Molkenmarkt, Klosterviertel - Neuplanung und kleinere BV

  • Ich empfinde die Neustrukturierung und Belegung des Gebäudes als Gewinn. Auch der Neubau fügt sich m. E. gut ein. Es ist eine gute Entscheidung den Altbau zu reorganisieren und zu modernisieren

    Derzeit kann man den Abbruch der Wände im EG beobachten.


    Ich finde ja immer lustig, dass Bauten aus der DDR irgendwie ganz ok sind, aber gerade dort wo sie stehen, als unpassend betrachtet werden. Siehe auch Pressecafe. Absurd.

  • Ich darf darauf hinweisen, dass es sich bei der Adresse Klosterstraße 64 nicht um ein Kaufhaus handelte, schon gar nicht 'Hertie'. Hier war die Knopf- und Posamentierfabrik der Gebrüder Tietz, ursprünglich aus Annaberg im Erzgebirge, die mit dem Kaufhaus von Hermann Tietz nichts zu tun hatte, außer das vielleicht an den in den Kaufhäusern angebotenen Textilien auch Produkte der Gebrüder Tietz angebracht waren. Die Gebrüder Bertold, Georg und Heinrich Tietz, vermieteten Räume an Firmen der Textilbranche,

  • Für die Gelegenheit - beim Wiederaufbau des Klosterviertels - mit den Ersten Umbau u. Bauvorhaben in der Klosterstraße, den großen Einstand in ein lebenswertes, zur Stadt zurückgekehrtes Quartier zu finden, ist das Trocklandvorhaben völlig unbrauchbar.


    Die einst bedeutende, hist. Straße, reichte einst vom Rathausforum bis zum Rolandufer.


    Mit einer Vielzahl von Adressen, einer architekt. u. funktional stark diversifizierten Anliegerstruktur -aus wohnen, Handel und Institutionen, in gemessener und vielfältiger Körnung, hat sie bis heute nichts mehr zu tun und bleibt auch mit dem bV von Trockland weiterhin in der hinterhöfischen Situation, in die sie hier die beschlossene urbane Erosion des 20JHD. katapultiert hat, stecken.


    Besonders mit dem Erhalt der Ostmoderne bleibt es ein

    mit größter Willkür größtenteils dekonstruiertes Städt. Gefüge, dass mit Grossstrukturen aus Büros und Institutionen, die hierzu, viel zu kleine, intime Strasse deutlich überfordert und kann kaum mehr als qualitativer Lebensmittelpunkt mit urbaner Expression für irgendjemanden funktionieren.


    Die Straße ist nunmehr nur noch ein Stummelabschnitt - der Anschluss an das Rolandufer ist durch die Verkehrsführung und die verrutschte Achse nicht mehr erkennbar.

    Der mittlere Bereich der Klosterstraße Strasse wird durch die Aufgeblasenene Bebauung an der Kreuzung Stralauer zusätzlich zur Kappung an der Gertraudenstrasse völlig isoliert.


    Der Bereich bis zum Rolandufer wurde damit zum entvölkerten Wurmfortsatz der Klosterstrasse, ohne städt. Relevanz.


    Die Kreuzung Stralauer zeigt sehr eindrücklich wie das gesamte 20JHD. Par ordre du mufti, Anteil an der entvölkerung und Zerstörung gewachsener städt.Strukturen hatte und letztlich gänzlich die Verdrängung des traditionellen bürgerlichen Lebensraum-Modells hier zu verantworten hat.


    Es ist sichtbar dass sich das durch Denkmalschutz und den mehr ausweichend vorgeschobenen Erhaltungsfetisch zur grauen Energie auch nicht ändern wird- von einer positiven, heilsamen Entwicklung kann ihr also keine Rede sein. Interessanterweise kommt das eifrige Argument der Erhaltung grauer Energie nur bei sonst belanglosen aber gravierenden Bauten der Nachkriegszeit zum tragen - haben Bauten der Vorkriegszeit keine graue Energie oder ist deren Aufwand durch die ältere Beständigkeit abgegolten?


    Mit dem Trocklandvorhaben wird der mangelhaften modernen Entwicklung der Strasse nicht widersprochen, und es stellt auch keinen Beitrag zur Rekonvaleszenz der Strasse dar.


    Im Gegenteil, der Neubau bestätigt den völlig unpassenden Bau der Klosterstraße 44 sogar noch. Sowohl in Funktion als auch architektonisch und selbst im Namen des Projektes würdigt es noch die verhängnisvolle Ära der 60er für die Altstädtischen Bereiche des Ostberliner Zentrums.


    Die 44 bleibt formal, funktional, in Dimension und in der Platzierung ein regelrechter Störbau für eine positive, städtebauliche Entwicklung.


    Die Architektur ist belanglos, der Überhang der Fassade über der Erdgeschosszone ist viel zu tief und dunkelt die Passage unangenehm und uneinladend ab, den Rest besorgt die dunkle Wandbekleidung dort.


    Das neu eingesetzte Fenster ist hier als öffnende Geste völlig wirkungslos.


    Der Bau legt sich grobschlächtig in seiner tristen Architektur über mehrere hist. Parzellen und bietet weder opt. noch in Funktion irgendwas an Aussenwirksamkeit für die Belebung der Strasse an.


    Dieses Gepriesene Tor ist für die Wirkung der Architektur völlig belanglos.

    Es ist weder sonderlich durch die Gestaltung der Architektur inszeniert, noch essenzieller Teil dieser - sondern eine zu vernachlässigende Dekorative Addition.

    Genauso könnte man den Wert von Blumenkästen am Plattenbau als architektonische Delikatesse feiern und daraus Rückschlüsse über die außerordentliche Qualität der Architektur ziehen. Zum Vergleich lässt sich der Abriss des Hist. Gebäudes der Achardschen Stiftung heranziehen von 1865 an der frz. Straße heranziehen - hier wurde ein architektonisch wesentlich brisanteres Detail wie das denkmalgeschützte Treppenhaus in den ersetzenden Neubau integriert.


    Die sogenannte Ostmoderne an der Kreuzung zur Stralauer setzt mit dem Öffnen der Erdgeschosszone sicherlich ein gutes strassenzugewandtes Zeichen - aber was soll da wirksames rein?

    Außer ner Cafeteria für Büroangestellte, ergäbe hier ja nichts wirklich Sinn- weder gibt es in Menge unmittelbar anziehende Tourist. Destinationen mit hohem Publikumsverkehr noch einen nennenswerten Wohnanteil, Handel oder stark frequentierte Unterhaltungsinstitutionen weit und breit.

    Es bleibt ein büroklopper in einer reizlosen publikumsabgewandten Umgebung - ich sehe hier nicht die geringsten Anzeichen für einen mentalen Wandel der Klosterstraße und damit auch keine heilend, wirksame Korrektur - dazu hätte man sich der dominierenden, unpersönlichen und abstrakt genutzten Grossstrukturen stärker entledigen und die Flächen neu und breiter mit hohem Wohnanteil und architektonisch interessanter, rhythmischer und kleinteiliger bespielen müssen.

    Einmal editiert, zuletzt von Endell ()

  • Ich darf darauf hinweisen, dass es sich bei der Adresse Klosterstraße 64 nicht um ein Kaufhaus handelte, ...

    Viele Artikel im Netz bezeichnen das Gebäude als Kaufhaus, aber lasse mich da gerne korrigieren. Die Kernfrage ist allerdings, ob ein (m.E. sehr hässliches) Gebäude der Ostmoderne mit diesem historischen Bau harmoniert und da würde ich in jedem Fall sagen Nein. Der Abriss wäre eine Chance gewesen städtebauliche Fehler der Vergangenheit zu korrigieren - schade.


    Zitat gekürzt.

  • Kaufhaus ist sicher richtig, denn die hier produzierenden Gewerke wollten sicher auch ihre Waren auch verkaufen, allerdings wohl an weiter verarbeitende Betriebe der Konfektion. Krawatten, Knöpfe, Mützen wurden hier gefertigt.


    https://aph-bilder.de/images/2…g-Lewy_ArRu_1907_01_.jpeg


    https://aph-bilder.de/images/2…-Georg-Lewy_1905_01_.jpeg


    Hier mal ein Auszug aus dem Berlner Adressbuch von 1932 von der Klosterstraße 64:


    https://aph-bilder.de/image/lWS


    Eingebundene Bilder wegen ungenügender Quellenangabe geurlt.

  • Umspannwerk Voltairestraße


    Zuletzt hier


    Wie die Berliner Woche heute berichtet hat, soll das Umspannwerk in Sommer 2027 in Betrieb gehen und 12.000 Haushalte versorgen. Die Hochspannung soll 110 Kilowatt werden. Da um dieses Gegend am Alexanderplatz viele Gebäude/ Büros gebaut wurden, soll es im Netz ( Strom) zur Unterstützung dienen. Zzt. Ist man kurz vor der Fertigstellung des Rohbau. Damals von 1969 bis 2001 stand ein altes Umspannwerk der dann abgerissen wurde. Zuletzt Hier> Abriss des alten Gebäude


    Berliner Woche