Leipziger Kaffeeklatsch (plaudern, träumen, ankündigen)

  • interessant ist, das der gute buttolo unter einem anderen ministerpräsidenten exakt den gegenteiligen weg eingeschlagen hatte. er war auch der einzige vertreter eines bundeslandes, der sich gegen die einführung einer altbauförderung durch bundesverkehrsminister tiefensee ausgesprochen hatte.
    wahrscheinlich hat die sab nun anderes bugwasser bekommen.
    jedenfalls: Juchhe! ich freu mich auf viele neue sanierte altbauten.

  • Austellung Totalitär im Neubau

    Gruß Euch!


    Hatte heute die Gelegenheit die, meiner Meinung nach, sehr gelungene Ausstellung zur Architektur im Nationalsozialismus im Neubau des stadtg. Museums zu besuchen. Wollte mal meine Eindrücke wiedergeben:


    Als erstes sehr sehenswert! :daumen:
    Alle die noch zaudern unbedingt anschauen!


    einige Schwerpunkte:
    - Richard Wagner Nationaldenkmal
    - Messeprojekte
    - viele schöne Übersichtspläne über die Innenstadtplanung
    - Wohngebietsentwicklung in den Randgemeinden Leipzigs
    - Gutenberg Ausstellung 1940
    - viele nicht umgesetzte Projekte


    das Fotografieren ist erlaubt, würde Euch ja gerne was reinstellen.
    Hat jemand von euch Kenntnis über Urheberrecht von Aufnahmen um 1940? Kann man die schon einfach so einstellen?:confused:


    Info zur Austellung
    LVZ-Artikel mit einigen Bildern


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    Mod: Nein. In der Regel endet der Schutz erst 70 Jahre nach dem Ableben des Urhebers. Doch Links werden den Zweck wohl auch erfüllen.

  • Ich hätte mal ne Frage, was passiert eigentlich mit dem Plattenbau in der Fleischergasse, in der sich auch der Alpenmax befindet? Gbt es da bereits Pläne? Jedesmal wenn ich da vorbeifahre mit der Straßenbahn, bekomme ich Augenkrebs. :mad:

  • Du meinst den Stasibunker! Dafür gibts noch nichts konkretes. Ist evtl. als Standort für die neue kathol. Kirche interessant.

  • Bin grad vorbei geradelt! Ich werd mir die Ausstellung erst am 18.September anschauen, wenn auch der Vortrag über den Leipziger Hafen gehalten wird. Finde ich persönlich äußerst interessant. Der sollte ja mal auf dem Gebiet der Frankfurter Wiesen, heutiges Zentralstadion und Festwiese gebaut werden.

  • ...wobei da "neben" einer möglichen neuen kath. Kirche noch Platz für ein ganzes Stadtquartier inkl. eines kuscheligen Platzes namens Matthäikirchhofes ist. Das ganze wird natürlich nur ohne den Plattenbau was, vielleicht unter Einbindung der Rückseite des Stasi-Altbaus "Runde Ecke".

  • Das Alpenmax ist ja der Standort der ehemaligen Küche des MfS Gebäudes. Ich war interessanterweise mal unten in den Katakomben. Es ist erstaunlich wie weit verzweigt die Gänge dort unten sind, keine Ahnung welche Dimensionen sie insgesamt haben aber angeblich gehen sie bis weit unter die Stadt. In einer Stahltür waren auch eindeutige Einschusslöcher zu sehen, keine Ahnung was die da unten veranstaltet haben... Sorry für den kleine Exkurs.:)

  • weiß eigentlich jemand von euch, welche grundstücke (so im detail) die stadt der katholischen kirche angeboten hat für ihren neubau? ist auch das grundstück an der brüderstraße dabei? hinter dem neu angelegten platz, da beim café corso? auf der wiese würde sich der neubau doch prächtig machen. so mit schmuckplatz davor und blick auf die zukünftige historische markthalle.


    und siehe: ganz unauffällig zur zweiten frage übergeleitet. denkt ihr, man könnte/sollte einen bürgerentscheid zur markthalle initiieren? weil ich ja gehört habe, dass sich zur nedden gegen den kaufantrag der stadtbau ag ausgesprochen hat. als ob irgend jemand freiwillig bis zum postbahnhof fahren würde, um waren einzukaufen.
    in meinem dunstkreis wäre *jeder* beigeistert, auf dem leuschnerplatz in die hallen einzukehren. noch dazu, wenn er in bälde einfach infrastrukturell hervorragend erschlossen ist.
    wäre ja auch ein dicker schlag gegen den discounterwahn in dieser stadt. denn plötzlich würden die leute wieder frische waren aus der region holen, und das nicht nur in der warmen jahreszeit.
    danke.


    Hinweis: Den Beitrag habe ich hierher verschoben In der Planungssituation bitte nur Beiträge über konkrete Planungen posten. Ich weiß, die Abgrenzung in der Leipziger Planungssituation ist im Moment noch ziemlich ungenau. Wer Ideen hat, wie dort besser strukturiert werden kann, darf mir gern eine PN schicken. Gruß, Cowboy

  • ungestalt: Ich glaube nicht, dass das Grundstück hinter dem sogenannten Stadtgarten mit dabei ist, finde aber auch, dass dieser sich für einen Solitär sehr gut eignen würde. Wenn auch die Stalinbauten an der Brüderstraße saniert sind und gegenüber der Leuschnerplatz bebaut wird, hat dieser Platz definitiv das Potential, sehr urban zu werden. Die symmetrische Einfassung ist jedenfalls ideal für einen wie auch imemr gearteten Solitär vor der Sporthalle.


    Was die Kirche betrifft - wenn der Vorstand von seinem "Ich find Kuben toll" abkommen würde, könnte man sich da sicherlich was modernes vorstellen. Allerdings hat die Gemeinde weder genug Geld noch wird der Bau wohl groß genug werden, um dort den Platz wirklich zu nutzen. Eigentlich wäre der Platz ideal für ein Bildermuseum ;) Ich finde jedenfalls, dort sollte man keinen Schnellschuss wagen - allein schon aufgrund des städtebaulichen Potentiales.


    Kleine Info am Rande aus der LVZ: Ullrich Wickert lässt einen Teil seines neuesten Romanes in Leipzig spielen, weil Leipzig für ihn eine der schönsten und lebendigsten deutschen Städte ist. Wenn das mal kein Lob ist ^^


    Und noch was: auf Initiative eine Leipziger Clowndevotionalensammlers sollen die Vereine "Dipetos Welt der Clowns" aus Leipzig und "World Parliament of Clowns" des weiblichen Clowns Antoschka aus Moskau zusammengeführt werden mit dem Ziel, in Leipzig ein Clownmuseum zu eröffnen. Man hat wohl Räumlichkeiten auf der alten Messe im Blick.

  • eg ist es ja peinlich zu fragen, weil wenn es möglich wäre, hätte schon längst jemand den vorschlag gebracht, aber ist es denn zu utopisch eine rekonstruktion der johanneskirche und den kirchenneubau der katholischen kirche irgendwie zu verbinden? oder sind da die konfessionen zu verstritten? aber soweit ich es mitbekommen hab will der johanneskirche verein doch hauptsächlich die zerstörte kirche in irgend einer form wieder entstehen lassen, und die kath. kirche sucht ein neues dach .... :confused:


    zu dem stasi haus. meint ihr nicht, es ist in irgend einer form erhaltenswert? nicht gerad wegen seiner ästhetik, jedoch aufgrund der geschichte, den dieser bau erzählt?

  • Ranger: das haupthirn der stasi saß in der runden ecke. dort wird ja auch geschichtsbewußt in einem museum darauf hingewiesen. das bürogebäude in der großen fleischergasse ist nur eines: ein städtebaulicher schmutzfleck.
    wenn das bewußtsein zum neuen urbanismus weiter so früchte trägt und die stadt noch ein paar jahre abwartet, bevor sie das gelände städtebaulich wieder ins auge fasst, könnte ich mir fast eine rekonstruktion des matthaikirchhofes vorstellen. mit modernen bauten zwar, weil das hier ja leipzig ist und nicht eine andere stadt, aber auf altem kataster. was für ein idyllischer platz zum käffchentrinken das werden würde... habe bisher nur in der altstadt von stockholm solch einen sackgassenplatz gesehen. bin aber auch noch nicht so rumgekommen.
    ähem...entschuldigung für den exkurs ;)

  • achso, geht klar .... naja, zu "stasizeiten" lag ich noch halb in den windeln. wenn das so ist, und der "stasi bau" an der fleischergasse nur zweckbaulicher bürokomplex ist, dann drück ich gern ein auge zu :) nur dann wünsch ich mir eine wirklich attraktive alternative in der ecke. zb der angesprochene kirchhof. :daumen:

  • Ranger:


    Meinst du ernsthaft man sollte darüber nachdenken diesen (http://maps.live.de/LiveSearch…ne=10795178&style=b&lvl=1) Betonbunker zu erhalten? :nono:


    Also die Idee mit der Wiederherstellung des Matthaikirchhofes halte ich soagr für eine Pflicht. Wer die alten Bilder sieht kann doch gar keine anderen Gedanken haben, um diesem Schandfleck wieder Leben einzuhauchen. Vor allem der Durchgang zum heutigen Gördelerring ist mir von den Photos in perfekter Erinnerung geblieben. :)



    Neben vielen Fußballspielern hat nun auch der Herr Wickert den Wert der Leipziger Gründerzeitimmobilien erkannt...wenn auch auf andere Art; wunderbar. :daumen:


    Nachtrag: Wer Leipzig Fernsehen empfängt, sollte jetzt schnell einschalten! Ein Beitrag über den Verein Selbstnutzer e.V.! Alternativ kommt um 21Uhr die Wiederholung.

  • der ddr-stasibau wird auf jeden fall beseitigt werden. wann und wofür ist allerdings noch offen. sicher ist hingegen, dass die von max klinger entworfene treppe vom promenadenring zum matthäikirchhof wieder aufgebaut wird. das ist ja schon mal ein anfang.

  • naja, wenn alles abgerissen wird, gibt es irgendwann garnichts mehr, was an die DDR erinnert. immerhin für die meisten von uns, unser "heimatland". unsere 3 auffälligen hochhäuser im zentrumsbereich sind zwar auch ddr bauten, jedoch nicht so "typisch" wie die immer weniger werdende büro-komplexe (motel one, bald grimmaische straße wenn der plan des abrisses umgesetzt wird). an diesen stellen bin ich auch defintiv dafür, lieber passendere neubauten in das ensemble zu setzen. allerdings ist der stasi bau etwas weiter außerhalb der blickfelder. ist ja alles nur eine überlegung. für mich wird keine welt untergehen, wenn der bau beseitigt wird. eine schönheit ist es nun wahrlich nicht :D

  • Also ich habe 14 Jahre in der DDR gelebt, aber als "Heimatland" kann ich sie nicht bezeichnen. Und Architektur betrachte ich ganz unideologisch. Es gab zu DDR-Zeiten gute und schlechte Architektur, genauso wie es in Westdeutschland gute und schlechte Architektur gibt und gegeben hat. Das Stasigebäude in der Großen Fleischergasse ist in meinen Augen schlechte Architektur. Also weg damit...

  • was dauerhaft bleiben wird aus ddr-zeiten: gewandhaus und oper, uni-riese und wintergarten-hochhaus, rossplatz-bebauung und blechbüchse. dhfk, zentralstadion-bauten und schauspielhaus - pardon, centraltheater. dazu einige interessante wohnungsbauten der 50er und 60er. das ist wirklich gut so. viel mehr erhaltenswertes wurde allerdings nun mal nicht geschaffen. der kreisrunde kindergarten (oder muss man jetzt kita sagen) fiele mir noch ein. und das glashaus im clara-park.
    die häuser in der grimmaischen strasse gehören meines erachtens nicht dazu.

  • ..weil LEgende den Bereich Große Fleischergasse bei maps.live eingefügt hat, fällt mir ein, dass M. zur Nedden erzählt hat, dass es, seit in die Brühlgeschichte Schwung gekommen ist, es wohl bereits einige Interessenten für das große Eckgrundstück Hainstraße-Richard-Wagner-Platz gibt. Würde es auch sehr begrüßen wenn diese Kriegslücke endlich verschwindet und die Hainstraße ein ansprechendes Entrée erhält.