Hauptsitz Börsenverein des Deutschen Buchhandels (realisiert)

  • Nicht unerwartet wird der Innenhof also anders aussehen als noch auf diesem Rendering. Die Projektbeschreibung der Architekten Scheffler + Partner für die Presse:


    Das neue Domizil des Börsenvereins liegt in der Frankfurter Innenstadt zwischen Braubachstraße und Berliner Straße. Es besteht aus drei unter Denkmalschutz stehenden Altbauten, die heute zum vertrauten Bild der Stadt gehören. Diese drei Gebäude nehmen künftig die drei Einzelgesellschaften des Börsenvereins auf: den Börsenverein selbst, die Gesellschaft für Ausstellungen und Messen und die Marketing- und Vertriebsgesellschaft. Durch Sanierung, Umbauten, zwei Erweiterungen im Blockinnern und Verbindungsbrücken werden sie ihrer neuen Nutzung behutsam angepasst.


    Die beiden Häuser in der Braubachstraße stammen trotz ihres unterschiedlichen Erscheinungsbildes aus dem Jahr 1926. Sie gehören noch zu der ersten großen Altstadtsanierung, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts durchgeführt wurde. Dagegen wurde das Haus in der Berliner Straße erst im Jahr 1956 fertiggestellt. Es steht programmatisch für die Rückkehr der weißen Moderne nach dem zweiten Weltkrieg und stellt eine Hommage an Le Corbusiers „Pavillon Suisse “ in Paris dar.


    Die durch enge Nordsüdgassen geprägte städtebauliche Struktur bleibt erhalten. Besonderer Wert wird auf die gewerbliche Nutzung der Erdgeschosse gelegt, die für Innenstadtstraßen charakteristisch ist. Aus diesem Grund wird auch im ehemaligen Gesundheitsamt der Fußboden des Erdgeschosses wieder auf das Straßenniveau abgesenkt. Diese Fläche soll überwiegend gastronomisch genutzt werden: An der Braubachstraße wird die eilige Kundschaft bedient, während zum Hof hin ein Restaurant geplant ist, von dem aus in der warmen Jahreszeit auch die Terrasse bewirtschaftet werden kann.


    Der ehemalige Parkplatz wird mit der Neugasse zusammengelegt. Dadurch und durch den Abriss der Hinterhäuser entsteht ein großzügiger besonnter Innenhof, der einheitlich hell gepflastert wird. Als Begrünung sind lichtkronige Bäume vorgesehen, die aus Hochbeeten mit blühenden Rhododendronbüschen herauswachsen.


    An diesem Innenhof liegt künftig der neue Haupteingang des Börsenvereins. Er wird von allen Mitarbeitern und den Besuchern genutzt. Von der Eingangshalle aus führt eine Treppe zu der Verteilungsebene im 1. Obergeschoss. Hier befindet sich auch der Konferenzbereich. Bei Abendveranstaltungen kann er separat genutzt werden. Die drei Besprechungsräume lassen sich für Vorträge und Lesungen zu einem großen Saal mit ausreichender Höhe zusammenschließen.


    Die Sanierung der Altbaufassaden erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt. In der Braubachstraße 14-16 wird eine Innendämmung aufgebracht, um die rot pigmentierten expressionistischen Betonfertigteile erhalten zu können. Die Braubachstraße 18-22 erhält in den Obergeschossen eine äußere Wärmedämmung unter Beibehaltung der alten Fenstergewände. Im Erdgeschoss wird die alte Gliederung durch natursteinverkleidete Pfeiler wieder vervollständigt.


    Die höchste Stufe des Denkmalschutzes gilt für die Berliner Straße 27. Hier werden alle Fassaden einschließlich der alten Schwingfenster erhalten. Lediglich die Gläser werden ausgetauscht und Dichtungen nachgerüstet. Erhalten wird auch das gesamte Treppenhaus mit dem Laubengang im Dachgeschoss sowie der Innenhof mit der Magnolie.


    Die Erdgeschosse der Neubauten und der Konferenzbereich werden großflächig verglast. Für die Obergeschosse sind geschosshohe Fenster in einer hellen Putzfassade vorgesehen.



    Ergänzend die Pressemitteilung zum heutigen Spatenstich.


    Außerdem eine Liste aller am Bau beteiligten Firmen.

  • Es wird fleißig gebohrt, wo einst der Spaten stach ,



    Die Nachbarn schauen herüber vom Tech. Rat.



    Alle Bilder sind mein Eigentum

  • An der Baustelle hat das Unternehmen Lupp, das für Rohbauarbeiten zuständig ist, einen Liebherr-Kran passend zu den Kränen am Technischen Rathaus aufgebaut:



    Bild: epizentrum

  • Verglichen mit Occidens an der Bockenheimer Landstraße geht es hier eher zögerlich voran, aber es hat sich was getan seit den letzten Bildern


    By thomasfra at 2010-07-26


    By thomasfra at 2010-07-26

  • Die Baugruben auf thomasfras Bildern von Juli sind bereits mit Beton und Stahl gefüllt:



    Im südwestlichen Teil gießt man sogar bereits Säulen und die Decke zum 1. OG:



    So sieht das Areal von oben aus:



    Bilder: epizentrum


    Dank des fast verschwundenen Technischen Rathauses bietet sich jetzt von oben ein vollständiger Blick auf die denkmalgeschützten Häuser an der Braubachstraße, die zum Projekt gehören. Oben rechts das ebenfalls zum Projekt gehörende und denkmalgeschützte Apel-Gebäude aus den 50er-Jahren an der Berliner Straße.

  • Seit dem letzten update sind die Anbauten des Börsenvereins wieder ein Stück gewachsen.



    Auch wird jetzt das Haus Braubachstraße 14-16 eingerüstet.



    -Bilder von mir-

    Einmal editiert, zuletzt von Robbi () aus folgendem Grund: Links repariert

  • Zur Braubachstraße sind die beiden Gebäude voll eingerüstet


    By thomasfra at 2010-10-13

    Auf der Rückseite ist der Anbau des grünen Gebäudes im Rohbau fast fertig


    By thomasfra at 2010-10-13

    ein Blick aus der Kruggasse im Gegenlicht


    By thomasfra at 2010-10-13

  • Der Rohbau im Inneren ist schon so weit fortgeschritten, dass man wegen der Enge und Dunkelheit kaum noch Bilder davon schießen kann - außer, die Bauarbeiter hätten mich in den neuen Innenhof gelassen. Ich arbeite dran :) Hier solange Bilder von außen:



    Die Gebäude zur Braubachstraße hin:



    Und das Apel-Gebäude unterläuft ebenfalls seine Metamorphose:



    Bilder: epizentrum

  • Der Gebäudeteil zur Kruggasse hat fast seine Endhöhe erreicht (bessere Qualität der Fotos erst wieder bei Sonnenschein, sorry)



    By thomasfra at 2010-12-27


    der gleiche Gebäudeteil aus dem Innenhof



    By thomasfra at 2010-12-27


    im hinteren Anbau der Braubachstraßengebäude sind die Fenster eingesetzt



    By thomasfra at 2010-12-27

  • Heute habe ich mir die Neubauten aus der Froschperspektive vorgenommen. Ein großer Weitwinkel ist nötig, um die Gebäude in den beengten Platzverhältnissen einigermaßen vollständig zu erfassen. Hier der nun verputzte Neubau im Innern des Geländes:



    Eine Ecke erhält bereits den weißen Anstrich. Links daneben der Brückenbau:



    Eben dieser von der anderen Seite, der Kruggasse mit Blick zur Berliner Straße:



    Auch diese Lücke hat man unter Einbezug der Bestandsgebäude genutzt:



    Bilder: epizentrum

  • Margarete

    Statt Sarah Wiener werden Simon Horn und Raffaela Schöbel das öffentliche Restaurant an der Braubachstraße betreiben. Das berichtet das Börsenblatt (mit Foto). Schwerpunkt des neuen Restaurants soll auf "internationaler Gastlichkeit mit Frankfurter Wurzeln" liegen.


    Das Restaurant wird in Anlehnung an die Frankfurter Küche der Wiener Architektin Margarete Schütte-Lihotzky "Margarete" heißen. Auf rund 300 m² Gastronomiefläche im Erdgeschoss des ehemaligen Stadtgesundheitsamts sind jeweils 80 Sitzplätze im Innen- und Außenbereich vorgesehen (Plan). Auch einen Café- und Barbereich soll es geben. Die Eröffnung ist für Ende Dezember 2011 geplant - also gleichzeitig zum Einzug der gesamten Börsenvereinsgruppe ins "Haus des Buches".


    Im Erdgeschoss soll es laut FNP noch ein weiteres Geschäft geben. Kein Buchladen, aber vielleicht ein Geschäft, das "um die Esskultur" kreist.

  • Auch zur Braubachstraße hin fällt gerade ein Gerüst:



    Schöne Details - Sandsteinkragen am Schornstein und eckiges Fallrohr/Sammler:



    Das Nachbarhaus erhält eine Dämmung:



    Entsprechend verändert sich das Fassadenprofil:



    Die neue Glasfront im Erdgeschoss:



    Bilder: epizentrum

  • Wie eine Außendämmung bei einem denkmalgeschützten Gebäude genehmigungsfähig war, würde mich doch mal sehr interessieren. Lebt doch gerade diese frühmoderne Fassade von ihren Proportionen, werden die nun tiefer eingeschnitten wirkenden Fenster ihre ursprüngliche Wirkung völlig versauen. Da kann man eigentlich gleich abreißen. Anscheinend macht dieser dümmliche Wahn vor nichts mehr halt, wenn sowas nun schon bei hochkarätigen Denkmälern wie in der Braubachstraße möglich ist.

    Einmal editiert, zuletzt von RMA ()