurden oder sich in anderem Besitz befanden. (Auch dies Grundstück in diesem speziellen Fall hier, war ja anderweitig genutzt und wurde erst durch den Abriss des Außenministeriums der DDR wieder frei.) Komplette Rückabwicklungen aller Rechtsgeschäfte wären äußerst kompliziert geworden. Man hätte wohl nur Entschädigungen leisten können. Solche Entschädigungen wollten die Sowjets aber sicherlich genauso wenig übernehmen - wie das vereinigte Deutschland hierfür in die Vollhaftung eintreten wollte. Ergo ist man sich im Einigungsvertrag schön zu Ungunsten der Enteigneten einig geworden. Von Seiten der Bundesregierung kann man schön auf die "Zwänge" des Vertrages schimpfen - und die Sowjets gibt's nicht mehr.


    ...aber irgendwie schweift dies inzwischen auch ziemlich vom Bautread ab...

  • Das Larov und meine Familie haben eine sehr lange Geschichte. Erst mal hat sich das Larov nicht bei meiner Familie gemeldet, sondern meine Familie 1990 beim Larov. Der Schriftverkehr ist vollständig in meinem Besitz. Der Schriftverkehr dauerte etwa sechs Jahre an.
    Auch nach fast 20 Jahren überkommt mich ein ungutes Gefühl, wenn ich den Schriftverkehr wieder mal lese. Wenn man das gesamte Puzzel betrachtet, hat das Larov mit allen Mitteln versucht, eine Verbindung meiner Familie zu diesem Grundstück zu wiederlegen! Erst sollte meine Urgroßmutter, welche damals den Antrag stellte, mit dieser Familie nichts zu tun haben, dann sollte das Grundstück gar nicht existieren. Der Schriftverkehr ist gespickt mit Absurditäten! Aber meine Urgroßmutter war eine sehr kluge Frau und bewies stets das gegenteilige. Jedenfalls räumte das Larov 1995 ein, dass das Grundstück existiert und meine Urgroßmutter die Alleinerbin ist. Dennoch wurde die Rückübertragung abgelehnt. Das Larov begründete damit, dass meine Urgroßmutter nie namentlich im Grundbuch als Eigentümerin eingetragen war. Was mit der Tatsache zu erklären ist, dass das Grundstück, wie viele andere auch in die AG der Familie übertragen wurde um so das Vermögen über den Krieg zu bekommen. Und den Punkt mit den jüdischen Wurzeln hatte ich oben bereits geschildert.
    Es tut mir leid, das ich hier vom Thema abgekommen bin, aber ich finde, das gerade die Menschen, die auf diesem Grundstück bauen und auch die Öffentlichkeit wissen sollten, welche Geschichte dahinter steht.

  • danke für die Fotos Theseus, schon ein Bisschen wehmütig, dass es die letzte Gelegenheit ist meine Lieblingskirche der vollen Länge nach sehen zu können. Da sie ja bald von beiden Längsseiten her umzingelt ist.

  • An der Französischen Straßen werden aktuell die ersten Schalungselemente im ersten Obergeschos aufgestellt. An der Nordseite ist man bereits am weitesten fortgeschritten.



    Links das Akademie-Gebäude der Staatsoper, rechts die Kronprinzengärten:





  • Update

    Die Westseite des Rohbaus ist bald auf halber Endhöhe angelangt. Vom Flügel zur Friedrichswerderschen Kirche hin existiert nach wie vor nur die ausgesteifte Baugrube (nach rechts, nicht im Bild)


    Auf der Westseite ist die entstehende Gasse zur zukünftigen Barenboim-Said-Akademie hin bereits gut zu erkennen:

  • Update


    Nun wird offenbar auch das Fundament für den Flügel zur Friedrichswerderschen Kirche hin gegossen, hier sieht man die Betonpumpe in Aktion:

  • ^
    Es sind wieder einige Etagen dazu gekommen beim Neubau und an der Ecke Oberwallstraße und Französische Straße zeichnet sich eine schöne neue Kreuzungssituation ab.



    Auch auf der rechten Seite des oben gezeigten Neubaus zeichnet sich die Falkoniergasse immer deutlicher ab.


  • Ein Herr vom Vertrieb hat mich heute netterweise angerufen. Offenbar steht das finale Fassaden-Design immer noch nicht fest, aber der Chipperfield-Entwurf mit den Bögen wirds jedenfalls nicht. Das sieht man ja auch schon am Rohbau...
    vielleicht bekomme ich noch eine verbindlichere Antwort auf meine schriftliche Anfrage....

  • Das Gebäude befindet sich im Bau, aber die wissen noch immer nicht wie es (fertig) aussehen soll?


    Das ist eine äußerst bemerkenswerte Antwort.



    Gruß, Jockel HB

    Einmal editiert, zuletzt von Jockel HB ()