"Upper West" aka Atlas Tower (119 m) [realisiert]

  • Dass es geht habe auch ich nicht bestritten, ich habe es lediglich als nicht mehr zeitgemäß bezeichnet und hierzu detailierte Ausführungen gemacht.


    Ansonsten, ist definitiv kein Plastik sondern zu 99 % lackiertes Aluprofilblech. Vorteil: leicht, billig, gut verformbar (zur Fertigung) Nachteil: der Lack wird durch UV Strahlung und Witterung mittelfristig stumpf, sodass der cleane look auch mit intensiver Reinigung irgendwann nicht mehr zu erhalten ist.


    Wie wir an vielen HHs mit reiner Vorhangfassade gesehen haben ist es dementsprechend bei einer Revitalisierung in X Jahren aber auch nicht schwer eine andere und hochwertigere Fassade als Ersatz anzubringen. Hier wird halt offenbar mit den heutzutage üblich gewordenen Nutzungszyklen von vielleicht 30 Jahren geplant, danach alles auf den Müll und auf den Rohbau zurückbauen und neu aufbauen. Wie man das von früheren Revitalisierungen kennt.

  • Ich bin auch etwas enttäuscht. Man kann natürlich noch nicht wirklich viel sagen, weil es auch auf die Wirkung in der Fläche ankommen wird, aber was man bisher sieht, da habe ich mir echt mehr versprochen.


    Ich finde die Grundform des Hochhauses eigentlich gar nicht so schlecht, ich hoffe zumindest, dass der Sockelbau zum Platz wertiger ausfällt. Letzlich wird man es aber erst beurteilen können, wenn mehr Elemente angebracht sind!

  • mir gefällt das Projekt sehr. Der Platz, die Form, die Höhe. Ich denke durch die wellen form wird das HH nicht nur weiß ausstrahlen, sondern etwas Schattierungen bekommen wird und somit eine art Textur. Also in die Ferne, wird das HH bestimmt gut aussehen.


    Die frage ist eher ob das Haus in der unmittelbarer nähe hochwertig wirkt.

  • Ich habe mir die Fassadenelemente noch einmal genauer angesehen - sieht nach weiß lackiertem Aluminium aus (oder was meinen die Profis dazu??):



    Übergang zwischen den einzelnen Elementen:



    Vom Bikinihaus aus gesehen:


  • Das sieht wirklich nach Aluminium. Ich würde das anhand der Dicke des Profils so einschätzen. Mir gefällt sehr der eingerundete Vorbau auf dem letzten Foto [gute Perspektive übrigens], ich bin wirklich auf das Ergebnis gespannt.

  • Nach dem ersten Eindruck muss ich sagen, dass ich es vermutlich besser gefunden hätte, wenn die Fassadenelemente etwas matter gewesen wären; das würde weniger an Plastik erinnern und das Aufkommen entsprechender "Billig"-Assoziationen vermeiden. Aber warten wir das finale Resultat ab. Die Fassade könnte durchaus eine an dieser Stelle angenehm andersartige, unterkühlte Sci-Fi-Hochglanz-Optik entfalten.

  • Der Rohbau ist seit dem letzten Foto-Update von Abrissbirne weiter in die Höhe gewachsen. Auch bei der vorgesetzten Fassade ist eine Reihe dazugekommen (5. OG).


  • nicht nur der Rohbau wächst- auch der 1. Turmdrehkran wurde am WE aufgestockt.

    die Rückverankerung.

    Taubensperre oder Kletterschutz?:D


    zum Schluss das Höhenwachstum aus verschiedenen Perspektiven.


  • Schick, Danke für die Bilder! Langsam sieht das Haus wirklich nach einem Hochhaus aus (was ja lange genug gedauert hat). Weiß jemand, welche Funktion dieses Doppelstockwerk haben wird?

  • Architektenkind


    siehe Webseite des Upper West Berlin: Restaurant der Hotelnutzung.



    Ich finde es sehr schön das die beiden Türme (Zoofenster und Upper West) im Turmbereich selbst viele Abstufungen und Rücksprünge haben. Findet man aktuell in Europa selten.
    Gerade der Wechsel von der runden Form ins Eckige bei jedem Rücksprung wird das Gebäude spannend machen.

    Einmal editiert, zuletzt von sebiart ()

  • Eigentlich schade, das Modell sah im Detailgrad viel Feingliedriger aus als das was nun gebaut wird. Ich könnte mir vorstellen das es am Ende viel an die Gröbere Struktur verlieren wird.

  • Danke für den Clip, was für eine beeindruckende Perspektive! Kann da sebiart nur zustimmen-diese markanten Abstufungen und Vorsprünge gefallen mir ebenso richtig gut,es hat ein bißchen was von der alten Hochhausarchitektur in Chicago und NY, wobei das Upper West durch die Rundung natürlich noch filigraner daher kommt.
    Man stelle sich vor, die beiden Türme würden mit dem Projekt Living Levels und den HH am Potsdamer ein Cluster bilden- eine kleine aber beeindruckende Skyline wäre es. Es zeigt doch, dass nicht alles billige Investorenkisten sind, was hier geschaffen wird.

  • Vor längerer Zeit wurde entschieden, dass Olaf Nicolai den Zuschlag für die Kunst am Bau beim Upper West bekommt. Hatte bisher aber noch keine Visualisierung gefunden. Bin aber gerade auf diese Visualisierung gestoßen.


    http://arnemittig.blogspot.de/…per-west-berlin-olaf.html


    Die überdimentionierte Lampe soll an die Anfänge des Nachtlebens durch die Straßenbeleuchtung erinnern. Also ich hätte das jetzt nicht umbedingt gebraucht. Finde es sowieso merkwürdig das man scheinbar nur noch humorvolle Kunstwerke hinbekommt und nicht mehr anmutiges. Nächstes Jahr solls aufjedenfall stehen und immerhin einigermaßen unaffällig/dringich.


    Irgendwie scheint der Ansatz bei Kunst am Bau schon verfehlt, denn eigendlich sollte die Architektur schon so kunstvoll und gefällig gestaltet sein, so das es keine weitere Kunst benötigt um die selbst verschuldete Monotnie der Stadtmöbelierung usw. zu kaschieren. Allein schon die ganzen Kunstwerke rund um das Europa Center sehen oft eher nach einem trostlosen und nichtssagenden Sammelsurium aus und ästhetisch schon zweimal nicht. Das nimmt einfach überhand und sieht keineswegs durchdacht und aufeinander abgestimmt aus. Passt aber dafür umso besser zum Zeitgeist der Konsum und Spaßgesellschaft, als eine art Spiegelbild.

  • Kunst am Bau will nichts kaschieren sondern die Kunst fördern.
    Wenn sich ein Bauherr für Kunst am Bau entschließt, tut er dies, weil er neben Architektur vermutlich auch ein faible für Kunst hat.


    Kunst und Architektur sind zwei ganz unterschiedliche Dinge, die unterschiedliche Ziele verfolgen.

  • ...Kunst und Architektur sind zwei ganz unterschiedliche Dinge, die unterschiedliche Ziele verfolgen.


    Das kann man so glaube ich nicht sagen.
    Die Architektur ist lediglich eine Disziplin der Kunst, Baukunst nämlich.
    So wie Malerei, Bildhauerei, Musik, Theater, Mode etc. Kunst ist hierbei der Oberbegriff für alles schöpferisch-kreative.
    Deswegen finde ich den Begriff ”Kunst am Bau“ auch immer in die Irre führend. Zumindest wenn man sich auf die Definition beruft, dass alles
    aus einem kreativen Akt hervorgebrachte Kunst ist.

  • Kunst am / im Bau

    Architektur ist im gleichen Maße Kunst wie das Außen- und Innendesign von Autos.
    Nicht mehr und nicht weniger.
    Nur ist das Bewußtsein für Schönheit bei den Käufern von Autos wesentlich stärker ausgeprägt als das bei den Bauherren.
    Bei Immobilien liegt der Schwerpunkt mehr auf Funktionalität - so wie bei Kühlschränken, Waschmaschinen, IKEA-Schränken und Geldtresoren.


    Deshalb sehen die oft auch so aus. :)

  • Die Frage, ob Architektur Kunst ist oder nicht halte ich für problematisch, weil der Kunstbegriff nicht klar definiert ist. Stattdessen existiert eine Vielzahl an impliziten Individualdefinitionen und es besteht sogar die gar nicht so abwegige Möglichkeit, dass der Begriff der Kunst im Allgemeinen vollkommen bedeutungslos ist, nämlich wenn die Schnittmenge aller impliziten Definitionen leer ist; das trifft aber prinzipiell auf alle menschlichen Begriffe zu. Wie auch immer, meine Gedanken zu der Fragestellung :):


    Architektur ist in erster Linie ein kreatives Medium. Daraus folgt offensichtlich noch nicht, dass alle Erzeugnisse dieses Mediums auch Kunst sind oder mit künstlerischem Anspruch geschaffen werden (sollten), ebenso wenig wie wir allen Gemälden, Filmen, Videospielen, Musikstücken etc. künstlerischen Anspruch zusprechen, geschweige denn abverlangen. Zusätzlich existiert die "Gefahr", den Anspruch auf Kunst bei der Architektur mit Design zu verwechseln (wie ReinhardR schon angedeutet hat): Ansprechende Gestaltungen sind der Kompetenzbereich des Designs, aber nicht notwendigerweise der Kunst. Ich denke, Kunst setzt zumindest nach modernem Verständnis mehr als naives Schaffen nach bestimmten Mustern voraus und muss zumindest zu tiefgründigerer Auseinandersetzung des Konsumenten mit dem Werk, wenn nicht gar mit sich selbst und der Welt um ihn herum animieren. Dies dürfte in der Architektur aber eher selten vorkommen, da diese überwiegend auf das Schaffen von funktionalen Lebensräumen zweckorientiert ist. Der Anteil der architektonischer Werke, die tatsächlich künstlerischen Anspruch erheben dürfen, ist meiner Meinung nach dementsprechend klein, aber es gibt sie.

  • Architektur ist in erster Linie schlichtweg Handwerk. :)


    Der Wikipedia Artikel (https://de.wikipedia.org/wiki/Architektur) fasst ein paar Aspekte relativ gut zusammen. Dass es irgendwann zu einer Abgrenzung zum bloßen Bauen kam. Das geschah schon relativ früh, so sind schon die Pyramiden nicht bloß Handwerk, sondern eine Mischung aus Handwerk, Ingenieurwesen und Ästhetik.


    Nun könnte man sagen, dass Ästhetik der Kunst am Nähesten kommt, aber Kunst ist mehr als bloß Ästhetik. Zwar kann Kunst wie auch Architektur bewegen und enthält Interpretationsräume, auch politischer Art, aber während Kunst Kunst ist, ist Architektur erstmal ein Bau, oder etwas räumliches bzw. die Idee eines Baues/Raumes (wenn theoretischer Natur)


    Klar, es ist nicht deutlich definiert, aber Architektur als Kunst zu bezeichnen halte ich für sehr gewagt. Da muss sich Architektur schon auf sehr theoretischer Ebene bewegen ;)