Stadt der Moderne - Stadt im Umbruch

  • Wie eben bei Radio Chemnitz gehört, hat der Unternehmer Claus Kellnberger das Gebäude der ehemaligen RAWEMA Industrieanlagen GmbH von der TLG gekauft. Ihm gehören bereits die Ermafa-Passage, das Terminal 3, die Rosenhof Arcaden und das Gebäude der ehemaligen Bundesbank. Über die Pläne und den Kaufpreis wurde nix bekannt.

  • Danke, das Gleiche meldet auch die Freie Presse:
    http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/REGIONALES/1658747.php


    Demnach plant der bayrischen Bauunternehmer Claus Kellnberger im Rawema-Haus offenbar die Einrichtung von hochwertigem Einzelnhandel, Gastronomie und Büros. Zur Zeit steht das Gebäude bis auf die Ladengeschäfte im Erdgeschoss nahezu vollständig leer. Weiteres erfahren wir dann am Mittwoch, wenn er zusammen mit Babalu eine Pressekonferenz abhält.


    Falls sich nicht Ortskundige hierher verirren sollten, das Rawema-Gebäude ist dieser Riegel unter Denkmalschutz an der Straße der Nationen mitten in dem Areal, das der oder die Einheimische bisweilen Innenstadt nennt:
    http://www.bing.com/maps/?v=2&…nen%2C%2009111%20Chemnitz

  • Rawema-Haus: Sanierung und Vermietung bis 2011
    http://www.sachsen-fernsehen.d…x?ID=1095&showNews=621753


    "Zweistellige Millionensumme für die Innenstadt"
    Investor Kellnberger will Chemnitzer Rawema-Gebäude sowie ehemalige Bundesbank sanieren
    http://www.freiepresse.de/NACH…AGES_REGIONAL/1659713.php


    Zu den Nutzungsideen gehören überraschenderweise Geschäfte im Erdgeschoss und in der ersten Etage, Büroräume in den Stockwerken darüber und exklusive Mietwohnungen ganz oben. Auf der Rückseite des Riegels sollen Parkmöglichkeiten hauptsächlich für die künftigen Mieter entstehen. Dafür wird ein nachträglich angebauter kleinerer Gebäudeteil im hinteren Bereich des Gebäudes noch im ersten Quartal 2010 abgerissen. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um den Flachbau gegenüber vom Atomino.


    Insgesamt umfaßt der Komplex rund 900 Quadratmeter Nutzfläche im Erdgeschoss und über 9000 Quadratmeter Büroflächen in den acht derzeit leer stehenden Obergeschossen. Kellnberger will bis Ende 2011 mit der Sanierung durch sein und möglichst schon die ersten Mieter haben. Als Investitionssumme ist lediglich von einem zweistelligen Millionenbetrag die Rede.


    Das nenne ich doch mal ein innovatives Konzept. Naja zugegeben, viel Spielraum hat man da ja auch nicht.

  • So, vom Schulneubau an der Heinrich-Schütz-Straße kann man sich - zumindest vorerst - verabschieden, weil es vom Freistaat Sachsen keine Fördermittel gibt (Freie Presse, Sachsen-Fernsehen). Jetzt wäre es umso dringlicher, die Suche nach günstigeren Alternativen im Bestand wiederaufzunehmen. Mal sehen, wie es hier weitergeht.


    Zudem ist jetzt eingetreten, was die Spatzen schon seit einiger Zeit von den Dächern pfeifen: die Schließung der JVA Kaßberg (Luftbild). Als Hauptgrund für die Verlegung von 150 Häftlingen in andere Haftanstalten werden akute Brandschutzmängel genannt. Aber auch die fällige Sanierung, die 10 Millionen Euro kosten würde, steht der Fortführung der JVA im Wege, wie man deutlich zwischen den Zeilen heraushören kann (Video Justizminister auf Sachsen-Fernsehen, Freie Presse). Für Sachsen mag das vernünftig sein, für Chemnitz bringt es Probleme mit sich. Zum einen dürften die Häftlinge und Wärter bei der Einwohnerzahl verlorengehen (?), zum anderen steht damit die vermutlich denkmalgeschützte Haftanstalt für sicher längere Zeit leer. Eine Nachnutzung halte ich jedenfalls für ausgeschlossen.


    Und auch zum Marktpflaster gibt es neue Debattenbeiträge. Laut FP bringt die FDP Granitkleinpflaster ins Gespräch und geht davon aus, daß dies ohne Fördermittelrückzahlung machbar sei.

  • Die Freie Presse berichtet heute über Ruinen, die eigentlich abrißreif seien, wegen nicht vorhandener Gefährdung der Öffentlichkeit aber nicht gegen den Willen der Eigentümer abgerissen werden könnten. Genannt werden die Ahornstraße, der Rosenplatz 3 und die Jagdschänkenstraße 17.
    Bezeichnend ist vor allem der Umgang mit dem ehemaligen Gebäude der Energieversorgung an der Ecke Georgstraße/Nordstraße. Dieses ist denkmalgeschützt und gehört der Envia. Wenn sich trotz "verstärkter Bemühungen" im nächsten halben Jahr kein Käufer findet, hat die Stadt trotz Denkmalschutz die Genehmigung zum Abriß in Aussicht gestellt. Im Klartext wird also demnächst das nächste Denkmal in der Stadt geopfert, denn außer der heutigen Ankündigung werden vermutlich kaum ernsthafte Anstrengungen unternommen. Bei den Immobilienauktionen der SGA würde sich bei entsprechend niedrigem Einstiegspreis sicher problemlos ein Käufer finden lassen...

  • Letzteres ist die Chemnitzer Neumühle. Eine von den drei großen Chemnitzer Mühlen welche die Statdt über Jahrhunderte begleitet hatten. Eigentümer u. a. mal Heinrich Schütz.

  • Chemnitz - künftig älteste Stadt in ganz Europa (?)

    Kürzlich hat das europäische Statistik-Amt Eurostat ein paar Zahlen veröffentlicht und Chemnitz ist mal wieder in allen Blättern, diesmal als künftig "älteste Stadt in ganz Europa". In Deutschland werden demnach im Jahr 2030 27,6 Prozent der Gesamtbevölkerung über 65 Jahre alt sein und das Schlusslicht mit 37,3 Prozent der Bürger_innen ist Chemnitz (2008 waren es knapp 26 Prozent). Das ist der höchste Wert im Vergleich von 281 Regionen in Europa. Außerdem geht Eurostat davon aus, dass die Bevölkerungsdichte in der Region bis zum Jahr 2030 um rund 20 Prozent abnehmen wird.


    Freie Presse, 21.01.2010
    Chemnitz wird zu Europas Rentner-Region
    Prognose: 2030 sind 37,3 Prozent der Bürger älter als 65
    http://www.freiepresse.de/NACH…AGES_REGIONAL/1664702.php


    Sächsische Zeitung, 22. Januar 2010
    Chemnitz wird zu Europas Rentner-Region
    Prognose: 2030 sind 37,3 Prozent der Bürger älter als 65
    http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2368758


    Welt, 20. Januar 2010, 04:00 Uhr
    Chemnitz wird zur "ältesten" Stadt in ganz Europa
    Von Stefanie Bolzen
    http://www.welt.de/die-welt/po…Stadt-in-ganz-Europa.html
    http://www.morgenpost.de/print…Stadt-in-ganz-Europa.html


    Sächsische Zeitung, 22. Januar 2010
    Warum Chemnitz bald zur Rentner-Hauptstadt wird
    Von Brigitte Pfüller, Chemnitz
    Europas Statistik-Amt sagt der Region voraus, dass im Jahr 2030 hier EU-weit die meisten Alten wohnen.
    http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2368553



    Und sofort beginnt das große Suchen nach Gründen und Lösungen. Nur Babalu macht es richtig und beglückwünscht die Gewinner_innen der demographischen Entwicklung. Die Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (SPD) sieht es zunächst als Kompliment, wenn Rentner ihrer Stadt treu bleiben.


    FP, 21.01.2010
    Städte suchen Konzepte gegen Überalterung
    Chemnitz will die Jugend mit Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung locken
    http://www.freiepresse.de/NACH…AGES_REGIONAL/1665590.php

  • Ein interessanter Link, den cherubino eingestellt hat.
    Genau das ist das Problem, der Sonnenberg hat ein sehr schlechtes Image. Aber von wem sollen die Initiativen zur Belebung dieses Gebietes ausgehen? Nach meiner Meinung sind hier die jungen kreativen Unternehmen, Kneipiers und Vereine gefragt und weniger die Stadt. Noch bietet dieser Stadtteil recht viel, junge Leute, relativ hohe Einwohnerdichte und eine zentrale Lage. Aber wie gesagt NOCH.
    Die gleiche Diskussion kann man aber auch über den Brühl führen, der für mich mit seiner verkehrsberuhigten Zone noch bessere Chancen bietet.


    In der heutigen Freie Presse sind die Sanierungsvorhaben der einzelnen Chemnitzer Wohnungsunternehmen aufgelistet. Siehe: http://www.freiepresse.de/NACH…ALES/CHEMNITZ/1666407.php
    Eindeutig 90 zu 10 pro Plattenbau. Sie haben es nicht verstanden. Interessant auch die Bemühungen der GGG, mit 300.000 € studentisches Leben in der Reitbahnstraße zu entwickeln.

  • Ja, die Nummern in der MDR Galerie ändern sich täglich. Man muss es suchen. So viele sind es ja nicht. Der Beitrag bleibt ungefähr eine Woche online.

  • Übrigens soll auf dem Grundstück an der Moritzstraße evtl. eine Kita gebaut werden. Die wird wohl über das 2. OG nicht hinaus kommen. Also wieder kein großstädtisches Bauen in der Innenstadt. Immer mehr Baufelder in der Innenstadt werden mit Parks oder Einkaufspavillons etc. blockiert.


    http://www.repage8.de/memberdata/lichtbild/ddd5.jpg

  • Neuer Chemnitzer Mietspiegel veröffentlicht

    Freie Presse, 24.01.2010
    Kleine Altneubau-Wohnungen werden teurer
    Neuer Chemnitzer Mietspiegel veröffentlicht: Kaltmieten für neu gebaute Luxuswohnungen sinken - Wohnen in der Stadt nach wie vor günstig

    http://www.freiepresse.de/NACH…ALES/CHEMNITZ/1667489.php


    Bei unter 50 Quadratmeter großen Wohnungen mit mittlerer Wohnqualität in Altneubauten der Baujahre 1949 bis 1969 stieg die Nettokaltmiete gegenüber 2006 um 23 Prozent auf durchschnittlich 4,73 Euro (4,14 bis 5,32 Euro). Dies sind die typischen Wohnungen von Alleinstehenden und die verstärkte Nachfrage führte nach einem höheren Preis.


    Dagegen sanken die Kaltmieten für Wohnungen in nach 1991 errichteten Häusern mit "sehr guter Wohnqualität" im Vergleich zu 2006 um sieben bis neun Prozent. Um als sehr gut zu gelten bedarf es eines Mixes aus verschiedenen Kriterien wie keine Verkehrs-, Industrie- und Lärmbelastung und dem Vorhandensein von Fußboden- oder Wandheizung, kompletten Einbauküchen und/oder einem zweiten separaten Bad und WC.


    Besonders interressant für mich und hoffentlich auch für andere, weil unmittelbar verbunden mit der Nachfrage nach un- oder teilsanierten Häusern aus der Gründerzeit oder den 20er/30er Jahren, ist die abschließende Aussage in der FP:


    Ganz ohne Komfort möchte indes kein Chemnitzer mehr leben, der seine Wohnung wechselt. So gab es für Wohnungen mit einfacher Ausstattung - eine Kategorie niedriger als die mittlere - schlichtweg keine neuen Daten, weil im Erfassungszeitraum niemand eine solche Wohnung bezogen hat.


    Auf die Idee, das der Nachfrage nach solchen Wohnungen zwar durchaus vorhanden ist, aber das Angebot nicht besteht, ist offenbar niemand gekommen. Beispiele für Chemnitz sind hier einige genannt, zuletzt in der Diskussion zum Brühl in dem anderen Thread. Auch so kann man natürlich Fakten schaffen.


    Mietspiegel der Stadt Chemnitz, 1.1.2010
    http://www.chemnitz.de/chemnit…chueren.asp?id=23&thema=S


    Download (PDF 523 Kbyte)
    http://www.chemnitz.de/publika…/broschueren/msp_2010.pdf

  • Umbau oder Schließung der Bazillusröhre

    Freie Presse, 25.01.2010
    http://www.freiepresse.de/NACH…AGES_REGIONAL/1668181.php
    Bazillenröhre soll überflüssig werden
    Rathaus will statt dessen Bahnsteigtunnel verlängern - Aber es gibt ein Problem mit der Bahn


    Für den über 100 Jahre alten Fußgänger_innentunnel unter dem Hbf zwischen Dresdner Straße und Parkhaus am Bahnhof gibt es momentan ganz unterschiedliche Zukunftsvisionen. Laut Tiefbauamtsleiter Bernd Gregorzyk will die Stadtverwaltung mit dem Ausbau der Bahnsteigunterführung Richtung Sonnenberg eine Alternative zu dem Tunnel schaffen. Auf der Fläche der durch die Bahn dann aufgegebenen Außenbahnsteige 15 und 16 soll die neue Verbindung entstehen. Der Personendurchgang soll dafür über den Bahnsteig 16 hinaus verlängert werden, wobei das letzte Stück des neuen Weges im Anschluss an den jetzigen Tunnel nicht überdacht wird, sondern im Freien verläuft. Es gibt nur zwei winzig keine Problemchen: Wie es technisch gehen soll, vor allem für Rollifahrer_innen und Sehbehinderte, ist noch unklar und die Finanzierung ist auch noch nicht gesichert.


    Andererseits hatten die Stadträte die Stadtverwaltung vor einem Jahr beauftragt, den über 220 Meter langen und fünf Meter breiten Durchgang mit der Bahn zu einem attraktiven, sicheren Durchgang auszubauen. Laut Gregorzyk wird die Röhre von der Bahn beim Bahnhofsumbau auf jeden Fall saniert. Wenn es nicht gelingt, die Fußgängerverbindung zum Sonnenberg entlang der Bahnsteige behindertengerecht zu gestalten, wird der Tunnel auf jeden Fall weiterhin benötigt.


    In diesem Jahr soll nun von Bahn und Stadtverwaltung geprüft werden, ob und wie die vielen Stufen im Bahnsteigtunnel behindertengerecht überbrückt werden können. Danach wird über die Zukunft der Röhre entschieden und wenn sie bleiben soll, könnte dem Amtschef zufolge 2012 gebaut werden. "Das wäre das günstigste Zeitfenster während des Bahnhofsumbaus. Es ist bloß fraglich, ob dann Geld da ist."


    Anschließend zeigt sich der Knackpunkt des Ganzen. In der Bazillenröhre können keine Geschäfte eingebaut und die Passant_innen nicht "abgemolken" werden. Ein modernes Einkaufszentrum mit Gleisanschluss nach dem Vorbild des Leipziger Hauptbahnhofes nimmt die "Kund_innen" vom Sonnenberg dagegen sehr gerne auf.


    Blöde nur, wenn man als Student oder Studentin schnell vom Sonnenberg zum (neuen) Unigelände oder der geplanten UB in der Aktienspinnerei will und sich seinen Weg durch einkaufswillige "Bestager" mit viel Tagesfreizeit bahnen muss. Aber das sollte man in Chemnitz ja sowieso gewöhnt sein.


    Trotzdem oder besser daher bin ich der Meinung, dass die Röhre als schnellste Verbindung vom Sonnenberg über die Peters- und Lessingstraße weiter zur Minna-Simon-Straße und damit bis direkt vor Busbahnhof und Aktienspinnerei und unmittelbar neben das geplante Universitätsgebäude in der alten Post (Straße der Nationen 78 - http://www.deutsches-architekt…d.php?p=234750#post234750) unbedingt erhalten werden sollte.

  • Neue UB in der Aktienspinnerei

    Weil wir gerade beim Thema UB sind: Die Pläne zum Umzug in die Aktienspinnerei wurden unter den Student_innen ja nicht ausnahmslos wohlwollend aufgenommen. Der Stura äußerte sich sehr kritisch zu den Plänen und den Umgang mit der Uni allgemein:


    "Chemnitz, Stadt der Wissenschaft - oder: was in Chemnitz falsch und woanders richtig läuft"
    Pressemitteilung, StuRä, TU Chemnitz
    Pressemitteilung und Stellungnahme zu den Artikeln vom 17.07. & 03.08.2009

    http://www.stura.uni-leipzig.d…index.php?id=90&tx_ttnews[tt_news]=449&tx_ttnews[backPid]=54&cHash=81c0161332


    Extern: Stadt der Wissenschaft 2011 - Auswirkungen auf die Uni
    http://www.stura.tu-chemnitz.d…t/transparent_09_11_1.pdf


    Die Stadt Chemnitz verspricht sich davon bekanntlich einiges:
    Ihr werdet staunen! 1 + 1 = 11
    Bewerbung der Stadt Chemnitz Stadt der Wissenschaft 2011

    http://www.chemnitz.de/chemnit…tadt_der_Wissenschaft.pdf


    So haben wir eine Vision entwickelt, mitten in der Stadt einen Campus mit zentraler Universitätsbibliothek zu schaffen. In einer denkmalgeschützten Industriebrache, der alten Chemnitzer Aktienspinnerei, wird ein Ort der Kommunikation und des Wohlfühlens für alle interessierten Bürger entstehen, wo Austausch, Information und Lehre gebündelt sind – rund um die Uhr, sieben Tage in der Woche. Bereits 2011 soll der Bau zentraler Treffpunkt der Chemnitzer in der Stadt der Wissenschaft werden. Als neue Veranstaltungsadresse machen wir den Standort und unsere Vision schon mal bekannt und liebenswert. Außerdem wird er zum Drehkreuz vieler Projekte. Zum Beispiel wird die alte Aktienspinnerei zum Ausgangspunkt einer Wissensmeile, die quer durch die Stadt den Wandel der Chemnitzer Textilindustrie erlebbar macht.


    Unklar war mir bislang, wie denn der Freistaat als Geldgeber zu diesen Ideen steht. So richtig klar ist es mir immer noch nicht, aber die jüngsten Äußerungen unserer Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Sabine Freifrau von Schorlemer, lassen nun zumindest einen Spekulationsspielraum zu ;-):


    Freie Presse, 21.01.2010
    http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/KULTUR/1665098.php
    "Ein Schatz, den wir gerne heben möchten"
    Sachsens Ministerin für Wissenschaft und Kunst über ihren Industriekultur-Schwerpunkt, drohenden Stellenabbau und Investitionen in Universitäten


    Freie Presse: Nach Zahlen des Finanzministeriums schneiden die TU Chemnitz und Freiberg bei Investitionen in Gebäude und Geräte unter Sachsens Unis relativ schlecht ab. Können beide Standorte mit neuen Projekten rechnen?


    von Schorlemer: Ich habe beide Universitäten besucht und sehe, dass es interessante Ansätze gibt. Wir befürworten etwa die Pläne für das Schloss-Quartier in Freiberg. ... In Chemnitz geht es primär um die Universitätsbibliothek: Dort ist sicher ein zentraler Standort sinnvoll. Da sehe ich aber weiter Abstimmungsbedarf, den ich begleiten möchte. Eines der größten Bauvorhaben wird derzeit umgesetzt - die Sanierung des Weinhold-Baus für fast 50 Millionen Euro.

  • schlechte Stellungnahme

    ...Der Stura äußerte sich sehr kritisch zu den Plänen und den Umgang mit der Uni allgemein:


    Die verlinkte Stellungnahme des Stura ist einfach nur schlecht. Wohlwollend ausgedrückt. "Wasch mir den Pelz -vulgo: Schaffe eine junge, vitale Innenstadt- aber mach mich nicht nass -vulgo: Aber verlange nicht, dass wir armen Studenten aus unserem Elfenbeinturm ReichenhainerCampus gekrochen kommen und dazu etwas beitragen." Mag sein, dass es bissl viel verlangt ist, neben dem Studium auch noch (durch schiere Präsenz) für ein jugendliches Flair der Stadt zu sorgen. Aber auf wen wenn nicht auf die 10.000 (?) Studenten soll sich die Stadt denn sonst stützen als junge Gesichter? Ich kenne keine Stadt mit einer Uni in der Größenordnung, in der die Studenten das Stadtbild so wenig prägen, wie Chemnitz. Und das liegt mit Sicherheit nicht nur an der Stadt selbst. Die hat ihre Anteile, das ist bekannt und auch in der verlinkten Stellungnahme -berechtigt- nachzulesen. Ich würde mir wünschen, dass der Stura eher dergestalt insistiert, welche Maßnahmen denn neben der Bibo- (und Fakultätsumzugs-?) Idee noch geplant sind, um die Innenstadt zu verjüngen. Und nicht ein plumpes: "or nö, wir haben so viele Nachteile davon, wir wollen hier nicht weg, macht das anders schöner".


    Untermieter

  • Die Kritik des Stura kann ich rein aus der Perspektive der Studenten schon nachvollziehen. Wenn man an der Reichenhainer Straße studiert und dort in der Nähe im Wohnheim lebt, hat man natürlich wenig Lust, für jede Ausleihe erst in die Innenstadt aufzubrechen. Aus städtebaulicher Sicht spricht aber wiederum alles für eine Verlegung von Bibliothek und philosophischer Fakultät, vor allem wird so der anscheinend vorhandene zusätzliche Platzbedarf durch Umnutzung bestehender Gebäude und nicht durch Neubauten gedeckt - wie es sich für eine schrumpfende Stadt gehört. Ernsthaften Widerstand wird es kaum geben, so problematisch ist ein Umzug dann auch wieder nicht.


    Richtig gut finde ich die Pläne zur Verlängerung des Bahnhofstunnels. Dann hätte der Bahnhof endlich eine direkte Anbindung an den Sonnenberg, der lange Umweg über die garstige Bazillenröhre würde überflüssig. Da brauche ich nur an die Magdeburger Gästefans denken, die wegen der Umbauten sogar über die Straße der Nationen mußten, um zur Fischerwiese zu gelangen. Die Errichtung von Läden in der Bahnunterführung war nur ein Einwurf aus dem Publikum und wird mit Sicherheit nicht kommen. Die Bahn hat insgesamt nur wenig Interesse an Einkaufsmöglichkeiten im Bahnhof. Zudem sind die baulichen Voraussetzungen absolut nicht gegeben. Wer die jetzige Unterführung vor Augen hat, wird das nachvollziehen können. Auch aus meiner Sicht wäre die Variante Bahnunterführung + sanierte Bazillenröhre das Optimum. Es wäre auch noch die Frage zu klären, ob der Bahnhof eigentlich durchgängig geöffnet ist. Ansonsten bliebe dann zur Geisterstunde wieder nur die Röhre...


    Übrigens soll die Stadt laut einer Beschlußvorlage für die nächste Stadtratssitzung bis Juni ein Nachnutzungskonzept für die Markthalle vorlegen, und zwar unter Einbeziehung des Kuratoriums Stadtgestaltung (Beschlußvorlage). Ich persönlich hätte da nichts in petto...