City & Wallring | Boulevard Kampstraße [Planung&Bau]

  • Vielleicht hatten in den vergangenen Jahren aber auch einfach nur ein paar andere Dinge, wie zum Beispiel der Bau von Schulen und Kindergärten oder die Unterbringung von Geflüchteten, eine höhere Priorität...

    Ja, das mag sein. Und die Stadt hat ja auch an allen Ecken und Enden Löcher zu stopfen. Alles verständlich. Trotzdem reden wir von ca. 15 Jahren Planungszeit + 15-17 Jahren "Bauzeit" für die Umwandlung von 1,3 Km Straße in Fußgängerzone.

  • Nein, wir reden nicht von 30 bis 32 Jahren Planungs- und Bauzeit. Aber ja, 15 lange Jahre Bauzeit für alle Bauabschnitte kann gut hinkommen. → Die Stammstrecke III eröffnete im April 2008. Die Arbeiten am ersten Teilabschnitt wurden irgendwann Ende 2008 aufgenommen. 2023/2024 dürfte die Kampstraße dann fertiggestellt sein. Aber noch einmal: Die Stadt hat während der Corona-Krise europaweit ausgeschrieben, kein Unternehmer hat ein Gebot abgegeben. So what? Dann eben auf ein Neues. Auf ein paar Monate kommt es nun wahrlich nicht mehr an.

  • Der umzusetzende Entwurf wurde 1998 eingereicht. D.h., man hat sich seit Anfang, spätestens jedoch Mitte der 90er konkret mit dem Projekt beschäftigt. Wenn wir von einer Fertigstellung in 2025 ausgehen, sind es 30 Jahre.

    Ja, von 1998 bis zur letzten Fahrt der Straßenbahn sind 10 Jahre vergangen. In dem Zeitraum konnte man nur planen, nicht bauen. Eigentlich hätte man ab 2008 doch sofort vollgas geben können. 2008/2009 kam dann leider die Finanzkrise hinzu. Aber die 2010er Jahre sind nu auch um, und wir reden mal wieder über Verspätungen. Ich kann die aktuelle Situation nachvollziehen, aber ein fader Beigeschmack bleibt trotzdem.

  • ...Ich kann die aktuelle Situation nachvollziehen, aber ein fader Beigeschmack bleibt trotzdem.



    So ist es, irgendwie alles sehr unglücklich. Mir fällt auf, sobald hier etwas kritisch gesehen wird bekommt man einen auf den Deckel. Dabei bringt man nur seine (tiefe) Enttäuschung zum Ausdruck dass womöglich wieder ein Projekt scheitern könnte. Wann es dann endlich weitergeht ist doch momentan nur Spekulation. Für diverse Einzelhändler ist das eine Katastrophe.


    Meine Antwort gehört jetzt auch nicht unbedingt in diesen Themenbereich (!!!), aber es fällt doch schon auf dass zwar in DO viel geplant, aber davon dann nur wenig umgesetzt wird. Eine große Ausnahme bildet der Wohnungsneubau sowie Projekte in des Außenbezirken. Auch wenn viele Grundstücke nicht in städtischer Hand sind so ist es doch trotzdem traurig dass es dort nicht weitergeht :

    - Wohnhochhaus am BH Stadthaus (man hört hier nichts mehr)

    - Dauerplanung Kronenturm (für die Anwohner dort kein schöner Anblick)

    - Hochhaus am Bahnhofsvorplatz (diese Ruine wird uns wohl noch weitere Jahre beschäftigen)

    - ehemaliges Hotel Bender (Stillstand)

    - Hotelhochhaus Ophoff Kreuzung (hier habe ich zumindest noch etwas Hoffnung dass es realisiert wird)


    Dann blickt man z.B. 10 km nach Westen und sieht Projekte wie City Tower, Viktoria Karree, Haus des Wissens (alle in der Innenstadt) und fragt sich wieso das dort geht.


    PS : Es liegt mir absolut fern hier jemanden persönlich anzugreifen, aber seine Bedenken darf man ja wohl noch äußern.

  • Es ist richtig, dass die ersten Planungen für den Boulevard Kampstraße aus dem Jahr 1998 stammen. Seit dem ist allerdings auch schon einiges realisiert worden. Im Jahr 2004, also als die Straßenbahn noch fuhr, wurde mit dem Platz von Leeds ein erster kleiner abschnitt des Projekts verwirklicht. Er bekam ein rötliches Wellenpflaster, dass seiner Zeit für den gesamten Boulevard geplant war. Nach Protesten aus der Bürgerschaft entschied man sich aber, bei den folgenden Bauabschnitten den deutlich helleren Sandstein zu verwenden. Recht schnell nach der Eröffnung der Ost-West-Strecke begann dann der Bau des westlichen Abschnitts zwischen Petrikirche und Westentor. Einige Jahre später folgten mit der Neugestaltung des Petrikirchplatzes sowie der Umgestaltung des Brüderwegs zweit weitere Bauabschnitte. Es ist also nicht so, als ob sich in den letzten 20 Jahren überhaupt nichts getan hätte.


    Natürlich schmerzt es auch mich, dass sich die Fertigstellung nun weiter hinzieht. Aber wenn sich nun einmal niemand auf die Ausschreibung bewirbt, muss europaweit neu ausgeschrieben werden. Das kostet nun einmal Zeit.


    Leider braucht man sowohl für die Planung als auch für die Umsetzung viel Zeit. Daher kann auch nicht jedes Projekt sofort umgesetzt werden.

    Beim Hochhausprojekt am Stadthaus sollen die Pläne noch einmal konkretisiert und überarbeitet werden. Nur weil man gerade nichts davon hört, heißt es noch lange nicht, dass es gestorben ist.

    Im Kronenturm soll das Stadtarchiv angesiedelt werden. Auch hier ist man noch in der Planungsphase.

    Der Hotelturm am der Märkischen Straße wird realisiert, soweit Corona dem Investor keinen strich durch die Rechnung macht.


    Direkt am künftigen Boulevard Kampstraße entsteht gerade das Basecamp mit Studentenwohnungen. Gegenüber des U-Turms entsteht gerade ein sehr attraktives Wohn- und Bürohaus. Am Südbahnhof haben die Erschließungsarbeiten für das Kronprinzenviertel begonnen. Auf der Stadtkrone Ost, am Phoenixsee und auf Phoenix West entstehen viele neue Wohn- und Bürogebäude. Es wäre also Falsch zu behaupten, dass sich in Dortmund nun überhaupt nichts tun würde.

    Einmal editiert, zuletzt von PacoDo ()

  • Zunächst noch einmal herzlichen Dank an Kreuzviertel für die Hinweise auf die Jugendstilhauser in Dortmund, war mir so nicht bewusst.

    Zum anderen einmal zu den extrem langen Planungsphasen. Natürlich ist das für einen Außenstehenden absolut unverständlich und kann sehr enttäuschend sein, wenn man feststellt, dass jahrelang geplant wird, ohne dass sich Ergebnisse zeigen .

    Auf der anderen Seite ist Planen in Deutschland aberr auch einfach unglaublich aufwendig geworden, es sind entsprechend viele Gutachten heranzuziehen und Stellungnahmen einzubeziehen, dies in einem Aufwand, den es früher überhaupt nicht gab. Von daher wird natürlich bereits die Planungsphase extrem teuer, und insoweit gibt es natürlich auch viele Gründe, solche Projekte immer mehrmals auf ihre Wirtschaftlichkeit zu kalkulieren. Ich kann diese Probleme und Verzögerungen von daher einigermaßen nachvollziehen und bin der Meinung, dass wir es mit dem Planungsaufwand, den wir heute für eine Baugenehmigung verlangen, auch übertreiben.

    Das soll jetzt keine Entschuldigung für die extrem lange Planungsphase bei dem Boulevard Kampstraße sein, wo sicherlich viele verschiedene Faktoren zusammen gekommen sind. Den letzten haben wir ja insoweit vernommen, als sich bei der Ausschreibung europaweit keine Bewerber gemeldet haben. Was allerdings auch schon etwas unverständlich ist.

  • Der für Sommer geplante Start des 4. und 5. Bauanschnitts des Boulevard Kampstraße wird sich verzögern. Da sich auf die Ausschreibung für die Bauarbeiten niemand beworben hat, müssen die Bauarbeiten nun erneut ausgeschrieben werden. Ob der Baustart in diesem Jahr noch möglich ist oder erst im kommenden Frühjahr ist noch unklar.


    https://www.dortmund.de/de/leb…/nachricht.jsp?nid=630647


    Mittlerweile muss man von einem Baustart 2021 ausgehen. Auch die 2. Ausschreibung hat kein Ergebnis gebracht. Es läuft nun der "3.Versuch".

  • ^ Überraschen tut es mich nicht wirklich. Mein Arbeitgeber plant derzeit mehrere kleinere Baumaßnahmen. Nur soviel: Von Corona-Krise kann in der Bauwirtschaft - zumindest bis jetzt noch nicht - keine Rede sein. Die Auftragsbücher der Bauunternehmen, Architekten, Ingenieure und Handwerker sind pickepackevoll und der Rubel ordentlich am Rollen.

  • Und dabei hat die Stadt die Ausschreibungsart diesmal sogar geändert und direkt Unternehmen eingeladen. Aber auch das hat nicht geholfen. Die entsprechenden Firmen, die für sowas in Frage kommen sind tatsächlich komplett voll.

  • Laut RN(+) kann es tatsächlich Anfang 2021 endlich losgehen, weil es auf die dritte Ausschreibung 2 Angebote von Baufirmen gab. Fertigstellung des Boulevards wäre dann Mitte 2024.

  • ^ Im Februar soll wohl der Auftrag für die zentralen Bauabschnitte endgültig vergeben werden. Baubeginn wäre dann im Mai 2021.

  • Also dieser Stream war ein bisschen unangenehm :/

    Finde das auch schwierig, BürgerInnen noch zur Diskussion" einzuladen, wenn schon alles durchgeplant und vergeben ist.

    Während die Architekten den Entwurf nochmal erläutert hatten, füllte sich parallel die Trollbox mit überwiegend ablehnenden Kommentaren.

    Das war in weiten Teilen gar nicht unsachlich, weder von den Entwerfenden noch von den Bedenkenanmeldenden, aber so ein Format führt meiner Ansicht nach eher noch zu mehr Frustration, wenn der Drops schon gelutscht ist.

  • Gibt es eigentlich hierzu eine neue Wasserstandsmeldung? Ich war gestern in der Stadt und habe keine vorbereitende Maßnahmen gesehen. Gibt es abermals Verzögerungen? Es sieht dort schon recht trostlos aus und eine Umgestaltung ist mehr als überfällig.

  • Start des 4. Bauabschnitts


    Rund um den Pylon an der Reinoldikirche beginnt in den kommenden Tagen der lang ersehnte vierte Bauabschnitt des Boulevard Kampstraße. Das Bauschild wurde frisch aufgestellt.


    Bild: Eigene Aufnahme


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  • Das ist eine gute Nachricht. Fragt sich nur, ob der 5. BA erst im Anschluss kommt oder parallel von einer anderen Firma umgesetzt wird.

  • ^

    So weit ich weiß, wird zunächst nur der vierte Bauabschnitt realisiert. Der fünfte, zentrale Bauabschnitt, wird wohl erst im kommenden Jahr in Angriff genommen werden, wenn auch das Basecamp fertig ist.

  • Das sind in der Tat gute Nachrichten, besonders der Willy-Brandt Platz hat eigentlich an sich sehr gutes Potential.


    Dazu passt auch heute der Bericht zum BaseCamp in den Ruhr-Nachrichten. Demnach wird es auf der Dachterrasse ein Café geben. Der Ausblick auf die Reinoldikirche dürfte einmalig sein, da es sonst keinerlei "Rooftops" rund um Dortmunds bedeutendste Kirche gibt.