Leipzig: Museumswinkel (realisiert)

  • Altbaufan_


    Ja aber die genannten Beispiele waren und sind große, markante, zum Teil symbolträchtige Gebäude(ensembles) einer Stadt. Das hat Leipzig nicht in dem Maße. Einzige sinnvolle Reko in Leipzig wäre vielleicht die Uni gewesen, aber auch das hätte ich abgelehnt.


    Und wenn man sieht wie (meiner Meinung nach) fantastisch die neu Uni geworden ist, wäre es ja fast schon schade hätte man die alte wiederaufgebaut :) ... aber das nur am Rande

  • Dazu kann ich mich nur wiederholen:



    Bemängelt wird häufig, dass in Leipzig nicht genug rekonstruiert wird. Einige schöne Rekonstruktionen, wie die Universitätsbibliothek Albertina, die Alte Börse, die Waage am Mark, das Alte Rathaus gibt es schon. Die Sprengung der Paulinerkirche usw. war kulturloser Frevel.


    Kann man aber erwarten, dass in Leipzig ein gutes Klima für Rekonstruktionen herrscht? Eher nicht. Zum einen gibt es noch immer ausgedehnte Gebiete mit guter Architektur des Historismus. Viel entscheidender dürfte aber sein, dass in Leipzig praktisch in allen Bereichen neu angefangen werden musste. Praktisch die gesamte Industrie ist weggebrochen. Messe, Verlagswesen, polygraphische Industrie und das Rauchwarenwewerbe sind nur noch in Resten oder gar nicht mehr vorhanden. Bis 1961 war die Leipziger Universität die einzige in Sachsen. Heute gibt es fünf Universitäten in Sachsen.


    Woran hätte man in Leipzig anknüpfen können? Erstaunlicherweise hat man oft völlig neue Nutzungen und Lösungen gefunden. Alle Innenstadtmessepaläste werden heute neu genutzt. Oft waren es Unternehmer aus Leipzig, die diese Projekte entwickelt haben. Somit gibt es heute eine belebte Innenstadt, aber keine kuschlige Fachwerkaltstadt.


    Da passt der heutige Augustusplatz zu Leipzig. Alles etwas schräg.

  • Und wenn man sieht wie (meiner Meinung nach) fantastisch die neu Uni geworden ist, wäre es ja fast schon schade hätte man die alte wiederaufgebaut :) ... aber das nur am Rande


    Ja! Es hätte auch gar nicht mehr auf den Platz gepasst finde ich. Mein Wunsch wäre ja, die Fassade des Gewandhauses zu überarbeiten und diese dem Uniriesen und dem Augusteum/Paulinum anzugelichen oder zu modernisieren. Die Form ist ja ganz toll, aber die Farbe und Struktur... naja...


    Aber zurück zum Thema:
    Die Idee der stumpfen Ecke, kohärent mit der des Romanushauses und das damit Entstehende "Tor" zur Innenstadt gefällt mir richtig gut. Zumal dies auch einen Schönen Kontrast zu den sehr rechteckig-gehaltenen Höfen am Brühl bilden würde!


    Ich muss es aber nochmal sagen: Beide Entwürfe gefallen mir sehr gut. Ich mag diese Rasterstruktur allgemein, was ja nicht auf alle hier im DAF zutrifft.
    Ich bin auf "DAvE LE"s Bilder gespannt, vielleicht kann man da mehr erkennen, denn zum HTWK Entwurf gab es bisher noch keine guten Bilder.

  • Eine gewissenhafte Rekonstruktion von Augusteum und Paulinerkirche wäre in jedem Fall ein Gewinn für den Augustusplatz gewesen. Mir gefallen die neuen Gebäude bis auf kleinere Details dennoch sehr gut. Gerade durch die erhaltenen Austattungsstücke wäre aber gerade für die Paulinerkirche eine Rekonstruktion angebracht gewesen.


    Eine Rekonstruktion schrammt immer stark am Kopieren einer Zeit bzw. eines Kontextes, in welchem man sich nicht mehr befindet. Es ist dann keine Neuinterpretation sondern eigentlich eine Kulisse.


    Die Absicht zu rekonstruieren ist grundsätzlich erstmal eine nachträgliche Wertschätzung der Arbeit früherer Generationen und Stile. Wenn man sieht, wie sorglos noch weit ins 20. Jahrhundert hinein Unersätzliches verhunzt und abgerissen wurde, ist das ein sehr moderner Gedanke.


    In der Katharinenstraße stellt sich die Frage aber wohl tatsächlich nur bedingt. Das Grundproblem des ganzen Areals ist dieses fürchterliche Bildermuseum.

  • ^ Ob das fürchterlich ist, liegt sicherlich im Auge des Betrachters. Sofern die noch neu entstehenden Museumswinkel im Gegensatz zu den bereits bestehenden die Hofsituation zum Museum nutzen und nicht negieren, wird sicherlich auch der Ein oder Andere das Museum an sich, das nur mit der Randbebauung vollständig ist, anders betrachten. Ich bezeifle jedenfalls, dass ein sanierter Sachsenplatz oder ein das komplette Quartier einnehmender Solitär an dieser Stelle bessere Stadtreparatur gewesen wären.


    altbaufan: Die Behauptung, in Leipzigs Innenstadt habe es im Gegensatz zu Dresden keine Rekonstruktionen gegeben, stimmt schlicht nicht. Der Fokus lag nur eben in Dresden aufgrund der desolaten Ausgangslage auf Vollrekos, während es in Leipzigs Innenstadt nicht nur, aber vor allem in den 90ern etliche Teilrekos gab (Trifugium, städtisches Kaufhaus, Barthel's Hof, Weber's Hof, etc, etc.; teilweise hier zu sehen), bei denen Gebäuderümpfe wieder aufgebaut wurden. Gerade, weil sie eben nicht nur auf Kellern und Unterlagen basieren, halte ich diese Teilrekos für bauhistorisch weitaus wertvoller als vollständige Rekos.


    In dem Zusammenhang sind die Bücher 'Leipzig - den Wandel zeigen' und 'Leipzig - Stadt des Wandels' sehr zu empfehlen.

    3 Mal editiert, zuletzt von DaseBLN ()

  • Also da kann ich beipflichten. Die Rekonstruktionen, besonders im Bestand, sind m.E. bundesweit einzigartig.


    Sofern die noch neu entstehenden Museumswinkel im Gegensatz zu den bereits bestehenden die Hofsituation zum Museum nutzen und nicht negieren, wird sicherlich auch der Ein oder Andere das Museum an sich, das nur mit der Randbebauung vollständig ist, anders betrachten.


    Ich frag mich wie das aussehen soll. Das Bildermuseum ist in keiner Form auf eine irgendwie geartete Interaktion mit seinem baulichen Umfeld ausgelegt. Es ist ein abweisender, abgeschlossener Klotz. Da muss ich ausnahmsweise Architekten in Schutz nehmen. Ich kann mir tatsächlich keine Lösung vorstellen, wie man die Hofsituation dort angenehm gestalten könnte.

  • ^ Ich weiß nicht, ob die Fassade des Lotterhauses sowie nachfolgende Fassaden der im Krieg zerstörten Gebäude in der Katharinenstraße kunsthistorisch so bedeutend waren, dass sie für eine Reko in Frage kämen.


    Ebenso die Anordnung als Winkel, die geringe Gebäudetiefe sowie die vorgegebene Gebäudeform (Flachdach) beim Bernstein-Carré sprechen aus meiner Sicht doch arg gegen eine Fassadenreko.

    Mir ist schon klar, dass unter den gegebenen Voraussetzungen eine Rekonstruktion sehr unwahrscheinlich und für nur noch einen Winkel auch nicht besonders sinnvoll ist, mich hat nur interessiert, ob das insbesondere in Bezug auf eine mögliche Verwendung der Erkers, überhaupt in Betracht gezogen wurde.


    Und ich hoffe, dass sich corvin auch weiterhin an der Diskussion der einzelnen Entwürfe beteiligen wird, auch wenn ich hier nicht zustimmen kann:

    Meiner Meinung nach sind die Rekonstruktionen, vor allem Rekonstruktionen von noch nie gewesem, prinzipiell falsch oder zumindest sehr kritisch zu betrachten.

    Ich finde diese ganzen Dogmen prinzipiell fragwürdig. Letztlich sollte immer der konkrete Einzelfall betrachtet werden, um die jeweils dafür beste Lösung zu finden. Oder wäre auch ein völlig missratener Neubau (leider keine Ausnahme) prinzipiell besser als eine perfekt passende Rekonstruktion zur Ergänzung des Stadtbilds?
    Genausogut kann ich mir aber auch vorstellen, einem rundum gelungenen Neubau in moderner Architektur (in Leipzig leider die Ausnahme) im Vergleich zu einer Fassadenrekonstruktion den Vorzug zu geben.


    Laut diesem Beitrag im APH-Forum sind vom Erker des Lotterhauses nur noch Bruchstücke vorhanden.

    Sollte das stimmen, wäre auch mal interessant, wer dafür verantwortlich ist... :nono:


    In der Katharinenstraße stellt sich die Frage aber wohl tatsächlich nur bedingt. Das Grundproblem des ganzen Areals ist dieses fürchterliche Bildermuseum.

    So isses! :mad:
    Wobei sich das aus meiner Sicht vor allem auf den völlig falschen Standort und nicht unbedingt das Gebäude selbst bezieht.
    Interessanterweise habe ich bisher auch noch keine Begründung dafür gefunden, warum es nicht auf dem ursprünglich bevorzugten Leuschnerplatz gebaut wurde.


    Ich bezeifle jedenfalls, dass ein sanierter Sachsenplatz ... an dieser Stelle bessere Stadtreparatur gewesen wären.

    Wäre sicherlich sinnvoller gewesen, als den letzten freien Platz (außer Markt/Thomaskirche) zuzupflastern... und damit übrigens auch die Sicht auf

    die Westseite der Katharinenstraße mit dem Romanushaus

    zu verbauen.
    Stattdessen wäre ein "großer Winkel" Brühl, Reichsstraße und Böttchergässchen denkbar gewesen.
    Dann hätten wir uns bereits seit Jahren an einem fertigen Sachsenplatz mit bisschen Grünzeug und Springbrunnen am Brühl und Richtung Markt mit Platz für Veranstaltungen erfreuen können und auf dem Leuschnerplatz gäbe das Bildermuseum dem Königsplatz wieder seine Form zurück und würde dort 1. nicht weiter stören und 2. die weitere Bebauung dieser Wüstenei voranbringen.
    Mehr Stadtreparatur bei ähnlichem Aufwand ist ja wohl kaum vorstellbar. :D

  • Rundling
    Puhhhh...
    Da muss ich zu später, nein früher Stunde doch meckern.
    Gerade die Kompaktheit der Innenstadt finde ich super und ich finde das Bildermuseum nicht falsch an dieser innerstädtischen Stelle, allein durch sein Inventar und seinen Nutzen. Eine wichtige (geschichtlich bedingte) Baufläche wurde sinnvoll genutzt. Leipzig ist um den Ring grün genug. Ich gehe nicht in die City um mich auf ne Wiese zu legen. Der Willhelmleuschner hat zudem etwas Dominanteres/Höheres nötig, wie ich finde. Mir gefällt die Idee von der "eingerahmten Kunst" die durch die Winkel herrausstrahlt sehr gut. Und gerade in der Innenstadt sollte man (und hat man) dieses kompakte Ensemble realisieren, weil es hier auf jeden Quadratmeter ankommt.
    Etwas so Kompaktes auf dem Willhelmleuschner zu bauen, käme mir komisch vor, da der Willh. umgeben ist von großenflächig-bebauten Gebäuden (Ringcafé, Grünwaldstraße, Neues Rathaus+Bank). Das Bildermuseums-Carré wäre so oder so auf dem Willh. untergegangen, da es alleine den Platz nicht gefüllt hätte, also eines von vielen gewesen wäre oder aber von den umgebenden Bauten dominiert worden wäre.


    M. E. hat es so in der City seine feste dominate Stellung erhalten.

  • Guten Morgen!


    Ich wollte noch einmal meinen Standpunkt gegenüber Rekonstruktionen verdeutlichen. Es geht mir hier nicht um die dogmatische Verneinung, sondern eben um die Angemessenheit eines solchen Eingriffs.


    »Wir können ohne sie (i.e. die Architektur) leben, ohne sie beten, aber nicht ohne sie erinnern. Wie kalt ist alle Weltgeschichte, wie leblos alle Einbildungskraft, verglichen mit Dem, was das lebende Volk geschrieben, was der unzerstörte Marmor gestaltete; wie viele Seiten zweifelhafter Überlieferung könnten wir nicht entbehren für einige wenige aufeinander liegende, unberührte Steine.« John Ruskin, Seven Lamps of Architecture


    Die Gefahr bei solchen Rekonstruktionen ist eben das man eben die Geschichte verneint. Es geht mir hier auch weniger um die Ästhetik, sondern ganz klar um die Authentizität.
    Ich bin auch überhaupt nicht gegen Teilrekonstruktionen an einem bestehendem, historischem Gebäude. Das Problem dass ich habe ist eben die Rekonstruktion von LANGE VERLORENEN Gebäuden. Neben der Tatsache das man dadurch einfach die geschichtlichen Gegebenheiten ignoriert (es gab eben den 2. Weltkrieg), schmälert man damit auch den Wert tatsächlich vorhandener historischer Substanz.

  • Wäre sicherlich sinnvoller gewesen, als den letzten freien Platz (außer Markt/Thomaskirche) zuzupflastern...


    Ich konnte diese Sichtweise noch nie verstehen. Die Leipziger Innenstadt ist einen knappen Quadratkilometer groß und fast komplett vom Promenadengrün umgeben, es gibt diverse Plätze auf ihr, von kleineren wie dem Platz vor der alten Börse oder am Barfußgässchen über mittlere wie den Burgplatz oder den Marktplatz hin zum Augustusplatz, einen der größten Stadtplätze Deutschlands. Mit dieser Argumentation könnte man auch den Abriss sämtlicher Gebäude außer dem alten Rathaus fordern, weil es dann schön aus allen Richtungen zu betrachten und zu fotografieren ist.


    Interessanterweise habe ich bisher auch noch keine Begründung dafür gefunden, warum es nicht auf dem ursprünglich bevorzugten Leuschnerplatz gebaut wurde.


    M.W. gab es keinen 'Favoriten WLP', sondern eine offene Standortwahl, bei der z.B. auch das Grundstück der ehemaligen katholischen Kirche mit in Frage kam. Es sollte aber klar sein, dass ein Neubau Anfang des Jahrtausends am WLP gar nicht möglich gewesen wäre, weil der Citytunnel zwar schon in Planung, jedoch nicht in Bau war und dort im Gegensatz zum jetzigen Standort auch eine Station errichtet wurde. Fest steht: die Entscheidung für den Sachsenplatz wurde spätestens 1996 getroffen und ähnlich wie der Neu- und Umbau der Universität ist das Museum strukturell sehr wertvoll für die Leipziger Innenstadt, allein schon um eine heutzutage sonst kaum zu verhindernde Monokultur von Geschäfts-, Hotel- und Büroneubauten etwas aufzubrechen.


    Ich frag mich wie das aussehen soll. Das Bildermuseum ist in keiner Form auf eine irgendwie geartete Interaktion mit seinem baulichen Umfeld ausgelegt. Es ist ein abweisender, abgeschlossener Klotz. Da muss ich ausnahmsweise Architekten in Schutz nehmen. Ich kann mir tatsächlich keine Lösung vorstellen, wie man die Hofsituation dort angenehm gestalten könnte.


    Es ging mir darum, dass es schlicht keinen Grund gibt, warum der Hof nicht nur zur Erschließung genutzt werden, sondern auch dort Eingänge, Schaufenster usw. entstehen können. Das MfbK hat Eingänge auf allen Hofseiten, lenkt die Wege also nicht auf einen bestimmten Punkt, Bäume spenden des Tages Schatten, die großen gläsernen Bereiche können aufgrund des installierten Industrieglases tagsüber nicht so mit den Höfen kommunizieren, wie es wohl ursprünglich geplant war, bei eingeschalteter Beleuchtung aber definitiv, allein schon wegen der Extra dort aufgehängten Lichtkunst im Inneren (Bild 1, Bild 2, Bild 3). Ich würde mir dort im Sommer Freisitze wünschen, das setzt aber voraus, dass die Bauträger der künftigen Winkel aber auch die Betreiber des Museumscafés dieses Potential erkennen. Du musst dich da ja aus ästhetischen Gründen nicht hinsetzen, ich bin aber der Meinung, dass es in Leipzig weitaus unattraktivere Orte für gastronomische Außeneinrichtungen gibt.

  • Nur eine kurze Ergänzung:
    "Das MfbK hat Eingänge auf allen Hofseiten"
    > blöd nur, dass selten alle offen sind. Meist waren nur zwei auf. Der von der Katharinenstraße und der zwischen Katharinum und Stadtgeschlichtlichem Forum. Ist mir selbst oft genug so ergangen.

  • ^ So etwas ist wirklich ärgerlich. Auch das Museum selbst muss natürlich (ähnlich wie der bereits erwähnte Café-Betreiber) Verantwortung für die Belebung des Quartiers übernehmen. Die Lage der von dir erwähnten verschlossenen Eingänge lässt aber die Vermutung zu, dass sich an diesen Zuständen etwas ändert, sobald die dort noch fehlende Randbebauung fertiggestellt wurde.

  • Oh, sorry, hab eine nötige Info vergessen: Meine Beobachtung bezieht sich auf mehrere Jahre, beginnend 2009 bis ca. 2013, 2014 war ich aus div. Gründen nicht im Bildermuseum.
    Lag also nicht an der Baustellensituation und scheint v.a. wochentags so zu sein, am WE sind vielleicht alle offen? Kann es so pauschal nicht sagen :)

  • ... und nun, die Entwürfe :D


    Es wurden sechs Entwürfe eingereicht und davon vier prämiert. Einen ersten Platz gibt es nicht, dafür zwei zweite Plätze, die sich Studenten der Bauhaus-Universität Weimar und die HTWK Leipzig teilen, und den dritten Platz teilen sich auch jeweils ein Entwurf der Bauhaus-Uni und der HTWK. Laut Pressemitteilung heißt es: "Die Ideen, die den beiden Siegerentwürfen zugrunde liegen, werden in den weiteren Planungsprozess für das BernsteinCarré einfließen."


    1001 | Bauhaus-Universität Weimar - Philipp Depner, Julia Schmidleitner und Helena Wiederhold (2. Platz)







    1002 | HTWK Leipzig, Master Architektur - Prof. Frank Hülsmeier und Falk Saalbach sowie die Studenten David Wadewitz und Johannes Ullerich (2. Platz)







    1003 | HTWK Master Architektur Leipzig - Hannah Linck und Georg Stein (3. Platz)






    Brühl Ecke Katharinenstraße.


    1004 | Bauhaus-Universität Weimar - Sumit Adhikari, Jan-Philipp Frenking und Tatiana Vaclavikova (3. Platz)






    1005 | HTWK Leipzig, Master Architektur - Prof. Frank Hülsmeier und Falk Saalbach sowie die Studenten Marius Götzinger und Florian Krieg






    1006 | HTWK-Leipzig, Master Architektur - Henry Schulz und Patrick Puhl






    2 Mal editiert, zuletzt von DAvE LE () aus folgendem Grund: Danke, corvin.

  • Eventuell ist das markierende Blatt abhandengekommen, aber es gab zwei zweite und zwei dritte Plätze. Der hier ganz unten dargestellte Entwurf ist der zweite dritte Platz (wie das klingt). Vielleicht könnte Dave das nochmal abändern?

  • ^ Danke. Ich suchte schon vergebens nach den zweiten Drittplatzierten. Vor Ort war am Montag keine zweite drei zu finden. Auch zwei Plakate lagen auf einem Stehtisch statt an der Wand zu hängen.

  • ^
    Ich nehme alles zurück!


    1002 sieht bei näherer Betrachtung furchtbar grob aus. Das Modell hat einen ganz anderen, filigraneren Eindruck gemacht. Es passt gar nicht an diese Stelle. Auch von den dargestellten Materialien der Fassade halte ich gar nichts.


    Bei 1001 gefällt mir das Gebäude am Ende des Winkels zum Brühl hin sehr gut. Hat etwas solides und doch modernes. Vorallem den Erdgeschossbereich finde ich "spektakulär" :lach:
    In der Visualisierung verliert es auch seine "Kitschigkeit" die mich erst gestört hat.


    1003 kommt auch sehr grob daher, aber wäre ein deutlich besserer Entwurf gewesen als 1002. Ich muss sagen, dass ich die Betonung der Ecke und der beiden Enden interessant finde vor allem im Bezug auf die Höfe a. Brühl. Alles in allem aber zu "elitär".


    1004 hat eine sehr interessante Eckgestalltung, allerdings wäre eine Realisierung an dieser Stelle, m.E., undenkbar. Dennoch an sich ein interessanter Entwurf. Erinnert mich stark an das Trias.


    1005 - solide aber nichts Neues oder Inovatives. Sehr schlicht und einfach wie ich meine. Würde eher in ein Wohnviertel passen, als in die Innenstadt.


    1006 ist schön aber auch nichts Besonderes.
    Mich stört schon die Schlichtheit der beiden Hotels nebenan. Das hat diese Ecke nicht auch noch verdient.


    Ich muss sagen, dass Weimar hier ganz klar die standortbedingt-besseren Entwürfe gebracht hat.
    Nochmal großes Lob für das in 1001 enthaltene Gebäude am Brühl. Allerdings finde ich das Gebäude in der Katharinenstraße überarbeitungswürdig. Zwar gefällt mir der Ansatz einer architektonischen Symetrie, da beide Gebäude, u.a. im Erdgeschossbereich, eine Kohärenz aufweisen, aber die Idee ist nicht ganz ausgeschöpft wurden. Die Symetrie würde aber die Winkelform betonen.

  • ^ Kann ich voll und ganz unterschreiben. 1001 ragt als Entwurf deutlich heraus und enthält mit dem futuristisch-expressionistischen Gebäude eine Idee, die es so unter den anderen Winkeln noch nicht gibt. Das Gebäude in der Katharinenstraße wirkt zur Stirnseite hin zu glatt und flach, eventuell würde ein Erker dabei helfen, der nebenbei noch die Symmetrie zum Katharinum betonen würde.

  • Da dürfte sicherlich weitgehende Einigkeit hier bestehen, dass Entwurf 1001 deutlich höherwertiger als die anderen Entwürfe ist. Das dürfte nur teilweise daran liegen, dass bis auf 1005 alle anderen Beiträge aus dem Standardbaukasten moderner Architektur kopiert worden sind und entsprechend nichtssagend sind, sondern vielmehr daran, dass die Weimarer hier auf das Modell der europäischen Stadt gesetzt haben, wo aus vielen in sich verschiedenen Gebäuden ein spannendes Gesamtbild entsteht. Zudem haben auch die einzelnen Gebäude eine bemerkenswerte architektonische Qualität. Kompliment. 1005 hätte vielleicht auch etwas mehr Aufwand in die Visualisierung der Seitenflügel stecken sollen, dann hätte man wahrscheinlich besser abgeschnitten. Den Bau sehe ich etwas in der Tradition der klassischen Moderne, man kann es nur leider nicht abschließend bewerten.

  • @Dave was ist eigentlich mit den Gipsmodellen? Waren die nicht mehr vor Ort oder wurden sie der Vergleichbarkeit halber einfach weggelassen?