Bahntower (ca. 220 Meter | zurückgestellt)

  • Wie man auf dem ersten Bild in diesem Posting von Schmittchen sieht, schafft dieser Standort zusammen mit dem T185 eine neue sehr reizvolle "Hochhausachse" von der Friedrich-Ebert-Anlage-Kastor-Pollux-T185 nach Süden entlang der Ludwigstrasse, über den Bahnhof zum Bahntower und dann die Stuttgarter Strasse hinunter zum Westhafen Tower. Eine interessante neue Perspektive auf Frankfurt finde ich, die es zu Zeiten des Originalcampanile noch nicht gab.

  • Die Voraussetzungen, welche die Stadt an Investor und Nutzer für die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens stellt, sind in dieser Vorlage der Regierungskoalition von gestern im einzelnen nachzulesen:


    Stadtentwicklungspaket II für Frankfurt am Main: Bahntower und Busbahnhof


    Die in diesem FAZ-Bericht mit 210 Metern bezifferte Gesamthöhe dürfte sich ergeben, denn zum einen sind in der Vorlage "ca. 200 Meter" erwähnt, zum anderen wären wohl noch Technikgeschosse über dem obersten dauerhaft genutzten Geschoss möglich. Tatsächlich wird der Nachweis eines Mietvorvertrags über die Fläche des gesamten Hochhauses als Sitz der Deutsche Bahn AG oder einer ihrer Konzerntöchter als Voraussetzung genannt. Schließlich wird sowohl eine Garantie für eine öffentliche Nutzung im Sockel als auch für eine öffentliche Nutzung in der oberen Hälfte des Hochhauses verlangt. Letztere kann demnach ein Restaurant oder eine Dachterrasse sein.

  • 30% Wohnanteil oberhalb der Hochhausgrenze, davon ein Drittel als geförderter Wohnungsbau... die wollen doch nicht wirklich Sozialwohnungen in dem Turm haben??? Das mit dem möglichen Tausch der Belegungsrechte bedeutet doch hoffentlich wohl dass man die Sozialwohnungen auch woanders bauen kann? Irgendwie uneindeutig was da geschrieben steht... ;)
    Andererseits, wenn da steht "des gesamten Hochhauses" als Sitz der DB...

  • Das heißt doch bloß, dass sie soviel Wohnungen als Ausgleich schaffen müssen, wie es 30% der BGF oberhalb der Hochhausgrenze entspricht, und davon 1/3 als geförderte Wohnungen. Das heißt aber nicht, dass diese Wohneungen im Turm sein müssen, sondern bloß wieviel Wohnraum geschaffen werden muss...

  • von Wohnungen im Turm ist nirgends die Rede .... die Formulierung "Wohnanteil von mindestens 30 % der Bruttogeschoßfläche oberhalb der Hochhausgrenze“ definiert im zweiten Teil lediglich was die 100% sind auf die sich die 30% beziehen.

  • Die Voraussetzungen, die die schwarz-grüne Koalition hier für den Turmbau verlangt, sind enorm: Wohnungsbau, öffentliche Nutzung im Sockel und im oberen Turm, Architekturwettbewerb, Vorgaben zum Energieverbrauch - alles okay soweit, das müssen andere Investoren auch leisten. Auch der Busbahnhof als zwingende Voraussetzung leuchtet ein, dafür darf ja auch höher gebaut werden.


    Was mich aber extrem stört ist die Vorgabe, dass nur dann gebaut werden darf wenn ein Mietvertrag über den gesamten Turm mit der Deutschen Bahn abgeschlossen wurde. Die Stadt schreibt dem Investor Vivico also zwingend vor wer der Mieter in dem Hochhaus werden muss. Das schränkt die unternehmerische Freiheit von Vivico meiner Meinung nach unverhältnismäßig ein, es ist nicht Sache der Stadt zu entscheiden ob ein Unternehmen "gut" oder "schlecht" ist.
    Die Stadt kann - und muss - Vorgaben machen wenn es um Standorte, Verschattung etc. geht, doch es geht zu weit wenn sie diktiert wer mieten darf und wer nicht. :nono:

  • Sehe ich zwar prinzipiell ähnlich, möchte aber zu bedenken geben, dass sicherlich auch bei den Erwägungen eine Rolle gespielt haben mag, dass die Bahn mehr Gründe als andere haben kann, direkt neben dem Hauptbahnhof ein repräsentatives HH zu haben.
    Anders gesagt: vielleicht wird das 200+ HH nur in dieser Höhe genehmigt, weil die Bahn direkt neben dem HBF sein möchte, und für andere hätte der schönste Busbahnhof nicht ausgereicht...

  • An dem gemeinsamen Antrag Nr. 1104 der Römer-Koalitionäre CDU und Grünen zum Bau des Bahntowers ist m. E. keinerlei verwerfliches zu finden.


    Im Gegenteil: Ich finde es beachtlich, daß nunmehr ca. 20 Jahre nach dem Scheitern des "Campanile" (kann den Namen schon nicht mehr hören, weil ich mich noch heute ärgere, daß er nicht kam) ein HH mit adäquater Höhe am Hbf. erstmals in greifbare Nähe rückt.


    Die FNP berichtete am 12.09.2008, daß die Stadt bereits seit Mai 2008 mit dem Investor Vivico in diesbezüglichen Verhandlungen stand. In einem Bericht der FAZ.net vom 11.09.2008 bestätigte Bahnsprecher Sälinger "sehr daran (=dem Turm) interessiert" zu sein. Die Bahn plane, 3000 Mitarbeiter in den Turm zu verlagern!


    Man kann also getrost davon ausgehen, daß die nunmehr von der Koalition vorgegebenen Eckdaten entsprechend unter allen Beteiligten abgesprochen waren, insofern der Antrag Nr. 1104 für Vivico und die Bahn keine Überraschungen mehr beinhaltet.


    =Die Bahn will, Vivico will, Stadt gibt (abgesprochenen) Rahmen vor, da sehe ich kein Problem!


    Nun heißt es "Butter bei die Fische" und zu gegebener Zeit den Mietvorvertrag vorlegen - 3000 Mitarbeiter dürften m. E. alleine diesen Turm komplett füllen, insofern wäre die Vermietung des gesamten HH automatisch erfüllt.:daumen:


    Ich sehe dem ganzen hoffnungsfroh entgegen: wer etwas will (Vivico/Bahn), muß eben auch etwas dafür leisten. Ein 200m+ Tower wäre mir als Investor oder Mieter schon einige Anstrengungen wert...:)

  • Beim konkreten Fall scheinen sich ja alle Beteiligten (Stadt, Bahn, Vivico) einig zu sein insofern steht erstmal nichts zu befürchten. Es ist aber noch nicht alles in trockenen Tüchern, einen Mietvertrag gibt es noch nicht.


    Was wäre denn, wenn die Bahn doch noch abspringt, Vivico einen anderen interessierten Mieter findet und dieser alle gestellten Bedingungen erfüllt würde? Dürfte dann trotzdem nicht gebaut werden weil es nicht die Deutsche Bahn ist? Oder dann nur noch 100m hoch?


    Für mich entsteht hier leider der Eindruck, dass die Bahn bevorzugt behandelt werden soll und zwar nicht aus irgendwelchen sachlichen Gründen sondern weil man dieses Unternehmen irgendwie mehr mag als andere.

  • sicher hat man die bahn da bevorzugt behandelt, allerdings denke (oder besser hoffe) ich, dass in den von dir gegebenen umständen ein ersatzmieter bei erfüllen aller anderen bedingungen kein nein von der koalition bekommen würde.
    dass die grünen die bahn im besonderen mögen, vielleicht lieber als wenn meinetwegen eon sein hauptquartier hier aufschlagen wollte, kann man allerdings auch vermuten...

  • Aus der Vorlage:


    f) Der Hochhausstandort wird soweit wie möglich nach Norden in Richtung Gleisfeld des Hauptbahnhofs verschoben und es ist anzustreben, die Mannheimer Straße (mit den Straßenbahngleisen) dementsprechend nach Süden zwischen Hochhaus und Busbahnhof zu verschieben.


    Wie soll ich mir das vorstellen? Will man den Turm direkt an die Bahnhofshalle setzen? Nicht dass ich damit ein Problem hätte, ich stelle mir nur die daraus resultierende Verkehrsführung ein wenig...umständlich...vor

  • So zum Beispiel (über den grafischen Dilettantismus bitte hinwegsehen):



    Bildgrundlage: Google


    Die Grundfläche des Bahntowers ist wohl etwas klein geraten; sollte diese größer ausfallen müssen, wäre immer noch genug Platz da. Ganz oben ein Grünstreifen als Fußgängerzone mit Platanenreihen wie auf der Zeil. Die Tramwendeschleife bliebe erhalten, die Zufahrt zum Depot im Gutleutviertel natürlich auch.

  • Danke für die Zeichnung, so etwa hatte ich mir das auch vorgestellt...ich finde es halt nur etwas unpraktisch für den Verkehrsfluss, während die Verknüpfung von Straßenbahnhaltestelle und Busbahnhof durchaus reizvoll wirkt. Eventuell würde es hier sogar Sinn machen, die Straßenbahn von der Baseler Straße in die Karlsruher Straße zu verlegen, damit die Erschließung nicht nur von der Linie 17 durchgeführt wird (was ja eh wegfallen würde wenn diese über die Stresemannallee nach Neu-Isenburg verlängert wird). Das würde nebenbei auch das Problem lösen, dass die Linie 12 nur abseits in der Münchener Straße hält.

  • Ich glaube nicht, dass ein Busbahnhof in dieser Größe alle bisherigen Haltepostionen (vor dem Bahnhof, neben dem Bahnhof und rund um den Parkplatz) ordentlich aufnehmen würde. Man hätte dann wohl immer noch in Stoßzeiten rund um den Block Busse stehen. Ich denke das man da nicht mehr als 8 Positionen hinbekommt.

  • In der aktuellen Ausgabe des "FRANKFURT magazin" Oktober 2008 der CDU geht es auf Seite 26 um das von der schwarz/grünen Koalition beschlossenen Stadtentwicklungspaketes Bahntower/Hafenpark/Museum der Weku.


    Darin zu sehen ist ein wunderschönes kleines Bild mit einer Fotomontage des geplanten Bahntowers in Form des Campanile mit dem "DB"-Logo obenauf. Ich muß sagen, daß würde mir gefallen. Hier kann man auch die Platzierung des Turms sowie der Randbebauung auf dem ehem. Khasana-Gelände gut erkennen und sich die ganze Sache wirklich gut vorstellen.


    Sieht fein aus, warte nur noch auf den Baubeginn...;)

  • So eine Form für den Bahntower wäre erstrebenswert, vorallem mal so einen schmalen Turm ohne viel drumrum wäre mal was neues, normal wirken freistehende Hochhäuser in Deutschland meiner Meinung nach immer recht heftig.

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  • Zitat aus "Frankfurt Magazin":


    "Am Standort 12 der Fortschreibung des Hochhausentwicklungsplanes –
    Mannheimer Straße / Stuttgarter Straße – wird ein Hochhaus von ca. 200 m
    Höhe (oberstes, dauerhaft genutztes Geschoss) zusammen mit einem Busbahnhof unter folgenden Bedingungen realisiert......"



    Wenn das so stimmen sollte mit dem obersten, dauerhaft genutzten Geschoss in ca. 200 m Höhe könnte man ja fast den Original Campanile Entwurf mit 270 m verwirklichen, mit Technikaufbauten und Antenne oben drauf ähnlich der Commerzbank hat man die 70 m schnell raus.


    Wäre wünschenswert, allerdings 20 Jahre zu spät. :nono:

  • So sieht es aus, Äppler, der alte Entwurf würde die genannten Kriterien weitgehend erfüllen. Der Hauptteil des Turms dürfte im alten Entwurf um die 200 Meter hoch gewesen sein und hatte eine Grundfläche von 41,6 x 41,6 Metern. Dann folgten ab der 59. Ebene 8 Ebenen mit 22,5 x 22,5 Meter und die letzten vier Ebenen ab der 67. hatten 7,5 x 7,5 Meter. Das Antennentragwerk ohne Antenne schlug mit 30 Metern zu Buche.


    Die "Fotomontage" im "Frankfurt Magazin" basiert auf einer recht aktuellen Visualiserung mit einer "gereiften" Version des Campanile gefunden in einer Präsentation von Mitte 2006 (zuletzt aktualisert Ende 2007). Sie kann jedenfalls nicht vor 2005 entstanden sein, wie die Bebauung am Main und der Zustand des Hauptbahnhofdaches erahnen lassen. Ebenfalls ist das Hochhaus schon sehr weit an die Gleise versetzt und man kann einen Busbahnhof unter dem angrenzenden Wellendach vermuten.

  • Sieht gut aus, waere schoen wenn es so kommen wuerde. Wuerde mich mal interessieren was die alte Dame aus der Nachbarschaft die damals den Campanile verhindert hat, jetzt ueber die neuen Plaene denkt.