Umzug Neptunbrunnen

  • Ich kann nur den anderen zustimmen und bin auch dafür, daß der Brunnen an seine alte Stelle zurückkehrt. Der Hauptmarkt ist ohne Marktbuden eine einzige Tristesse, und was würde diesen Platz besser aufwerten als so ein kunstvoller Brunnen?!?


    Ich befürchte nur, daß das Engagement von Herrn Thiel nicht anerkannt wird und der Vorschlag mal wieder bis ins Vergessen aufgeschoben wird.

  • Ich glaube nicht (mehr) das die Idee eine Chance hat. Dafür ist die Absage der Verwaltung "zu hart". Ein Rückzieher bedeutete jetzt Gesichtsverlust für Verwaltung und Politik => also kommt nix mehr (egal wie gut die Argumente auch sein sollten).


    Was haltet ihr von der Idee, den Neptunbrunnen auf den Egidienplatz zu stellen?

  • Und den Kaiser dafür in den Stadtpark? :) Wär auch ok. Aber auf dem HM wäre es wie schon gesagt eigendlich ein MUSS.

  • Ich glaube nicht (mehr) das die Idee eine Chance hat. Dafür ist die Absage der Verwaltung "zu hart". Ein Rückzieher bedeutete jetzt Gesichtsverlust für Verwaltung und Politik => also kommt nix mehr (egal wie gut die Argumente auch sein sollten).


    Was haltet ihr von der Idee, den Neptunbrunnen auf den Egidienplatz zu stellen?


    Egidienplatz wäre an sich OK - würde gut zur Kirche passen.
    Aber die Hanglage spricht wohl dagegen.

  • Bei soviel Zustimmung für den Brunnen könnte ein Bürgerbegehren doch bestimmt etwas bewegen! Ich finde man sollte hier wirklich darüber nachdenken. Es kann nicht sein, dass die Stadt entscheidungen gegen die Mehrheit der Nürnberger trifft. Und bei der Hauptmarkt Gestalltung sollen die Bürger ja mitreden dürfen...

  • Leserabstimmung

    Die NZ hatte ja letzte Woche als Montagsfrage zur Leserabstimmung gestellt:


    "Soll der Neptunbrunnen wieder auf den Hauptmarkt?"


    Seit gestern liegt das Ergebnis vor:


    Dafür: 54,8%
    Dagegen: 45,2%

  • Bei dieser Zustimmung ist es doch sehr verwunderlich, dass sich das offizielle Nürnberg in Schweigen hüllt.
    Bei der Geschichte des Brunnens - das gilt sowohl für den Beschluss des Rates von 1650 wie auch für die antisemitisch motivierte Entfernung vom Hauptmarkt 1934 - kommt doch nichts anderes in Frage als die Rückversetzung auf den Hauptmarkt. (Wenn der HM jetzt umgestaltet wird, ohne dass der Neptunbrunnen wieder dorthin kommt, ist das Thema doch für die nächsten 25 Jahre wieder erledigt)


    @ Planer (19.04.10)
    Für den Egidienplatz spräche nur, dass dort eine Barockkirche steht, dann müsste aber der Wilhelm weg (haben wir dann einen Verschiebebahnhof für Geschichte?) und die Topografie passt nicht. M.e. braucht der Neptunbrunnen einen ebenen Platz. Das wichtigste Argument ist aber: Hier geht es doch um Stadtgeschichte und nicht um das Umherschieben irgendwelcher x-beliebiger "Stadtmöbel" nach dem Motto "unser Dorf soll sachöner werden".
    Dein Statement vom 07.12.08 hat es dagegen getroffen. Der Neptun gehört auf den Hauptmarkt und nirgens anderso hin.

  • Stellungnahme der Stadtheimatpflegerin

    ... allzuviel scheint in diesem Forum ja nicht los zu sein. :confused:
    Bei der NZ 'tobt' zu diesem Thema ja ein Weblog mit über 100 Postings (http://blog.nz-online.de/senf/…ment-page-3/#comment-2101) :daumen:


    Vielleicht als kleine Anregung hier die Stellungnahme der Stadtheimatpflegerin, Frau Dr. Maué, die am 27.04.2010 in der NZ als Leserbrief veröffentlicht war:



    Falscher Platz für Neptunbrunnen


    Zu: Diskussion um Neptunbrunnen


    Die überwiegend positiven Beiträge zum Thema „Neptunbrunnen" im Blog der NZ und das Ergebnis der NZ-Leserfrage beweisen seine hohe Wertschätzung in der Nürnberger Bevölkerung. Vor allem wurde die Absicht geäußert, die Entfernung' des Brunnens durch die Nationalsozialisten zu revidieren.


    Ebenso wichtig für ein Überdenken seiner Aufstellung erscheinen mir künstlerische und historische Gründe: Der Neptunbrunnen war von Anfang an für den Hauptmarkt bestimmt und sollte nach dem Willen des Stadtrates auf dem wichtigsten Platz Nürnbergs ein Zeichen für die Aufbruchstimmung nach Ende des Dreißigjährigen Krieges setzen. Mit der Realisierung des anspruchsvollen Projekts betraute man mit dem Goldschmied Christoph Ritter und dem Bildhauer Georg Schweigger die für eine solche Aufgabe
    Bestens ausgewiesenen Fachleute Nürnbergs.


    Schweigger gehörte darüber hinaus zu den bedeutendsten Bildhauern seiner Zeit im ganzen deutschen Sprachgebiet, an den Aufträge des Wiener
    Kaiserhofs und des schwedischen Königshauses ergingen. Mit diesem ersten Barockbrunnen nördlich der Alpen schuf Schweigger, ein damals überaus progressives Kunstwerk, dessen Aufstellung allein aufgrund politischer und finanzieller Schwierigkeiten unterblieb.


    Vom künstlerischen Rang des Brunnens profitierte der Stadtrat übrigens durch die Eintrittsgelder für die Besichtigung der Brunnenfiguren in einem eigens errichteten Schuppen im Bauhof, bevor er ihn 1797 an den russischen Zaren verkaufte.


    Die heutige Aufstellung der Brunnenkopie im Stadtpark bringt das bedeutende Werk nur unvollkommen zur Geltung. Neben der viel zu flachen Brunnenschale beeinträchtigt vor allem die Baumkulisse die Wirkung der Metallfiguren, die sich in Far¬be und Kontur zu wenig - von ihrer Umgebung abheben.
    Damit sollten genügend Argumente für die Einbe¬iehung des Neptunbrunnens in den Ideenwettbewerb für die Gestaltung - des Hauptmarktes vorliegen.


    Claudia Maué, Heimatpflegerin der Stadt Nürnberg


    (Zitat Ende)



    Soweit die Stellungnahme im Wortlaut. (Vielleicht bringt das ja hier mal die Diskussion in Gang)
    ;)

  • Was ein Blogger geschrieben hat stimmt schon. Und zwar das für den Ubahn Bau und Autobahntunnels in Nürnberg immer Geld da ist! Für "kleinere" Stadtverschönerungen, die wirklich sehr viel zur Verbesserung des Lebensgefühls beitragen würden, wird jeder Cent vier Mal umgedreht... Ich bin zwar kein Ubahn Gegner, aber das gibt zu denken...


    Wenn die Stadt den Brunnen wirklich weitere Jahrzehnte im Park vermodern lassen will, sollte sie lieber darüber nachdenken ihn an München oder Regensburg zu verkaufen. Die hätten bestimmt einen entsprechenden Standort um ihn in Szene zu setzen! Und Nürnberg kann das Geld für die Frankenröhre verwenden!

  • (...) Wenn die Stadt den Brunnen wirklich weitere Jahrzehnte im Park vermodern lassen will, sollte sie lieber darüber nachdenken ihn an München oder Regensburg zu verkaufen. Die hätten bestimmt einen entsprechenden Standort um ihn in Szene zu setzen! (...)!


    :) ;) Danke für den leicht satirischen Hinweis. Einen ähnlichen Vorschlag hat ein Münchner im NZ- Blog zum Neptun gemacht. Ich setz das mal zum Lesen hier rüber:


    # 97 'Cupiditas bavariae' schreibt dort:


    "Was für ein Menschenschlag die Franken, im speziellen die Nürnberger! Man mag kaum glauben, dass Ihr vor ein paar hundert Jahren einst als quasi centrum europae gegolten habt. Welch Glück der Geschichte, dass wir Bayern euch 1806 aufgenommen haben, denn heute muss das wenige was ihr zu unserem bayerischen kulturelles Erbe beitragt auch noch vor eurem eigenem Provinzialismus geschützt werden.


    Wie kann man Kulturgut so geringschätzen? Ihr diskutiert wirklich ernsthaft, ob Klorohre nicht wichtiger wären als Barockbrunnen? ‘Zefix, des ist fast scho Satire, da tät’ selbst dem Valentin Karl nix mehr dazu einfallen.


    Im Ernst: Wenn München so einen Brunnen hätte (keine Angst, so was haben wir leider nicht), er stünde ganz sicher majestätisch zentralperspektivisch im Teich des Nymphenburger Schlosses, so wie sein Petersburger Pendent. Und in München würde sich niemand trauen sich mit so kleinkarierte Bedenken zum Gespött zu machen.


    Erwartet Ihr dass die Nachwelt als kulturelle Jahrhundertleistung eurer Generation den abwassertechnologisch optimierten und geruchsneutralen Abwässerabfluss aus euren Schulhäusern als Beitrag zur Zivilisationsgeschichte der Menschheit würdigt? Recht habt ihr: Hier wird kompromisslos korrekt geschissen! Auf die Prioritäten kommts halt an….. Scheiß auf die Moral! Und auf Geschichte und Kultur.


    Ein Vorschlag zur Güte: Die Landeshauptstadt kauft euch den ungeliebten Neptunbrunnen ab, sagen wir für eine Million, ihr lasst dafür eure Schulklos entstopfen und für den Rest spendierts meinetwegen für jeden Nürnberger noch eine Bratwurstsemmel. Damit ist allen geholfen und als bayerisches Kulturgut hätte der Brunnen dann endlich einen Platz der seinem Rang gebührt: Out of Nuremberg."


    (Zitat Ende)


    Ein ziemlich treffender Blick von außen. Zum Lachen wenns nicht so traurig wär.

  • Ich kenn München ganz gut, die Münchner mag ich nicht so besonders.
    Aber wo er Recht hat, hat er Recht ...

  • Die Forderung der JU ist absolut berechtigt!


    Wenn man sieht, dass fast alle Investitionen Nürnbergs nach dem "neuen Nürnberger Leitsatz Denkpause für 2 Jahre" erst mal adacta gelegt werden und trotzdem Geld für die "Beseitung" eines Denkmals für Kaiser Wilhelm I. auf dem Egidienplatz (welches schon 105 Jahre dort steht u. meiner Meinung nach definitv eine Aufwertung für diesen Platz ist) bereit stellt sollte es keine Diskussion mehr über die Verlagerung des Neptunbrunnens geben sondern zur Abwechslung einfach mal gehandelt werden!!!

  • Also, den Hauptmarkt mit Neptunbrunnen kann man sich meiner Meinung nach deffinitiv abschminken! Denn wie in folgendem Artikel der OB nochmals erwähnt, würde Nürnberg hierdurch den Christkindlesmarkt verlieren. Und eine solch weltberühmte und imageträchtige Veranstalltung will man natürlich auch nicht verlieren.


    Ich glaube, mich erinnern zu können, dass angeblich um die 300Mio € am Christkindlesmarkt umgesetzt werden sollen! Das ist auch ein Argument gegen den Brunnen.


    http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=1241462&kat=11


    Insofern muss wirklich abgewogen werden... Ich bin mal auf die Vorschläge gespannt! Dann kann man mehr sagen.

  • Die Veranstaltungen auf dem Hauptmarkt sind schon wirklich ein gewichtiges Argument gegen den Neptunbrunnen dort.
    Architektonisch würde der Brunnen gut auf den Egidienplatz passen - geht aber wegen der Topographie nicht.


    Es war ja schon mal geplant, den Brunnen zwischen Jakobs- und Elisabeth-Kirche aufzustellen. Ich glaube mich zu erinnern, dass man damals (als die Straßenbahn verschwand und die Fußgängerzone eingerichtet wurde) sogar schon Anschlüsse vorbereitet hat.
    Was spricht denn gegen diesen Standort?
    Zentral, passt ganz gut zur Elisabethkirche ...

  • Da gabs auch schon mal ne Bildmontage. Allerdings wäre hier der Neptunbrunnen ein Brunnen zu viel. Ums Eck am Weißen Turm ist doch schon der Ehebrunnen...


    Und wenn der Neptun an den Plärrer kommt? Der Platz bräuchte ja noch eine dringendere Aufwertung als der Hauptmarkt oder andere.

  • Am chaotischen Plärrer würde der Neptunbrunnen untergehen.
    Klar vor dem Weißen Turm ist der Ehebrunnen, aber die Brunnen sind ja optisch getrennt. Und die Gegend ist eben ziemlich zentral, da schadet ein Brunnen mehr ganz sicher nicht.

  • Auf einem komplett neu gestalteten Hauptbahnhofvorplatz könnte man ihn plazieren.
    Stell mir das toll vor.
    Aber es fehlt ja an Geld um den Vorplatz endlich mal gründlich umzubauen und neu zu gestalten.