Sonstige Bauprojekte außerhalb der Wallanlagen

  • Ergänzend ein paar Fotos von der Ecke (heute direkt mal während der Mittagspause geschossen):


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    Der Weiße Stein ohne das Glockenspiel vom Tedi? :/

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    Die große Tanne müsste dann natürlich auch noch weichen:

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    Der Bestandsbau E589:


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  • Projektentwicklung Marschnerstraße 3-5 (Nordend)

    Ein neues Projekt im Nordend, eines aus der gefürchteten Rubrik "Ihr müsst jetzt ganz stark sein".


    Das Grundstück Marschnerstraße 3-5, Ecke zur Eckenheimer Landstraße, ist mit einem Gemeindehaus der evangelisch-lutherischen Gethsemanegemeinde bebaut. Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1903, Eigentümer ist der evangelische Regionalverband. Denkmalschutz besteht nicht. Aufgrund schlechten Bauzustands wird das gründerzeitliche Gebäude nicht mehr oder kaum noch genutzt. In der Frankfurter Rundschau war 2018 zu lesen, dass die Bauaufsicht bereits 2013 eine Abbruchgenehmigung erteilt hat. Der Artikel enthält ein Foto des Bestands, auch dessen Umgebung zeigt Street View.


    Längere Zeit schien die Zukunft des Gemeindehauses offen zu sein. Hier etwa steht, dass das Gebäude sowohl revitalisiert als auch abgerissen und das Grundstück neu bebaut werden könnte. Wie es nun aussieht, hat der Evangelische Regionalverband mittlerweile Tatsachen geschaffen und einmal mehr an den Meistbietenden verkauft. Dieser wird, wie gehabt, den maximalen Ertrag aus dem Grundstück ziehen. Offenbar wird es zur Frankfurter Regel, dass bei den Alternativen Sanierung oder Abriss und Neubau das Endergebnis nie Sanierung ist.


    Der Frankfurter Projektentwickler Max Baum Immobilien hat eine Visualisierung eines Neubaus auf dem bewussten Grundstück öffentlich gemacht. Es handelt sich um einen Entwurf der Architekten Meixner Schlüter Wendt, ebenfalls Frankfurt. Geplant ist demnach ein Gebäude mit erstaunlichen sieben Geschossen. Mit einer Kindertagesstätte im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss sowie Wohnungen in den Geschossen darüber. Die Mietflächen werden mit 2.040 m² für Wohnen und 1.106 m² für die Kindertagesstätte angegeben, insgesamt also 3.146 m².


    Alleine die Visualisierung ist geeignet, für richtig schlechte Laune zu sorgen. Ein deutlich überdimensionierter Baukörper in seltsam klobig-schiefen Formen. Große ungegliederte Sichtbetonflächen zur Eckenheimer Landstraße. Und dann noch Fassade und Dach in eintöniger Leberwurstfarbe als Kirsche auf der Torte. Die Stimmung bessert sich gewiss nicht, wenn es in der Projektbeschreibung des Entwicklers heißt, der Neubau werde in einer Baulücke errichtet. Man kann dies für niederträchtig halten - es gibt bisher keine Baulücke.



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    Bild: Max Baum Immobilien / Meixner Schlüter Wendt

  • Ich vermutet die senkrechten Fassadenflächen werden ganz state-of-the-art als WDVS umgesetzt. Vorausschauend gewählt ein schimmelgrauer Farbton für die verputzten Fassadenteile damit in spätestens 10 Jahren die üblichen meterlangen senkrechten Schlieren nicht so auffallen.


    Weniger ironisch: Obwohl ich kein Freund von Staffelgeschossen bin wenn diese sich hier über 3 Etagen erstrecken und das ganze Gebäude symmetrisch strukturiert würde, würde dieses besser aussehen als die scheinbar wahllose Anordnung der Dachschrägen. Eine symmetrische Anordnung der Dachschrägen in Form eines mehrgeschossigen Mansardendaches wäre möglich was ich bevorzugen würde. Ggf. müsste der kurze Gebäudeschenkel zur Kirche eben 6-geschossig sein. Wäre aber m.E. nicht zwingend um ästhetischer zu Planen.

    Unglücklicherweise geht die geplante Kleinteiligkeit der drei 'Bauteile' aufgrund der Ensemblewirkung unter.

    Warum MSW gewählt wurde erschließt sich mir nicht. Dem Auftraggeber musste klar sein das MSW auch bei diesem Vorhaben ihrem gestalterischen und farblichen Anspruch treu bleiben Solitäre zu planen die konträr - weniger freundlich formuliert konfrontiv - zu ihrem Umfeld wirken; das Präsidium-HH steht leider nahtlos in dieser Reihe.

    2 Mal editiert, zuletzt von main1a ()

  • Es ist mittlerweile mehr als bedauerlich, dass das Büro MSW so etwas zum Besten gibt.

    Und leider nicht das erste Mal, dass das Büro sagen wir mal "außergewöhnliche" und extrem unsymmetrische Formen in Ihre "Entwürfe" einfließen lässt, siehe dazu den völlig irrationalen Grundrissentwurf des Spins oder auch des Präsidiums (wobei hier die Höhe glücklicherweise viel rettet) oder den wirklich schlechten Entwurf für das Hafenparkquartier, welcher zu keinem der vorhanden und geplanten Elemente des Ensembles passen mag. Besuchen die Architekten eigentlich heutzutage noch die Nachbarschaft der Umgebung eines Projekts?

    Ich bin wahrlich kein Fan des Büros mehr. Bedauerlicherweise, da hilft auch der sehr gelungene neue Henniger Turm nicht mehr in der Aufwiegung. Dieses unschöne, lieblose, graue und viel zu massive Etwas bestärkt mich in meiner Wahrnehmung.

    Und ich dachte, das Westend-Ensemble (was wir hoffentlich jetzt nicht mehr sehen werden aufgrund der bekannten Probleme) wäre schon die Krönung der optischen Unmöglichkeiten, die man uns, den Bürgern dieser Stadt, zumuten will, aber weit gefehlt. Es geht NOCH viel schlimmer. Wie man hier sieht.


    Die Hauptschuld aber für diese völlig übertriebene und maßlose Platzausnutzungskiste in Kombination mit grauenhafter Gebäudekubatur an falscher Stelle ist dem Investor anzulasten. Die Stadt MUSS dieses respektlose Ungetüm verhindern.

    Warum greift hier keine klare und strenge Gestaltungssatzung?

  • Das ist so ziemlich das Schlimmste, was ich in letzter Zeit an Neubau-Entwürfen in Frankfurt gesehen habe. Man kann dem Trumm eine starke Eigenwilligkeit nicht absprechen, und an geeigneter Stelle kann man auch mal experimentieren - aber nicht hier! Wir befinden uns im Nordend, in einem intakten gründerzeitlich geprägten Umfeld. Hier passt gar nichts, weder die Dimension noch die Farbe noch die windschiefen Proportionen noch die Sonneneinstrahlung auf der Visualisierung (das ist die Nordseite, die hier abgebildet ist!), noch der Baum auf der linken Seite im Bild (der nicht existiert), noch die Behauptung, dass das Grundstück eine Baulücke wäre. Der Abriss des schönen Bestandsbaus wird einfach irreführend unterschlagen, was soll das?

    Das einzig Positive an dem Teil wäre, dass damit die auch nicht gerade hübsch anzusehende Kirche aus nördlicher Blickrichtung verdeckt würde. Wenn wir architektonisch schon soweit sind...

  • MSW ... ja,was soll man da noch sagen? Man diskreditiert sich selbst.

    Gerade habe ich das Render von Weitem gesehen. Da wirkte es wir ein Kraftwerk, das man versucht, möglichst urban aussehen zu lassen.

    Aber das ist es ja nicht.

    Die Frage ist: wer könnte so etwas tatsächlich verhindern? (Ich meine jenseits des Investors/Bauherrn)

  • Es gibt u.a. auch fürs Nordend eine Erhaltungssatzung, die zumindest derart eklatante Bausünden eigentlich verhindern müsste. Aber wie schon bei der noch schärferen Gestaltungssatzung fürs Bahnhofsviertel erwirkt sie sich einmal mehr als vergessener zahnloser Tiger. Aber Hauptsache das halbe Stadtgebiet wird mit sinnfreien "Milieuschutzsatzungen" überzogen um die linke Klientel bei Laune zu halten...

  • Allerdings gibts die. Die Satzung zur Erhaltung der städtebaulichen Eigenart besagt:


    Die Genehmigung des Rückbaus, der Änderung und der Nutzungsänderung darf nur versagt werden, wenn die bauliche Anlage allein oder im Zusammenhang mit anderen baulichen Anlagen das Ortsbild, die Stadtgestalt oder das Landschaftsbild prägt oder sonst von städtebaulicher, insbesondere geschichtlicher oder künstlerischer Bedeutung ist (§ 172 Abs. 3 Satz 1 BauGB). Die Genehmigung zur Errichtung einer baulichen Anlage darf nur versagt werden, wenn die städtebauliche Gestalt des Gebietes durch die beabsichtigte bauliche Anlage beeinträchtigt wird (§ 172 Abs.3 Satz 2 BauGB).


    (Erhaltungssatzung E 39, § 3 Abs. 2)


    Wodurch, wenn nicht nicht durch diesen Bau, wird die städtebauliche Gestalt des Gebietes beeinträchtigt? Wenn die Stadt wollte, könnte sie Einfluss nehmen, an anderer Stelle tut sie das schließlich auch.

  • Vielleicht meinen die Planer dieses Projekts ja, mit diesem 70er-Jahre-Wiederaufguß endlich mal einen Ausgleich für die in den letzten Jahren abgerissenen Bauten des Brutalismus in Frankfurt schaffen zu müssen, aber er ist schon wegen seiner gigantomanischen Maße völlig fehl am Platz. Ich bin gespannt, wie die Nachbarschaft reagiert, denn ich glaube kaum, daß das ohne Baumfällungen oder Überbauung unversiegelter Flächen realisiert werden könnte.

  • Wenn ich das mit dem Geschiss der Bauaufsicht in anderen Fällen mit weitaus geringerem „Eingriffsniveau“ vergleiche, ist es ist schon erstaunlich, das dieser Eingriff in die Stadtgestalt akzeptiert wurde. Geringerer Eingriff meint z.B. Dachausbauten unter Anhebung desTrempels um 50 cm.

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • Wenn es so kommen sollte, wird man es in 20 Jahren als Kunstwerk begreifen. Wenigstens nicht mit x Stockwerken und einem Staffelgeschoss. IRONIE ENDE

  • Ex Drosselbart Grundstück (zuletzt hier)


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    So langsam zeigen sich damit auch die Ausmaße die dieses Projekt auf dem ehem. Drosselbart-Gelände einnimmt. Der Neubau nimmt die Bauflucht von der Zehnmorgenstraße auf und lässt für Außengastro nur eine kleine Fläche an der Grundstücksspitze. In der Visu aus 2019 kam mir das immer etwas größer vor. Auf der Projektseite und vor Ort lässt es sich aber besser beurteilen:


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  • Noch mal zur Projektentwicklung Marschnerstraße 3-5 (Nordend). Ich war so erschüttert, dass ich mich

    a) spontan hier angemeldet habe (war bisher nur als Laie höchst dankbarer Mitleser) und

    b) den Thread an die Grünen im Nordend weiterleitete. Von diesen bekam ich postwendend (und ebenfalls erschüttert) Antwort, dass dem Magistrat noch kein abschließender Entwurf vorliege und das Projekt dem Ortsbeirat erst noch vorgestellt werden solle. Info in Parlis vom 3.12.2021

  • Griesheim: Akazienstraße 1, 1a und 1b und 2

    In Nachbarschaft vom Waldschulbogen, über die Waldschulstraße hinweg, werden in zweiter von der Firma Delom 4 Mehrfamlienhäuser mit 25 + 17 Wohnungen und eine Tiefgarage mit 23 +12 Stellplätzen gebaut. Entwurfsverfasser ist das Architekturbüro Karl Dudler.


    r0004207bzhkje.jpgBlick von der Straßenbahnhaltestelle Waldschulstraße auf Hausnummer 2


    dsc00180bjqk8v.jpgBlickrichtung Süden


    dsc01389bmljgp.jpgim Anschluss die anderen Baukörper Mit den Nummern 1, !a und b - Blickrichtung Süden

    2 Mal editiert, zuletzt von Serendip () aus folgendem Grund: Ergänzungen

  • Projekt "Bethmanns am Park", Friedberger Landstraße 30-32

    Das Bauvorhaben nordwestlich des Bethmannparks, Ecke Friedberger Landstraße und Mauerweg, wurde in diesem Strang mehrmals erwähnt, zuletzt von tunnelklick umfassend in Beitrag #1.424. Lange war die Website dazu im Status "Coming soon". Nun sind Inhalte gekommen, als "final" bezeichnet.


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    Das zentral gelegene Grundstück wurde nach den Verwerfungen des letzten Weltkriegs nicht wieder bebaut. Zuvor verlief die Friedberger Landstraße dort, wo heute die Mercatorstraße ist. Danach wurde sie nach Osten verschoben, in den Bereich der schwer kriegsbeschädigten Blockrandbebauung. Östlich der neuen Friedberger Landstraße blieb eine als Parkplatz genutzte Brache.


    Die Westseite des "Bethmanns am Park":


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    Entstehen sollen 23 Wohnungen mit gesamt 1.950 m² Wohnfläche. Nördlich an die Planung "Bethmanns am Park" anschließend errichtet eine Wohngruppe mit dem großartigen Namen "Gemeinsam Suffizient Leben" einen kunterbunten Wohnwürfel, hier von epizentrum ausführlich vorgestellt. Ostseite:


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    Bilder: Immobiliengruppe GOC GmbH

  • Gleich zwei Projekte fast nebeneinander am Nieder Kirchweg, zum einen bei den bisherigen Hausnummern 9+11, dort wurde eine bunte Mixtur aus Autovermietung und rückgesetzter Wohnbebauung, siehe Streetview, abgerissen und das Grundstück neu bebaut, ich tippe auf Wohnungsbau.


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    ein paar hundert Meter weiter Richtung Griesheim, Nummer 121, musste das VOLVO Centrum Frankfurt einem Bauprojekt von DELOM weichen, auch hier vermute ich Wohnungsbau.


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    online habe ich zu beiden Projekten auf die Schnelle nichts gefunden.

  • Das Projekt vom ersten Foto umfasst dem Online-Bauschild zufolge den Neubau von drei Mehrfamilienhäusern mit 65 Wohnungen und einer Tiefgarage. Das Grundstück hat die Hausnummern 11-11b. Bauherr ist eine Projektgesellschaft; da die Geschäftsführer identisch sind, wird auch hier Delom Wohnbau dahinterstehen. Der Entwurf ist, wie schon gewohnt, aus dem Büro Karl Dudler. Zum Vorhaben auf dem Volvo-Grundstück ist bisher nichts online.

  • Quartier "La Vie" - Neuentwicklung Am Stockborn 1-7 (Praunheim)

    Nach harzigem Verlauf des Bebauungsplanverfahrens und folglich außergewöhnlich langem Vorlauf beginnt die Neubebauung des viele Jahre vom Deutschen Verein und dem Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik genutzten Areals. Der Abbruch des Bestands wurde 2021 abgeschlossen.


    Realisiert wird der bekannte Entwurf des Frankfurter Büros Architektenkontor Faller + Krück works. Mit "Quartier La Vie" hat das Projekt einen Namen erhalten.


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    Außerdem entstehen nördlich der Randbebauung drei Punkthäuser. So sollen sie einmal aussehen:


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    Bilder: Architektenkontor Faller + Krück works / plan b Agentur für visuelle Kommunikation


    Die Projektdaten aus einer Pressemitteilung (PDF) von heute:

    • Grundstücksgröße: 7.000 m²
    • Bauvorhaben: Neubau von 141 Mietwohnungen, Kindergarten und fünf Gewerbeeinheiten
    • Gesamtwohnfläche: 12.175 m²
    • Tiefgarage: 156 Stellplätze
    • Bauherr: Wilma & Bamac Bauträger GmbH
    • Beginn Rohbauarbeiten: Mai 2022
    • Fertigstellung: Mitte 2024
    • Baustellen-Webcam: Klick
  • Das ist weiterhin ein schöner Entwurf, der die Ecke definitiv aufwerten wird. Nur leider dauert das ganze Verfahren jetzt schon 10 Jahre. Dadurch wird das Objekt allein durch die allgemeine Preissteigerung bei Baumaterialien und Baudienstleistungen und das regulatorische Umfeld (z.B. EnEV) soviel teurer, dass die Mieten sicher den Rahmen des dort bekannten massiv sprengen werden, während sie vor 10 Jahren zwar sicher nicht erschwinglich (aus heutiger Sicht vielleicht schon), aber doch noch im erweiterten Rahmen gelegen hätten.


    Das ganze ist kein Denkmal für die Stadt und speziell das Planungsdezernat.

  • Ein Projekt, das wir hier im Forum glaube ich noch nicht hatten, ist eine wirklich langstreckige Dachaufstockung auf älterem Bestand (SV) an der Nibelungenallee Ecke Richard-Wagner-Straße. Vom Straßenniveau schwer wahrzunehmen (Vegetation, Höhe), aus erhöhter Position durch noch laubfreie Bäume ganz gut erkennbar. Tut den recht unattraktiven, stark gedämmten Bestandsbauten gut:


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