Leipzig: Museumswinkel (realisiert)

  • Das Stadtforum Leipzig schrieb rund - unter anderem eine pdf mit einem Ausschnitt aus der FAZ vom 22. Februar zum Katharinum:

  • Danke für den Artikel. Der greift im Prinzip das auf, was wir hier im Forum schon positiv und negativ kritisiert haben. Sehr schön, dass Stein und Kleinteiligkeit auch allgemein so lobend erwähnt werden. Sollte es tatsächlich schon einen Trend zur Bebauung alter Parzellen geben, wäre das ein wunderbarer Verweis z.B. auf das Matthäiviertel. Und zeitgenössische Architektur bietet ja viele Ansätze, Komfort auch auf kleiner Fläche unterzubringen, womit sich vielleicht die Verbindungen der Innenräume sogar reduzieren ließen.

  • Sehr wohl gibt es Neuigkeiten, bzw. zumindest neue Beobachtungen: an den oben zu sehenden Pfeilern steht seit heute ein Gerüst, was meines Erachtens nur bedeuten kann, dass demnächst die Kopien der Barock-Plastiken aufgestellt werden.

  • Lipsius - ... bedeuten kann, dass demnächst die Kopien der Barock-Plastiken aufgestellt werden. > So ist es. Heute um 12 Uhr wurden die beiden Statuen eingeweiht. Ich war nur auf der Durchreise und habe jemand gefragt, nachdem beide Statuen eingehüllt waren. Vielleicht komme ich heute Nachmittag noch mal am Katharinum vorbei.



    Eine Stunde vorher aufgenommen.

  • Eine wunderschöne Arbeit!
    Danke für den Bilderservice :daumen:


    Naja, grobschlächtig trifft es eher. Aber im Kontrast zu den belanglosen "Industriefenstern" sehen sie doch hübsch kitschig aus.

  • 3. Wickel Bildermuseum

    Es geht los am Bildermuseum.


    laut heutiger LVZ Printausgabe soll in diesem Jahr der Rohbau des Hotels von Friedrich Humbeck stehen und der Rohbau des Anbaus an das Stadtgeschichtliche Museum. Somit wird die Ecke dann deutlich aufgewertet. Hoffen wir das beste das es endlich klappt.

  • ^ Gute Nachrichten. Die Bildunterschrift "Der Entwurf für diesen schmalen Neubau war bislang geheim" lässt einen aber schon schmunzeln ;) Interessante Infos weiterhin: der Humbeck-Winkel ist bis auf das Restaurant am Brühl breits vermietet, eines der Hotels wird ein Holiday-Inn Express.


    @ NewUrban: man mag ja zu Stuck, Statuen & Co stehen wie man will, wo du aber bei den Figuren, die im Übrigen jahrhundertelang ein Gebäude am Marktplatz schmückten, "Grobschlächtigkeit" zu erkennen meinst, erschließt sich mir nicht ganz.

  • In der heutigen Ausgabe der LVZ ist zu lesen, dass die Stadt ein Stopp für das Hotelprojekt am dritten Museumswinkel an der Ecke Brühl/Reichsstraße erwägt. Laut Informationen der LVZ haben bisher weder das Architekturbüro Bassin noch RKW für ihre beiden Siegerentwürfe von Investor Friedrich Humbeck Honorar erhalten.


    "Der Investor selbst tut so als gäbe es kein ernsthaftes Problem. „Inzwischen habe ich die Baugenehmigung erhalten. Die Fassade wird im Wesentlichen entsprechend dem Fassadenwettbewerb und den hotelspezifischen Anforderungen gebaut“, erklärte Humbeck. Nach dem nächsten Winter solle der Erdaushub starten. Die Zahl der Zimmer sei noch etwas gestiegen, liege nun bei 171 Zimmern für ein Ibis-Budget-Hotel sowie 120 Zimmern für ein Holiday-Inn-Express- Hotel. Auch die Tiefgarage mit rund 100 Stellplätzen habe er schon komplett vermietet: Betreiber werde die Firma Apcoa Autoparking. Nur für eine Gastronomiefläche mit 300 Quadratmetern und Freisitz fehle noch der Wirt."


    Die Stadt musste zwar Baugenehmigung erteilen weil Humbecks Antrag formal den Kriterien entsprach aber im noch nicht unterzeichneten Kaufvertrag hatte sie per Zusatz-Vereinbarung festgelegt, dass Humbeck einen Fassadenwettbewerb durchführen und dessen Ergebnisse umsetzen muss. In dieser prägenden City Lage erwartet die Stadt ähnlich hochwertige Realisierungen wie beim Katharinum, dies wird bei diesem Projekt offensichtlich angezweifelt.



    P.S.


    Laut meinen recht internen Infos wird sich keine Baufirma an diesem Projekt die Finger verbrennen weil sich Humbeck angeblich völlig verkalkuliert hat.

  • ^ Na wenn man ließt, dass Humbeck "im Wesentlichen entsprechend dem Fassadenwettbewerb" bauen möchte und die Architekturbüros noch keinen Cent gesehen haben, kann man sich schon denken, dass er dort das möglichst billigst Mögliche Umsetzen möchte. Da es offenbar schon Vorverträge gibt, wäre eine Übernahme durch einen anderen Bauträger, der in der Lage ist, etwas mehr Geld als die (von vornerein auch hier im Forum als zu gering diskutierten) 6+ Mio. Euro gesamtbaukosten zu Schultern. Wenn man sich überlegt, dass Humbeck nur 25.000 Euro mehr als die Hochtief Construction gebotne hat - ich vage mal zu behaupten, wäre der Zuschlag an letzteren Bauträger erfolgt, wären die Gebäude bereits im Bau.

  • Heute gibt es weitere Informationen in der Printausgabe der LVZ. Streit zwischen Investor und Stadt gab es laut Artikel zunächst um die Anzahl der Tiefgaragenplätze sowie die Gestaltung der Rückseiten (also dem Bildermuseum zugewandten Fassaden) der Hotels, Knackpunkt momentan ist die Gestaltung der Fassaden zur Reichsstraße und zum Brühl. Investor Humbeck will keinesfalls so große Fenster wie sie die Ergebnisse des Fassadenwettbewerbs vorsahen, bauen - die Architekten haben demnach noch kein Geld gesehen, weil sie sich beide weigerten, ihre Entwürfe entsprechend anzupassen - nach meinem Dafürhalten absolut nachvollziehbar. Nachdem Humbeck der Stadt mit Schadenersatz drohte (auf welcher Grundlage eigentlich?) Inzwischen ist das Thema auf dem Tisch des OBM gelandet, der Humbeck noch einmal schriftlich dazu aufgefordert hat, die Wettbewerbsergebnisse ganz oder größtenteils umzusetzen.


    Ich persönlich gehe hier absolut mit dem LVZ-Kommentar konform, hier wird kein Etap an der Autobahn oder in Stuttgart-Feuerbach gebaut, sondern an einer der ältesten Straßen Leipzigs. Die Ansprüche an die Museumsumbauung sind schon nicht soo groß - dass Humbeck nichtmal diese erfüllen will, zeigt deutlich, was man von diesem Investor zu halten hat. Ich hoffe, die Stadt bleibt hier hart und lernt für künftige Grundstücksverkäufe, dass ein paar tausend Euro Unterschied im Grundstücksgebot eben weniger wichtig sind als die Gesamtinvestitionssumme.


    Kleine Randnotiz: die Splitterpartei FDP in Person des Stadtrats René Hobusch sah direkt die Gelegenheit, die Stadt für ihr investorenfeindliches Verhalten zu rügen. Das Stadtbild scheint der Hotelierpartei dabei völlig am Hintern vorbei zu gehen.

  • ... Nachdem Humbeck der Stadt mit Schadenersatz drohte (auf welcher Grundlage eigentlich?) ...


    Wenn ich den verlinkten BILD-Artikel richtig deute, hätte der Investor gegen die Architekten vor Gericht gewonnen, und, da die Mietverträge unterschrieben seien, die Stadt aber den Alternativvorschlag des Investors wiederum ablehne, somit entstünde ein Schaden, da die Mietverträge nicht erfüllt werden könnten.
    http://www.bild.de/regional/le…plaene-20097756.bild.html

  • Laut LVZ ist im Januar bzw. spätestens nach Ende des Winters Baubeginn für die Ergänzung des südöstlichen Museumswinkels durch das Gebäude Reichsstraße 15. Im Vergleich zu den bereits gezeigten Visualisierungen gab es noch ein paar kleinere Änderungen, die auf dem bereits stehenden Bauschild sichtbar sind:



    Ins Erdgeschoss sollen zwei Textilgeschäfte, die Fertigstellung ist für den März 2013 avisiert.


    PS: Warum aus der Reichsstraße 3 jetzt die Reichsstraße 15 geworden ist, erschließt sich mir nicht so ganz, klingt aber logisch.

  • deutliche verbesserung durch die abtrennung der erdgeschosszone zu den obergeschossen. kein wirklich spannender neubau, aber im verbund mit dem eckbau und dem bildermuseum durchaus eine gelungene ergänzung im bestand.

  • Ja, das stimmt, geht als Ergänzung in Ordnung, auch wenn ich hoffe, dass das Türkis im Erdgeschoss nur dem schlechten Geschmack des Grafikers zu verdanken ist. Gut jedenfalls, dass der dem Bildermuseum zugewandte Bereich nicht ganz so stiefmütterlich behandelt wird wie teilweise beim Katharinum.