Leipziger Kaffeeklatsch (plaudern, träumen, ankündigen)

  • Stadtforum gründet Stiftung


    Das 2004 gegründete Stadtforum Leipzig, ein Zusammenschluss von 150 Bürgern und 20 Vereinen, plant leut einem Bericht in der heutigen LVZ die Gründung einer Stiftung, mit deren Hilfe wertvolle Häuser vor dem Verfall bewahrt werden. Ursprünglich zum stoppen der damals grassierenden Abrißwelle gegründet, die inzwischen fast zum Erliegen gekommen ist, richtet das Forum nun seinen Fokus auf den Erhalt der Gebäudesubstanz. Geboten werden soll Hauseigentümern finanzielle Hilfe, wo Eigenkapital gebraucht wird und Beratungshilfe, um die richtigen Fördertöpfe anzuzapfen oder Käufer zu finden. Weiterhin sollen Kompetenzen und Erfahrungen, beispielsweise bei Sanierungen, gebündelt werden. Mitinitaitor Wolfram Günther spricht von immer noch ca. 2000 gefährdeten Baudenkmälern in Leipzig, darunter kulturhistorisch Wertvolle wie die Wohnhäuser Floßplatz 26 und 33, Georg-Schumann-Straße 29, Goldschmidtstraße 31, Bussestraße 5a oder die ehemalige Maschinenfabrik Swiderski in der Zschocherschen Straße.


    Mit 200 Euro kann man Stiftungsmitglied werden, bei Erfolg soll der Aktionsradius auf ganz Sachsen ausgedehnt werden.


    E-Mail-Kontakt für Interessierte: LeipzigerDenkmalstiftung@web.de

  • DrZott:


    Vielen Dank für die interessante Grafik! Schon interessant, dass fast die ganze Karli gekennzeichnet ist. Ähnliches sage ich der Karl-Heine-Straße vorher. Und auf dem Jahrtausendfeld dürfte früher oder später der erste Aldi, Lidl oder Plus entstehen. Alles nur eine Frage der Zeit.


    Cowboy:


    Merkwürdig, dass die TLG gerade jetzt die Hallen verjubeln will, wo doch die Infrastruktur in diesem Gebiet einen jahrzehntelang erhofften Quantensprung machen wird: Der Bau der neuen S-Bahn-Station, Semmelweissbrücke und Semmelweisstraße. Somit wird der bevölkerungsreiche mittlere und nördliche Süden direkt mit dem Osten verbunden. Dazu wohl mindestens eine neue Bushaltestelle und eventl. Straßenbahnanbindung. Kann ich persönlich nicht so ganz nachvollziehen. Wann waren die Chancen zur Entwicklung dieses Gebiets je so absehbar gut, wie jetzt?

  • Wie beim Thema Abriß von Altbauten, ist die Stadt Leipzig auch beim Zentrenkonzept gewillt zu lernen und neue Wege zu gehen. Daß jetzt verstärkt klassische Magistralen als Zentren verstanden werden, sehe ich in diesem Kontext als richtigen Weg. In der pdf mit dem Konzept (kann ich hier leider nicht verlinken, eventuell bei leipzig.de) werden die Zentren eingebunden in das Umfeld Bevölkerung, Bevölkerungsentwicklung, Einkommensstruktur, Verkehrsanbindung erklärt. Sehr aufschlußreich.

  • Wie in der heutigen LVZ zu lesen ist , will ein privater Investor am Ring , genauer auf dem Grundstück Tröndlingring/Ecke Gerberstraße einen 6geschossigen Hotelneubau errichten , mit flachdach . Dabei soll ein 2 und 4 Sterne Hotel kombiniert werden . Der Investor ist die GBI aus Berlin , will ja auch einen 4sterne Hotelneubau auf einem Museumseck errichten .
    Die Stadt scheint das Projekt aber iwie zu verhindern wollen , es gibt eine Eilvorlage im Stadtrat im Einfluss auf die Gestaltung nehmen zu können . Es sollte auch einen Fassadenwettbewerb geben . Der gesamte Enwurf kommt vom Architekturbüro Markgraf .

  • ^Auch wenn in der LVZ direkt die Rede davon ist, dass man Investoren nicht verprellen sollte, und die Art und Weise sicherlich ein wenig schwach ist (man hat wohl nicht gross miteinander geredet), finde ich die Reaktion der Stadt aus drei Gründen gut.


    Erstens hat man für diesen Bereich noch gar keinen Plan aufgestellt, es steht nicht fest, ob das Robotron-Gebäude fällt oder nicht, ob die Gerberstraße vielleicht mittelfristig eine Spur pro Richtung verliert - es ist also noch gar nicht klar, in welche städtebauliche Richung man da gehen will.


    Zweitens hat die Stadt ja bestimmte Orte als Hotelstandorte vorgesehen - Burgplatz, Hotel Astoria, evtl. Hauptpost, etc. Hier sollte die Stadt shcon mitredne können, wenn die Vermarktungschancen für ein Objekt wie das Astoria oder das Hôtel de Pologne sinken.


    Details am Rande - beim Bauträger handelt es sich um die GBI, die auch den Winkel Brühl/Reichsstrasse am Bildermuseum bebauen wollen. Die Architektur kommt vom Büro Conrad Markgraf, die aber offensichtlich keine eigene Website haben.


    Kommentar einer CDU-Stadträtin: "Womöglich stößt man sich an dem Flachdach, weil es nicht zu den Satteldächern in der Gegend passt. Womöglich hat die Stadt Angst, dass nicht hochwertig genug gebaut wird, wo doch das sanierte ehemalige Landratsamt daneben steht." :confused:


    Interessant auch die Attitüde des Architekten: "In anderen Städten werden wir mit offenen Armen empfangen, in Leipzig werden wahnsinnige Hürden aufgestellt" - klingt danach, dass die Stadt schön den Mund halten und froh darüber sein soll, dass überhaupt gebaut wird. Erinnert mich fatal an die mfi.

  • ^ Zu den Plänen am Tröndlingring / Gerberstraße habe ich nachfolgende PM, die DAvE LE im Thread "sonstige aktuelle Projekte außerhalb des Zentrums" gepostet hat, hierher verschoben.


    Das Dezernat Stadtentwicklung und Bau informiert:


    Erklärung zum Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan


    „Gerberstraße/Tröndlinring“


    Mit dem in den Beratungen eingebrachten Aufstellungsbeschluss zum


    Bebauungsplan „Gerberstraße/Tröndlinring“ verfolgt die Verwaltung nicht das


    Ziel, einen Hotelbau in diesem Bereich zu verhindern. Eine solche Nutzung


    ist an diesem Standort auch aus Sicht der Stadtverwaltung sehr wohl


    denkbar.




    Ziel des Aufstellungsbeschlusses ist es vielmehr, sicher zu stellen, dass


    an dieser für das städtebauliche Erscheinungsbild Leipzigs wichtigen Stelle


    ein der Bedeutung des Ortes adäquates städtebaulich und architektonisch


    hochwertiges Gebäudeensemble entsteht.




    Der Aufstellungsbeschluss und das Bauleitplanverfahren stellen auch eine


    zügige Planung und Realisierung des Projektes nicht in Frage. Ein


    Bauvorhaben, dass den Zielen des Bebauungsplanes entspricht, kann auch vor


    Abschluss des Verfahrens genehmigt werden.




    Die Verwaltung ist auch weiterhin bestrebt, den Planungs- und


    Realisierungsprozess zügig und konstruktiv zu begleiten. +++


    PM: Stadt Leipzig


    Hinweis: Da vielen anscheinend der Unterschied zwischen "aktuelle Projekte" und "Leipziger Planungssituation" nicht geläufig ist, werde ich beide Threads demnächst optimieren (evtl. zusammenführen). Wie das konkret aussehen wird, weiß ich noch nicht. Für Tipps via PN wäre ich sehr dankbar.


    Ansonsten hast du, Dave, hoffentlich meine PN bezüglich der Pressemitteilungen gelesen. Gruß Cowboy

  • Das Stadtforum Leipzig äußert sich in einem Newsletter (bin im Verteiler) zur Versteigerung der Großmarkthallen:

  • Dienstag, 02. Dezember 2008
    Akademischer Tag der Universität Leipzig


    11:00 – 15:00 Uhr

    Tag der offenen Baustelle am Universitätskomplex Augustusplatz

  • Mist - ein Dienstag. Da muss ich mri wohl freinehmen :)


    Mal wieder etwas zum stöbern: das amerikanische Life-magazine hat vor einiger Zeit sein hochauflösendes Fotoarchiv auf google ins Netz gestellt. Natürlich finden sich auch Fotos von der Leipziger Messe von 1950, die in den 50ern ja auch teilweise noch in der Innenstadt stattfand. Die Bilder findet ihr, wenn ihr in der Google-Bildersuche nach dem Suchbegriff (in diesem Fall Leipzig) "Source:Life" angebt. Ihr findet dann Beispielsweise Bilder des Augusteums, der Paulinerkirche von hinten, des Europahauses, des Ringmessehauses, der Grimmaischen/Ecke Reichsstrasse, der Mädlerpassage, der Hainstrasse, des Kaufhauses am Brühl und von Chruschtschows Leipzig-Besuch. Crazy 50er Science-Fiction-Stuff darf natürlich auch nicht fehlen. Ein Klick auf die Bilder lädt die hochauflösende (>1000 px Breite) Version.

  • Habe von den Parkplatzwächtern Brühl Ecke Ritterstraße gehört, dass der Pachtvertrag für den Parkplatz oder besser die Brache dort zurechtgestutzt wurde und in zwei Wochen auslaufen wird. Das Areal wird also vermutlich vom Eigentümer gebraucht, der ja auch der Besitzer von Oelsners Hof ist. Mmh. Munkel, munkel.

  • das klingt nach einer spannenden sache könnte aber auch schlimm werden: der besitzer der freifläche ist nicht der vom oelsners hof, sondern des benachbarten gebäudes am brühl. und der wollte da schon vor zwei jahren wohnungen ausbauen und auf die brache ein schmuckes parkhaus setzen. nicht das die stadt nach mfi hier nun auch noch weich geworden ist und ein überirdisches parkhaus zuläßt.

  • Das Grundstück ist kürzlich an den Oelsners Hof Besitzer verkauft worden. Kann aber durchaus sein, dass trotzdem ein Parkhaus entsteht. Gerade weil für den Umbau von Oelsners Hof an dieser Stelle auch Parkflächen benötigt werden.

  • Erstaunlich, daß der Besitzer des OH, der ja offensichtlich seit Jahren nicht vorankommt (Geld? kein Konzept?? keine Mieter??? alles Spekulation!) jetzt das Grundstück gekauft haben soll! :confused:
    So es jedoch die Wahrscheinlichkeit einer Sanierung des OH rapide steigert, mögen in der Baulücke Parkhäuser entstehen noch und nöcher! Sorry, aber das ist einfach nur pragmatisch gedacht.

  • Das Dezernat Stadtentwicklung und Bau informiert:


    Pilotprojekt: Wilhelm-Ostwald-Schule wird nach Passivhaus-Standard modernisiert


    In der kommenden Woche beginnen die Vorarbeiten zu einem Pilotprojekt: Die seit 1987 in zwei Plattenbauten an der Willy-Bredel-Straße in Lößnig untergebrachte Wilhelm-Ostwald-Schule soll bis Mai 2011 schrittweise nach Passivhaus-Standard modernisiert werden. Das bedeutet vor allem eine Senkung des Energiebedarfs um rund 70 Prozent gegenüber einer herkömmlichen Modernisierung. Die Modernisierung nach dem Passivhausstandard ist charakterisiert vor allem durch den Einbau spezieller Passivhausfenster (dreifache Verglasung) und erhöhte Wärmedämmung der Fassade, des Daches und des Kellerfußbodens. Beheizt wird die Wilhelm-Ostwald-Schule künftig hauptsächlich durch Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Da bei niedrigen Außentemperaturen die Fenster zum Lüften nicht geöffnet werden sollen, liefert die Lüftungsanlage auch die notwendige Frischluft. Zudem wird eine Heizung eingebaut, mit der die Temperaturen einzelner Räume gezielt den Nutzungsbedingungen angepasst bzw. bei Nichtnutzung abgesenkt werden können. Die komplette innere Modernisierung der Schule umfasst des weiteren die brandschutztechnische Ertüchtigung, die Herstellung der Barrierefreiheit u.a. durch den Einbau von Aufzügen, den Einbau von Fachunterrichtsräumen, die Erneuerung von Bauteilen wie Innentüren und Fußböden sowie die komplette Erneuerung der Haustechnik – Abwasseranlage, Trinkwassernetz, Stromnetz und Gebäudeleittechnik zur Steuerung der verschiedenen Systeme. Die bei der Realisierung des Projektes gesammelten Erfahrungen sollen als Grundlage für die Sanierung weiterer Plattenbauten im städtischen Eigentum dienen. Die Gesamtkosten des Umbaus der Wilhelm-Ostwald-Straße betragen rund 11,5 Millionen Euro. Davon kommen etwa 6,9 Millionen Euro aus dem Förderprogramm Stadtumbau Ost.


    Die beiden Gebäude der Wilhelm-Ostwald-Schule sollen komplett saniert und durch einen Neubau verbunden werden, in dem Aula und Schulspeisung untergebracht sind. Die zur Vorbereitung des Baugrundes erforderlichen umfangreichen Baumfäll- und Rodungsarbeiten starten nächste Woche – Ersatz für das gerodete Grün wird mit Baum- und Gehölzpflanzungen bei der Neugestaltung der Freiflächen geschaffen, die schrittweise bis Mitte 2011 erfolgen soll.


    Der unmittelbar nächste Schritt bei der Umsetzung des Sanierungsvorhabens beginnt Mitte Januar 2009. Dann wird die vorhandene Zufahrt auf das Schulgrundstück von der Hans-Marchwitza-Straße als künftige Feuerwehrzufahrt neu gebaut. Die Sanierung des ersten Schulgebäudes startet mit Winterferienbeginn am 9. Februar 2009. +++


    PM: Stadt Leipzig

  • Zum #471 von DAvE LE:


    ^Ergänzung zum Einheistdenkmal: die 15 Mio. sind die Gesamtsumme - für Leipzig bleibt also nur ein kleiner Teil. Aber besser als nix. Sicher ist jedoch noch gar nichts.

  • Lächerliche 15Mio. EUR gibt der deutsche Staat für die Erinnerung an eines der wohl größten Ereignisse in der deutschen Geschichte aus. Auf das Ergebnis bin ich mal gespannt.