Leipzig: Museumswinkel (realisiert)

  • Sieht schon irgendwie nach der finalen Gestaltung aus, denn unten steht das Gerüst noch. Sollte dem so sein, wäre es ein architektonischer Tiefpunkt in der Innenstadt, graue Bettenburg wäre dann noch freundlich gesagt. Da reißt auch das EG nichts mehr. Keinerlei Struktur in der Fassade, langweiliges Grau wechselt mit dunklen Plastikfenstern. Das wirkt schon bei Sonnenschein wenig freundlich, wie wird das dann im grauen Winter? :D

  • ^^/ ^ Gerade auf dem letzten Bild sieht es aber doch noch ziemlich nach Grundierung aus, oder nicht? Für die finale Version ist es recht fleckig und ungleichmäßig gestrichen.

  • ^
    Da magst du Recht haben. Ich hoffe darauf, dass dem so ist. Allerdings seltsam, dass das EG schon fertiggestellt wird und dann müsste wieder eingerüstet werden. Solches Ab- und wieder Einrüsten ist nichts neues, jedoch wurde das EG dann am Schluss fertiggestellt, damit bei der erneuten Einrüstung und den Arbeiten oberhalb des EG nix beschädigt wird.
    Die Entwürfe waren eigentlich heller als das aktuelle grau.

  • aus gegebenen anlass möchte ich den post #530 von miumiuwonwon (auf seite 36) in erinnerung rufen, bei dem es um die entwürfe für das benachbarte bernstein-carré ging.


    die visualisierungen zeigen, dass es dort - bei annähernd gleicher gebäudehöhe - im falle einer hotelnutzung ein geschoss mehr als bei der nun im bau befindlichen variante als wohn- und geschäftshaus gegeben hätte.
    allein schon seine grössere geschosshöhe wird das künftige bernstein-carré letztlich eleganter wirken lassen als diese ibis-hotels (völlig unabhängig von deren finaler fassadenfarbe).


    klarer fall: hier hat die stark beratende einflussnahme der stadt auf den bauherren tatsächlich zur verwirklichung der - im sinne des stadtbildes - besseren variante geführt. ich finde, das ist durchaus auch mal anerkennenswert.

  • Hier noch die Visualisierung am Brühl von Osten aus gesehen:



    Bild: klm-architekten / OFB


    Ich denke, es bleibt, wie es aktuell ist.
    In dieser gezeigten Visualisierung des Bernsteincarrés sind links im Bild erstaunlich viele Übereinstimmungen, auch beim Sandstein und den Fenstern.

  • Der Sockel scheint mir recht schick zu werden. Ansonsten wirkts schon bisschen billig und einfallslos. Aber ich sag mal lieber bei dem Winkel, wo die Nachbarbebauung auch nicht wirklich pralle ist, als so einen drögen Kasten gegenüber vom Romanushaus.

  • ^ der Bernstein wird wohl wegen seiner expressionistischen Formdetails richtig schick und interessant. Da hängt am Bauzaun Katharinenstrasse eine Plane mit Visu. Aber das wisst ihr sicher schon. Der obig zu sehende etwas schlichter gehaltene Seitentrakt am Brühl wirkt natürlich einfacher.


    Nungut, ich wollte nur dieses Bild hier reinstellen:

  • Ein bisschen schönreden kann man sich die beiden Hotels, indem man erwähnt, dass gerade die auf Ellis Foto billig wirkende Schmalseite bald vom Bernsteincarré verdeckt sein wird. Beim Rest würde ich mit einem Urteil noch so lange warten, bis die Gerüste tatsächlich vollständig gefallen sind.


    Dass dieser Winkel dennoch Welten vom Bernstein Carré trennt, kann man schon nüchtern am Budget festmachen. Bei den beiden Accor-Hotels werden maximal 9 Mio investiert, beim Bernstein Carré sollen 25 Mio Euro bei annähernd gleichgroßer Fläche verbaut werden.


    Die Visualisierungen des finalen Entwurfs für das Bernstein-Carré findest du hier, Elli.

  • Das Ergebnis ist extrem enttäuschend und die Stadt hat hier einen ganz wichtigen Beitrag zur Gestaltung der Innenstadt bzw. des Brühls - am MdbK - einfach nicht wirklich folgerichtig vollzogen. Das sind meines Erachtens Abrisskandidaten für die 2030er Jahre. In einem ähnlichen Kontext wie man in Frankfurt/Main und teilweise München die Bauten der 1970/80er Jahre nun wieder "entsorgt".


    Hier braucht man - auch im Kontext der Westernfassaden der Brühl-Arkaden - nichts schön reden. Das ist ein wirklich unteres Niveau mit welchem ich an der Neuen Messe sehr gut leben kann. Aber nicht als Winkelbebauung am MdbK. Ich hoffe der Investitionsdruck in der dortigen Umgebung wird eine höhere Qualität mit sich bringen. Das Bernstein Carré macht zumindest etwas Hoffnung. Und vielleicht kommt ja auch in absehbarer Zeit eine Lückenschließung neben dem Marriott.

  • Auch wenn die oben gezeigten Fotos mit der "Brandwand" im Zuge des vierten Winkels verdeckt wird enttäuscht der Neubau jedoch. Selbst im Vergleich zum 2.? Winkel nebenan der trashig, aber immerhin geometrisch aufwändig ist und Materialqualität besitzt, reduziert sich der graue (wieso immer grau?) Neubau auf die blanke Rasteröffnung der Fenster. Selbst das einzige Gestaltungselement der Obergeschosse, der mehrfach gefaltete Fensterlaibungsrahmen erstickt sich im Schwarz des Fensterglases. Wäre wenigstens hier eine andere, vor allem hellere Farbe genommen worden wäre wenigstens die Faltung auch im Schatten sichtbar gewesen.


    So ergibt sich der gesamte Neubau im grau depressiven Ton in Ton.

  • 20. Mai 2016



    Blick vom Brühl zum ersten Cityhotel, dass seine Gerüste fallen lässt.



    Nordseite am Brühl.



    Und die Ostseite an der Reichsstraße.



    Die Fassade des zweiten Cityhotels ist auf der Ostseite soweit fertig.



    Jetzt müssen nur noch die Gerüste fallen.

  • ^
    Der Teil zum Brühl ist einfach nur gruselig. Selbst bei schönem Wetter wirkt dieser Kasten wie ein missglückter Umbau eines Plattenbaus, eintönige, trist und grau. Da reißt auch das EG nicht mehr viel. Dieses Objekt ist eindeutig ein Tiefpunkt in der Neubaugeschichte der Leipziger Innenstadt. Zum Glück wird der Giebel bald durch den Neubau nebenan verdeckt...

  • Nach meiner Beobachtung ist es auch eines der einigen wenigen Gebäude in der Innenstadt, wo Regenfallrohre an der Außenwand so geschmacklos hängen. :nono:

  • Zu meiner Wohnungssuche war ich in einem Hotel im Gewerbegebiet Leipzig Nordost - da würde diese Architektur durchaus gut reinpassen. ;)

  • Ich finde es architektonisch bei Hotelneubauten grundsätzlich problematisch, wenn von außen die einzelnen Mini-Zimmerchen abgelesen werden können. Deshalb kann ich mich auch für den Gerber-Entwurf beim ZOB erwärmen, der in meinen Augen allein schon aus diesem Grund zurecht gewonnen hat.


    Der Hotelneubau am Brühl ging aus einem Fassadenwettbewerb hervor, den das Büro RKW für sich entscheiden konnte. Verglichen mit dem Motel One, das das selbe Büro jüngst an der Grimmaischen Straße realisierte, sagt mir das hier am Brühl auch nicht zu. Aber vielleicht reißt das EG das Ergebnis ja doch noch ein Stückchen raus.

  • Der Hotelneubau am Brühl ging aus einem Fassadenwettbewerb hervor, den das Büro RKW für sich entscheiden konnte.

    Können die anderen Wettbewerbsbeiträge noch schlechter gewesen sein?


    Aber vielleicht reißt das EG das Ergebnis ja doch noch ein Stückchen raus.

    Nicht wirklich...