Bahntower (ca. 220 Meter | zurückgestellt)

  • Interessant, danke. Das ist wieder die "gereifte Version des Campanile", nun in hoher Auflösung und mit einer neuen Perspektive von Westen. CYFI hat über diese Version bereits im letzten Jahr geschrieben. Im "Frankfurt-Magazin" der CDU von Oktober 2008 wurde dieser Entwurf ebenfalls gezeigt, ergänzt um ein DB-Logo an der Spitze. Dazu oben die Beiträge 56ff.


    Mehr als 200 bis 210 Meter für das oberste Bürogeschoss werden bei den gegenwärtigen politischen Verhältnissen nicht drin sein. Eine Gesamthöhe von 300 Metern, diese geben JSK auf ihrer Website an, kann sich dann auch mit Aufbauten für Technik etc. kaum ergeben. Aber bis zu 270 Metern mit Antenne könnten es werden (dazu auch CYFIs Berechnung in #60).


    Wirklich eine attraktive Lösung, das mit dem Tonnendach für den Busbahnhof - analog zum Hauptbahnhof. Originell die Abschrägung des Busbahnhofs durch die quer verlaufende Straße / Durchwegung. Reizvoll auch die Sockelzone des Hochhauses mit den Arkaden, durch die der JSK-Beschreibung zufolge eine (wohl öffentliche) Passage führt. Eventuell ließe sich dort die von der Bahn gewünschte "DB-Mobilitätswelt" unterbringen. Alles in allem ein gelungener Entwurf.



    Visualisierung: JSK Architekten | emptyform/tjie

  • Seh ich das richtig, es geht diagonal durch den Busbahnhof eine Baumreihe? Interessant.
    Ich finde das Tonnendach zwar nett, aber wieso die Wiederholung? Da wäre ein Dach passender, was sich am Turm orientiert. Insgesamt finde ich den Busbahnhof etwa flach. Ich hätte gedacht, er würde sich in der Höhe an der umgebenden Blockrandbebauung orientieren.


    Wenn es so umgesetzt wird, wäre es auf jeden Fall klasse! :lach:

  • Der Wert den dieses Bauvorhabens für die Stadt hat lässt sich gar nicht hoch genug einstufen. Es ist nicht nur dass ein 270m (oder 300m) Wolkenkratzer an dieser Stelle die Skyline bereichern würde wie es bisher kaum ein anderes Gebäude in Frankfurt konnte, von der Schönheit des Campanile ganz zu schweigen. Viel mehr wird ein ZOB, die genwünschte Bahnwelt und die Arkaden mit einkaufsmöglichkeiten, würden eine ganz andere Art von Lebendigkeit und auch eine neue soziale Schichten in diesen Teil der stadt bringen, das würde auch einen positiven Effekt für das Bahnhofs- und Rotlichtviertel bedeuten.

  • Es wäre gut wenn sich die Stadt-Administration weiter intensiv mit diesem Projekt beschäftigen, sprich mit möglichen Investoren reden würde. Der Turm, der Busbahnhof, die Arkaden, sowie die tolle Lösung mit der diagonalen Schneise, alles gute, richtige Ideen um den bisherigen Schandfleck Mannheimer Platz endlich aufzuwerten.

  • Auch ich hoffe auf die Realisierung dieses oder eines ähnlichen Entwurfes, da das Hochhaus mit Busbahnhof aus den unterschiedlichsten Gründen genau an diesen Standort passt.


    Grund 1 - Ästhetik: Mit seiner den eigentlichen Hochhauskern in einiger Distanz umfassenden Hochhauskern ergibt sich eine Stimmigkeit mit dem Westhafen-Tower. Die Außenfassade erinnert mit den massiv anzusehenden Metallträgern an Technik und speziell an Eisenbahnschienen. Das Tonnendach des Busbahnhofs ist als Hommage an den wirklich beeindruckenden Hauptbahnhof zu verstehen.


    Grund 2 - Funktionalität: Der Busbahnhof ist dringend notwendig und schon lange überfällig. Die extrem gute verkehrstechnische Anbindung des Hochhauses würde eine schnelle An- und Abfahrt der Mitarbeiter ermöglichen, weite Fusswege und der Kohlenstoffdioxidausstoß würden reduziert. Die Deutsche Bahn wäre vor Ort, an einem der wichtigsten Bahnhöfe und in der Nähe des Silver-Towers mit seinen 2500 zukünftigen Bahn-Arbeitsplätzen.


    Grund 3 - Statussymbol: Für Großunternehmen ist ein Erkennungsmerkmal (ein Gesicht) zur Imagepflege so wichtig wie die Werbung in den Massenmedien. Der Bahntower in Form des dem Campanile ähnelnden Hochhauses wäre geeignet, sich als weltweitbekanntes Markensymbol zu etablieren. Die Form ist einprägsam und nicht abgegriffen.


    Grund 4 - Skyline: Die Wirkung des Turms in machen Skyline-Ansichten wäre mit Sicherheit enorm und würde die gesamte Stadtsilhouette stark aufwerten. Für Ortsfremde wäre er eine wichtige Landmarke und bei der Suche nach dem Bahnhof ein wertvoller Orientierungspunkt.


    An eine Realisierung des Bahntowers mit Busbahnhof in nicht zu ferner Zukunft glaube ich fest, da ein wirklicher Bedarf besteht. Die Bahn zieht zwar mit 2500 Mitarbeitern in den Silvertower, angeblich sollen aber noch weitere 8500 Arbeitsplätze im Bahnofsviertel zusammengezogen werden. Das geht jedenfalls aus einem FR-Artikel vom März dieses Jahres hervor.

  • Ich stimme euch in vielem zu, aber einen Effekt auf das Rotlichtviertel würde ich nicht sehen. Das ist zum ersten ganz woanders und zweitens will die Stadt das Rotlichtviertel wohl ganz bewußt in der Taunusstraße und angrenzenden Straßen konzentrieren. Schätze es zieht viele Touristen an und schwemmt so einiges Geld in die Stadtkasse.

  • Ist nicht nur einer der sondern DER (mit Abstand) wichtigste Bahnhof...
    Der Entwurf ist doch noch genau der gleiche wie schon vor einiger Zeit gezeigt, oder? Hat was, aber meine Meinung ändert sich trotzdem nicht, dass ein fernwirksames Hochhaus dort nicht hingehört - aus der deutlichen Mehrzahl der bekannten Ansichten würde er abseits als Solitär stehen und die Skyline nur noch mehr auseinander ziehen, obwohl es doch gerade die Dichte ist die Frankfurt fehlt. Ich bleib dabei, die Bahn soll lieber in den Tower 1 am (ehemals so genannten) UEC.

  • ^Rohne. Nur von Süden, also z.B vom Goetheturm würde der Campanile am Rande der Skyline stehen. Für die anderen bekannten Aussichtsplätze mit Ansichten auf die Frankfurter Skyline, wie Eisenbahnbrücke am Osthafen, Rudererdorf an der Gerbermühle, vom Lohrberg wäre der Campanile nahe bei den anderen HH.
    Die Ansicht von Frankfurt würde auf alle Fälle durch das HH aufgewertet, selbst wenn es im Gallusviertel stehen würde und bald werden da ja wohl auch ein paar wenn auch kleinere HH stehen. Naja, nicht direkt Gallus aber entlang der Europa-Allee.

    Einmal editiert, zuletzt von Wahnfried ()

  • Beggi, eine interessante Zusammenfassung hast Du geschrieben die absolut schlüssig ist.
    Der Standort ist auch in meinen Augen ideal, vor allem in dieser Form und Ausführung, ein Campanile dieser Art würde den Hauptbahnhof ideal ergänzen.
    In dieser Form kann er auch nur alleine stehen und sollte dies auch.
    Die Skyline ist eh schon auseinandergerissen, da macht das jetzt auch nichts mehr aus.
    Das Design passt hervorragend zu Gestaltung des Hauptbahnhofs mit seinen technisierten Stil-Elementen.


    Hier noch die andere neue Sicht:



    Bild: Emptyform, tjie

    Einmal editiert, zuletzt von Adama ()

  • Aaaah, welch ein schönes Projekt. Das äußert sich auch dadurch, dass es trotz fehlender Neuigkeiten hier besprochen wird.
    Zu meinen Vorrednern möchte ich sagen, dass die Wahl für die Bahn nicht entweder Campanile oder UEC-Tower 1 ist, sondern die Wahl fällt zwischen Campanile oder einem billigen Altbestand! Denn nur dieser Standort direkt am Bahnhof hätte die o.g. günstigen Sondereffekte, die ein anderer Neubau nicht bieten kann (Lösung inkl. Busbahnhof, verkehrsgünstigst (!), allg. Aufwertung am Bahnhof und last but not least ein echtes und passendes Markenzeichen für die Bahn)
    Sollte dieses Projekt aber wirklich realisiert werden, so wäre auch eine Rückkehr der Bahnzentrale nach FFM greifbar nahe, denn welcher Chef sitzt freiwillig im 26. wenn es auch einen 62. Stock gibt :D

  • Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen. Ein wirklich gelungener Entwurf. 300 Meter müssen es ja nicht gerade sein. Eine Landmarke für den Hauptbahnhof, die fehlt tatsächlich. Man denke nur an den Hauptbahnhof in Stuttgart mit dem sich auf dem Turm drehenden Daimler-Stern. Ob dadurch allerdings das Bahnhofsviertel nachhaltig aufgewertet würde, bleibt abzuwarten.

  • Nur von Süden, also z.B vom Goetheturm würde der Campanile am Rande der Skyline stehen. Für die ...


    Nope, einzig in der Achse Lohrberg - Stadion/Flughafen würde der Turm innerhalb der bestehenden Skyline liegen, aus allen anderen Perspektiven - darunter die Standardansicht von den Main-Brücken von Osten her, ebenso wie jene vom Taunus, wo die Skyline aktuell am dichtesten wirkt, und ganz besonders der Problem-Perspektive Sachsenhausen mit den viel zu großen und viel zu vielen "Löchern" - stände der Turm deutlich abseits, soviel ist sicher und mathematisch (geometrisch) beweisbar.
    Und an Europaallee wirds ja auch nicht so viele Hochhäuser geben. 4 an der Emser Brücke und 2 am Europagarten, das wars. Da sie (glücklicherweise da deutlich zu weit draußen) keine fernwirksamen werden, werden sie auch nicht sonderlich dazubeitragen den Campanile weniger abseits wirken zu lassen.


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    Mod: Eine Diskussion über die Skyline allgemein und ihre Veränderung durch neue Hochhäuser bitte in diesem Strang fortsetzen. Danke.

  • Nachdem ich die neuen Ansichten des Campanile hier gesehen habe, dachte ich „kenn ich doch“ und bin in meinen alten Zeitungsausschnitten fündig geworden. Das erste Bild ist aus einer STERN Ausgabe ca. 1987/88 und das Aus des Campanile wurde in der Frankfurter Rundschau Ausgabe vom 22.12.1989 beschrieben. Irgendwie bin ich der Meinung, in den letzten 20 Jahren sind keine Änderungen vorgenommen worden, oder was ist die Meinung des Forums?

    http://img2.imageshack.us/img2/6642/campanile2a.jpg
    Aus der Zeitschrift Stern

    http://img19.imageshack.us/img19/3486/campanile1.jpg
    Aus der Frankfurter Rundschau

  • Nun ja - oder auch nicht, deswegen sprach ich auch in #60 von einer gereiften Version. Im Grunde hat man den letzten Kubus (von 7x7 Metern) weggelassen, vielleicht die Antenne und eventuell den Sockel etwas verkürzt, die Position und damit auch den Sockel verändert, dem unteren Segment des Hauptkörpers die Fensterfront vorversetzt, wodurch das Diagonaltragwerk kaschiert wird und eventuell Raum gewonnen wird, und der ehemals mittlere Kubus ist nun vollverglast. Der strukturelle Teil ist wohl unverändert. Das hat dann gleich den Vorteil, daß weniger geplant werden muß, damals war schon sehr viel investiert und vorbereitet worden.


    Wahrscheinlich hat der alte Campanileentwurf schon die 210 Meter Marke bei der obersten Büroetage gehalten bzw. kaum überschritten, denn der verschwundene Kubus wäre dafür kaum in Betracht gekommen. Wie Schmittchen schon vermutet, 270 Meter mit Antenne könnte die neue Version haben.


    Schön, übrigens diesen Entwurf noch einmal in besserer Auflösung zu finden. Wenn man bedenkt, daß dieser bei minimaler Veränderung praktisch 20 Jahre alt wird ohne an seiner Attraktivität und Zeitlosigkeit zu verlieren, dann kann man wirklich nur hoffen, daß dies so gebaut würde, denn das dürfte auch in weiteren 20 Jahren so wahrgenommen werden.


    Hier noch ein paar andere Bilder zum alten Campanile... Bild 1, Bild 2, Bild 3

  • Mir sind sind zwei tragende Veränderungen aufgefallen: Wie CYFI bereits genannt hat, die Fassade des oberen Kubus' hat sich leicht verändert & das Podiumsgebäude mit integriertem Busbahnhof bekam ein Tonnendach und hat sich vom Turm abgespalten..

  • Die Frankfurter Rundschau berichtet heute über Helmut Joos und das Frankfurter Architekturbüro JSK. Joos (das "J" im Namen) war 1963 Gründer des Büros und ist bis heute Partner.


    Von JSK stammte der Entwurf des Campanile von Ende der 1980er-Jahre. Bekanntlich ist das Projekt am Widerspruch einer Nachbarin und dem politischen Widerstand der damaligen rot-grünen Koalition im Römer gescheitert. Auch das aktuelle Hochhausprojekt, für das in der Rundschau eine Höhe von 220 Metern angeben wird, basiert auf einem JSK-Entwurf. Zu den Realisierungsaussichten zitiert die Zeitung Joos wie folgt: "Das Projekt ist gut, der Standort ist einer der bestmöglichen - das Hochhaus wird kommen."

  • Da die Bahn ihn ja selbst nutzen möchte, und somit ein "hautpmieter" ja sozusagen schon besteht wäre es eigentlich am sinnvollsten, den Turm jetzt, während der Rezession, mit allem Nachdruck zu beginnen.
    Jetzt bekommt man Planungs und Bauleistungen sehr günstig---wenn dei Konjunktur dann anspringt hat man sozusagen ein Schnäppchen gemacht.
    Bei einem so grossen Projekt würde die Zeit bis zur Fertigstellung sowieos 4-5 Jahre betragen (Vom definitive Planungsbeginn ausgehend bis zur endgültigen Fertigstellung und zum Bezug der letzten Büros)

  • Allerdings hat die Deutsche Bahn grade erst den Silver Tower gemietet und wird diesen auch erst 2012 beziehen. Somit glaube ich nicht, dass in naher Zukunft mit dem Bau des Bahntowers begonnen wird, dann müssen sie ja 3-4 Jahre nach Einzug in den Silver Tower schon wieder ausziehen. Ob sich dafür der ganze Aufwand Silver Tower gelohnt hätte?


    Oder würde die Bahn soviel Platz benötigen um 2 Türme zu füllen?

  • Ich erinnere mich an ein Zitat von Dieter von Lübke, vom Planungsamt, das er mal in einem Hochhausseminar an der Uni sagte. Frei zitiert meinte er, jeder in Frankfurt ausgewiesene Hochhausstandort wird auch bebaut werden, einfach weil das Baurecht an der Stelle zu wertvoll ist, als es nicht zu nutzen. Die Frage ist eben immer nur wann und nicht ob. :)