Hotelhochhaus "Waterfront" an Osthafen-Molenspitze (geplant)

  • Der laut Kollegen "faulste" OB Deutschlands und der schlechteste Planungsdezernent der jüngeren Geschichte. Man stelle sich nur vor, die beiden wären 5 jahre vorher an die städtischen Futtertröge und Machtpositionen gekommen. Projekte wie Altstadt und Four wären wohl niemals verwirklicht worden.

  • "... wirkt das Hochhaus schlank." Diese nur mit beabsichtigter Bevölkerungsverdummung oder mit akutem Mangel an Argumenten erklärbare Aussage löst auch bei mir Empörung aus. Schlank wirkt noch nicht einmal das benachbarte EZB-Hochhaus, obwohl hier ein besseres Vehältnis Höhe / Breite vorliegt. Ehrlicher wäre es gewesen, den damaligen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung mit einer Höhenbegrenzung auf 60 Meter als Fehlentscheidung zu benennen.

  • Das achteckige Main-Plaza hat eine Grundfläche von rd. 700 m², einen Durchmesser von 28,50m und eine Höhe von 88 m, es sieht wohlproportioniert aus und hat doch auch eine hybride Nutzung, oder?


    Waterfront hat eine Grundfläche von +/- 1.000 m² und einen Durchmesser - je nach Achse von 38-40 m bei einer Höhe von 60 m bei ähnlicher oder selbiger Nutzung wie das Main-Plaza. Insofern kann ich das "Kern-Argument" nicht ganz nachvollziehen.


    Um der Waterfront eine dem Main-Plaza vergleichbare Proportion zu verpassen, müsste sowohl die Grundfläche schrumpfen als auch die Höhe wachsen. Bei gleichbleibender Grundfläche müsste es so hoch wie der Westhafen-Tower werden, um nicht unproportnioniert zu wirken, also rd. 110 m (bei rd. 1.100 m² Grundfläche).


    Es würde sich schon lohnen, noch ein bißchen zu modellieren, sofern die 60m Grenze nicht unantastbar ist.

  • Vor allem widerspricht sich der Hr. Josef ja selbst, aus einem Interview in der FNP:



    Wie beurteilen Sie die Architektur der Türme, die jetzt entstehen?


    in eigenen Worten neu zusammengefasst:


    Er schreibt man müsse etwas an den Wettbewerben ändern, die Entwürfe seien langweilig, es sei fast immer die gleiche Architektur. Man achte zu sehr auf die Ausnutzung der Grundflächen anstatt darauf zu achten was angemessen für den Standort sei...
    Man solle sich zudem auch mal Zeit lassen und eine Nacht darüber schlafen.



    Beim Molenhotel war es dann wohl nur eine Nacht und dazu noch eine sehr kurze.

  • Vor allem hat der Wettbewerb ja nun wirklich ein paar außergewöhnliche Entwürfe hervorgebracht, ich weiß gar nicht wovon der Typ redet. Auch solche, denen man ihre "Fatness" verzeihen könnte. Aber nein, gewonnen hat absolute Standardware die so auch in Eschborn oder Niederrad stehen könnte.


    Für mich eine der katastrophalsten Entscheidungen der letzten Jahre, vllt. sogar überhaupt seitdem ich den Hochhausbau in Frankfurt verfolge. Hier stimmt gar nichts.

  • Ich könnte mich auch aufregen. Unter den Entwürfen waren Bauten, die sich leicht zum Wahrzeichen hätten entwickeln können (lassen). Aber dieser Klotz ist dröge, langweilig, plump und vor allem wird er niemandem in Erinnerung bleiben.


    Peinlich. Irgendwann kommt das auch noch zurück...

  • Mole - Schade um die Gelegenheit

    OMG - ist wirklich eine Schande. Vieles ist in den vergangenen Jahren richtig gemacht worden. Auch an exponierten Stellen. Hier wird eine tolle Gelegenheit kaputt gemacht. Warum man das macht? Sicherlich nicht Profilierung, denn das Gebäude wird immer mit den Personen, die es so gewollt haben, verbunden bleiben. Auch eine Art, sich ein Denkmal zu setzen.

  • Ich bin zwar kein Frankfurter, aber wer dort 25+ Jahre gearbeitet hat und gerne dort seine Freizeit verbringt, darf mitreden.


    Steter Tropfen höhlt den Stein, daher werde ich nur nicht die politischen Entscheidungsträger anschreiben und an-mailen! Auch hier erfolgt der Protest. Es ist noch nicht zu spät liebe Regierenden!


    Euer Erbe,
    lasst's begrabe,


    Eure Motivation zu verstehen,
    wird zu Asche und Staub vergehen,


    eure politischen Ämter,
    sich der städtebaulichen Entwicklung wegen zu ändern,
    verblassen,
    weil euer Ego muss prassen.


    In diesem Sinne, ich hab's mal anders versucht.


    Darf gerne in den Papierkorb ;)

  • Komisch, bei anderen Projekten geht es mit einer Erhöhung ganz fix, aus dem Thema Icoon Wohnturm:


    Das Plangebiet ist im Hochhausentwicklungsplan der Stadt Frankfurt am Main als vorgeschlagener Hochhausstandort mit 120 Metern Höhe aufgeführt. Die geplante Entwicklung sieht, als Ergebnis eines Architekturwettbewerbs, eine Erhöhung auf 140 Meter vor, die in der Umgebung und in Wechselwirkung mit dem bestehenden Posthochhaus als städtebaulich verträglich und sinnvoll erachtet wird.


    Quelle: M_148_2019 v. 30.9.2019


    Wo ein politischer Wille wäre, gäbe es immer einen Weg.

  • Ja danke dafür.
    Es tut mir leid wenn ich immer wieder auf diesem Thema rumhacken muss, aber ich ärgere mich einfach so über diesen Mist der da passiert.


    Im Wettbewerb gab es schon Architekten die verstanden haben, dass diese Baumasse zu groß bei 60m Höhenbegrenzung ist und haben im Wettbewerb ungefragt schon höhere und stimmigere Varianten entworfen. Wenn es sogar die Architekten des Wettbewerbs erkannt haben...


    --->https://abload.de/img/ht_07stkvj.jpg


    Das Echo in der Presse war katastrophal und ist es immer noch. Der Magistrat ignoriert es einfach; nach der Beschwerde des Ortsbeirats 4 wird sich plump auf den angeblich unabänderlichen Beschluss zur Höhenbegrenzung berufen und man verteidigt sich indem man auch beinahe schon "Fake Facts" aufruft, nämlich der Turm würde doch schlank "wirken". Was er definitiv nicht ist.
    Bei anderen Projekten erhöht man aber ganz schnell mal um 20m. Da ist es angeblich kein Problem und "Städtebaulich verträglich" (was für eine dumme Formulierung an sich schon)


    Weitere Architekten wie Mäckler äussern sich irritiert. Viele Bürger sind nicht einverstanden mit dem was Ihnen da vor die Nase gesetzt wird.


    Viele Bürger haben schriftlich beim Magistrat, insbesondere beim Planungsdezernenten protestiert. Dieser fühlt sich noch nicht einmal bemüht diesen Bürgern zu antworten. Was an sich schon eine Frechheit ist.


    Wie pervertiert das alles ist. Wo gibt es oder gab es denn das schonmal das Presse, Bürger und Fachleute eine Erhöhung der erlaubten 60m fordern? Der Magistrat sollte froh sein, dass sich die Leute noch nicht gegen ein Hochhaus generell aussprechen.


    Wie kann man offensichtlich blinden Auges eine solche Fehlplanung fördern anstatt nachzubessern? An einem solch exponierten Ort einen solchen Stumpen zuzulassen, ich verstehe es nicht und weigere mich das zu akzeptieren. Hat man Angst sein Gesicht zu verlieren? Ich finde den momentanen Weg des Planungsdezernenten inklusive seinem Amt viel schlimmer, nämlich meinen zu können alles auszusitzen, anstatt einen offensichtlichen gravierenden städtebaulichen Fehler zu korrigieren.


    Der Bauherr kann gar nichts dazu, er hielt sich an die, wenn auch stupiden, Vorgaben.


    Ich plädiere daher für 3 folgende Optionen:


    1. Zurücknahme der erlaubten 26000qm auf die ursprünglich erlaubten 10000qm (wer hat eigentlich die erlaubten 10000qm auf 26000qm zugelassen?) bei 60m Höhe und damit logischerweise viel schlankerem Turm and dieser exponierten Stelle.


    2. Nachträgliche Änderung des Bebauungsplans das Hochhaus so hoch bauen zu dürfen, sodass stimmige Proportionen entstehen können, bei gleichbleibender oder höherer zulässiger qm Anzahl.


    3. Gar kein Hochhaus mehr, denn alles ist besser als dieses Horrording.

    Einmal editiert, zuletzt von Adama ()

  • ^ Die Entwicklung zu diesem Klotz ist sicherlich die falsche. Einen bestehenden Bebauungsplan aber zu ändern, weil das Wettbewerbsergebnis nicht passt, finde ich auch nicht richtig. Ich bin immer wieder überrascht, wie man seitens Planungsamt einen Bebauungsplanentwurf aufstellen und als Satzung zur Rechtskraft bringen kann, ohne zu erkennen, welche Wildwüchse damit zulässig werden. Daher ist die Herstellung des Planungsrechts fragwürdig. Auf den ehrenamtlichen Politikern, die den Bebauungsplan als Satzung beschließen, will ich gar nicht rumhacken.


    Aber ich frage mich, warum es eigentlich das Modell der Innenstadt im Stadtplanungsamt gibt. Hier ließe sich so vieles erkennen, selbst für den "Feierabendpolitiker".

  • KSP Jürgen Engel (2. Platz)

    Das Frankfurter Büro hat seinem zweitplatzierten Entwurf eine Projektseite spendiert, auf dem die in Beitrag #119 gezeigte Visualisierung in guter Qualität zu sehen ist:


    201911.molenhotel.ksp.1.jpg


    Die expressionistisch gefalteten Seitenfassaden haben etwas. Sie sollen an Vorhänge erinnern und den Hotelgästen - ähnlich wie bei einem Erker - besseren Ausblick zu den Seiten verschaffen. Von der Hotel-Lobby gibt es eine Innenansicht:


    201911.molenhotel.ksp.2.jpg

    Bilder: KSP Jürgen Engel Architekten, Frankfurt

  • ^ Der Entwurf gefällt mir tausendmal besser als der Stumpen, der realisiert werden soll. Vielleicht geschieht ja noch ein Wunder!

  • Auf der Projektseite ist noch eine Visualisierung eines Hotelzimmers mit Blick durch die vollflächige Glasfront auf die Skyline und den Main zu sehen. Für die Gäste definitiv eine der spektakulärsten Aussichten auf Frankfurt.

    Und durch die leicht gebogene und 'gekräuselte' Fassade wirkt es leichter als das geplante Gebäude. Interessant und gefällig auch die Fortsetzung des Gebäudesockels stromaufwärts als Hochkai.

  • Ich finde den Gebäudesockel auch sehr Bemerkenswert gestaltet. Viel besser als das vom 1. Platzierten, da war der Architekt nicht kreativ genug und hat einfach Betonklumpen hingestellt und die verantwortlichen haben es akzeptiert. Bei so einer Lage muss schon was außergewöhnliches kommen und nichts langweiliges.

  • Die FAZ zitiert in einem Artikel zum Hochhausentwicklungsplan 2021 (Paywall) den Leiter des Stadtplanungsamts mit der Aussage, dass im Rahmen der "kritischen Betrachtung der bisherigen Leitlinienpläne" und der "Überprüfung und Weiterentwicklung der Standorte neuer Hochhäuser" sich auch die Höhe des Waterfront noch ändern könnte. Die FAZ legt die Aussage so aus, dass eine Erhöhung möglich wäre.

  • Ja, habe auch schon gelesen. Das ganze ist eine Herzensangelegenheit von mir, denn mit dem aktuellen Entwurf wird dort alles verschandelt, inklusive der EZB (und ich mache den Architekten gar nicht den Vorwurf, die konnten ja auch nur im Rahmen der unsinnigen Vorgaben planen).


    Fakt ist: Zuviel BGF bei zu geringer Höhe und dann an einem Einfallsportal der Stadt so ein hässliches plumpes Ding.


    Vielleicht erkennt man im Stadtplanungsamt tatsächlich, dass es momentan eine Fehlplanung ist und lenkt um. Das wäre klasse.