Bahntower (ca. 220 Meter | zurückgestellt)

  • Bahntower (ca. 220 Meter | zurückgestellt)

    Nach einem Bericht der Frankfurter Rundschau beabsichtigt Vivico den Bau eines bis zu 200 Meter hohen Hochhauses auf dem Areal Mannheimer/Stuttgarter Straße! Also auf dem unbebauten Gelände südlich des Hauptbahnhofs, auf dem in den 1980er-Jahren der Campanile gebaut werden sollte. Mieter soll hauptsächlich die Deutsche Bahn AG werden. Die Koalition aus CDU und Grünen hat sich nach Gesprächen mit Investor und Mieter auf eine Maximalhöhe von 200 Metern verständigt. Im noch nicht verabschiedeten Entwurf des neuen Hochhausrahmenplans ist für diesen Standort noch eine Maximalhöhe von 100 Metern vorgesehen.


    Künftig soll Frankfurt einer von drei Standorten des Bahn-Konzerns in Deutschland sein. Die Bahn habe zugesichert, im neuen Hochhaus 3.000 Arbeitsplätze einzurichten. Ein Teil davon wird aus der aktuellen Bahn-Zentrale im Gallus in den Turm verlagert. Auch soll ein oberirdischer Busbahnhof errichtet werden. Die Bahn soll sich für 20 Jahre an diesen Standort binden und während dieser Zeit auch den Busbahnhof betreiben.


    Diese Meldung wird von der FNP unter Berufung auf die Fraktionsvorsitzenden von CDU und Grünen, Markus Frank und Olaf Cunitz, bestätigt. Eine grundsätzliche Zustimmung der beiden regierenden Fraktionen liegt demnach vor. Weiter berichtet die Zeitung, dass eine öffentliche Aussichtsplattform oder ein Restaurant im Turm geplant ist. Fachleuten zufolge dürften die Investitionskosten etwa 500 Millionen Euro betragen. Die aktuelle Zahl der Bahn-Beschäftigten in Frankfurt wird mit 10.000 angegeben, verteilt auf 30 Standorte.


    Update: Die FAZ berichtet sogar von 210 Metern (und nennt den Turm Campanile). Ein Unternehmenssprecher der Bahn bestätigte großes Interesse, das vorgesehene Areal bezeichnete er als günstigsten Standort der Stadt. Weiter schreibt die FAZ:


    • Erst soll der Mietvertrag zwischen Vivico und Bahn abgeschlossen werden, dann das Bebauungsplanverfahren folgen
    • die Vivico muss sich zum Bau von 360 Wohnungen, davon 120 Sozialwohnungen, in der Umgebung verpflichten
    • bisherige Bahn-Standorte werden aufgegeben, darunter konnte auch die Zentrale im Gallus sein
    • auf dem Areal soll auch eine "DB-Mobilitätswelt" entstehen, so etwas wie ein Firmenmuseum
    • der Turm soll am nördlichen Rand des Areals gebaut werden
    • der bereits ausgeschriebene Wettbewerb für die Erneuerung der Bahnhofsvorplätze und das Hochhaus-Projekt sollen aufeinander abgestimmt werden
  • Na, hola die Waldfee! Klasse! Und kaum zu glauben dass sogar die Grünen umgekippt sind, liegt wohl am Zauberwort "Busbahnhof" unter dem Tower :daumen: :) Ich habe schon immer vermutet dass der Hochrausrahmenplan nur eine simple kleine Leitlinie ist und mal ruckzuck um 100 Meter nach oben verändert werden kann, man muss nur die richtigen Schalter drücken. Und die 3000 Arbeitsplätze werden sogar SPD und Linke überzeugen können. Zückerchen für die Plebs sozusagen.

  • Wow! Das sind mal sehr coole News. Vor allem das Detail Höhe, welches ja nun keines mehr ist... da gibt es gleich :daumen: :daumen: :daumen:
    Toll dass es nun doch mal wieder geglückt ist, auf 200 Meter hoch zu handeln. Ich bin beeindruckt!

  • Das sind ja wunderbare Neuigkeiten, mit denen wohl niemand mehr so gerechnet hatte. Ich kann mir zwar bessere Standorte für einen neuen 200m Turm vorstellen, aber lieber dort als garnicht. Auch gut, dass sich die Bahn weiterhin zu Frankfurt bekennt. :daumen: :daumen:

  • Vorgeschlagen waren 180m, auf lediglich 100m hat man sich dann ohne Angabe von Gründen geeinigt, jetzt sollen es sogar 200m werden dürfen - so sieht gut durchdachte Stadtplanung in Frankfurt aus ... :doof:


    Im Ergebnis ist es aber eine erfreuliche Nachricht: Ein 200-Meter-Turm mit ansprechender Architektur kann auch außerhalb der Hochhauspulks wirken, ähnlich wie der EZB-Neubau.


    Hoffen wir mal, dass die Stadtverordneten auch bei anderen umstrittenen Türmen noch zur Vernunft kommen, z.B. beim DZ-Bank-Turm, immerhin will die DZ Bank dafür 4.800 Arbeitsplätze nach Frankfurt holen!!!

  • Ich kann mich an ein Interview mit der "Schattenfrau" des Campanile erinnern - anlässlich des HH-Rahmenplans - in dem sie sagte, dass 100m ok seien. Wie sie wohl zu 200m stehen wird?


    Persönlich finde ich den Standort super. Es wäre fantastisch, wenn man sich im Design an einen echten Campanile wie in Venedig anlehnen würde. Dann hätte man den Bahnhof als "Schiff" und den Turm als "Glockenturm", ein Zusammenspiel, dass bei guter Ausführung das Zeug zum Wahrzeichen hätte.

  • Gute Nachricht fuer Frankfurt, insbesondere die Laenge des Mietvertrages. Allerdings bin ich trotzdem kein Befuerworter dieses doch sehr beliebigen Hochhausstandortes. Was spricht an dieser Stelle fuer ein Hochhaus? Nur weil das Grundstueck unbebaut ist, muss dort noch lange kein Hochhaus entstehen. Stattdessen haette ich den Bueroturm des UEC befuerwortet (ebenfalls 200m) oder warum nicht gleich 200m des Milleniumtowers mieten? Das waere ein echtes Wahrzeichen mit Fern(-bahn)wirkung und die Initialzuendung fuer das Projekt. Die Deutsche Bahn haette die unteren Stockwerke plus die letzten 5 mieten koennen und Herr Mehdorn haette das fuer lange Zeit hoechste Ruhestandsbuero Europas!


    Zur DZ-Bank: Also die 4.800 Arbeitsplaetze halt ich fuer ein Geruecht! Da gehts wohl eher um das zusammenziehen verschiedener Standorte in der Region und weniger um neue Arbeitsplaetze!

  • Laut FAZ will die DZ Bank Mitarbeiter aus ganz Deutschland in Frankfurt zusammenziehen. Selbst wenn der Großteil davon aus der Rhein-Main-Region stammt ist jeder Arbeitsplatz, der über die Stadtgrenze nach Frankfurt verlagert wird ein neuer Arbeitsplatz für Frankfurt - und nur darauf kommt es an!

  • Schließe mich garcia an. So positiv die Meldung grundsätzlich ist, so wenig Sinn sehe ich in einem Hochhaus an der Stelle, erst recht mit dieser Höhe. Damit franst die Skyline nur noch weiter aus (tu mich ja schon mit der EZB schwer, von einzelnen Solitären abseits der Cluster halte ich absolut gar nichts). Also was das ganze noch mit Stadtplanung zu tun haben soll erschließt sich mir nicht im geringsten.
    Zur Vivico gehört doch auch der Büroturm am UEC, warum baut man nicht da? Zumal 200m auch noch genau die passende Höhe für das Grundstück ist, und das Grundstück schreit gerade zu nach einem Hochhaus im Gegensatz zum Campanile-Areal.
    Sorry, aber ich sehe keinen Grund zu Luftsprüngen.

  • Ist das so schwer nachzuvollziehen, dass es für die Bahn ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht ist, ob sie direkt neben ihrem personenstärksten Bahnhof in Deutschland mietet oder irgendwo im Europaviertel?


    Und so weit von der Skyline ist das auch nicht weg, 2 bis 3 Blocks, wartet mal ab bis T185, Matthäuskirche und eventuell DC Bank kommen...


    Und wie schön, dass mal wieder die "2" an erster Stelle steht!

  • Lieber ein 200m Bahn-Tower am HBF und ein Tower1 etwas später im Messeviertel, als jetzt ein Tower1 und ein verstümmelter oder garkein Campanile.


    Mal abgesehn davon, dass nur aus einer Blickrichtung die Skyline weiter zerflechtet wird - dafür aber aus nächster Nähe vom Bahnhofsvorplatz ein noch stärker metropolischer Eindruck entstehen könnte, wenn man nun auch im Süden einen Wolkenkratzer sieht.

  • Naja, schauen wir mal, wie es kommt. Meiner Meinung nach gibt es da noch ein paar Fragezeichen, die erst mal beantwortet werden müssen. Grundsätzlich hört sich das natürlich erst einmal sehr gut an, zumal die Grünen dann doch über einen riesigen Schatten gesprungen wären. Es scheint, daß in der politischen Kultur Frankfurts Hochhäuser wieder saloonfähig werden. Das DZ Bank Thema sollte dementsprechend sensibel angepackt und durchgewunken werden. Frankfurt braucht gerade jetzt ein weiteres Signal im Bankensektor.

  • Da sind die Grünen aber heute ganz weit über ihren eigenen Schatten gesprungen. Zuerst das Zugeständnis beim Museum der Weltkulturen und nun ein 210 m Turm, der so nicht im Hochhausrahmenplan vorgesehen war (nicht zu vergessen die Zusage für das UEC Einkaufszentrum). Besser spät als nie..


    Um hingegen ein endgültiges Urteil über das Bauvorhaben zu treffen, muss man natürlich erst die genaue Architektur abwarten, eine Anlehnung an Venedig wäre sicherlich spektakulär. Für den Deutsche Bahn Tower am Potsdamer Platz in Berlin war ja Helmut Jahn zuständig (der Messeturm Architekt), es wird also eher kein Unbekannter werden.


    Sehr ähnlich wie zum EZB Hochhaus an der Großmarkthalle, wird hier also erneut ein vernachlässigtes, verramschtes Areal für die Stadt aufpoliert. Ein moderner Busbahnhof, 360 neue Wohnungen, davon 120 Sozialwohnungen, sind ein Segen für die Stadt. Der gegenwärtige Zustand des Busbahnhofs ist zudem mehr als bescheiden.


    Der Standort des Hochhaus ist generell sicherlich ein bisserl gewöhnungsbedürftig, aber in wirtschaftlich angespannten Zeiten kann man über dieses Haar in der Suppe auch mal hinweg sehen. Zudem erlebt das Bahnhofsviertel derzeit eine echte Renaissance, da werden noch neue Synergie-Effekte frei.

  • Sehr tolle Nachrichten! Vom Gefühl her würde sich meiner Ansicht nach an dieser Stelle ein Turm gut machen, der nach oben Stück für Stück schmaler wird, damit es nicht so klotzig wirkt.


    @ MagBeam aka 3rdWave ;)
    Jetzt bist Du noch mit einer tollen Simulation gefragt...

  • - Maximalhöhe 210 Meter
    - Der Turm soll an das Nordende des Khasanagelände gerückt werden.
    - 3.000 Mitarbeiter der Bahn sollen in dem Turm zusammengefasst werden.
    - Die Bahn will knapp 300 Millionen investieren.
    - Der Busbahnhof soll oberirdisch errichtet werden, die Bahn muss sich verpflichten diesen für mindestens 20 Jahre zu betreiben.
    - Er könnte in ein südliches Sockelgebäude des Turm integriert werden.
    - Ein Unternehmensspprecher der Bahn bestätigte das Turm-Projekt.
    - Gespräche mit der Stadt sollen bereits im Mai aufgenommen worden sein.
    - Die Gespräche mit Grundstückseigentümer Vivico stehen erst am Beginn, man wolle aber zügig einen Zeitplan aufstellen.
    - Neben dem Turm soll die "DB-Mobilitätswelt", eine Art Bahnmuseum, entstehen.
    - In der oberen Hälfte des Turms könnte ein Restaurant oder eine Aussichtsplattform(!) entstehen.
    - Möglicherweise gibt die Bahn ihren Standort im Gallus auf, bestätigt wurde das aber nicht.
    - Die Zustimmung der Nachbarin, die in den 80er Jahren den Campanile verhinderte, ist nach heutigem Baurecht nicht mehr erforderlich.


    Aus der FAZ:
    http://www.faz.net/s/RubFAE83B…Tpl~Ecommon~Scontent.html

  • Mosche.


    Also ich bin mehr als angenehm überrascht. :daumen:
    Übder den Standort mache ich mir keine Sorgen. Ich glaube, dass von einigen Blickwinkeln aus gesehen somit eine Verbindung zwischen dem Mini-Gutleut-Cluster und dem großen Bankencluster geschaffen wird. Mag der Turm jeden möglichen Namen wie z.B. "Bahntower" haben, er wird im Volksmund nur als "der Campanile" bezeichnet werden.
    Da fordert die Geschichte ihren Tribut. :)
    Inwiefern besteht hier nun die Möglichkeit, dass sich das Szenario der späten 80er wiederholt und Anwohner bzw. vor ort befindliche Gewerbetreibende gegen dieses Projekt protestieren? :confused:


    Grüsse


    Octavianus, Nordend

  • Interessant ist der Satz "Wir haben über die Höhe mit uns reden lassen weil es die Bahn war". Ich glaube keiner - selbst die Grünen (ausgewiesene Bahn-Freunde) möchte sich mit der DB anlegen und es riskieren dass sie nach alternativen Standorten ausserhalb Frankfurts sucht (z.B. Eschborn?). Die Bahn muss ihre Standorte aggregieren, finanziell ist es unsinnig so viele verteilte Büros zu haben. Wundert mich, dass sie solange damit gewartet haben...

  • Und mich wundert, warum wir hier im Forum nicht schon viel früher auf die Idee gekommen sind, dass die Bahn in den Campanile einziehen könnte!?


    Einen besseren Standort direkt neben dem Frankfurter Hauptbahnhof und auch noch mit integriertem Busbahnhof kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Wer sonst wollte in einen Büroturm einziehen, in dem unten ständig Busse abgefertigt werden - repräsentativ ist das ja nicht unbedingt. Aber für die Bahn wie gemacht. Wir hatten zwar immer auf Tower 1 spekuliert, was sicherlich auch schön gewesen wäre, aber der Campanile - selbst wenn er da außerhalb der großen Cluster steht - ist mir tausend mal lieber als der ursprünglich geplante 200-Meter-Turm neben der jetzigen Bahn-Zentrale im Gallus!


    Klar wäre eine weitere Verdichtung besser, aber da schließe ich mich dem Argument an: Zustimmung, weil's die Bahn ist. Der Standort ist perfekt. Und ich hoffe auch darauf, dass man den Turm dann gefühlt dem Gutleut-Cluster zuordnen kann. Außerdem könnte er eine Verbindung zum Messe-Cluster und zur Mainzer Landstraße schaffen (hoffe ich). Jetzt muss nur die Architektur stimmen, und sehr wichtig ist eine Verjüngung des Turms nach oben hin, damit die Bezeichnung "Campanile" auch passt. Dann kann das zusammen mit dem Bahnhof tatsächlich ein Wahrzeichen werden. Ich bin gespannt...

  • ^^^ Das Gebäude verjüngen, nicht die Personen :D


    Den Standort für die 210 Meter begrüße ich ebenfalls. Wenn man sich auf die Standorte im HHRP beschränken würde, hieße die Beschränkung auf die genannten Cluster Bankenviertel und Messe unter Einbeziehung des Uni-Geländes eigentlich nichts anderes als eine Umzingelung des Westends mit Hochhäusern (siehe auch Opernturm, Westend-Duo, KfW-Hochhaus).
    Und Frankfurt hat jetzt nicht so eine riesige Fläche als daß wir bei diesem Standort am Hbf, welcher auch zum Innenstadtbereich zählt, von einer Zerfaserung der Skyline sprechen müßten. Wie schon einer der Vorredner bemerkte, ist ein Auseinanderziehen der Skyline immer relativ zu sehen. Eigentlich ist die Verbreiterung ja nur aus einer Himmelsrichtung wahrzunehmen. Aus allen anderen Betrachtungswinkeln ist es trotzdem eine Verdichtung.