Leipzig - Unterwegs in Lindenau und Altlindenau

  • Im Dreieck Merseburger Straße, Lützner Straße und S-Bahn

    Winterzeit und bißchen mehr Ruhe, also habe ich nach fast einem Jahr nicht nur mal wieder die Kamera geschnappt, sondern die Bilder endlich auch hochgeladen. Gestern ging es in einen Teil von (Alt)-Lindenau, in den sich ausser den Bewohner_innen wohl kaum eine_r mal verirrt, das Dreieck zwischen Merseburger Straße, Lützner Straße und Eisen- und S-Bahnstrecke Leutzsch, Lindenau, Plagwitz. Gelegentlich Schneegriesel und einbrechende Dunkelheit bitte ich zu entschuldigen, dagegen ließ sich nur wenig machen.


    Wie schon im Eingangsposting festgestellt und später immer mal wieder betont geht es mir weniger um die auch hier zahlreichen sanierten Häuser und noch weniger um die meist gruseligen Neubauten und mehr oder weniger akzeptablen Lückenschlüsse, sondern um die Häuser, die noch ihrer Sanierung harren. Wie sie mal aussehen könnten, sieht man auf den Fotos meist links und rechts.


    Ich beginne an der Merseburger Straße und betrete gegenüber des alten Kaufhauses Held das "Bermudadreieck" entlang der Demmeringstraße. Hier zur Orientierung noch das Luftbild:
    http://www.bing.com/maps/?v=2&…2047%2C%2004177%20Leipzig


    Die Demmeringstraße soll in den nächsten Jahren als Fuß- und Radwegverbindung zwischen Elster-Rückhaltebecken, Lindenauer Markt, S-Bahn-Haltepunkt Lindenau, Dunckerviertel und Lindenauer Hafen ausgebaut werden: http://www.deutsches-architekt…d.php?p=246408#post246408
    Hoffentlich lenkt das den Blick etwas mehr auf das eigentlich recht schöne Viertel, führt zu vermehrten Zuzug und auch der einen oder anderen weiteren Sanierung der zu zeigenden Häuser.


    Gleich an der ersten Ecke der Demmeringstraße mit der Cranachstraße drei sanierte Häuser, davon mal eins als Einstieg: Cranachstraße 6. Ein schönes Haus mit der Büste von Martin Luther, nur die Ecke zur Straße ist irgendwie unglücklich gelöst.


    Gegenüber das Haus Demmeringstraße 68 , das vor kurzem noch der LWB gehörte und nun bei der Heritus AG "in Vorbereitung" ist: http://www.heritus.de/Die_Objekte/Objekte_in_Vorbereitung


    Weiter die Demmeringstraße entlang Richtung Lindenauer Hafen rechts gleich drei noch unsanierte Häuser, Demmeringstraße 72 und 74 und keine Ahnung, 74 a oder so. Leider weiß ich nichts über Eigentümer und Zukunft der Häuser.





    Rechts geht die Röntgenstraße ab mit einem wenig auffälligen Bau in der Nr. 5 kurz nach der Ecke
    .


    Direkt gegenüber hat wahrscheinlich die LWB ein Haus aus der sonst geschlossenen Straßenzeile rausgeknackt und will jetzt die Fläche verscherbeln. Die folgenden bösen Wünsche fielen der Selbstzensur zum Opfer.


    Während die nördliche Seite der Demmeringstraße insgesamt noch fast komplett erhalten ist - nur im Bereich jenseiits der Robert-Schumann-Schule gibt es ein paar weniger schöne Neubauten - wurde die südliche Straßenseite und das Gelände zur Lützner Straße hin stark gefleddert. Für die Idee des "Schnellen Schaufensters" flossen auch Fördermittel. Überlebt hat auf weiter Strecke nur ein Haus neben der Leipziger Trikotagenfabrik AG, leider ohne erkennbare Hausnummer. Auf der anderen Seite des Blockes stehen die beiden auffälligen Jugendstilhäuser Lützner Str 116 und 118. In einem älteren KSP West war auch deren Ende schon geplant und der Ersatz durch eine prächtige Wiese.




    An der Ecke zur Dürrenberger und Cranachstraße kurz vor dem S-Bahn-Haltepunkt Lindenau zwei sanierte Eckhäuser, ein Neubau und dieses schöne Exemplar Dürrenberger Straße 18, dass die VICUS AG derzeit für einen Schnäppchenpreis von 75.000,00 EUR anbietet (vermietbare Fläche: 795,35 m²).


    Nun erst mal die Dürrenberger Straße Richtung Lützner Str., vorbei an der Dürrenberger Straße 10, die vor Jahren mal von einer Immobilienfirma aus Wischhafen zum Kauf angeboten wurde, bei der mir aber nichts zur derzeitigen Situation bekannt ist.


    Wenige Meter weiter steht die Dürrenberger Straße 4 zum Verkauf, für 472,00 m² vermietbare Fläche hätte die leipzigwohnt Immobilien GmbH gern einen Kaufpreis von 70.000,00 € eingestrichen.


    Um die Ecke an der kleinen zur Lützner Straße gehörigen Rampe noch das Haus Lützner Str. 130 direkt neben den Selbstnutzer-Lofts in der ehemaligen Stahlfederfabrik, Lützner Straße 124/126 (ungern erwähne ich den blöden Namen "Cranach-Lofts", den sie vermutlich nach der ziemlich weit entfernten Cranachstraße erhalten haben):


    Direkt gegenüber liegt die Einmündung der Jordanstraße mit dem im Leipziger Bauerbe-Thread schon mehrfach gezeigten Eckhaus, das in Eigenregie sehr farbenfroh saniert wurde:
    http://www.deutsches-architekt…d.php?p=245891#post245891


    Und eine Ecke weiter stadtwärts liegt die Henriettenstraße. Das Eckhaus Lützner Str. 103 soll wohl demnächst durch die Lehmbaugruppe in Angriff genommen werden:


    Einem ungewissen Schicksal sehen dagegen offenbar die beiden Häuser Lützner Straße 103 und 105 entgegen.


    Wieder zurück durch die Dürrenberger Straße vorbei an der Hausnummer 13. Das Haus ist noch im Besitz der LWB und soll verkauft oder versteigert werden: http://lwb-immobilienangebote.de/index.php/objekte/expose/47 Ich war da mal drin, für eine Firma wäre das sicher kein Problem, aber zum Selbstausbau ist das wegen starker Nässeschäden in den oberen Geschossen und vor allem am Treppenkopf nicht wirklich geeignet. Für die allernächste Zeit sind Schallschutzmaßnahmen an der Bahnstrecke direkt dahinter geplant.


    Die Verlängerung der Dürrenberger Straße ist die Geraer Straße mit einer von Neubauten auf der rechten Seite und interessanteren historistischen Häusern links, so etwa die Nr. 15, die augenscheinlich noch bewohnt ist.


    Die Nr. 17 daneben wurde schon mal in den 90ern durch die LWB "aufgehübscht" und steht nun ebenfalls zum Verkauf: http://lwb-immobilienangebote.de/index.php/objekte/expose/83


    Das dürfte vermutlich nicht mehr allzulange dauern, bis hier wieder Leben einzieht. Noch schneller wird es bei der Nr. 19 der Fall sein, hier geht die aktuelle Sanierung dem Ende entgegen.


    Hoffen, wir, dass dies den beiden Häusern am Ende der Geraer Straße auch bald wiederfahren wird. Geraer Straße 25:


    Und Geraer Str. 16 an der Ecke zur Karl-Ferlemann-Straße:


    Ein Blick zurück die Geraer Straße nach Süden


    In der langsam einbrechenden Dunkelheit geht es die Karl-Ferlemann-Straße wieder zurück, die links und rechts auch weitestgehend saniert ist. Ich zeige hier weiterhin nur die Ausnahmen von der Regel und beginne mit der Nr. 53, die am 22.06.2007 auf einer Versteigerung der DGA angeboten wurde (Auktionslimit betrug 10.000 Euro). Hoffentlich wurde sie nicht nur als Abschreibungsobjekt erworben und tut sich bald etwas.


    Schräg gegenüber liegt die Karl-Ferlemann-Straße 42, mal wieder ein LWB-Haus: http://lwb-immobilienangebote.…ex.php/objekte/expose/118 http://lwb-immobilienangebote.de/pdf/aw_ferlemann_42.pdf


    An der Ecke zur Röntgenstraße die Karl-Ferlemann-Straße 36, leider ohne weitere Informationen zur Zukunft.


    An der nächsten Kreuzung, der Raimundstraße, wartet auch noch etwas Arbeit auf die beiden Häuser Karl-Ferlemann-Str. 24 und 26:


    Dagegen hat sich der Pate für das Eckhaus Nr. 31 schon gefunden.

    Die Elysium Immobilien AG plant hier größeres: http://www.city-immo.eu/upload/2211.pdf


    Hoffentlich kommt der Baubeginn noch rechtzeitig, denn nicht immer stimmt das schöne Lied "In Lindenau, da ist der Himmel blau".


    Die Raimundstraße wenige Meter hinein steht ein Haus Nr. 21 (leer), das 1992 teilsaniert wurde.


    Es gehört zu einem Komplex aus diesem Haus, einen riesigen Hinterhaus und der Cranachstraße 21, der sich quer durch den ganzen Block zieht. Die über 2000 Quadratmeter Fläche will die LWB nun für 450.000 € loswerden.
    http://lwb-immobilienangebote.…aw_cranach21raimund14.pdf


    An der Ecke Karl-Ferlemann-Straße und Cranachstraße (Nr. 25) noch ein Eckhaus, das demnächst von der Heritus AG ( http://www.heritus.de/Die_Objekte/Objekte_in_Vorbereitung ) saniert werden soll und dem damit das schicksal seines Gegenübers erstpart bleibt.


    Damit senkte sich engültig der Schatten der Nacht über Lindenau. Die wenigen restlichen Häuser, eins an der Hebelstraße und drei an der Queckstraße, muß ich später mal in den Kasten bekommen. Hoffentlich dauert es nicht wieder ein Jahr ;-). Zur Queckstraße 11 ist mir nichts bekannt, die Queckstraße 15 will die LWB für 80.000 € verkaufen ( http://lwb-immobilienangebote.de/pdf/aw_queck_15.pdf ) und das schöne Eckhaus Queckstraße 25 zur Röntgenstraße hat sich bereits die Heritus AG als drittes Haus in dem Dreieck gesichert ( http://www.heritus.de/Die_Objekte/Objekte_in_Vorbereitung ).

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  • Mittlerweile ist Lindenau ja dabei sich zum zukünftigen Szeneviertel zu mausern. Mal sehen was draus wird. Jedenfalls hört man immer mehr von zuziehenden Studenten, von Parties, Bars und Gallerien. In fünf Jahren sicherlich einer der heißen Gegenden in Leipzig.