Schwedenhaus-Museum und Nürnberger Bauernhausfreunde

  • saniert: Laufamholzstraße 6

    Nachdem die Ziegelsteinstraße 185 saniert und so gerettet wurde, konnte nun auch das historische Bauernhaus in Mögeldorf, Laufamholzstraße 6, saniert und damit gesichert werden. Fotos aus der Umbauzeit:




    Damals war ich noch zuversichtlich, dass hier ein Schmuckstück herauskommen würde. Aber das Ergebnis ist dann doch enttäuschend, und genau genommen hat man das damals schon erahnen können. Die Art, wie das Mauerwerk ausgebessert und ergänzt wurde ließ schon erahnen, dass hier eine dicke Schicht von irgendwas drüber kommen wird:




    Das Haus wurde mit einer Außendämmung versehen und einfach fad verputzt. Immerhin, es sind wieder Fensterläden dran. Aber dass es sich hier um Denkmal handelt, das lt. Denkmalliste auf etwa 1700 zurück geht, lässt sich nicht ablesen. Der Denkmalbegriff wird in letzter Zeit leider arg gedehnt, und es scheint mir manchmal auch nicht wirklich Wert darauf gelegt zu werden, dass ein Denkmal Zeugniswert haben soll, also dass man ohne Aktenstudium und ausführliches Exposé begreift, was man da eigentlich sieht. Dabei soll man an einem Denkmal doch irgendwie auch Geschichte ablesen können - wenn schon Schönheit nicht im Vordergrund stehen soll.


    Jetzt könnte man hier noch argumentieren, dass das Haus weitgehend dem Erscheinungsbild vor der Sanierung angeglichen wurde (siehe google-streetview), aber unter Denkmalgerecht stelle ich persönlich mir doch was andres vor. Wenn ich mir auch die Ziegelsteinstraße 185 anschaue, die ebenfalls als Denkmal so nicht direkt erkennbar ist, kommt man schon ins Grübeln. Sind die Altstadtfreunde echt die Einzigen, die ein Denkmal dieser Kategorie richtig ins Szene zu setzen wissen?

  • Schniegling: Weihergartenstraße


    An der alten Mühle in Schniegling, die bereits vor vielen Jahren zu Wohnraum transformiert wurde - und dabei leider auch stark stilistisch überformt wurde - ist ein altes Fachwerkhaus übrig geblieben. Auf den Fotos des Beitrags von 2013 ist es noch in seiner Gestalt zu sehen bevor die Sanierung begonnen hatte.

    Laut Denkmalatlas 2.0 Link stammt das Haus von 1652 dürfte damit den historischen Kern des alten Schnieglings an der Pegnitz markieren.


    Bemerkenswert ist das Ganze deshalb, weil die Sanierung vor Ort aussieht wie eine Vollrekonstruktion des Fachwerkgiebels:


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    Inmitten der an sonsten recht dicht bebauten direkten Umgebung wirkt das stattliche Fachwerkhaus trotzdem etwas fremd. Ich bin gespannt auf das Ergebnis, wenn es fertig ist

  • Rettung geht weiter: Schnieglinger Straße 237


    Des kleine Ensemble an der Schnieglinger Straße Ecke Wahlerstraße, bei dem es vor Jahren gelang das größere beider Bauernhäuser (Beitrag mit Bildern) vor dem Verfall zu retten, in dem es auch ästetisch grandios transformiert wurde, erfährt nun wohl eine zweite Rettung:


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    Auch das benachbarte Fachwerkhaus, ohne vorgblendete Sandstein-Schaufassade, wird nun saniert und bleibt damit erhalten. Da kann man sich auf das Ergebnis freuen!

  • Baufortschritt Weihergartenstraße

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    Wie das Ergebnis der oben gezeigten Sanierung an der Schnieglinger Straße aussehen könnte lässt sich vielleicht an dem Projekt in der Weihergartenstraße, nur wenige Meter weiter, ablesen. Während der Bauphase hat das Fachwerkhaus nämlich quasi genau so ausgesehen, mit einer überwiegend nagelneuen Holzbalkenkonstruktion.


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    Hinter dem Fachwerkhaus sieht man die alten Mühlengebäude angeschnitten, die vor einigen Jahren saniert wurden, wie man sieht eher geschmacksbefreit vom Bauträger auf dem Reißbrett. Diese Sanierungen wirken heute eher störend, pseudomodern und manchmal habe ich das Gefühl, dass dieser geschmackliche Ausreißer Ansporn dafür gewesen sein mag, dass die jüngeren Bauprojekte viel harmonischer zueinander passen:


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    Und einige Meter weiter direkt am Sportplatz gelegen wird dieses Doppelhaus hochgezogen, unverkennbar mit einer an das Bauernhaus angelehnten Silouette:


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    Den Reiz dieser Ecke, direkt an den Pegnitzauen gelegen, machen aber die vielen historischen und allen voran die sorgfältig und wunderschön wiederhergestellten Fachwerkhäuser aus, die hier, um dem Titel dieses Fadens mal aufzunehmen, ohne Einspringen eines gemeinnützigen Bausubstanz-Rettungsvereins instand gesetzt werden. Die gute Lage scheint sich hier richtig auszuzahlen.


  • Großreuther Straße 77

    In Großreuth hinter der Veste gibt es ebenfalls Aktivitäten für die Wiederbelebung eines Bauerngehöfts: Das Anwesen Nr. 77, das erst vor wenigen Jahren unter Denkmalschutz gestellt wurde, ist in neue Hände geraten und wird neu beplant. Dabei sicherlich auch verdichtet, wie man an den Neubauten im hinteren Bereich des Hofes erkennen kann.


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    Die historische Remise an der Ostkante des Hofes wurde bis auf die Giebelmauern mit der Kartusche und der Jahreszahl 1851 abgetragen und wird wohl neu aufgebaut. Aus Holz wird das jedenfalls aktuell sehr teuer!


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    Da die gesamte Straße als sog. "Straßendorf" Großreuth hinter der Veste mittlerweile Ensembleschutz genießt, dürfte hier etwas sehr ansprechendes entstehen, das auch einen wunderbaren Kontrast bilden wird zu dem grauenvollen Schultheiß-Bauzentrum gegenüber an der Kilianstraße. Kunden, die dort ein- und ausgehen sehen dann direkt, wie idyllisch man hier eigentlich wohnen könnte.


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  • Update Großreuther Straße 77


    Das Nebengebäude mit der Giebelkartusche ist wieder hergestellt: Neuer Dachstuhl, bereits mit Bieberschwänzen gedeckt, und neue Seitenwände.



    Und nach hinten ist der Hof nun von einem Neubau geschlossen worden. Der sieht mir aber mehr aus wie ein Wirtschaftsgebäude als ein Wohnhaus. Falls es doch ein Wohnhaus ist, wurde es gestalterisch stark verfremdet. So schaut es allerdings wirklich nach einem Wirtschaftshof aus.


  • Update Großreuther Straße 77


    Fast 2 Jahre nach dem letzten Beitrag oben kann man doch mal wieder Bilder von dem schönen Ensemble zeigen. Der Gesamteindruck von der Rollnerstraße kommend hat sich im Vergleich zu früher nicht wesentlich verändert. Das war letztlich auch das Ziel der damaligen Unterschutzstellung des Ortskerns "Großreuth hinter der Veste". Und das hat sich städtebaulich ausgezahlt:



    Es ist ein bisschen was geschehen, das westlich gelegene Haupthaus wurde quasi neu aufgebaut in alter Gestalt, hat ein schönes Dach mit passenden Gauben erhalten. Es fehlen allerdings noch die korrekten Außenfenster an der Giebelseite:




    Auch die östlich gelegene Remise, von der nur noch die wackelige Giebelwand mit der Jahreskartusche stand, ist wieder erstanden und wird nun wohl als Garage oder Schuppen genutzt. Auf dem Foto sieht man auch gut wieso der Denkmalschutz da genau hingesehen hat: Entlang der Straße stehen alle Gebäude Giebelständig zur Straße und formen so das typische, ländliche Ortsbild einer Dorfes im Nürnberger Umland, in dieser Geschlossenheit so nah am Stadtzentrum ist das außerordentlich selten geworden:


    Der Hof wird allerdings multifunktional, also vollständig befahrbar sein, und damit wohl eher kein Highlight des Ensembles. Im Hintergrund sind angepasste Neubauten, die früheren Scheunen wurden nicht erhalten: