Leipzig: Museumswinkel (realisiert)

  • zugegeben die dürftige bildbeschriftung habe ich nicht gesehen. dennoch der Entwurf mit der fassadengliederung ist den Studenten der bauhaus uni zuzuschreiben.

  • Trotzdem, würde es mich interessieren, woher Sie das wissen, anonym? :confused:


    "Rasterhölle" finde ich ein bisschen böse! Ja es ist modern und ich muss erhlich gestehen, mir gefällt der Entwurf, von wem auch immer, der "Rasterhölle" recht gut. Vorallem im Erdgeschossbereich kann der Entwurf bei mir punkten. Er ist auch untergliedert in zwei Gebäude, ähnlich wie der Hotelwinkel nebenan. Beide Entwürfe könnte ich mir sehr gut vorstellen, denn Beide würden sich gut an umliegende Gebäude orientieren. Frage ist nur, will man den Schwerpunkt auf die Katherienenstraße legen, dann wäre natürlich der (etwas kitschige) Entwurf der, laut Artikel, HTWK, laut Anonym, der BA besser. Die "Rasterhölle", würde sich dem Brühl besser angleichen. :)


    By the way, die erste Visualisierung einnert mich so gar nicht an das wundervolle Katharinum. ;)

  • ich habe den entwurf der htwk nicht als "rasterhölle" bezeichnet sondern lediglich "cowboy" zitiert...


    ich gehöre zu den planverfassern des Entwurfs mit der fassadengliederung

  • ich gehöre zu den planverfassern des Entwurfs mit der fassadengliederung



    Welchen???????



    Wir sind hier keine Hellseher!
    Ist es wirklich zuviel verlangt, hier ganze, verständliche Sätze zu posten?
    Oder wird das in der Stadt der Dichter und Denker nicht mehr gelehrt? Oder nur nicht mehr gelernt?

  • Was wird das jetzt hier? Ein Chat?
    Herr oder Frau anonym, wie wäre es, mal in ganzen Sätzen und konkret zu schreiben, statt diverser Wortbrocken?
    Danke.

  • Leute, ich bin morgen im Rathaus und fotografiere die Entwürfe, dann wissen wir, wer was gemacht hat.


    Und immer die Fragen nach den Quellen. Journalisten können auch nicht einfach mal so sagen, wer ihre Quelle ist. Geht mir auch so.

  • Sehr geehrte Damen und Herren,


    ich bin soeben auf diesen Beitrag gestoßen und habe mich danach angemeldet um hier ein paar Dinge klarzustellen, beziehungsweise ins rechte Licht zu rücken.
    Ich habe soeben eine Nachricht an die Website koni.de mit der Bitte um Richtigstellung gesendet. Das gezeigte, in mehrere Parzellen gegliederte Modell ist der Entwurf der Studenten der Bauhaus-Universität Weimar. Das weiss ich weil wir das letzte Semester damit zugebracht haben diesen Vorschlag auszuformulieren. Bevor hier irgendetwas geplant wurde haben wir uns nämlich mit den historischen Wohn- und Geschäftshäusern auseinandergesetzt, deren Fassadengliederungen, Materialitäten und Proportionen studiert. Dadurch und durch die Auseinandersetzung mit dem von der Stadt verfassten Leitbild für das Areal haben wir ein Gestaltungshandbuch entwickelt, an dem sich unsere Entwürfe zu orientieren hatten. Das haben wir getan um eben NICHT eine Großform an dieser Stelle zu etablieren, sondern um einen an die städtebauliche Körnung der Katharinenstraße angepassten und sich in das historische Stadtbild Leipzigs integrierenden Winkel zu entwerfen.
    Natürlich sind Sie alle herzlich eingeladen sich die Ausstellung im Rathaus (5. Stock gleich wenn man aus dem Auszug steigt) selber anzuschauen. Dort müsste falls es nicht abhanden gekommen ist auch noch ein Exemplar des Gestaltungshandbuchs ausliegen.
    Desweiteren finden sich dort auch einige Gipsmodelle der von uns entwickelten Fassaden.
    In diesem Sinne, "So Ehre, wem Ehre gebührt!".


    Einen schönen Sonntag wünsche ich!

    Einmal editiert, zuletzt von corvin ()

  • ^ Sehr schöne Vorgehensweise und vielen Dank für die Richtigstellung. Ich fasse kurz zusammen: Der in diesem Beitrag gezeigte Entwurf stammt also offensichtlich von den Studenten der Weimarer Bauhaus-Universität und nicht, wie es auf konii.de falsch geschrieben steht und hier von mir übernommen wurde, von den Studenten der HTWK. Die zeichnen demzufolge für die "Rasterhölle" verantwortlich.

  • Bevor hier irgendetwas geplant wurde haben wir uns nämlich mit den historischen Wohn- und Geschäftshäusern auseinandergesetzt, deren Fassadengliederungen, Materialitäten und Proportionen studiert. Dadurch und durch die Auseinandersetzung mit dem von der Stadt verfassten Leitbild für das Areal haben wir ein Gestaltungshandbuch entwickelt, an dem sich unsere Entwürfe zu orientieren hatten. Das haben wir getan um eben NICHT eine Großform an dieser Stelle zu etablieren, sondern um einen an die städtebauliche Körnung der Katharinenstraße angepassten und sich in das historische Stadtbild Leipzigs integrierenden Winkel zu entwerfen.

    In diesem Zusammenhang würde mich interessieren, inwiefern eine mögliche Integration des Erkers des Lotterhauses, der - soweit ich weiß - eingelagert wurde, eine Rolle gespielt hat und woran es liegt, dass die Auseinandersetzung mit den historischen Fassaden nicht zu einer Rekonstruktion dieser Fassaden führt.

  • ^ Ich weiß nicht, ob die Fassade des Lotterhauses sowie nachfolgende Fassaden der im Krieg zerstörten Gebäude in der Katharinenstraße kunsthistorisch so bedeutend waren, dass sie für eine Reko in Frage kämen. Da macht die Westseite der Katharinenstraße mit dem Romanushaus m.E. mehr her. Auf der Ostseite halte ich einzig die Gebäude Katharinenstraße 12, 14 und 16 würdig für eine mögliche Rekonstrukion.


    Ebenso die Anordnung als Winkel, die geringe Gebäudetiefe sowie die vorgegebene Gebäudeform (Flachdach) beim Bernstein-Carré sprechen aus meiner Sicht doch arg gegen eine Fassadenreko.

  • Ich denke, dass sich Leipzig mit Reko allgemein schwer tut.
    Bis auf die Fassade vom neuen Hotel am Kosmos-Haus oder dem Innenbereich von Oelsners Hof tut sich die Stadt deutlich schwerer als bspw. Dresden. Unabhängig von den Einschränkungen durch die Winkel-Bebauung denke ich, dass es schon daran scheitern würde.


    Sollte der Erker eingelagert sein, wäre es ziemlich seltsam, wenn er nicht in den Neubau integriert wird, denn wo soll man ihn sonst anbringen?

  • Ganz allgemein ist zu hinterfragen inwiefern das Rekonstruieren von etwas gewesenem und verlorenem nicht ganz prinzipiell falsche Impulse an den (nicht geschulten und daher die Rekonstruktion nicht erkennenden) Betrachter sendet. Eine Rekonstruktion war in diesem Entwurf nie vorgesehen, sondern eher die Auseinandersetzung mit gewesenem und der Transformierung dieser gesammelten und (teils bewussten, teils unterbewussten) verarbeiteten Bildern zu einem eigenem, modernem Ausdruck der sich in das Stadtbild einfügt.
    Meiner Meinung nach sind die Rekonstruktionen, vor allem Rekonstruktionen von noch nie gewesem, prinzipiell falsch oder zumindest sehr kritisch zu betrachten.


    Oder anders gesagt, Rekonstruktionen sollten wirklich der Ausnahmefall sein und nur im angemessenem Rahmen angestrebt werden.

    Einmal editiert, zuletzt von corvin () aus folgendem Grund: Weitere Erläuterung

  • @ Altbaufan


    Nein, mit Rekos tut man sich in Leipzig eben nicht schwer, wie man im Bauerbe-Strang schön sehen kann, aber wo es wenig Sinn ergibt, rekonstruiert man hier auch keine durchschnittlichen Barockfassaden. Der Erker des Lotterhauses wurde beim Abriss Anfang der 50er-Jahre geborgen. Es entzieht sich aber meiner Kenntnis, ob er heute tatsächlich noch existiert.


    Beitrag Überschnitten mit corvins Beitrag...

  • Absolut d'accord mit den beiden Vorrednern! Eine Rekonstruktion schrammt immer stark am Kopieren einer Zeit bzw. eines Kontextes, in welchem man sich nicht mehr befindet. Es ist dann keine Neuinterpretation sondern eigentlich eine Kulisse. Dazu kommen die von 'Cowboy' beschriebenen Nachteile der Gebäudehöhe und des Flachdaches. Das Lotterhaus würde heute nicht mehr den Kontext der bestehenden Blockrandbebauung erfüllen und eigentlich verwundert es, dass das Gebäude die "Sturm- und Drangphase" der Leipziger Bauwut zwischen 1890 und den 1920er überlebt hat.


    Das einzige was meines Erachtens für den Erker spricht, ist die stumpfe Ecke kongruent zum Romanushaus. Das würde eine Art Eingang vom Brühl in die Katharinenstraße herstellen. Aber an sich ließe sich der Erker gut in einen Neubau integrieren. Es wird dann nur architektonisch anspruchsvoll und wahrscheinlich etwas teurer. Aber sicher stellt sich die Frage ob der Erker überhaupt noch existiert.

  • Selbst wenn man eine Reko erwägen würde:


    Laut diesem Beitrag im APH-Forum sind vom Erker des Lotterhauses nur noch Bruchstücke vorhanden.



    Zum Thema Reko wurden in diesem Strang wohl bereits alle Argumente ausgetauscht. Meine persönliche Meinung: Wenn ein Gebäude vollständig weg ist, ist es weg und lässt sich auch nicht wieder holen. Geschichte hinterlässt nun mal Spuren.

  • ^
    Cowboy: Es ging mir nicht um die Herstellung von Stuck an einem Gründerzeithaus irgendwo in einem Wohngebiet, das sind wohl eher Denkmal-AfA Aspekte und andere Faktoren, die durch GRK und Co. genutzt werden.
    Es ging um Rekonstruktionen insbesondere im Cityring - im Vergleich zu anderen Städten tut sich Leipzig da sehr wohl schwer(er).


    "Wenn ein Gebäude vollständig weg ist, ist es weg und lässt sich auch nicht wieder holen."
    Wie man in Dresden, Frankfurt /Römer, Schloss in Braunschweig oder Berlin, Reko in Potsdam und diversen anderen Städten sieht, geht es doch sehr wohl. Ob das nun "Disneyland" (v.a. Dresden) oder Stadtreparatur ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Prinzipiell möglich ist es und ich finde das grundsätzlich auch nicht schlecht, so lange man weiter einen Architekturmix von alt und neu schafft.
    Wobei es sicher bessere Beispiele in der Stadt gegeben hat u. hätte, als den 4.Winkel auf historisch zu trimmen.

  • Altbaufan_


    Ja aber die genannten Beispiele waren und sind große, markante, zum Teil symbolträchtige Gebäude(ensembles) einer Stadt. Das hat Leipzig nicht in dem Maße. Einzige sinnvolle Reko in Leipzig wäre vielleicht die Uni gewesen, aber auch das hätte ich abgelehnt.


    Wenn man etwas neu baut, sollte man auch etwas Neues schaffen. Dabei kann man (siehe Uni) auch an ehemalige Gebäude erinnern. Ob der Katharinenstraße eine solche Ehre der Reko gebührt wie dem (m.E. sinnlosen) Bau des Stadtschloßes in BE? Wohl kaum. Theoretisch wäre es dann sogar sinnvoller die alte Katharinenkapelle wieder aufzubauen, die der Straße den Namen gab. Aber mit Gotteshäusern haben es die Leipziger ja nicht so (Moschee, Paulinum, St. Trinitas). :lach: