Bunter Mix aus Leipzig

  • Es stehen in Leipzig an manchen Stellen 16-stöckige Plattenbauhochhäuser herum, in die man manchmal hereingelangt, falls die Tür offen stehen sollte. In diesem Fall lohnt es sich meistens, hoch bis zum 16. Stockwerk zu laufen (bzw. im Fahrstuhl, wenn man faul ist), um den Blick aus den Treppenhausfenstern zu genießen. Heute hatte ich eine derartige Gelegenheit in der Straße des 18. Oktober, und habe dabei gleich einige Bilder gemacht:


    Blick Richtung Innenstadt mit Johannisallee im Vordergrund:



    Die "Skyline" von Leipzig: (v.l.n.r.) City-Hochhaus (1972, 155m, war 1972 das höchste Gebäude Deutschlands), Uni-Neubau, Sparkassen-Hochhaus (1996, 65m), Europa-Hochhaus (1929, 56m), Westin Leipzig (1981, 96m), ganz rechts Wintergartenhochhaus (1972, 107m):



    Thomaskirche und City-Hochhaus, im Hintergrund der Wasserturm in der Olbrichtstraße (glaube ich):



    In so einem Objekt stand ich, ganz oben...


    (v.r.n.l.) Lutherkirche, Bundesverwaltungsgericht, Peterskirche, 2 Plattenbautürme im Musikviertel, (im Hintergrund) Turm der ehemaligen Piano-Fabrik (Google), eingerüsteter Plattenbauturm, Kuppelbau in der Karl-Liebknecht-Straße, Turm der Nathanaelkirche in Lindenau (will ich meinen) und eine Esse :cool::



    Blick über die nordöstlichen Stadtteile mit dem Ostplatz im Vordergrund (Eckhaus mit Türmchen), der Heilig-Kreuz-Kirche am Neustädter Markt links, der Lukaskirche in Volkmarsdorf rechts und rechts hinten der Plattenbauhochhäuser in Schönefeld-Ost; die Grünfläche ganz im Vordergrund ist der botanische Garten:


    Als letztes ein Blick über die Unikliniken mit Hubschrauberlandeplatz:

  • Die obersten Geschosse des Hochhauses an der Ecke Brühl/Reichsstraße wurden vor einigen Jahren noch als Uni-Interim genutzt, stehen inzwischen leer. Ich fand heute Türen und Fenster im 12. Stockwerk unverschlossen, konnte also von hoch oben einige interessante Bilder machen.


    Blick über die Reichsstraße auf beide Rathäuser; rechts angeschnitten Bildermuseum; im Hintergrund zwischen Thomaskirche und Stadthaus das Küchenholz:


    Blick zum Marktplatz:


    Blick entlang der Reichsstraße; im Hintergrund links das Braunkohlekraftwerk Lippendorf; Hintergrund mitte die Paul-Gerhardt-Kirche in Connewitz, rechts davon wohl die Schule in der Scharnhorststraße:


    Ich habe ausnahmsweise den "digitalen Zoom" meiner Kamera angewandt, was erwartungsgemäß zu einem stark verrauschten Bild führte. Wer aber ein gutes Teleobjektiv hat, könnte von hier oben aus sicherlich ein schönes Bild erzeugen:


    Blick nach Südosten mit Völkerschlachtdenkmal:



    Über das Bildermuseum hinweg schaut man nach Lindenau. In der Mitte die Philippuskirche (Aurelienstraße); links tlw. vom Kran bedeckt die Heilandskirche in Plagwitz:


    Blick nach Nordwesten auf Zoo und Gohlis dahinter:


    (Quelle: Eigene Bilder)

  • Einige von unseren etwas weniger bekannten innerstädtischen Innenhöfen:


    Städtisches Kaufhaus:


    Dresdner Hof:



    Stenzlers Hof:


    Romanushaus:


    Nun, wer kennt diese urige Ecke in der Leipziger Innenstadt? Ich selber habe sie erst vor einem halben Jahr entdeckt.


    Goldene Hand:


    Grassimuseum mit wiederhergestellten Fenstern:


    (Quelle: Eigene Bilder)

  • Sehr schöne Fotos. Ich war letztes Jahr in Leipzig und das neue Grassimuseum ist echt richtig schick geworden. Schön, es nochmal im Dunkeln zu sehen und die Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt macht ja auch so Einiges her!

  • Ein Paar gespenstische Bilder vom Hauptbau der Deutschen Bücherei (Bj. 1914-1916), Teil der Nationalbibliothek:


    Der leicht geschwungene Hauptbau an der Straße des 18. Oktober blickt auf den Deutschen Platz:





    Am 28.12.1912 (also vor genau 99 Jahren) wurde der Grundstein der Russischen Gedächtniskirche gelegt. Sie wurde am 100. Jahrestag der Völkerschlacht geweiht (18. Oktober 1913). Durch den nordwestlichen Durchgang durchs Büchereigebäude eingerahmt erscheint die Kirche, wenn man am richtigen Ort steht (Bild ist leider nicht perfekt zentriert):


    Von der anderen Seite gesehen spiegelt sich die Gedächtniskirche in der schmalen Glasfläche des noch in diesem Jahr fertiggestellten 4. Erweiterungsbau der Deutschen Bücherei (s. DAF-Strang), der den Leipziger Architekturpreis gewonnen hat:


    Die Russische Gedächtniskirche von der Seite gesehen:


    Ebenso 1913 eingeweiht:


    (Quelle: Eigene Bilder)

    Einmal editiert, zuletzt von Riesz () aus folgendem Grund: imageshack...

  • Das Beleuchtungskonzept gibt es vielleicht schon ein Paar Jahre, bin nicht so ganz sicher. Der Schriftzug "18. Oktober 1813" dagegen dürfte innerhalb des letzten halben Jahres oder so angebracht worden sein. Bis 2013 soll die Sanierung fertig sein - es bleibt im Grunde nur noch der Sockel zu machen übrig.

  • Derwegen so lang schon? Ich hab es die Jahre immer mal halb eingerüstet gesehen, da schien mir die Beleuchtung mehr geblich nicht so bläulich-weiß wie hier.
    Aber gefällt mir sehr gut.

  • Viel zu tun gibt es noch an der großen Kreuzung von Dresdner Wurzner und Breiter Straße: Hier ist kein einziges Gebäude saniert.


    Blick entlang der Dresdner Straße auf die Kreuzung; die Wurzner Straße führt links ab:


    Drei mächtige Eckhäuser, alle stark patiniert/verfallen, tlw. aber bewohnt:



    Gleich an der nächsten (deutlich weniger verkehrsreichen) Ecke zur Geyerstraße sind die Eckhäuser schön instandegesetzt worden:




    Nicht weit entfernt, Köbisstraße:


    Ebenso:


    Reichpietschstraße:


    (Quelle: Eigene Bilder)

  • Sehr schön stimmig, wie Sie die aktuelle Situation eingefangen haben. Wobei ich zur Ecke Dresdner/Wurzner sagen muß, daß sowohl Dach als auch Fassaden nicht nach unmittelbarer Einsturzgefahr aussehen. Hier scheint mir noch genügend Zeit zu sein bsi zur Sanierung. Zumal bei der Substanz in den nächsten drei bis fünf Jahren etwas passieren wird ...

  • Besonders gut gefällt mir das Eckhaus zwischen Dresdner Straße und Kapellenstraße, das sicher einmal recht grandios war. Heute hat es dafür eine schöne Patina, und im Erdgeschoss befindet sich ein nettes Café. Ich hoffe, dass dieses Haus behutsam saniert wird. Hier noch ein Bild vom letzten Sommer (Quelle: von mir), leider von etwas mäßigerer Qualität:


  • Das Haus sieht in der Tat eindrucksvoll und irgendwie erhaben aus.Es wäre schade wenn dieser Eindruck durch einen allzu aalglatte Sanierung zunichte gemachtr würde.

  • Aus der Höhe, Brühl Ecke Nikolaistraße, wo vier Eckhäuser des frühen 20. Jh. überlebt haben. Gegenüberliegend das Seaside Park Hotel, historische Ansicht, im Jugendstil (genaues Baujahr kenne ich nicht). Im Hintergrund erstreckt sich das Häusermeer bis nach Volkmarsdorf - man erkennt gerade noch den runden Hochbau am Torgauer Platz, etwas links davon die Kirche am Neustädter Markt und die Plattenbautürme in Schönefeld-Ost.


    Hier etwas niedriger mit Wintergartenhochhaus (100m, 1972)... ich denke im Türmchen ist Wäsche zum Trocknen aufgehängt :rcain:


    Die Heilig-Kreuz-Kirche am Neustädter Markt und Schönefeld-Ost näher dran mit dem vor einigen Jahren sanierten Bahnpostamt, nun A&O, im Vordergrund.


    Blick in die andere Richtung über die südöstliche Innenstadt mit dem roten Kolleg und Krochhochhaus sowie weiter über den Augustusplatz hinweg bis hin zum Völkerschlachtdenkmal. Der große Wasserturm links ist der in Stötteritz am Wasserwerk. Der kleinere Turm dazwischen ist auch in Stötteritz, und zwar hier , und wird wohl um 1930 erbaut worden sein, ich denke ebenso als Wasserturm. Auch sieht man die goldene Kuppel der Russischen Gedächtniskirche zwischen Völkerschlachtdenkmal und Krochhochhaus.


    Etwas näher mit Dachreiter der Dresdner Bank (ehemals), Gebäude von Martin Dülfer, 1911:


    Zuletzt für heute ein Blick über Gohlis: Vorne erstreckt sich eine sehr marode Häuserzeile an der Eutritzscher Straße. Die noch nicht vollständig oxidierte Kupferkuppel rechts gehört zum Stadtbad und ist eine Rekonstruktion fertiggestellt 2011, s. den Strang hier. Das andere Gebäude mit Dachreiter links ist das Leibniz-Gymnasium am Nordplatz erbaut 1914 in ortstypischer Neorenaissance - ist also wohl dem Heimatschutzstil zuzuordnen (bin aber wahrlich kein Experte!).


    Quelle: Eigene Bilder

  • V.l.n.r. Kongreßhalle am Zoo (Bj. 1900), Hochhaus der Sparkasse/Sachsen Bank (Bj. 1997, 65m), Hotel Westin Leipzig (Bj. 1981 als Interhotel, 96m), Michaeliskirche am Nordplatz (Bj. 1904). Vor dem Westin das Robotrongebäude, das vielleicht bald abgerissen wird...


    Urbane Szene mit Leipziger Hbf. rechts angeschnitten, links angeschnitten das leerstehende Hotel Astoria, auf dessen Wiederbelebung man schon lange hofft; beide Gebäude wurden von Lossow & Kühne entworfen und 1915 fertiggestellt.


    Blick entlang der leider vollständig kriegszerstörten Gerberstraße, die bereits im Mittelalter dicht bebaut war. Die Vorkriegsbebauung bestand aus kleinen Häusern aller Epochen aber mit eher wenig Gründerzeit... leider alles weg, stattdessen Plattenbauten:


    Ehemaliger Gasometer heute ungenutzt; rechts im Hintergrund erkennt man den schmalen Turm auf der neuen Messe ("MM"), dahinter eine Halde/Müllberg...


    Blick nach NO: Der Rundbau aus den 1990ern am Torgauer Platz in Volkmarsdorf steht inmitten einer Masse aus Arbeiterhäusern der Gründerzeit mit vielen Schornsteinen:


    Gohlis zwischen zwei Hochhäusern (leider stört die hässliche gelbliche Platte) mit Friedenskirche (Bj. 1871-73, Hugo Altendorff), im Hintergrund ein sehr prächtiges Eckhaus mit Giebeln und Türmchen an der Breitenfelder Straße:


    Die Kongreßhalle am Zoo, etwas rechts dahinter der Turm des Gohliser Schlößchens, dahinter Häuser an der Menckestraße; das langgestreckte erhöhte Gebäude im Hintergrund ist die 1877 erbaute ehemalige König-Georg-Kaserne (ab 1914) bzw. Georg-Schumann-Kaserne (ab 1964) zurückgesetzt an der Georg-Schumann-Straße, heute Arbeitsagentur:


    Und noch ein Blick nach Osten mit verschiedenen Häusern. Das schöne Eckhaus rechts mittig steht am Stefaniplatz/Dresdner Straße. Im Vordergrund rechts das Ergebnis einer Modernisierung eines Altbaus (komischer Effekt durch ausströmende Heißluft):


    Quelle: Eigene Bilder

  • Nun meine letzten Übersichtsbilder, diesmal wieder vom Plattenbauturm an der Johannisallee aus:


    Im Vordergrund die Johannisallee mit teilweise bebautem Häuserblock im Reformstil. Jenes Häuserdreieck wird ferner definiert durch die Straße des 18. Oktober (links) mit den blockigen Plattenbauscheiben (saniert) sowie durch die Philipp-Rosenthal-Straße (rechts) mit dem Roten Haus der Unikliniken, das gerade saniert wird. Ich finde, man sollte zumindest den einen 16-Stöcker, der mitten im Dreieck steht, abreißen, und das Häuserdreieck in Blockrandbauweise komplettieren. Die übrigen Plattentürme an der Straße des 18. Oktober können aber ruhig stehen bleiben...


    Jetzt wird gezoomt:


    Das ist doch ein "Cluster" wa :cool:?


    Schöne Esse ;)


    Schönefeld mit der Heilig-Kreuz-Kirche am Neustädter Markt sowie dahinter das Schönefelder Rathaus (mit Uhr), das inzwischen fertig saniert sein dürfte, und links im Hintergrund die Schönefelder Gedächtniskirche. Der große Neubau im mittleren Hintergrund ist das Geschäftszentrum am Stannebeinplatz (Postbank u.a.). Vor der Kreuzkirche erkennt man den Verlauf der Eisenbahnstraße mit seinen maroden Häusern, von denen einem das Dach mehr oder weniger fehlt:


    Leplaystraße mit frisch sanierter Turnhalle in strahlendem Gelb, dahinter Schillerstraße:


    Der Blick auf die Südvorstadt ist leider etwas blockiert:


    Neue Peterskirche und Bundesverwaltungsgericht:


    So, das wärs mit verschneiten Überblicken über Leipzig, zumindest in diesem Strang, aus dem ich mich vorerst zurückziehen werde. Ich habe nämlich das Gefühl, dass ich andere hier verdränge :eek:, deshalb poste ich hier in den nächsten Monaten erstmal gar nichts. Stattdessen bereite ich dafür eine Galerie von Leipzig-Stötteritz vor :D, wird hoffentlich noch in diesem Monat fertig, kommt aber in einen eigenen Strang. Hier ein kleiner Vorgeschmack:


    (Quelle: Eigene Bilder)

  • Einen Rückzug würde ich auch sehr bedauern. Habe mir die Bilder erst jetzt angeschaut / anschauen können. Sie sind nicht nur qualitativ auf sehr hohem Niveau, auch perspektivisch sind mir viele Ansichten neu. Davon dürften nicht viele im Netz oder anderswo existieren. Und an dieser Stelle muss ich auch mal eine Lanze für die Plattenbauten in der Straße des 18. Oktobers brechen. Sie sind in meinen Augen nicht nur architektonisch anspruchsvoller als andere Plattenbauten, auch der städtebauliche Ansatz finde ich durchaus beachtlich (siehe 1. Bild in #254 ganz rechts).


    Auf eine Stötteritz-Galerie freue ich mich natürlich auch.

  • Na gut, habt mich überzeugt :D
    Werde mich doch aber um Mäßigung bemühen.


    Plattenbauten Str. des 18. Oktober: In einigen Jahrzehnten wohl ein denkmalschutzwürdiges Ensemble (ich nehme an, die stehen noch nicht unter Denkmalschutz...). Es ist unwahrscheinlich, dass man dort heute was besseres bauen würde (vgl. z.B. die Neubauten an der Prager Str.). Ich meinte nur den einen Turm, der etwas ungünstig platziert ist, entfernen, damit der übrige Block bebaut werden könnte. Freilich schade, dass die Pläne von 1913 nur zum kleinen Teil verwirklicht wurden.


    Damit es aber in der Galerie weitergeht ein Bild:
    Gut Stötteritz an einem eisigen Sonntagmorgen mit Herrenhaus (Bj. 1780-1790) hinter dem Baum: