Binding plant Neubau in Bad Vilbel (Projekt gestoppt)

  • Mit so einer Konstruktion kann man das Gelände in Nieder-Eschbach auch nicht von heute auf morgen bebaubar machen. Die planungsrechtlichen Schwierigkeiten bestehen so oder so. In einem Jahre dauernden Prozess wären sie noch nicht einmal von der Stadt alleine zu beseitigen, erforderlich ist anscheinend die Zustimmung von Regionalverbänden und Regierungspräsidium. Und last but not least fehlt schlicht der politische Wille, das Areal am Bad Homburger Kreuz bebaubar zu machen. Seitens der Grünen und inzwischen auch bei der CDU.


    Das für die Nordwestbahn benötigte Gelände liegt nicht auf Frankfurter Gemarkung und wäre demnach auch nicht hier auszugleichen.


    Ein Gebiet wie Gateway Gardens wird nicht innerhalb von zwei Jahren bebaut, eher werden es 15 bis 20 Jahre sein. Die Erschließung wurde gerade erst abgeschlossen. Noch ist die Infrastruktur lückenhaft, die Direkterschließung von der A5, die S-Bahn und die Anbindung an die Hochbahn des Flughafens ("Sky Line") werden erst in einigen Jahren kommen. Ich bin sicher, dass diese Entwicklung auf lange Sicht erfolgreich sein wird.


    In der Bürostadt Niederrad will die Stadt Wohnnutzung fördern. Grundsätzlich keine schlechte Idee, die Lage ist nicht übel und die bestehende Monostruktur könnte durchbrochen werden. Bisher sind oder waren Wohnungen dort planungsrechtlich gar nicht möglich!

  • Ist es nicht so, daß Niederrad am meisten unter dem weit höheren Frankfurter Gewerbesteuerhebesatz im Vergleich mit Eschborn zu leiden hat? Daß also potentielle Mieter eher in Eschborn suchen als in Niederrad?
    Sollte es nicht auch möglich sein beides zu haben, Gateway Gardens UND Niederräder Bürostadt? Ich würde sowieso für Niederrad mehr Engagement erwarten. Das beginnt mit einer zu schaffenden Autobahnabfahrt von der A5 aus Richtung Norden und könnte bspw. auch durch einen direkten Bahnanschluß ans Terminal, wie vorgeschlagen, erfolgen. Ebenfalls könnte man sich bei Bürobauten noch mehr zur Autobahn hin orientieren, wie es bei den beiden neuen Hotels schon erfolgt ist. In Richtung Rennbahn also mehr Wohnungsbau und Umwidmung von Büroraum in Wohnungen. Falls neue Büro- und Gewerbeflächen, dann direkt auf der Brachfläche an der A5. Außerdem wäre es meiner Meinung nach eine Belebung für die Bürostadt Niederrad, die Autobahnabfahrt aus Richtung Süden weiter nach Süden zu verlegen und direkt in die Bürostadt zu führen. Wer dann noch Richtung Innenstadt weiterfahren will, der fährt wie bisher am Kraftwerk auf die Straße am Mainufer, so daß die Wohngegenden in Niederrad keinen weiteren Durchgangsverkehr erhalten. Momentan ist es ja so, daß wer die Bürostadt nicht direkt als Ziel hat, dort auch nie hinkommt. Es liegt praktisch nicht am Weg.

  • GG zielt doch auf eine ganz andere Klientel ab als Niederrad, oder ?
    Viel hochwertiger (man rufe sich die Mieten im Airrail-Center ins Gedächtnis).
    Klar wird GG auf alle Frankfurter Bürogebiete Auswirkung haben, es gibt eben auch erhebliche Unterschiede zu Niederrad.

  • Torsten: Die Brachfläche an der Autobahn wird wohl nicht bebaut werden können, schließlich wird die womöglich noch für selbige gebraucht. Der Vollausbau der AS kommt schätzungsweise im Zuge des zwölfstreifigen Ausbaus inklusive Trennung in Lokal- und Fernverkehr sowie Neubau der AS Europaviertel, mehr dazu in diesem Thread in den Beiträgen 12 bis 17.
    Gateway Gardens wird natürlich entwickelt und das ist auch gut so. Niederrad zur Airport City zu machen wäre schon ziemlich sinnfrei, dafür ist es schon viel zu weit vom Flughafen entfernt, von daher finde ich das aktuelle Konzept gerade im Osten auch mehr in Richtung Wohnnutzung zu gehen auch absolut richtig.
    Zu der Sache mit Radeberger: die Stadt sollte endlich mal anfangen weitsichtiger zu denken. Es kann einfach nicht sein dass wegen irgendwelcher überflüssigen Ausläufer des Grüngürtels (von dem ich sowieso in der aktuellen Form nicht der größte Freund bin) die Gefahr besteht dass Unternehmen die Stadt verlassen und Ausgleichsflächen an den sinnlosesten Stellen geschaffen werden. Das Areal bei IKEA scheint tatsächlich ideal zu sein, Verkehrsanbindung ist hervorragend, Wohnbebauung weiter entfernt als bei den meisten anderen möglichen Standorten, es gibt genügend zusammenhängende Fläche und irgendwelche unverzichtbaren Naturflächen sind auch nicht betroffen sondern nur ein paar Äcker am Autobahnkreuz.

  • Die Zeichen verdichten sich: Rödelheim neuer Favorit

    Die Druckausgabe der Frankfurter Rundschau vom 8. Februar berichtet von aussichtsreichen Gesprächen zum neuen Standort von Verwaltung, Logistik und Brauerei der Radeberger Gruppe. Nieder-Erlenbach ist scheinbar aus bekannten Gründen aus dem Favoritenkreis ausgeschieden. Nicht nur die Grünen, auch CDU Wirtschaftsdezernent Boris Rhein waren mit dieser Variante nicht einverstanden.


    Neuer Wunschstandort ist das von Schmittchen in Beitrag #3 erwähnten ehemaligen US-Militärgelände in Rödelheim. Vielleicht hat dieses Forum ja hierbei den entscheidenen Denkanstoß geliefert? Tatsächlich befindet sich das Grundstück im Besitz des Bundes. Nun muss sich klären wer die Kosten einer nötigen Sanierung übernehmen muss. Danach dürfte es dann zu einem konkreten Angebot kommen, welcher die Grundlage für einen unterschriftsreifen Vertrag binnen kurzer Zeit bilden dürfte.


    Dies ist ein Signal zur rechten Zeit. Wenn innerhalb kurzer Zeit Deutsche Börse, Suhrkamp und der Verband der Automobilindustrie (VDA) der Stadt den Rücken kehren, ist die Radeberger Gruppe hoffentlich der Garant für eine symbolische Kehrtwende.

  • @ Golden Age:


    Evtl. eine halbe symbolische Kehrwende.
    Es wird u.a. diskutriert die Verwaltung von Radeberger nach München zu verlegen. Ausgangspunkt dieser Diskusion ist, daß Oetker im vergangenen Jahr einige Brauereien (auch) in Bayern übernommen hat. Aus wirtschaftlicher Sicht steht daher eine Konsoldierung der Verwaltungssitze an. Neben mir nicht bekannten betriebswirtschaftlichen Gründen könnte München auch aus Imagegründen ("Hauptstadt des dt. Bieres") gegenüber Frankfurt im Standortvorteil dabei sein.


    Das Areal (siehe Beitrag #3) im Rödelheimer Gewerbegebiet liegt zwar verkehrsgünstig an der A5, aber im morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr staut sich der Verkehr in der Anschlußstelle bzw. auf der Westerbachstraße. Da das Sossenheimer Gewerbegebiet (westlich der A5) noch nicht vollständig besiedelt ist wird das Verkehrsaufkommen auf der Westerbachstraße zwischen der Anschlußsstelle Rödelheim an der A648 und dem Rödelheimer Gewerbegebiet noch weiter zunehmen. Die Stadt Frankfurt wäre also gut beraten wenn bald der Anschluß an die Autobahn - über die Guerickestraße zur A66 - für das Rödelheimer Gewerbegebiet verbessert würde.


    Darüber hinaus könnte in Absprache mit Eschborn die Verwaltung der Radeberger-Gruppe sich im Gewerbegebiet Eschborn Süd ansiedeln. Neben der räumlichen Nähe zum Rödelheimer Gewerbegebiet (liegt ja schräggegenüber auf der anderen Seite vom Nordwestkreuz) hättet dies für Radeberger auch betriebswirtschaftliche Vorteile. Die Absprache könnte dann eine Kompensation, die Eschborn an Frankfurt zahlt, für die entgangene Gewerbesteuer von Frankfurt definieren.


    Radeberger wäre somit noch im Ganzen in der Rhein-Main-Region ansässig.

    2 Mal editiert, zuletzt von main1a () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Eine sehr unerfreuliche Meldung der Stadt, gerade reingekommen:


    Radeberger verlässt Frankfurt

    (pia) Die Radeberger Gruppe wird ihren neuen erweiterten Standort nicht im Frankfurter Stadtgebiet errichten können: Das gaben die größte deutsche Privat-Brauereigruppe und die Stadt Frankfurt heute gemeinsam bekannt. Die von dem Unternehmen im Rahmen des heutigen Gespräches vorgestellte Detailplanung erfordert unter Berücksichtigung rationeller Betriebsabläufe einen Flächenbedarf von nunmehr mehr als 18 Hektar. Das Bauvorhaben ist nach Einschätzung der Radeberger Gruppe auf dem Rödelheimer Gelände, bei dem von Seiten der Stadt in enger und konstruktiver Zusammenarbeit mit dem Unternehmen alle im Einflussbereich der Stadt liegenden Voraussetzungen für eine Standortverlagerung geschaffen worden waren, damit aus Platzgründen nicht realisierbar. Nach Prüfung aller anderen Alternativen kann das Frankfurter Traditionsunternehmen deshalb seine Wunschadresse Frankfurt nicht umsetzen, nachdem auch andere Standorte im Stadtgebiet sich als nicht realisierbar erwiesen hatten. "Das haben wir akzeptiert, auch wenn wir das Ergebnis als Stadt und Heimat des Unternehmens natürlich bedauern", so die Frankfurter Oberbürgermeisterin und Wirtschaftsdezernent Markus Frank. "Wir bedanken uns bei der Stadt Frankfurt für die geleistete professionelle Unterstützung - und bleiben der Stadt auch nach unserem unumgänglichen Umzug mit all unseren Aktivitäten treu", ergänzt der Sprecher der Geschäftsführung der Radeberger Gruppe, Dr. Albert Christmann.


    Quelle: Stadt Frankfurt am Main – Presse- und Informationsamt

  • Ich lese: "professionelle Unterstützung", und denke mir, aha, soso ... "professionelle" Unterstützung. Professionell worin? Professionelle Unterstützung mit den gesehenen Ergebnissen reicht dann wohl nicht mehr aus um ein Unternehmen dieser Größenordnung in der Stadt zu halten - was gelinde gesagt ein MEGA-GAU ist. Also wie steht es denn mit "leidenschaftlicher, kämpferischer, aggressiver Unterstützung" in Zukunft? Mindestens auf diesem Level würde ich einen Einsatz von den Stadtoberen erwarten.

  • Eine neue Made im Frankfurter Speckgürtel?

    Mich würde es schon wundern, wenn die Radeberger Gruppe komplett aus dem Rhein Main Dunstkreis verschwindet. Laut heutiger FAZ wird ein Umzug nach Bad Vilbel favorisiert. Damit wäre man dann am Rande des Stadtgebiets und müsste keine Frankfurter Gewerbesteuer zahlen um die es hier eigentlich zu gehen scheint. Der Vorwand, man befürchte Ruhestörungsklagen der Anwohner am Henninger Gelände, ist doch eigentlich nur sekundär. Ich wünschte man hätte den Mut gehabt dies auch wie die Deutsche Börse wenigstens öffentlich zuzugeben.


    Der Artikel dazu: http://www.faz.net/s/RubFAE83B…Tpl~Ecommon~Scontent.html

  • Das ist doch einfach nicht zu fassen! Ich verwette meinen Kopf, dass Radeberger bleiben würde wenn sie nach Nieder-Eschbach ziehen dürften. Aber hier sind irgendwelche Äcker ja wichtiger als so ein Unternehmen mit seinen Arbeitsplätzen in der Stadt zu halten :nono: Mal schauen wer als nächstes wegzieht. Wirtschaftsförderung ist in dieser Stadt ja aktuell scheinbar ein Fremdwort

  • Hier der Fernsehbeitrag vom hr fernsehen. Die Stadt hat demnach ihr möglichstes getan, aber ich denke, die wollten weg aus Frankfurt, denn sonst hätte man bestimmt eine Lösung gefunden.

  • Die Entscheidung ist gefallen: Die Frankfurter Brauereigruppe Radeberger zieht in die Nachbarstadt Bad Vilbel. Im Gewerbegebiet "Im Quellenpark" wird Radeberger ein Grundstück kaufen und dort die nationale Hauptverwaltung, Brauerei und Abfüllzentrale sowie eine "Logistikdrehscheibe" bauen. Die Anlagen sollen 2012 in Betrieb gehen.


    Hier die Pressemitteilung der Radeberger Gruppe.

  • Für mich als Bad Vilbeler sind das natürlich tolle Nachrichten. :)
    Kein Wunder, wenn die Stadt Frankfurt so unprofessionell und unwirtschaftlich arbeitet.
    Bad Vilbel ist hier auch ein gutes Beispiel, wie es sein sollte:
    Jahrzehnte in CDU Hand und mit einer guten und modernen Politik - unter anderem mit Firmen, wie Hassia, FFH, Stada usw....

  • Na ja, unmittelbar hinter der Stadtgrenze lebt es sich eben sehr kommod - auch und gerade auf Kosten der Großstadt. Die Ansiedlungserfolge kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen, läge Bad Vilbel irgendwo in der osthessischen Prärie.


    Der Vorwurf des unprofessionellen Handelns dürfte so viel Halt nun auch nicht haben. Ob es überhaupt jemals eine Chance für den Verbleib in Frankfurt gab, das scheint mir ungeachtet der gegenteiligen Beteuerungen der Brauereigruppe keineswegs ausgemacht. Ich jedenfalls werde das ekle Gesöff aus diesem Hause (damit meine ich nicht die namensgebende Marke) künftig noch konsequenter meiden.

  • Denke auch, dass da nix zu machen war - die nochmalige Erhöhung des Flächenbedarfs nachdem bereits ein geeignetes Areal gefunden schien, spricht eine klare Sprache.
    danielson:
    Der Vorwurf an den Speckgürtel, sich auf der Frankfurter Infrastruktur auszuruhen, trifft mindestens ebenso - der Stadt Frankfurt da Unwirtschaftlichkeit vorzuwerfen ist schon ziemlich zynisch...

  • Da teile ich Schmittchens Sicht bzgl. "unprofessionell ...".
    Schließlich war es Radeberger die eine zu kleine Flächevorgabe (15 ha) machte um dann in den laufenden Verhandlungen die Stadt Ffm mit einer größeren Flächenvorgabe (18,5 ha) überraschte.
    Ich denke auch das man weg wollte und dieses Ziel ist - aus frankfurter Sicht - leider erreicht.


    Kann man nur hoffen das die Stadt Ffm hier beim zukünftigen Bebaunungsplan hinsichtlich der Flächenumwidmung (von Gewerbe nach Wohnen) und Flächenausnutzung keine vorteilhaften Zugeständnisse für Radeberger macht. Sonst wird der Umzug nicht nur durch die Gewerbesteuerersparnis sondern auch durch den wirtschaftlichen Zugewinn bei den Grundstücksverkäufen honoriert. Die Blaupause hierzu ist ja nur ein paar Meter weiter nördlich zu finden (Stichwort Henninger).

  • Schmittchen hat natürlich wieder vollkommen Recht. Gott sei Dank gibt es auch noch Bier "...aus dem Herzen der Natur", daß obendrein noch viel besser schmeckt. Wenn ich mir in der Vergangenheit aus Solidarität und Unterstützung der (ehemals) Frankfurter Brauerei mal 'ne Kiste Binding gekauft habe, wird das nun vorbei sein. Es müßten nur noch mehr konsequent mitziehen...:) Darf durchaus als Aufruf zum Boykott gesehen werden!


    Bad Vilbel hier (mal wieder) mit doppelter Moral. Was war der Aufschrei groß, als das Gelände in Nieder-Erlenbach ins Auge gefasst wurde. Ganz BV wäre verkehrstechnisch zusammengebrochen, weil die Straßen für die An- und Ablieferungen völlig ungeeignet wären.


    Plötzlich geht`s. Notfalls würden Sie jetzt wohl ne`6-spurige Autobahn durchs Städtchen ziehen... Arm und traurig dieser Ärger mit den Schmeissfliegen.

  • Ich bin kein ausgemachter Fachmann auf diesem Gebiet, aber: Wieviel Steuereinnahmen bringt der Radeberger-Standort in FFM der Stadt denn pro Jahr?


    Und wieviel Steuereinnahmen bringt es der Stadt, wenn auf dem Radeberger-Areal Hunderte (?) Wohnungen errichtet werden, die zu einem Großteil von Menschen bezogen werden, die dann hier ihren Hauptwohnsitz haben (angenommen natürlich, dass es sich um Neuzuzüge handelt).


    Ich könnte mir vorstellen, dass der potenzielle Steuereinnahmeausfall dadurch deutlich verkleinert wird ...