"Upper West" aka Atlas Tower (119 m) [realisiert]

  • Dieses Schild hängt mind. schon eine Woche am Schimmelpfenghausrest in der Kantstrasse. Mittlerweile wächst auch ein oberirdisches Rohrsystem.



    Quelle: Eigenes Foto

  • super, es scheint also wirklich loszugehen...bin gespannt, ob man beim altbekannten, durchaus schicken entwurf bleibt oder ob dieser noch etwas überarbeitet wurde.

  • STRABAG Real Estate hat das Projekt mittlerweile auf der Homepage veröffentlicht. :daumen:


    Wir mir jetzt erst auffällt, behauptet die Strabag, der Breitscheidplatz liege in Mitte. Ob die Charlottenburger schon wissen, dass sie eingemeindet sind? ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Architektenkind () aus folgendem Grund: Tippfehler korrigiert...

  • Lt. einem Artikel des Tagesspiegel zum Bikini-Haus-Richtfest plant die Strabag mit dem Baubeginn vom Atlas-Tower im Herbst, in ein paar wenigen Wochen. Man könne dies an Rohrlegearbeiten auf dem Breitscheidplatz erkennen, so die Zeitung. Eine Sprecherin der Strabag wird zitiert: „mit Hochdruck“ werde der Bau vorbereitet. Hier der Link.

  • Offensichtlich geht es voran. Der Tagesspiegel berichtet, dass den restlichen Mietern des ehemaligen Schimmelpfeng-Hauses zum 1. November gekündigt wurde. Wahrscheinlich wird in den nächsten Tagen ein genauerer Starttermin für den Baubeginn bekannt gegeben. Die Bauarbeiten sollen noch dieses Jahr beginnen. :)


    Tagesspiegel vom 30. September 2012

  • Fast schon schade, dass der Bebauungsplan keine weiteren Hochhäuser in der City West vorsieht. Für mich schon jetzt bei weitem die urbanste Ecke Berlins.

  • ^
    Man wird abwarten wollen, inwiefern die beiden Hochhäuser die Nachfrage am Zoo befriedigen werden können.


    Ich kann mir durchaus vorstellen, daß das Europacenter in einigen Jahren in den Fokus weiterer Planungen gestellt wird.

  • Laut Architekt wurde die Fassade des Atlas Tower erneut überarbeitet. Grund seien die immer strenger werdenden Klimaschutzvorschriften. Ein Vollverglasung sei zwar auch nach den neuen Vorschriften technisch machbar. Aber wirtschaftlich im Rahmen der in Berlin erzielbaren Mieten nicht mehr darstellbar. Daher werde die Fassade einen erheblichen Metallanteil bekommen.


    Das Problem sei nicht der Winter - sondern der Sommer - und die Frage, wie man die Hitze zu vertretbaren Kosten aus den Gebäuden herausbekomme. Oder sie eben erst gar nicht hineinlasse.


    Auf absehbare Zeit wird es demnach in Berlin keine Hochhäuser ganz aus Glas geben können. Das wird einige freuen - andere nicht. Ich fürchte ja, die Dinger sehen dann so aus wie das BND-Gebäude...


    Eine interessante Entwicklung. Zurück zu den Minigucklöchern der Fünfziger - dem Klima zu Liebe ;-).

  • Das finde ich wirklich schade,ich hatte mich schon auf ein vollverglastes Hochhaus gefreut.Was in Breslau,Oklahoma City oder Fortaleza möglich ist,scheint in Berlin in weiter Ferne zu sein.


    Gibt es neues über die zukünftige Nutzung ? Es sollten ja eventuell Wohnungen mit integriert werden.


    Aber den Kopf nicht hängen lassen.Es gibt durchaus sehenswerte Metallfassaden.Siehe nachfolgende Bilder.Hauptsache kein zweites Zoofenster.




    eigene Bilder

  • ...und verspiegeltes Glas geht nicht? Ich habe den Eindruck, dass in Dtld alles mit "Klima" begründet wird und wie immer bei uns 105 prozentig übertrieben. Vor allem wird ja um die Ecke, am Kudamm 195, mit Glas gebaut. Naja, trotzdem kann Metall auch gut aussehen, wie Kleist schon gesagt hat. Kommt eben auf den Farbton und die Gestaltung an. Mir persönlich würde aber ein zweites Concorde gut gefallen (Muschelkalk?)
    Soll die Form auch überarbeitet werden oder nur das Fassadenmaterial?

  • @Tunnelblick

    Also dieses Forum verkommt immer mehr zu einem Politikforum - hab ich große Lust mitzudiskutieren, doch hier wird gelegentlich sehr viel Schwarz/Weiß gemalt und es sollte doch mehr um die Schwerpunkte Architektur und Stadtentwicklung (auch im weiteren Sinne) gehen.


    1. Wie kann man irgendwas gegen Klimaschutzmaßnahmen haben - ich glaube das ist im Interesse aller
    2. ABER - wie kann es sein, dass ich angeblich in einem der fortschrittlichsten Länder der Welt lebe und es "angeblich" nicht möglich sei - klimafreundliche Vollverglaste Hochhäuser zu bauen.
    3. Und das angeblich zu teuer sei.
    4. Ich dachte das sei längst gelöst?? Null-Energie-Häuser etc...


    Entschuldigung wo sind denn nun unsere Diplom Ingenieure, Wissenschaftler etc. Hier sehe ich das größte Versäumnis dieser Regierung und unserem Staat allegemein.


    Anstatt weiterhin intelligent zu subventionieren (nein keine Steinkohle und auch keine unrentablen Solarunternehmen) und Technologien und Ingenieurswesen zu fördern die umweltfreundliche Technologien (auch im Bereich der Architektur) entwickeln (Null-Energie-Häuser etc.) dann bezahlbar sind und später exportiert werden - werden viele Fördergelder in alte Technologien investiert und eine gut gemeinte aber schlecht gemachte Bürokratie aufgebaut.


    Diesbezüglich sehe ich in D große Baustellen für die Zukunft.

  • ^^


    Wie kann man irgendwas gegen Klimaschutzmaßnahmen haben


    An sich kingt Klimaschutz wie eine gute Sache. Das Problem dabei ist, dass eigentlich niemand weiß, wie, ob und wann das Klima zu schützen ist und ob dies Vorrang vor anderen Bedürfnissen haben sollte oder nicht. Dazu kommt ja noch, dass viele Dinge, die uns als 'klimafreundlich' verkauft werden, in Wahrheit extrem umwelt- oder sonstwie schädlich in ihrer Herstellung sind. So werden für geringfügige Einsparungen an Stromkosten oft hohe Investitionen getätigt, die in ihren Kosten die Eispareungen übersteigen. Null-Energie-Häuser muss man auch erst mal bauen - die Herstellung ist ressourcenhungriger als ein normaler Bau. Elektroautos - mieser Wirkungsgrad, ressourcenfressende Herstellung und der Strom aus der Steckdose kommt auch nicht aus Bio-Hamsterrädern.


    Ich lehne 'Klimaschutz' der allein aus ökoreligiösen Gründen oder aus Wunsch nach Gewissensbefriedigung kommt, grundweg ab.

  • So wie ich es verstanden habe ist das Problem bei Vollglass-Fassaden, dass die Sonneneinstrahlung nur mit sehr aufwendigem (= teurem) Glausbau draussen gehalten werden kann. Oder die Hitze, wenn sie erstmal drin ist, mit sehr energie-intensiven Klimasystemen wieder raustransportiert werden muss. Das eine kostet zuviel - beim anderen gibt es heutzutage Stress mit der Energiebilanz und somit der Genehmigung.


    Man darf nicht vergessen, dass die Erstplanung des Hauses einige Jahre her ist. Das war noch vor der "Energiewende".


    Es gibt wohl noch keine Ankermieter. Die Strabag habe es "im Kreuz", ein so grosses Gebäude "spekulativ" zu errichten.

  • Hm, gab es da nicht mal Lösungen mit doppelten Glasfassaden wo der Zwischenraum zwischen äußerer und innerer Glasfassade hilft die einstrahlende Wärme abzuleiten? Vor allem: In so innovationsfreudigen Zeiten könnte man diese einstrahlende Energie in Form von Wärme sicher irgendwie in Strom umwandeln und nutzen? Also dieses Ökobilanzargument zieht nicht wirklich, finde ich. Ich habe schon von energieeffizienten Hochhäusern gelesen, die auch aus Glas waren. War nicht bei "The Shard" in London auch die Ökobilanz so ein Thema?


    Ich hoffe nur, dass diese Abkehr von der Glasfassade nicht bedeutet, dass eines der ultrahässlichen Arbeitsdesigns des Architekten (siehe seine Website) realisiert wird.

  • Was bisher über die voraussichtliche Nutzung des Strabag-Towers zu lesen war, erschien mir auch etwas nebulös. In der Tat: eine ziemlich sichere Verwendung gäbe es wohl nur für Wohneigentum - wobei ich nicht sicher bin, ob sich das rechnen würde bei den Baukosten. Welche "Ankermieter" sollten denn da hinein? Elektrofachmärkte befinden sich schon in der Nähe, Hotelbetten gibt es spätestens mit Eröffnung des Zoofensters dann auch (mehr als) genug, Ministerien etc. zieht es wohl eher nach Mitte...
    Naja, ich denke, für den Sockelbau werden sich schon Gewerbemieter finden lassen - aber für den übrigen Turm?
    Klar wäre die Errichtung des Baus sehr erfreulich für Berlin! Umso bedauerlicher ist es, dass die Strabag nun, wo es ernst wird, der Mut zu verlassen scheint.

  • Richard Neutra: Wie weiter oben erwähnt, mangelt es nicht an technischen Lösungen. Das Problem sind deren Kosten. Bei 80 Euro/qm wie im Shard kann man sie finanzieren. Bei 20 Euro/qm wie in Berlin nicht.


    Mikedie: Wie weiter oben erwähnt stammen die Infos vom Architekten.


    abrissbirne: Die Errichtung der Baus steht nicht in Frage. Wirklich hohe Mieten zahlen in Berlin Dienstleister wie Anwaltskanzleien, Wirtschaftsprüfer oder Steuerberater. Die planen aber ihren Umzug oder Platzbedarf nicht 3 Jahre im Voraus. Wirklich hohe Mieten im Bürobereich erzielt man in Berlin also in kaum mit Ankermietern, die bereits vor Baubeginn feststehen. So langfristig können in der Regel höchstens Hotels, Ministerien oder grosse Konzerne planen. Ich finde es sehr ermutigend, wenn man aus Sicht von Projektentwicklern die Lage in Berlin inzwischen für so stabil hält, dass man so viele QM mit oben genannter Strategie zu erstellen bereit ist. Vor einigen Jahren wäre das sicher nicht nicht denkbar gewesen.



  • Nun ja davon redet ja keiner - diese Argumentation hilft ja nicht - es hilft nur denen die gar nichts tun wollen und nach dem Motto "Weiter so" verfahren wollen..


    Das die Umwelt durch den Menschen maßgeblich beeinträchtigt wird, Ressourcen eben endlich sind und der Mensch eben nicht mit der Natur lebt sondern Sie ausbeutet - das sind alles Tatsachen die sich 100fach belegen lassen.


    Deine Argumentation kann ich nachvollziehen, aber heute MUSS Umweltschutz auf die Tagesordnung denn meine Kinder sollen auf diesem Planeten auch noch leben können...


    Moderne Architektur oder "Modern" gegen "Umweltfreundlich" aufzurechnen ist doch Unsinn - die Zukunft ist modern weil Sie umweltfreundlich ist. Nur so kann es gehen - demzufolge ist meine Erwartung an Neubauten - das diese möglichst Emmisionsneutral entstehen bzw. betrieben werden können.

  • @ Alexsb


    Es wäre aber sehr schade, wenn dafür die Ästhetik draufgeht. Ich glaube, es gibt viele hier in diesem Forum - inklusive meiner -, die sich sehr über ein herausragendes Gebäude gefreut hätten. Da war der bisherige Entwurf sehr vielversprechend.


    In Berlin gibt es ja einen gewissen Mangel an solchen Bauten, die der Stadt auch würdig sind.


    Bisher macht man ja eher die Erfahrung, daß sich die Verantwortlichen bei Stadt und Unternehmen nicht so großartig darum kümmern. Das sieht man für mich auch daran, daß man wie am Molkenmarkt lieber auf irgendwelche Straßenbahn-Subventionen spekuliert und dafür das Stadtbild opfert, statt klare ästhetische Maßstäbe zu haben. (Ein Beispiel wäre noch die Rathausbrücke.)


    Da fehlen einfach das Rückgrat und das Verantwortungsbewußtsein bei den Politikern.


    Bei allem Umweltbewußtsein muß man trotzdem klare Maßstäbe haben und darf andere wichtige Dinge dafür nicht unterbuttern.