Alexanderplatz: Diverses

  • Wie sieht es egtl mit dem ParkInn aus, wenn es tatsächlich abgerissen werden sollte; wird es für das Hotel dann ein neues Gebäude geben? In den Planungen kann ich es nicht wirklich genau erkennen.

  • Das Park Inn bleibt im Sattler-Entwurf leicht verändert erhalten (bis auf den Dachaufbau). Zudem kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Gebäude welches erst vor ein paar Jahren für über 20 MEURO komplett umgebaut wurde nach so kurzer Zeit schon wieder umgebaut bzw. abgerissen werden soll.

  • Ich auch nicht, ich würde sogar so weit gehen und sagen, dass das Park Inn keinesfalls abgerissen werden sollte, sondern in jedes Gesamtkonzept integriert und ggf. umgebaut werden sollte. Ich finde das ist ein klassisch-modernes Hochhaus, ohne Schnörkel und inzwischen sehr ansehnlich, es hat einen Nutzer und passt wunderbar zu diesem Platz.

  • Gute Entwicklung, die sich da möglicherweise anbahnt. Aus meiner Sicht haben Hochhäuser für hochwertiges Wohnen oder Luxushotels in Berlin deutlich mehr Potential als Bürohochhäuser. Für letztere fehlt einfach die Nachfrage. Es wäre darum überaus sinnvoll, auch die Nutzung am Markt auszurichten.

  • Hoch und höchstwertiges wohnen in Form von exklusiven Wohntürmen in der Innenstadt ist das Beste, was einer Großstadt passieren kann.


    -Es bringt Kaufkraft zurück in die Stadt--und nicht in die Vorstädte auf die Grüne Wiese.
    -Es ist platzsparend---in den USA werden hochwertige Wohnhochhäuser regelmäßig in Höhen von 100-250 meter gebaut. Dies oft auf Grundstücken mit nicht mehr als 50x50 meter Grundfläche.
    Durch den hohen Anspruch der Käufer-Zielgruppe kommt oft (leider nicht immer) hochwertige Architektur zur Ausführung.
    Dies wiederum führt zu einer Aufwertung der ganzen Umgebung.Neue Restaurants siedeln sich an,neue Läden etc etc...was zu einem weiteren Anstieg der Nachfrage führt...


    Irgendwann ist es eben nicht mehr "hipp", zig Kilometer vor der Stadt zu wohnen und jeden Tag stunden zu pendeln, sondern mitten im Zentrum zu wohnen.


    Hier nochmal zur Inspiration zwei kürzlich fertig gestellte Wohnhochhäuser aus Chicago :


    http://www.skyscrapercity.com/showthread.php?t=450938&page=3


    http://www.skyscrapercity.com/…light=the+elysian&page=26


    und das hier wären beispielsweise architekten, die sowas können ;) http://www.lucienlagrange.com/…elysian_hotel_residences/

  • Du hast recht. Allerdings hat man in Europa, nicht nur in Deutschland, schlechte Erfahrungen mit Apartmenthäusern gemacht (meist auch nur "Wohnanlage", in Ostdeutschland "Platte", genannt - da schwingt wenig Prestige mit..). In den USA haben die eine ganz andere Entwicklung genommen. Und sind auch eher eine Mischung aus Hotel und Wohnhaus. So gibt es dort komfortable und große Waschküchen im Keller, wo man per Münzeinwurf seine Wäsche waschen kann. Man muss also keine Waschmaschine umherwuchten beim Umzug, muss sich um keine Wartung kümmern, hat keine hohen Anschaffungskosten - und obwohl man ja per Münzeinwurf/Mietumlage trotzdem zahlt ist es natürlich billiger weil diese Waschküchen gut ausgelastet sind während die eigene Maschine die meiste Zeit ungenutzt herumsteht.


    Auf ähnliche Weise sind viele Dinge hausgemeinschaftlich geregelt in amerikanischen Apartmenthäusern, das spart Geld und ist komfortabel zugleich. Entsprechend viel Servicepersonal hat so ein Gebäude dann auch - und nicht nur Hausmeister. Auch andere Dinge wie Wandschränke oder stets zum Apartment gehörende Küchen (natürlich mit Müllzerkleinerer im Ausguss und Eiswürfelmaschine im Kühlschrank ;) tragen dazu bei dass man komfortabel und umkomplitziert wohnt und beim Umziehen kaum mehr als sein eigenes Bett, Sofa, Kleidung mitbringen muss. Keine großen Schränke notwendig, dafür gibt es unzählige Wandschränke. Und die Klima-Anlage, die gleichermaßen heizt und kühlt, ist in der Zwischendecke verborgen, wo man auch Einbauleuchten versenkt die von vorneherein die Räume optimal ausleuchten oder im Bad auch einen "Deckenfön" vor der Dusche der den ganzen Körper angenehm ohne Handtuch trocknet...kurzum, es ist alles auf Komfort ausgelegt. Als ich dann wieder in der "soliden" deutschen Bauweise gewohnt habe kam mir die erste Zeit alles wie ein Rohbau vor ;)


    Und wenn man dieses Konzept konsequent in Europa umsetzt wäre es genauso ein Erfolg. Nun, ein weiterer Faktor fehlt bei uns freilich: wenn Mieter kontinuierlich Ärger machen und keinerlei Rücksicht auf die Nachbarn nehmen können sie recht einfach rausgeschmissen werden und die Polizei ist sowieso nicht zimperlich mit dem Durchgreifen. Bei uns dauert es Monate bis zB "Mietnomaden" geräumt werden können und es braucht nur ganz wenige Mieter um ein riesiges Apartmentgebäude in einen Abwärtskreislauf zu schicken. Gekritzel im Aufzug, Geschrei bis spät in die Nacht, Müll im Hausgang...wer kann zieht weg. Der Ruf des Gebäudes ist schnell dahin. Um neue Mieter zu gewinnen sinken die Mieten, an Instandhaltung und Service muss daraufhin gespart werden, die Attraktivität sinkt weiter... und so weiter. Diesen Weg haben sichtbar unzählige "Wohnanlagen" in der Republik genommen. Das muss aber nicht so laufen.

  • Nun mal was ganz anderes! Noch sind in Berlin solche Wohntürme noch gar nicht nötig! Sie wären reines Prestige. Ausserdem sind die gezeigten Beispiele eher nicht so schön. Die Propotionen und der Dachabschluss, gruselige Disneylandarchitektur, die ihre Vorbilder sehr frei interpretiert ohne Rücksicht auf Proportionen und Symetrie. Soawas bitte nicht am Alexanderplatz, da hat man schon das scheußliche Alexa um die Ecke. Momentan gibt es noch genug freie Baufläche für Wohnungen in Berlin. Erst mal sollte man Baulücken schließen, bevor man in die Höhe baut. Das wird meistens dann nötig, wenn wenig Platz ist, wie eben in Chicago. In Berlin gibt es ja schon die Wohnhochhäuser an der Leipziger straße, die sehr gut ausgelastet sind. Wer allerdings Geld in Wohnhochhäuser am Alex investieren möchte, bittesehr.


    nun mal langsam Augsburger! Der mieterschutz ist eine kostbare Errungenschaft. Früher konnte man jederzeit auf der straße landen ohne angabe von Gründen. Klar sehe ich ein, dass man auf seine Nachbarn Rücksicht nehmen muss, dasist selbstverständlich. Ich selbst habe das Glück in einem ruhigen Haus zu wohnen. in der regel haben Vermieter aber auch mittel um eine Vorauswahl ihrer Mieter zu treffen (Leumundszeugnis des vorigen vermieters, Schufaauskunft). Oftmals ist es einfach blauäugigkeit der Vermieter, welche Mietnomaden ausnutzen. Der mieterschutz ist dennoch sinnvoll. Allein welche Standards man in deutschen Wohnungen hat was Sanitär und Eektrik anbelangt. Ich möchte auch nicht wirklich Gemeinschaftswaschmaschinen nutzen, wenn ich eine hochpreisige Apartmentwohnung beziehe. Das sind halt europäische Eigenarten.

  • Danke, Knuddel Knutsch, für die Empfehlung von Lagrange. Super, nicht alles aber vieles. Werde ich gut brauchen können...

  • NewUrban
    Warum sollten die verbliebenen Freiflächen allesamt versiegelt werden? Wäre es da nicht sinnvoller diese Flächen zu wenigstens ein Stück weit zu belassen und stattdessen ein Hochhaus auf -einer- Baufläche zu errichten? Viele vermeintliche Umweltschützer haben es bis heute leider noch nicht erkannt, was für ökologische Vorteile ein Hochhaus bringen kann.


    Augsburger u. Knuddel
    Ich bin zwar auch ein Verfechter von Hochhäusern, aber meint ihr Familien würden sich wirklich eher für ein Hochhaus am Alex entscheiden, als für ein Haus im grünen Stadtrand?
    Mit diesem amerikanischen Muster kämen wir m.E. nach wieder zu sehr in die Hotelecke, was ich für den Alex nicht mehr wünschen würde.

  • Ich bin zwar auch ein Verfechter von Hochhäusern, aber meint ihr Familien würden sich wirklich eher für ein Hochhaus am Alex entscheiden, als für ein Haus im grünen Stadtrand?


    Das kommt doch auf den Geschmack der jeweiligen Familie an. Es gibt ja einen Trend zum Wohnen in der Stadt (wie man unschwer an der Mietpreisentwicklung erkennen kann), und ich persönlich würde eine spannende Wohnung in der City (Alt- oder Neubau) der Vorstadt-Einfamilienklitsche immer vorziehen. Klar: Wenn man in einem Hochhaus am Alex wohnt, muss man mit den Kindern in den Park latschen, statt sie in den Garten lassen zu können. Aber ich bin ziemlich sicher: Sobald der Nachwuchs in dem Alter ist, in dem er selbst ausgehen kann, ist er dankbar, dass er nicht mit dem Nachtbus durch die halbe Welt gurken muss, sondern schon da wohnt, wo das (Nacht-)Leben spielt.

  • Es müssen ja auch nicht gleich Familien sein, welche die vermeintlichen Wohntürme am Alexanderplatz bevölkern. Diese Lage in der Stadt, die Verkehrsanbindung machen die Gegend für viele Zielgruppen attraktiv.


    Sollte dann die Bevölkerungszahlen im direkten Umfeld des Alex tatsächlich, hätte man auch gewichtige Gründe die Grünfläche zwischen Fernsehturm und Spree zu erhalten und als eine Art "Central Park" zu entwickeln.

  • @ Augsburger: Dein Vergleich zwischen US- und BRD-Mietwohnungen scheint mir bei näherer Betrachtung doch eher einer zwischen reichen und armen Mietern zu sein. Meine (zugegebenermaßen bescheidenen) Erfahrungen mit Wohnungen in den USA legen mir zumindest nicht nahe, dass es dort im Durchschnitt um den Komfort soviel besser bestellt wäre als hierzulande. Abgetrocknet wurde sich dort mit dem Handtuch, die in der Tat vorhandenen Waschmaschinen im Keller waren ekelhaft versifft, und Klimaanlagen gab es zwar, sie konnten oft aber entweder gar nicht kühlen oder nur in der Tiefkühlstufe "arktischer Winter".


    Auf der anderen Seite gibt es natürlich auch in Deutschland (und neuerdings gerade in Berlin) diese Upper-Class-Wohnanlagen mit Conciérge, in denen sich das Bett von allein bezieht und dein Kühlschrank dir morgens den Nacken massiert, während die Kaffeemaschine eine Sonate von Chopin anstimmt.


    Der langen Rede kurzer Sinn: Mit "Ausrichtung auf Komfort" hat das wenig zu tun. Wer es sich leisten kann, findet garantiert auch in Deutschland sein Komfort-Appartement; und wer arm ist, muss auch in den USA in einer Art Platte hocken, in der es nach Kohl stinkt, der Fahrstuhl ständig ausfällt und die Nachbarn ihre Kinder verprügeln.

  • Bilder von heute

    Das Soho House Berlin ist nun eröffnet und wird von den Leuten anscheinend sehr gut angenommen.Hab auf jeden Fall genügend Leute dort gesehen.




  • haha, da wirst du durch den 18fach Zoom der Lumix ja zum richtigen Paparazzo :D


    Aber schön zu sehen, dass das Konzept (scheinbar) aufgeht. Und bis auf die Stadtmöblierung gefällt mir deine Gesamtansicht sehr gut :daumen:

  • Naja, hat er schon recht. Die Bauten, die derzeit rundum den Alex entstehen, bzw. entstehen sollen, haben mit gelungener moderner Architektur ja nun wirklich garnichts zu tun. Sie passen sich allerdings recht gut in das bestehende Eierkisten-Ensemble ein. Ob das nun ein Gütekriterium ist, bleibt fraglich.

  • wie sieht's aus?

    Wie sieht es im Moment auf dem Alex mit den verschiedenen in Bau befindlichen Projekten aus?


    Irgendwie hab ich das Gefuehl, dass der Alex die Berliner Politik wiederspiegelt. Da wo es schon gut laeuft wird weiter verfeinert und verschoenert, aber da wo es noch einer Vision und eines Kraftaufwandes bedarf, wird es schwierig.


    Ich kann auch falsch liegen oder vllt fehlt einfach das Geld fuer Basisinvestitionen die private Investments nach sich ziehen koennten.

  • Wie soll's aussehen? Ich denke über sämtliche Veränderungen und Fortschritte wirst Du in diesem Thread - in fast Echtzeit - informiert werden!


    Berlin hat m. E. im Fall "Alex" seine Aufgaben getan, der Brunnen zw. Turm und Kirche wurde neu gestaltet, das Pflaster auf dem Platz selbst neu verlegt (wenn auch ein sehr unpraktisches Material gewählt, wie sich ja mittlerweile herausgestellt hat) und die Tiefgarage und Strassenverengung östlich des "Park Inn's" laufen ja nun deutlich sichtbar . . . also, was noch?

  • Roter Wüstenpalast

    Kollhoff kritisiert in einem Interview das Alexa als "piefig":


    http://www.tagesspiegel.de/ber…icht-leisten/1899882.html


    Da hat er recht. Das Alexa sieht so aus als wären den Bauherren bei der Kostenplanung die Entwürfe eines nicht realisierten Wüstenpalastes Saddams in die Hände gefallen.


    Den Gesamteindruck zusammen mit den vom Büro plan|werk vorgeschlagen hellen Sandsteinfassaden der Blöcke E2 und E3 stelle ich mir dann ein bisschen vor wie am Potsdamer Platz, wo keine Fassade in irgendeinem Bezug zur anderen steht. Was zumindest bei folgendem Modell wie ich finde durch die Bogenelemente in Ansätzen der Fall wäre.

  • Als Auswärtiger möchte ich die Berliner zu etwas mehr Selbstbewusstsein ermuntern, ohne sich ständig kleinzureden oder andere Metropolen zum Maßstab zu nehmen. Die größten Kritiker bezüglich berlins Stadtbild sitzen doch nicht in London oder Paris sondern in Berlin! Besucher, vorallem die Nichtdeutschen, sind doch voll des Lobes. Und wieso? WEIL es eben (noch) nicht wie in jeder beliebigen anderen Metropole ausschaut. Gerade das wäre doch "piefig" (welch ominöser Begriff, gibt es den auch auf Hochdeutsch?). Was Berlin interessant macht sind Brüche und Disharmonie. Am Alexanderplatz sieht man dies wohl so gut wie an kaum einem anderen Ort Berlins. Und in der Hinsicht gefällt er mir dann auch, "der Alex".