Das soll ja wohl auf Frankfurt bezogen ein schlechter Witz sein, oder?
Nein, nicht wirklich. Das Problem der Stadt ist ja gerade, dass nicht ausreichend Gutverdiener hier wohnen. Die erzielten Durchschnittseinkommen der in Frankfurt beschäftigten sind zwar mit die höchsten in Deutschland, nicht jedoch die der Frankfurter (d.h. der in Frankfurt wohnenden). Vielmehr liegt Frankfurt was das Durchschnittseinkommen seiner Einwohner anbelangt im erweiterten Rhein-Main-Gebiet an letzter Stelle. Zu entnehmen ist dies u.a. diesem FR-Artikel von 2009. Etwas Aktuelleres habe ich auf die Schnelle nicht gefunden. In der Folge sind die städtischen Einnahmen aus der Einkommenssteuer zu niedrig, wodurch die Abhängigkeit von der naturgemäß schwankenden Gewerbesteuer hoch ist. Laut dem Artikel liegt Frankfurt sogar unterhalb des deutschen Großstadtdurchschnitts.
Ich bin ja sehr dafür, dass die Stadt stärkere Bemühungen in Sachen bezahlbaren Wohnraums unternimmt. Durch Nachverdichtung und auch Abriss und Neubau von kleineren Nachkriegsbauten ließe sich sicher noch einiges an Potential heben. Allerdings gibt es kein Naturrecht auf Wohnen im Nordend, Westend, Bornheim oder Sachsenhausen. Wenn jemand neu in die Stadt zieht bzw. umzieht, kann es sein dass er mit seinem Budget dort nicht findet was er sucht. Das ist aber an sich kein Weltuntergang, so lange es woanders in der Stadt und Region ein Angebot an ordentlichen Wohnungen gibt. Hier könnte man durch gezielte Investitionen in anderen Stadtteilen sicher deren Attraktivität steigern. Und darüber diskutieren wir hier ja auch teilweise recht leidenschaftlich.