Leipzig: Museumswinkel (realisiert)

  • ^ Mit den Sanierungstätigkeiten in der Katharinenstraße? Könntest du das im Kaffeeklatsch-Thread vielleicht noch ein wenig erläutern? Es wird doch nicht etwa der barocke Kaufmannshof Katharinenstraße 19 in Angriff genommen werden? Alle anderen Objekte in der Straße sind meines Wissens saniert bzw. so gut wie fertiggestellt.

  • ^ Naja, mit gutem Willen könnte man Kretzschmanns Hof noch dazu zählen, im EG ist da bisher noch nicht allzuviel passiert. Ladengeschäfte oder Gastronomie würde der Belebung der Katharinenstraße jedenfalls sehr zugute kommen.


    Was die anderen Winkel betrifft: An der Ecke Katharinenstraße/Brühl, m.E. nach dem Katharinenwinkel der wichtigste und auch derjenige, von dem Ich mir architektonisch einiges erhoffe, gehört nach letztem Stand immer noch der zerstrittenen jüdischen Erbengemeinschaft, eine Bebauung ist also momentan äußerst ungewiss. Ich hoffe jedoch, dass dies der architektonischen Gestalt eher zupass kommt und vermute mal, dass es sich um diesen Winkel handelt, bei dem temporär ein Teil des Spielraumkonzeptes Innenstadt umgesetzt werden soll.


    Die Bebauung des Winkels Brühl / Reichsstrasse ist nach letztem Stand aufgrund der Wirtschaftskrise gescheitert. Da der Winkel allerdings von der GBI mit einem Hotel bebaut werden sollte, wäre uns die architektonische Gestaltung wohl eher nicht so recht gewesen. Allerdings besteht bei diesem Winkel definitiv die Hoffnung, dass er als nächstes bebaut wird.


    Fehlt noch die Wiese am stadtgeschichtlichen Museum, ich vermute mal, hier wird irgendwann ein städtisches Gebäude erreichtet, eventuell eine Erweiterung des vorhandenen Winkels.

  • ^ Wenn das Katharinum bald fertig gestellt ist, wird der historisierende Neubau von Krier&Kohl (wenn auch leicht versetzt) mitsamt dem Romanushaus an der Ecke Brühl/Katharinenstraße für ein schönes und vor allem harmonisches Entré zur Katharinenstraße sorgen. Ich freu mich drauf. Da kann der Winkel zum Brühl hin auch gern noch ein Weilchen auf sich warten lassen.

  • Am Museumswinkel geht es zügig voran. Es wurden schon die ersten Schallungen bzw. Wände für das zweite Obergeschoß (her)gestellt.


    Bauupdate: 21.09.2009





    Bilder: Dr.Faust

  • Keine sensationellen Neuigkeiten da man den Fortschritt ganz gut über die Webcam sehen kann aber trotzdem mal ein paar (dunkle) Eindrücke von der Raumwirkung...





    Quelle: ForzaLE

  • Die Stadt veräußert das sog. Baufeld B, also den nordöstlichen Winkel (Brühl/Reichsstraße) und rechnet mit einem Mindestgebot von 2,4 Mio Euro. Im Exposé erfährt man die Einzelheiten des Bebauungsplans. Eine Parzellierung wird angestrebt, dabei sollen die Einzelgebäude in ihrer Traufhöhe leicht versetzt sein, um den Eindruck der Einzelbebauung zu betonen. Ob wie beim Katharinum auch ein Gesamtgebäude über das ganze Grundstück mit abgestufter Fassadengestaltung möglich wäre, ist für meine Begriffe dem Exposé nicht zu entnehmen. Die Grundstücksfläche darf auf der Brühlseite mit einer Tiefgarage unterbaut werden. Zurückgesetzte Staffelgeschosse sind vorgeschrieben. Im Erdgeschoss ist eine Nutzung aufzunehmen, die "eine Synergie zum Museum erzeugen [kann]".

  • ^ Danke für das Exposé. Es handelt sich dabei ja bekanntlich um den GBI-Winkel, dessen Bebauung aufgrund der Weltwirtschaftskrise gescheitert ist. Hoffen wir, dass eine Weiterveräußerung jetzt recht bald erfolgt. Interessant finde ich im Exposé, dass es für den Anbau des stadtgeschichtlichen Museums offenbar bereits einen Entwurf zur Fassadengestaltung gibt - ein Platzhalter wäre ja unnötig, da auch bei den restlichen Winkeln nur mit abtrakten Kuben gearbeitet wurde.

  • wenn irgendwann einmal das ganze quartier, vom alten rathaus ueber deutrichs hof bis zum bruehl wieder richtig "verdichtet" ist macht die ganze architektur des museums (unter dem staedtebaulichen aspekt) ueberhaupt erst sinn.


    man wird dann vom "gassen-gewirr" in das museum treten und von weit-offenen raeumen aus, kann man dann ueber die daecher der innenstadt schauen. wird es wird schon alleine deswegen einen besuch wert sein.


    gibt es denn schon auskuenfte ueber den vierten winkel?

  • falls es jemanden interessiert > die erweiterung der oper in lyon von jean nouvel ist staedtebaulich aehnlich dem MdBK ausgerichtet. das alte gebauede wurde um mehrere neue geschosse erhoeht. jetzt ragt es aus den umliegenden altbauten heraus ist aber dennoch voellig im strassenraster integriert.


    http://www.jeannouvel.com/english/preloader.html
    > einfach nach oper lyon suchen

  • Man könnte das Bildermuseum auch in einem Hof verschwinden lassen. Was es zwar letztendlich dann sein wird - aber so, das um die 4 Straßen eine Blockbebauung rahmt und es 4 Eingänge zum Hinterhof gibt. Aber dies würde dann langweilig aussehen.

  • Auf der Website von KondorWessels gibt's jetzt auch zwei aussagekräftige Visualisierungen vom Berliner Büro Spengler&Wiescholek. Gefällt mir, bis auf die graue Farbe (hoffe allerdings, dass das anthrazit in Natura eleganter rüberkommt), ausgesprochen gut.




    Bilder: KondorWessels

  • ^ Schöner Fund. Ich vermute mal, dass Naturstein verwendet wird, dass wird dann antürlich nicht so textural aussehen. Wobei ich auf die Effekthascherei mit unterschiedlichen Tönungen in der Form liebend genrz verzichten würde. Leider bestätigen die Bilder aber auch, was ich bereits vermutete: der Winkel besitzt zum Innenhof zwar Schaufenster, aber wohl keine Zugänge. Die wären zur Belebung desselbigen aber durchaus nicht verkehrt.

  • die unterschiedlichen tönungen finde ich ganz okay, auf dem zweiten bild wird ja auch die bezugnahme auf den "pinguin"-block halbwegs deutlich. gut finde ich ausserdem die heraushebung des 1. og und die belebung der strassenseitigen fassade durch balkone.
    die stirnseite hätte meiner meinung nach ruhiger und zugleich prägnanter ausfallen können. auf den ersten blick wirkt sie auf mich wie eine brandmauer, in die nachträglich regellos fensteröffnungen angebracht wurden. (wobei: vielleicht ist diese assoziation quasi as pendant zur gegenüberliegenden wand des stadtgeschichtlichen museums sogar beabsichtigt.)
    der verzicht von ladentüren zum hof ist bedauerlich. ob die hierfür erforderlichen anlagen für stufen optisch reizvoll gewesen wären, lässt sich allerdings nicht beurteilen.


    noch eine anmerkung zu den visualisierungen: auch vor den stirnseiten der kopfbauten werden die stileichen stehen bleiben, siehe beitrag #131.

  • ^ Meine Kritik der Effekthascherei bei den Tönungen bezog sich eher auf die tarnmusterartige Verteilung auf dem Gebäude. Was die Stirnseite betrifft - ein zurücksetzen des Staffelgeschosses wäre hier wohl nicht verkehrt gewesen, wenn ich das richtig sehe, ist zwar im Bebauungsplan vorgesehen, die Staffelgeschosse durchzuziehen, beim stadtgeschichtlichen museums wurde das aber schon nicht so gemacht. Krier & Kohl haben das jedenfalls geschickt durch den stirnseitigen Erker kaschiert.

  • Für mich der schwächste Vertreter des Winkels. Erinnert mich irgendwie an die Brutalismus-Architektur der 60er. Sehr unruhige Gestaltung der Fenster. Die Balkone machen das Ganze an der Front erträglicher.

  • Ob schwächster oder nicht (ist er für mich auch) - Idee des Winkels ist ja, einen langsamen Übergang vom Neo-Historismus hin zur Moderne zu schaffen, um den Übergang zum stadtgeschichtlichen Museum ein wenig abzufedern. Ein Vergleich mit dem brutalismus der 60er verbietet sich m.E. deswegen, weil dessen Hauptmerkmale eine vollkommene Unmaßstäblichkeit, Solitärität (gibts das Wort? :lach:) und die großflächige Verwendung von Sichtbeton waren. Allein die geometrischen Formen wären eine Ähnlichkeit, dann wäre aber jeder rechte Winkel und damit ~ 95% aller Neubauten Brutalismus.

  • Wie man auf der Webcam sieht, wurde inzwischen die "Traufkante" erreicht. Es fehlt zwar noch das Staffelgeschoss, dass am Eckgebäude bis zur eigentlichen Fassadenkante vorgezogen wird, einen Raumeindruck sollte man sich aber bereits jetzt machen können.

  • Hallo,


    mit wachsender Höhe des Gebäudes wird nun auch der "Bilderbunker" vom Markt aus nicht mehr zu sehen sein. Anbei die aktuelle Ansicht. Nun merkt man auch wie das Gesamtkonzept Sachsenplatz eigentlich wirken sollte. Hätte man von Anfang an alle Winkel (sinnvoll) mitgebaut, hätte es viele Diskussionen um die Form und Wuchtigkeit des Bildermuseums nicht gegeben.



    Grüße!