Kronprinzengärten | Falkoniergasse [realisiert]

  • ^ Na, dann müssen die AA-MA eben doch einen längeren Fußweg zum Kauf von Zeitungen etc. zurücklegen..
    Im Ernst: Wer glaubt, die Ministerien und z.B. Bundestagsabgeordnete seien auf gedruckte Presseerzeugnisse - noch dazu "in der Nähe" Gekaufte - angewiesen, hat wohl noch nie zumindest an einer Führung z.B. im Rahmen eines der jährlichen Tage der offenen Tür teilgenommen. :lach:


    "Spannender" finde ich da schon die Frage, ob sich die leerstehenden Läden in den Erdgeschossen rund um den Washingtonplatz am Hauptbahnhof jemals alle (durch CA Immo) vermieten lassen: http://www.deutsches-architekt…p?p=577445&postcount=1199

  • ^ Sie Witzbold Sie! Natürlich denke ich nicht, dass sich die Mitarbeiter des AA einen Lageüberblick mit Hilfe der am internationalen Pressestand erworbenen Druckerzeugnisse auf den Neuesten Stand bringen. Rein atmospärisch würde sichs nur gut machen hier einen solchen zu finden. Aber vielleicht gibt's ja was entsprechendes in der Bauakademie wenn die dann fertig ist. Ansonsten weiss ich nicht was die Frage mit dem Washingtonplatz hier zu suchen hat.

  • Letztes Jahr im Herbst hat der Spätshop am Hausvogteiplatz dichtgemacht, der die Öffnungszeiten eines üblichen Spätshops hatte und über die Jahre auch äußerst gut besucht war. Dieser Shop hat nun meines Wissens an gezeigter Stelle geöffnet und wird bei dieser Lage auch gut funktionieren trotz des höheren Verkehrs- und Lärmaufkommens im Vergleich zum Hausvogteiplatz.

  • ^^Internationale Presse in Papierform ist leider voll 90iger. In einem Kiosk/Späti oder was auch immer kann man heute nur das verkaufen was man sich nicht aufs Smartphone runterladen kann. Eine Bierapp schmeckt nicht...

  • ^ Ja, aber ein Online-Abo verhält sich zu einem internationalen Presse-Caféhaus wie eine Bier-App zu einem frischgezapften Pils. Insofern kann ich Camondos Phantasie viel abgewinnen. Das Problem solcher Läden ist, dass sich in ihnen die Retortenhaftigkeit der Architektur spiegelt. Selbst wenn statt des Spätis ein Café, ein Restaurant oder eine Boutique den Laden bezogen hätte, kann man sich darin nur die Filiale einer 08/15-Kette vorstellen (oder etwas, das nach einer solchen Filiale aussieht).


    Lebendige, mit dem Viertel verbundene Geschäfte, kann es in solchen Häusern kaum geben. Das gilt leider für die komplette Gegend um UdL, und es ist eine Folge real-sozialistischen Kahlschlags, gekoppelt mit real-kapitalistischer Rückeroberung. Schade...

  • Heute (vielleicht auch jetzt immer?) war tagsüber die Falkoniergasse zugänglich. Da diese Ansicht sonst nur teilweise hier im Forum zusehen war...



    (Leicht verzerrt, da Panoramafunktion vom Handy)



    Die ollen Garagen sind so genannte Atelierhäuser, die optional gezogen werden konnten und anscheinend auch wurden.


    Das ist schon bedauerlich, mir gefällt die Rückseite der Stadthäuser noch ein Tick besser wie die

    , da hier zum Teil schöne kleine Terassen zu sehen sind. Man stelle sich statt der Garagen mittelhohe Zierbäume vor...hätte hätte Fahradkette.


    Die Projektentwickler wussten schon, warum im Imagefilm diese Ansicht ohne diese Atelierhäuser beworben wurden:



    (C)Bauwert Werderscher Markt GmbH

  • Die Gasse kann man doch absperren. Da will doch keiner durchgehen, der nicht unbedingt muss.
    Ich kannte die Visualisierug mit den Gärten noch nicht, aber deren Umstzung hätte auch kein Einfluss auf die Gasse gehabt, solange diese zwischen zwei Mauern, bzw. jetzt halt Garagenreihen durhführt.

  • Meine Rede" Schader, als dass man nicht durchgehen kann ist, dass die Gasse nicht durchgehenswert ist. "Atelierhäuser"...Heißt das, dass sich dort Künstler niedergelassen haben, oder ist das ein Euphemismus für Schuppen, wo man die Bewohner Gartenmöbel u.ä. unterstellen kann? Für Kunst braucht man doch Licht? Vielleicht kann man ja eines Tages daraus "Pop-up-Stores" machen, auch wenns jetzt nicht gerade eine Laufgegend ist. Voraussetzung sind natürlich offene Tore.

  • Wieso soll da keiner durchgehen wollen? Das ist eine öffentliche Durchwegung im B-Plan und somit maximal nachts abschliessbar.

  • ^ich war gerade dort. leider alles verschlossen, sowohl vorne als auch hinten.
    Der andiskutierte ”Späti“ ist übrigens garnicht so klein und weit mehr als das und verfügt über ein erfreulich großes Angebot auch an internationalen Druckerzeugnissen.

  • ^ Ich habe die Tore bisher auch nur geschlossen erlebt. Stellt sich aber die Frage, wozu es gut ist, dort durchzugehen? Die angebliche Gasse ist nicht mehr als eine gehobene Lieferzone, und links und rechts vom Block geht es sich viel angenehmer. B-Plan hin oder her.

  • Ich finde auch, dass Prinzipienreiterei in diesem Fall angemessen ist. Die Privatisierung öffentlichen Raumes ist abzulehnen, um Nachahmung zu vermeiden. Durchgehen würde ich allerdings auch nicht.

  • Ich kenne ganze Straßen durch die es sich nicht lohnt zu gehen und trotzdem wäre ich gegen eine Sperrung. Wenn da keine Öffentlichkeit mehr durch darf wird das eine große Fahrradgarage inkl. Kinderwagen- und Kleinkindanhängerabstellplatz.


    Aber der B-Plan ist Gesetz. Das ist eine kommunale Satzung. Zudem muss das Wegerecht für die Allgemeinheit im Grundbuch sein. Wir regen und ja sonst zu recht darüber auf, dass Satzungen nicht eingehalten werden.

  • Ich kenne ganze Straßen durch die es sich nicht lohnt zu gehen und trotzdem wäre ich gegen eine Sperrung.


    Aber der B-Plan ist Gesetz. Das ist eine kommunale Satzung. Zudem muss das Wegerecht für die Allgemeinheit im Grundbuch sein.


    Dabei gebe ich dir vollkommen recht, aber möglicherweise ist da etwas schief gelaufen. Irgenwer hat ja die Tore baurechtlich abgenommen. Wozu aber Tore bei einer öffentlich zugänglichen Straße?

  • Ich gehe davon aus, dass das Wegerecht auf die Zeiten mit Tageslicht begrenzt ist. Nachts wird zu sein: Einbruchsgefahr durch die Vorgärten. Das kenne ich schon bei einigen Beispielen, z.B. dem Schweizer Garten am Märchenbrunnen. Ob und wann da geöffnet wird weiss ich natürlich nicht.


    Was mit einer "baurechtlichen Abnahme" gemeint ist verstehe ich nicht. Die Bezirksämter kommen doch schon seit mehr als 20 Jahren nur noch in wenigen Ausnahmefällen zu einer Abnahme vor Ort. Das ist ja einer der Gründe für die vielen bauordnungswidrigen Zustände in Berlin, die keine Sau interessieren.

  • Das Problem ist doch, dass eine öffentliche Gasse versprochen, aber nicht gebaut wurde. Was haben wir hier? Einen öffentlichen Raum wie eine ganz normale Straße? Den dürfte man nicht absperren, weder nachts noch sonst irgendwann. Oder einen privaten Hinterhof, der nur zu bestimmten Tageszeiten allgemein zugänglich sein soll? Letzteres scheint mir der Fall zu sein, obwohl der von Konstantin zitierte B-Plan auf den ersten Blick anderes verspricht.


    Ich finde die Debatte ein bisschen müßig, weil der Raum, der öffentlich zu erschließen wäre, so langweilig ist. Andererseits hat Tomov recht mit seinem Beharren auf dem Prinzip: Das Projekt ist nicht zuletzt damit beworben (und legitimiert) worden, dass es eine urbane Gasse zum Kern habe. Das hat sich nun als Etikettenschwindel entpuppt. Auch wenn daran wenig zu ändern ist, sollte man es dem Bauherren nicht einfach durchgehen lassen. Eine Vertragsstrafe wird man kaum herausschlagen können, aber vielleicht kann die Stadt wenigstens bezüglich der Öffnungszeiten Stress machen.

  • .. da hier zum Teil schöne kleine Terassen zu sehen sind.


    Ob hinter der Wand ein schöner Garten oder eine olle Garage steht, ist aus der Gasse heraus überhaupt nicht zu sehen. Wenn es statt Atelierhäusern schöne kleine Terassen gäbe, dann könntest du diese trotzdem nicht sehen. Denn die Sichtwand würde ja trotzdem existieren. Deswegen verstehe ich auch nicht, was du genau bedauerst.


    Die Projektentwickler wussten schon, warum im Imagefilm diese Ansicht ohne diese Atelierhäuser beworben wurden


    Die Ansicht im Imagefilm zeigt doch ebenfalls diese Sichtwand. Wenn sich hinter der Wand Änderungen ergeben haben, dann kannst du diese doch ohnehin nicht sehen. Als Flaneur mag man bedauern, daß man die Terrassen nicht sehen kann. Aus Sicht der Bewohner macht das aber Sinn. Die Bewohner wollen nämlich ihre Ruhe haben.


    Würde ich dort wohnen, wäre ich froh um diese Sichtwand. Wenn ich auf der Terrasse auf der Sitzliege faulenze, dann möchte ich keine Spaziergänger haben, die mir auf die Finger gucken. Ist doch verständlich, oder?

  • Es mag natürlich albern sein, heutzutage Visus oder Imagefilmen Glauben zu schenken, wie ja die Realisierung an diesem konkreten Beispiel zeigt. Ich habe die "Wand" mehr als transparenten Zaun interpretiert, so dass man möglicherweise so gar ein Blick auf schöne Gärten bekommen hätte.



    (C)Bauwert Werderscher Markt GmbH


    Wäre die Gasse noch mit ein paar Zierbäumen, ein paar Rekolaternen gestalten worden, wäre ein Abstecher doch ganz lohnenswert, auch weil ich die unterschiedlichen Fassaden der Stadthäuser ganz ansprechend finde.


    So bleibt es bei bei einer besseren Zufahrt, wie Architektenkind schrieb.


    Ich muss aber sagen, dass ich persönlich auch Abseits der "schönen" Wege eine Stadt erkunde. In diversen Altstätten gehe ich auch mal uninteressante Wege lang, und lande dann auf einem schönen kleinen Platz mit Brunnen und Bistro/Restaurant...jeder erobert sich eine Stadt anders.