In anderen Hauptstädten (zB in Paris) haben auch die größten Banken und Unternehmen ihren Hauptsitz und bauen deshalb Wolkenkratzer.
Einen solchen Ort haben wir in Deutschland auch und der heißt Frankfurt am Main.
Wenn mann in Berlin überall Wolkenkratzer hochziehen würde, wäre das Gift für die sonst Erdverbundene Architektur.
Alexanderplatz: Diverses
-
-
-
@ Betonkopf: Ich denke, die Hochhausrekorde in Schwellenländern spiegeln vielfach die gegenüber westlichen Staaten spätere Industrialisierung + Landflucht von Millionen von Menschen in die Städte wider. Und wenn man sich in China bewegt hat und die Folgeprobleme solcher explosionsartiger Entwicklungen sieht, kann man sich durchaus freuen, dass Ähnliches bei uns nicht ansteht.
Grundsätzlich erhoffe auch ich mir, wie viele andere hier, den Bau von einzelnenen Hochhäusern am Alexanderplatz. Trotzdem betrachte ich die stockende Entwicklung dort auch als gutes Antiautoeuphorisierungsmittel. Gerade weil sich Berlin gut entwickelt und viel Potential hat, droht die Einbildungskraft machmal etwas abzuheben. Der Alexanderplatz mag daher eine lästige, aber heilsame Erinnerung daran darstellen, dass auch hier die Baumhäuser nicht in den Himmel wachsen.
-
Ich bin der Meinung zu einer Weltmetropole gehören auch entsprechende (spektakuläre) Bauten. Diese sind entweder historisches Erbe (Rom, Prag, Moskau), repräsentative Bauten (London, Paris, St. Petersburg) oder meinetwegen aus Ermangelung an beidem auch Hochhäuser (New York,...).
Da kann sich Berlin seiner Einzigartigkeit und Traufkantenromantik rühmen wie es will, als Metropole wirkt Berlin einfach provinziell. Das wird einem schon beim Landeanflug auf Schönefeld oder Tegel klar. -
@ nordklinker
Wenn es Berlin an etwas nicht mangelt sind es spektakuläre Bauten (ab 1870). Nur stehen die eben nicht alle konzentriert im ehemaligen Altstadtbereich (wie in Paris oder Moskau).
Berlin wird von Menschen aus den von dir genannten Städten meist als sehr sehr positiv empfunden. Ich berichte da aus meinem persönlichem Erfährungsschatz, ich hab in einigen dieser Städte länger gelebt und komme dort viel rum.
Warum genießt Berlin solch ein Ansehen in der Welt? Weil die Stadtstruktur, auch wegen der günstigen (räumlichen) Platz- und der schwierigen Bodenverhältnisse, zu einer weiten und ausgeglichenen Siedlungsstruktur geführt hat.
Für die alltägliche Lebensqualität ist dies im Vergleich zu London, Paris, NYC oder Moskau ein absolutes plus.Trotzdem fehlt es in Berlin nicht an metropolitaner Infrastrukur. Die Stadt bietet insofern die perfekte Mischung für Bedürfnisse nach privater Abgeschiedenheit und öffenlicher Inszenierung - Die beiden sozialen Pole urbanen Lebens.
Genau diese Mischung ist der Grund für das anhalted positve Auslandsimage, welches jährlich zu neuen Rekorden in den Übernachtungszahlen führt.d.
-
Ja, und, Nordklinker?
Berlin ist provinziell! Und arm dazu.
In Berlin weht der Geist von sozialer Besitzstandswahrung und Veränderungsangst.
Die entsprechende graue Klötzchenarchitektur hat keine Stadt mehr verdient als Berlin, oder?Dummer Weise ist der Rest der Republik auch nicht viel besser...
-
ich denke man muss die kirche im dorf lassen. der größte fehler den machen kann ist berlin immerzu mit wirklichen metropolen wie paris, london, new york vergleichen zu wollen. das ist abendschauniveau. hier muss ich mal dem echter_berliner rechtgeben. das ist einfach eine ganz andere liga, auch wenn es uns als bewohnern der hauptstadt des wirtschaftlich erfolgreichsten landes europas schwerfallen mag. der alex ist ein gutes beispiel dafür. erstmal wäre es schwer in den zentren der aufgezählten städte überhaupt solch eine zur bebauung anstehende fläche zu finden zum anderen wäre sie ruckzuck bebaut wenn gefunden. in berlin quält sich das ganze seit nunmehr 20 jahren dahin, die zahl der einstmals 13 geplanten hochhäuser ( es sind nur hochhäuser, keine wolkenkratzer) ist auf 6 geschrumpft wenn überhaupt. die finale höhe von 150 metern ist eher ein witz und dem respekt des fernsehturms geschuldet. mann schaue sich nur mal an was renzo piano hier am potsdamer platz verbrochen hat und wozu er in london (shared) fähig ist, wenn die umstände günstig sind. das sagt doch alles.
-
Vor dem zweiten Weltkrieg war Deutschland auch zentralistischer und die meisten großen Unternehmen und Institutionen hatten ihren Sitz in Berlin. Jetzt sind sie eben aufgrund der Teilungsgeschichte auf mehrere Städte verteilt.
Wer damit nicht klar kommt kann ja dank EU jetzt problemlos nach London oder Paris ziehen. Ich kann jedenfalls auch ganz gut ohne 13 Hochhäuser am Alex leben; in einer noch bezahlbaren Wohnung in zentraler Lage.
Das Kulturangebot in Berlin ist jedenfalls gut und davon habe ich auch tatsächlich einen Nutzen. Wenn nun erst mal nur ein weiteres Einkaufszentrum und das Humboldtforum und die neue U-Bahn gebaut wird ist das doch auch nett.
-
@ ReinhardR
Berlin ist also provinziell, weil die Stadt eine überschaubare Traufkantenhöhe hat und keine Glasklötze aus der zweiten Hälfte des 20. JH die Skyline dominieren?
und @ ARCADIEN:
Ich bemerke das genaue Gegenteil:
Dass es Paris und Moskau sind die nicht an den flair von Berlin rankommen und nicht umgekehrt. -
Speer
jede stadt hat IHR eigenes flair!
das dachte ich und andere doch gesagt zu haben. es geht nicht darum an das flair des anderen ranzukommen! was ist denn das für eine krude denke! absurd! städte die seid 2000 jahren hauptstädte ihrer länder sind haben es nicht nötig irgendwo anders ranzukommen! das ist souvereniät! die ich mir für berlin eines tages wünsche. aber nicht auf diesem abendschauniveau, bitte. -
Heute 150 Meter, morgen 300!
Da kann sich Berlin seiner Einzigartigkeit und Traufkantenromantik rühmen wie es will, als Metropole wirkt Berlin einfach provinziell. Das wird einem schon beim Landeanflug auf Schönefeld oder Tegel klar.
Gut, daß Berlin provinziell wirkt. Sowas hatten wir bisher noch nicht. Ein einzigartiges Alleinstellungsmerkmal.
Manchen Leuten muß man wohl erst die Begriffe Dialektik und Ganzheitlichkeit beibringen. Jede Metropole ist einzigartig. Und eine Mentalität a la "Wir müssen unbedingt auch was zu bieten haben" ist der Tod einer attraktiven und authentischen Stadt.
Das läuft ja hier fast ab wie bei Skyscraper City.
-
Vielleicht ist ja das Flair von Berlin, dass es nicht wie eine Metropole wirkt. Oder vielleicht macht grad dies Berlin zu der Metropole, die es ist. Ob ein paar beliebige Hochhäuer, wenn auch an einem Ort gebündelt, für nen Wirtschaftsboom sorgen...? Ob das den Touris, die ja der Wirtschaftsfaktor sind, gefällt? Außerdem, wo steht, dass Berlin in NYC etc. mithalten muss? Worauf es ankommt ist, dass sie außerhalb gut ankommt und dass es den Einheimischen gefällt. Das geht auch ohne Türme. Weniger erzwungene Show, mehr selbstverständliches Wohlfühlen! Soll nicht heißen, dass ich gegen die Türme bin, aber wenn nicht, auch egal...Dann würde es nur den Ruf eines Möchtegern-Frankfurts innehaben.
@Alex vs. Zoo
Beide sind gammelig. Nur wurde der Alex erst vor ein paar Jahren renoviert, was man ihm aber nicht so wirklich ansieht. Dem Hardenbergplatz steht eine Renovierung noch bevor (eines Tages). Der Alex hat seine Chance quasi schon vertan, der HP bekommt sie noch. Außerdem ist der im Westen nicht der HP sondern der BP. Zur Zeit auch keine Augenweide, aber wenn die Kirche wieder zu sehen ist, die Stände vielleicht endlich mal weg sind, das Bikini und das Upper West fertig sind, dann... -
Hier wurde mehrfach geschrieben, dass nur noch sechs Hochhäuser gebaut werden können - bezieht sich das auf das Interview mit Kollhoff, oder gibt es in den aktualisierten Plänen wirklich nur noch Platz für sechs Hochhäuser?
Auf der Senatsseite ist nach wie vor von zehn geplanten Hochhäusern die rede.
-
Von mir aus braucht Berlin überhaupt keine weiteren Hochhäuser. Es ist doch völlig absurd sich hier mit irgendwelchen geschichtslosen Retortenstädten und ihren verzweifelten Versuchen Identität zu schaffen, messen zu wollen. Ganz andere Voraussetzungen.
Unsere Gründerzeittage sind vorbei - damals baute man noch Kirchtürme und Schornsteine. Ein bisschen was davon steht ja noch. Heutzutage haben wir es schlicht nicht mehr nötig auf diese Art Größe vortäuschen zu müssen. Und ich bezweifel doch sehr stark, dass irgendjemand der vielen Besucher, die Berlin alljährlich einen Platz unter den Top3 Destinationen in Europa bescheren (Tendenz steigend), Wolkenkratzer oder Bürotürme vermissen. -
Ob das den Touris, die ja der Wirtschaftsfaktor sind, gefällt?
Ich als Touri sage: Der Potsdamer Platz und der Alexanderplatz sind für mich die beiden unattraktivsten Orte in Berlin. Eben wegen der hohen Bebauung. Die wirkt in fast allen Fällen beliebig und austauschbar. Der Potsdamer Platz könnte mit diesen Hochhäusern auch in Düsseldorf oder Stuttgart stehen. Hochhäuser machen vieles kaputt und vielleicht mögen Architekten das anders sehen, aber als Tourist, der in Städte reist, in denen er sich wohlfühlen kann, würde ich behaupten, dass mehr Hochhäuser den Charme einer Stadt wie Berlin nachhaltig zerstören könnten.
Und was den Alexanderplatz anbelangt: Ich bin - auch angeregt durch dieses Forum - mal auf die Suche im Internet nach alten Bildern vom Vorkriegsalexanderplatz gegangen: Diese Wuseligkeit mit seiner in der Höhe überschaubaren Bebauung empfinde ich persönlich als deutlich angenehmer als die gegenwärtige Bebauung. Ich persönlich fände es toll, wenn man den gesamten Platz einebnen und komplett neu aufbauen würde. Mit dezent hoher Bebauung, sodass sich die Menschen dort auch wieder wohl fühlen können.
-
Da muss ich Ben widersprechen.
Der Potsdamer Platz wird meiner Meinung nach auch von Touristen sehr gut angenommen und taugt aus ästethischer Sicht eher für Erinnerungsfotos.
Beliebig und austauschbar sind am Potsdamer Platz eher die flacheren Gebäude, die Hochhäuser hingegen sind, vor allem in ihrer Konstellation doch etwas besonderes, gerade in einer traufhöhenorientierten Stadt wie Berlin. -
Du sagst es doch selbst: "Der Potsdamer Platz ist..." vieles. Er ist aber etwas nicht, nämlich der Alex. Der Potsdamer Platz war ein schwarzes Loch, da gabs nichts zu sehen oder zu tun, da musste was passieren, ob nun Hochhäuser oder sonstwas. "Der Alex", wegen dem man herkommt ist eben der Alex wie er ist - denke ich mal. Ich meide ihn hingegen eher, weil er ist, wie er ist ;). Außerdem wären die Hochhäuser bestimmt auch nur 08/15...
-
Dem muss ich auch extrem widersprechen. bin zwar kein tourist in berlin,
aber für mich als hobby fotograf sind hochhäuser schon sehr ansprechend, und tragen sehr viel zur atmosphäre einer stadt bei. Auch wenn der PP nicht gerade ein
szene hotspot ist für echte berliner, fühle ich mich dort doch sehr wohl.
Eine einheitliche flache bebauung wär doch nur öde und langweilig. -
Ja schön, aber dennoch ist es widersprüchlich eine stadt, in der moderne hochhäuser kein bisschen zur baukultur gehören mit hochhäusern vollzuklatschen, nur damit touris und hobbyfotografen wie in jeder anderen x-beliebigen großstadt auf ihre kosten kommen.
die leute aus aller welt fahren nicht in die bundeshauptstadt um sich dort zeitgenössische zweckarchitektur im 150m maßstab anzugucken.
sie wollen kultur, und fotografieren den reichstag und nicht das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus .
nicht umsonst fotografieren touristen den reichstag und nicht
einige gebäude werden seit jahrhunderten bestaunt und gepflegt, aber wer wird sich in 100 jahren bitte an das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus erinnern? -
Der Potsdamer Platz - also der eigentliche Platz und nicht der Rotz wie das Musicaltheater dahinter - ist m.E. sehr gelungen. Man war mutig genug an dieser Stelle hoch hinaus zu wollen. Die Hochbauten stehen hier mal aus rein städtebaulichen Gründen, nicht weil etwa der Platz knapp gewesen wäre - wo gibt es sowas außer in Diktaturen?
Es geht am Potsdamer Platz um eine Torsituation, ähnlich wie es das am Zoo mit Fertigstellung des Appa West (mit dem Zoofenster) sein wird. Am Alex ist das Thema städtebaulich begründeter Hochhausbau viel schwieriger, da sich hier ausschließlich Kreuzungen und T-Kreuzungen befinden - keine Diagonalen wie bei den anderen Plätzen oder ein Standort, der eine "Torsituation" anbietet. Deswegen können Hochhäuser hier nur als geballter Cluster um den Fernsehturm richtig wirken. Und für einen Cluster waren 13 Hochhäuser in der Vorstellung schon netter als 6.
Ich erinnere mich noch gut an die optimistischen Yadegar-Asisi-Zukunftsvisionen, 360 Grad Bilder, die im Stern Mitte der 90er abgedruckt waren. Berlin 2015 mit schickem Alex-Cluster im Chicagostil.....
20 Jahre Be-Berlin-Schlendrian reicht. Stattdessen könnte doch mal wieder ein bisschen Größenwahn wie zu Beginn der 90er angesagt sein. Ziel: Der Alex wird bis 2020 Hauptsitz von 3 Dax-Unternehmen. Immerhin: So gaaanz langsam - konservativ abgewartet - kommen kleinere bis größere Hauptsitze - mal wahllos total, Duden, Suhrkamp genannt - in die Stadt. Die Deutsche Bank, überhaupt die Kapitalwirtschaft, wird wohl nicht mehr kommen, aber was hindert etwa Medienkonzerne wie Bertelsmann an einer Verlegung des Hauptsitzes? -
Eine einheitliche flache bebauung wär doch nur öde und langweilig.Es kommt wohl eher auf die Nutzung an, als auf die Höhe. Ich habe schon Hochhäuser-Areale gesehen, die langweilig waren, weil dort der Nutzen nicht spannend war (reine CBD). Andererseits kenne ich einige "flache" Gegenden, wo es alles außer langweilig ist (ich denke man kennt die Beispiele auch hier in Berlin).
Also so pauschal finde ich Deine Aussage nicht gut.