Binding plant Neubau in Bad Vilbel (Projekt gestoppt)

  • Binding befürchtet durch Lärmschutzauflagen vertrieben zu werden, da das Henninger Turm Areal mit Wohnungen bebaut wird. Hier habe ich eine klare Meinung: Tradition vor Investition, Binding muss bleiben. Einen Alternativstandort in FFM lasse ich mir gerade noch gefallen, aber ein idenditätsstiftendes Unternehmen wie Binding wegzujagen geht gar nicht. Schwarz begegnet der ganzen Sache mE mit zu wenig Schärfe, für Wohnung würde er glaube ich alles opfern. Aber lehst selbst:


    http://www.faz.net/s/RubBEFA4E…Tpl~Ecommon~Scontent.html


    Kommentar in der Faz zum Thema Binding/Hopp-Areal. Man solle Binding unbedingt in der Stadt halten, aber eine Verlagerung innerhalb Frankfurts erwägen, weil der aktuelle Standort dann zur Erweiterung des geplanten Wohngebiets verwendet werden kann.


    http://www.faz.net/s/Rub3DFC0D…Tpl~Ecommon~Scontent.html

  • Schwierig. Wenn ein Neubau auf dem Stadtgebiet erfolgt und die Brauerei dabei Kapazität und Personal zumindest auf gleichem Niveau hält, dann fände ich eine Verlagerung gar nicht übel. Attraktiv sind die Gebäude auf dem Sachsenhäuser Berg ja nicht wirklich. Nach Neubebauung des Henninger-Areals würden die Brauereianlagen an dieser Stelle noch deplatzierter wirken als heute schon. Und natürlich gäbe es für eine Neuantwicklung dieses attraktiven Geländes eine Menge interessanter Möglichkeiten.


    Die Finanzierung einer Verlagerung sollte angesichts des hohen Werts des jetzigen Brauereigeländes kein Problem sein. Alles andere als einfach dürfte aber das Finden eines geeigneten Ersatzareals werden. Es muss groß sein, verkehrsgünstig gelegen und es darf keine lärmempfindliche Umgebung haben. Ein mögliches Areal ist mir aber doch eingefallen, nämlich ein ehemaliges US-Militärgelände in Rödelheim. Irgend etwas mit Fahrzeug-Logistik wurde dort gemacht. Heute gehört es wohl der Bundesvermögensverwaltung, die nach dieser Quelle verkaufsbereit wäre. Das abgelegene Gelände ist vermutlich weitgehend unbekannt, ich habe es auf diesem Google-Earth-Screenshot blau markiert (mit den Grenzen bin ich nicht sicher, reicht eventuell bis zur Gaugrafenstraße). Das Areal liegt brach, und hier sollten eigentlich alle Voraussetzungen vorliegen.

  • In dem zweiten FAZ-Artikel wird auf Sossenheim, den Osthafen oder das Gewerbegebiet Am Martinszehnten spekuliert. Würde das nicht besser nach Höchst passen ?

  • Die Frage ist doch, ob die direkt angrenzenden Teile des Henninger Areals überhaupt mit Wohnungen sinnvoll bebaut werden können. Schließlich gibt Binding teilweise Lärmpegel von 110 dB von sich. Da müsste der angedachte Gewerberiegel zur Abschottung schon stehen, bevor man über Wohnungsbau nachdenkt. Und Binding wäre nicht gut beraten, den Standort zu halten. Da gibts es doch wesentlich bessere Standorte im Stadtgebiet und dann wäre der Weg auch frei, über eine völlig neue städtebauliche Qualität entlang der Darmstädter und des Hainer Wegs nachzudenken. Die derzeitigen B-Pläne greifen jedenfalls nicht ineinander und sind städtebaulich gelinde gesagt optimierbar.

  • So wie es aussieht, wird die Binding-Brauerei verlegt. Die Ansicht, dass sich Wohngebiet und Brauerei nicht vertragen, setzt sich offenbar durch. Nach einem FR-Bericht laufen derzeit Verhandlungen über die Standortverlegung innerhalb des Stadtgebiets, auch die OB ist daran beteiligt. Die notwendigen 12 Hektar Betriebsgelände mit möglichem rund-um-die-Uhr-Betrieb werden sich wohl am ehesten im Norden der Stadt finden lassen.

  • In einem früheren Artikel der FR, leider ist mir nicht mehr bekannt von wann, wurde geschildert, dass die Brauerei verlockende Angebote aus Nürnberg hat, die Produktion dorthin zu verlegen. Damals hieß es Radeberger favorisiere Frankfurt, jedoch nicht um jeden Preis. Die zu brauenden Biere stehen nicht unter einem Herkunftsschutz, können also überall in Deutschland gebraut werden. Ein Grund wegzuiehen wäre vor allem, wenn die Stadt Frankfurt die weitere Ansiedlung nicht mit Nachdruck unterstütze, was damals wohl leider der Fall war.


    Hoffe nur, dass es die Stadt diemal begreift, dass es um Arbeitsplätze und Gewerbesteuereinnahmen und nicht schon wieder ein Unternehmen aufgrund der schlechten Ansiedlungspolitik der Stadt den Rücken kehrt.

  • Die Stadt scheint die Zeichen der Zeit erkannt zu haben und bemüht sich jetzt um ein anständiges Grundstück. 15 Hektar dürften aber nicht leicht zu finden sein. Ich denke man könnte der Stadt in diesem Falle kaum einen Vorwurf machen, wenn die Gruppe nicht zu halten wäre. Ein Industrieunternehmen mit derartigem Platzbedarf in einer Stadt mit Platzmangel ist eben schwierig.

  • Für eine neue Binding-Brauerei ist laut diesem FR-Artikel tatsächlich das ehemalige US-Militärgelände in Rödelheim favorisiert. Also das Areal, das mir auch gleich in den Sinn kam und in #153 beschrieben ist. Vorteil: Es ist vollständig in Bundesbesitz und bereits als Industriegebiet ausgewiesen, ein langwieriges Bebauungsplanverfahren ist nicht erforderlich. Nachteil: Die Verkehrsanbindung ist schwierig.


    Zusammenhängende Flächen von 15 Hektar gibt es weder in Sossenheim im Gewerbegebiet Wilhelm-Fay-Straße noch Am Martinszehnten in Nieder-Eschbach. In die Nähe des Industrieparks Höchst will die Brauerei aus Imagegründen nicht.


    Die Stadt möchte der Brauerei bis Ende des Jahres ein Angebot unterbreiten.

  • Die FAZ in der Printausgabe, FR und FNP berichten heute übereinstimmend, dass der Brauereikonzern Radeberger einen potenziellen neuen Standort für die Binding-Brauerei und die Deutschland-Verwaltung gefunden hat. Nach "ausgiebiger Prüfung" ist eine Fläche im Gewerbegebiet Nieder-Eschbach direkt neben dem Möbelhaus Ikea an der Züricher Straße favorisiert. Die notwendigen 15 Hektar stehen dort zur Verfügung. Bis Ende des Jahres soll die Sache fixiert werden.


    Der Rundschau zufolge haben die Grünen mit diesem Standort "Probleme". Notfalls wird Radeberger ins Umland ziehen, entsprechende Angebote liegen laut FNP vor. Sind ja auch nur 500 Frankfurter Arbeitsplätze und das bisschen Gewerbesteuer, und die Grünen können dann einen Solarpark mit Biotop in die Idylle neben dem verlärmten Bad Homburger Kreuz und Ikea planen. Sicher gibt die neue Landesregierung unter Herman "Munster" Scheer ein paar Millionen Zuschuss aus der prall gefüllten Landeskasse.

  • Oh Mann, der Platz behagt mir nicht wirklich. da bin ich ebenfalls ganz grün. Ein Biotop gibt's da heute schon: Solche Flächen mit altem Streuobstbestand gibt es in FRA nämlich auch nicht wie Sand am Meer.


    Aber der Standort ist mir ehrlich gesagt auch schon früher eingefallen - zu naheliegend der Martinszehnte und zu wenig Platz eben dort...

  • Neben Ikea? Wo sollen denn da Streuobstwiesen mit altem Baumbestand sein? Ich kann mich nur eine triste, ausgeräumte Landschaft erinnern, geprägt von Äckern, Hochspannungsmasten und eben dem nahen Autobahnkreuz.

  • Die Streuobstwiese ist parallel zu den Kleingärten in Richtung Nieder-Eschbach.


    Anyway: Hätte ich vorher in Google Maps geschaut, hätte ich merken können, dass es wahrscheinlich wirklich nur um die Äcker geht, und bei denen wird sich sicher ein vernünftier Kompromiss in Sachen Versiegelung vs. Arbeitsplätze finden lassen.

  • Die Radeberger-Gruppe will weiterhin in Nieder-Eschbach bauen. Dort gibt es allerdings eine Vielzahl rechtlicher Hindernisse, unter anderem die Lage eines Teilareals im Grüngürtel und die Tatsache, dass das in Frage kommende Grundstück bereits Ausgleichsfläche für eine andere Baumaßnahme war. Nach Einschätzung der FAZ (Printausgabe vor etwa zwei Wochen) lassen sich diese Hindernisse kaum ausräumen, schon gar nicht innerhalb von einigen Monaten. Doch will Radeberger die neue Brauerei schon 2011 in Betrieb nehmen.


    Nun hat Radeberger der Stadt angeboten, ihr Betriebsgelände in Sachsenhausen ohne Kostenausgleich gegen die Fläche in Nieder-Eschbach zu tauschen. Da es sich bei dem jetzigen Brauereigelände um erstklassiges Bauland handelt, ist das aus meiner Sicht ein recht erstaunliches Angebot. Für die Stadt wohl ein sehr gutes Geschäft - auch wenn das Grundstück in Nieder-Eschbach mit rund 15 Hektar etwa dreimal so groß ist. Außerdem stellt Radeberger in Aussicht, Deutschlands "grünste Brauerei" unter der "Verwendung emissionsfreier Systeme" zu bauen. Quelle ist die heutige IZ (ganze Meldung nur mit Kennwort lesbar).


    Edit: Jetzt auch in der FR zu lesen. Die Investitionssumme wird dort mit 100 Millionen angegeben.

  • 100 Millionen Investitionssumme in den Zeiten, Respekt.

    Aber es wird wohl wie Schmittchen oben beschreibt an den Problemchen scheitern. Wäre natürlich ein extremer Verlust. Wobei ich es schlimmer empfinden würde als die Börse. Denn ich glaube, das dann die Radeberger Gruppe nicht im Rhein-Main-Gebiet bauen würde. :nono:

  • Diesen Streifen am Autobahnkreuz einen "Grüngürtel" zu nennen ist wirklich peinlich. Die Brauerei will eine "Grünbrache" an einem Autobahnkreuz bebauen, etwas besseres kann dieser Gegend gar nicht passieren. Und die Äpfel der Streuobstwiese mag sowieso keiner essen, weil sie mit Feinstaub und anderen Autoemissionen überzuckert sind.

  • Grüngürtel

    Da das Hauptargument gegen die von Radeberger bevorzugte Fläche die Zugehörigkeit zum (anscheinend nicht antastbaren) Grüngürtel ist, wollte ich mal den genauen Verlauf des Grüngürtels recherchieren.


    Nun bin ich ein bisschen verwirrt: Laut dieser und jener Quelle gehört das entsprechende Areal gar nicht zum "offiziellen" Grüngürtel (dunkelgrün schraffierte Fläche im nächsten Bild). Vielleicht könnte man es zum "erweiterten" Grüngürtel dazuzählen (hellgrün schraffiert). Dann würde mir allerdings nicht einleuchten, warum die Fläche direkt gegenüber auf der anderen Seite der A661 erst vor wenigen Jahren mit der neuen Großmarkthalle bebaut werden konnte. Diese Fläche müsste dann nämlich ebenfalls Teil des "erweiterten" Grüngürtels gewesen sein (auf maps.google.de ist sie sogar noch unbebaut). Dann wäre der ("erweiterte") Grüngürtel allerdings nicht mehr unantastbar, womit auch das Hauptargument gegen die Radebergeransiedelung entkräftet wäre. Wer weiß hierzu genaueres?



    (Quelle des Kartenmaterials: openstreetmap.org)

    Einmal editiert, zuletzt von Raffael ()

  • Ich kann vielleicht ein bisschen Licht ins Dunkel bringen - die von mir erwähnte Streuobstfläche ( itchedSky: Da geht's nicht um's Obst...) sowie die Kleingartenanlage nebenan gehören tatsächlich zum Grüngürtel, vor einigen Monaten konnte ich einen Blick auf die ensprechenden Karten werfen.


    Allerdings meine ich mich zu erinnern, dass hinter dieser Fläche Schluss mit dem Grüngürtel war - zumindest waren dort keine Nummern mehr neben jedem Baumstämmchen eingezeichnet. Möglicherweise hat sich dort mit Einrichtung der IKEA-Ausgleichsfläche etwas geändert.


    So oder so: Es wird nicht ganz einfach werden, IKEA zu erklären, dass die Ausgleichsfläche nur ein Scherz war...

  • Überdenken der Arealnutzung

    Ich möchte mal ganz pragmatisch einen Diskussionsvorschlag machen, der einige Dinge in einen Zusammenhang bringt:


    Ausgangspunkte
    Das Radebergerproblem macht klar, dass Ausgleichsflächen tatsächlich sehr wichtig sind bei der Stadtplanung. Dies bedeutet in meinen Augen, dass Flächen optimiert werden sollten. Optimiert heisst auch, Brachen manchmal zu renaturieren.


    Gateway Gardens ist eine relativ grosse Fläche, die aber ziemlich unflexibel ist, da sie direkt am Flughafen unter der Einflugschneise der neuen Landebahn Nord liegen wird und ausserdem zwischen zwei lauten Schnellstrassen eingezwängt ist. Andererseits ist die Fläche wichtig - meiner Meinung nach - in erster Linie für LSG und andere direkte Flughafenfirmen.


    Niederrad leidet unter sehr hohem Leerstand (über 20% glaube ich), ist aber eigentlich ein klasse Gebiet was Anbindung und Lage am Main / an der Innenstadt angeht.


    Vorschlag


    - Radeberger geht nach Niedereschbach.
    - Ein grosser Teil der Fläche von Gateway Gardens wird Ausgleichsfläche.
    - Anstatt dessen wird der Skytrain entlang der A5 nach Niederrad verlängert, mit 2 bis 3 Stationen dort, sodass Niederrad einen Anschluss alle paar Minuten direkt bis ans Terminal hat. Man kann natürlich sagen, dass Niederrad schon eine S-Bahn Station hat, aber ein Direktanschluss an alle Terminals ist doch eher ein wesentlicher Standortfaktor.
    - Falls das Sachsenhausener Gebiet tatsächlich viel mehr wert ist als Niedereschbach, sollte sich dies doch falls selbst finanzieren.


    Was haltet Ihr davon?

  • ^^Nichts, um ehrlich zu sein.


    1. Die Stadt hat Radeberger 12 Flächen angeboten.
    2. Niedereschbach ist davon die unpassendste wegen des Grüngürtels und der nahen Wohnbebauung.
    3. Gateway Gardens wird entwickelt und steht nicht zur Disposition, schon gar nicht als Grünfläche. Der Flughafen braucht flughafenaffine Büro- und Gewerbeflächen. Die Entwicklung von sog. "Airportcities" ist ein branchenübergreifender Trend, würde sich Frankfurt hieran nicht beteiligen, würde ein Wettbewerbsnachteil entstehen.
    4. Nirederrad steht leer weil das Gebiet einige Nachteile hat, die sich auch dadurch nicht beseitigen ließen, wenn man es zu einer "Airportcity" umlabeln würde. Der Leerstand in Niederrad ist übrigens am größten in unzeitgemäßen Bürogebäuden aus den siebziger Jahren, da würde kein Unternhemen hinziehen auch wenn man Niederrad mit dem Airport in Verbindung bringen würde. Da hilft nur Abriss und zeitgemäßer Neubau!

  • - Die Idee ist doch, Niederrad zur AirportCity zu machen anstatt GatewayGardens. Der Plan einer AirportCity bleibt somit bestehen.


    - Es scheint mir nicht, dass Interessenten Schlange stehen für GatewayGardens.


    - In Niederrad muss wirklich was getan werden. Es ist schlecht für das Image einer Stadt und die Atmosphäre einer Gegend, wenn Leerstand sehr hoch ist. Eine enorme Erweiterung an Bürofläche ist nicht hilfreich für Niederrad.


    - Eine Ausgleichsfläche in GatewayGardens kann auch teilweise für die Landebahn Nord benutzt werden.


    - Radeberger ist glaube ich schon wichtig. Frankfurt hat, für eine Metropole ungewöhnlich, doch schon viele Namen verloren, aus den unterschiedlichsten Gründen. Jeder Teil der Stadtpolitik sollte versuchen, Unternehmen zu halten.