Leipziger Kaffeeklatsch (plaudern, träumen, ankündigen)

  • Jeder halbwegs intelligente Mensch sollte in der Lage sein, das ganze ideologiefrei zu betrachten.


    Sehe ich nicht so. Wie soll man etwas "ideologiefrei" sehen, was ideologisch durchdrungen ist??


    Hier geht es leider nicht, wie oft von Befürwortern behauptet, um ein Denkmal für Marx. Besagtes Relief huldigt lediglich der konsequenten Umdeutung - wenn man möchte der Verunglimpfung - von Marx Lehren, durch die sozialistischen Machthaber dieser Zeit. Hier wird mitnichten der geniale Denker & Ökonom geehrt. Im Relief wird eine totalitäre Ideologie befördert - geschaffen für einen Ort, der ursprünglich dem freien Denken galt. Ein Querdenker von Marx Format hätte in der "Karl-Marx-Universität" jedenfalls keinen Platz gehabt - denn dort war freies Denken nicht erwünscht.


    Das sogenannte Studentenvertreter vehement die Aufstellung fordern, ist für mich keine Überraschung, das ist nur ein Glied in einer langen Kette von Entscheidungen des StuRa, die weniger dem Wohl & Willen der Studenten oder der Lehre dienen, sondern vielmehr Ausdruck der polit. Überzeugungen der Akteure sind. :Nieder:


    VG,


    AdLEr

  • Das sogenannte Studentenvertreter vehement die Aufstellung fordern, ist für mich keine Überraschung, das ist nur ein Glied in einer langen Kette von Entscheidungen des StuRa, die weniger dem Wohl & Willen der Studenten oder der Lehre dienen, sondern vielmehr Ausdruck der polit. Überzeugungen der Akteure sind. :Nieder:



    Sehe ich absolut genauso! Das sind die, die nämlich nicht studieren um damit später beruflich etwas erreichen zu können, sondern um ihre Position (aus) zu nutzen, und ihre politischen Vorstellungen und Träume zu verwirklichen und denen Nachdruck zu verleihen. Ansonsten hätte man nämlich auch mit einer demokratischen Abstimmung herausgefunden, dass die Mehrheit der Studenten solch ein Machwerk des Bösen sicher lieber heute als morgen ins Jenseits befördert hätte sehen wollen.
    Gut das wir in Leipzig sind: Dürfte nicht lange dauern, bis das Machwerk bis zur Unkenntlichkeit mit Graffiti besprücht ist. Alles hat auch seine guten Seiten. :D

  • das ist echt ein irrationale diskussion. es gab ja sogar vorschläge, das relief "mit dem gesicht nach unten" zu vergraben.
    aber gerade eine uni ist doch nicht dazu da, "dämonen auszutreiben". ich stimme dase zu: umgang mit geschichte sollte nicht heissen, sich ihrer in einem symbolischen akt der zerstörung zu entledigen - weil man sich ihrer damit selbst beraubt. dass dies auch in der ddr nicht begriffen wurde, ist schlimm genug. aber keine rechtfertigung dafür, den selben fehler immer und immer wieder zu wiederholen.
    vom fällen "heiliger" eichen der germanen über den bildersturm der reformationszeit bis hin zur sprengung der paulinerkirche - stets wurden relikte des vergangenen im wörtlichen sinne zerschlagen. diese idee scheint selbst heute noch in manchen kreisen populär zu sein. aber wären wir nicht andererseits auch froh, heute mehr authentische zeugnisse der macht(anmassung) vergangener epochen sehen und analysieren zu können?
    so verquast der begleittext zum relief auch sein mag: die wiederaufstellung dieses objekts dient nicht der verherrlichung jener epoche, sondern deren verarbeitung. und die ist allemal besser als verdrängung. das wusste schon freud. und wer weiss, was verdrängung anrichten kann, sollte sich mit der jetzt gefundenen lösung arrangieren können. wenigstens der nachwelt zuliebe.

  • Es geht ja prinzipiell auch nicht um dessen symbolträchtige Vernichtung - aber man hätte es meiner Meinung auch nicht wieder symbolträchtig aufstellen dürfen.


    Zumal mit welchen Argumenten dies gerechtfertigt wurde - etwa mit der Freiheit der Kunst - dann kann ich daneben auch gleich noch ein paar Filme von Leni Riefenstahl laufen lassen.


    Das ist jetzt zwar sehr polemisch gesprochen, soll aber nur verdeutlichen, dass man mit diesem Kunstargument fast alles rechtfertigen kann.


    AdLEr

  • Ich find's ja ganz erstaunlich, dass dieses Thema immer noch so viel auslöst. Die Inbrunst ("Machwerk des Bösen" "Triumphobjekt der antibürgerlichen Kommunistentruppe") mit der das Ding verteufelt wird, war sicher 1989 sehr, sehr wichtig und wohl auch entscheidend, aber dass sich in Anbetracht dieses Relikts Handels- und Sportstudenten bald zur gemeinschaftlichen Konterrevolution zusammenrotten werden (und fast so klingt's ja) halt ich persönlich für, na ja sagen wir mal, einigermaßen unwahrscheinlich. Rein ideologisch betrachtet ist das Ganze doch mittlerweile nichts anderes mehr als ein (kommentiertes) Stück Zeitgeschichte, die nun mal passiert ist. Wir sind uns hier, nehm ich zumindest stark an, alle einig, dass diese 40 Jahre nicht gerade die glorreichsten waren, daran zu erinnern halt ich trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen für wichtig. Die Kapitel eines Geschichtsbuches herauszureißen, die einem persönlich nicht passen, sorgt doch auch nicht gerade für ein besseres Verständnis fürs Vergangene. - Die Idee mit der eingeschmolzenen Bronze hat freilich trotzdem was für sich. Sehen wir es doch einfach als Museumsstück und Wertmetalldepot, die Rohstoffpreise werden sich ja sicherlich bald verdreifacht haben.

  • Rathaus wird fit gemacht


    Aus der Dienstberatung des Oberbürgermeisters:


    Zweite Etage des Alten Rathauses wird für Jubiläumsausstellung 600 Jahre Universität saniert


    Das zweite Obergeschoss des Alten Rathauses soll anlässlich der geplanten Ausstellung zum 600-jährigen Jubiläum der Universität Leipzig saniert werden. Dafür sprach sich Oberbürgermeister Burkhard Jung in seiner Dienstberatung auf Vorschlag von Kulturbürgermeister Dr. Georg Girardet aus.


    Gegenwärtig lassen die baulichen und haustechnischen Gegebenheiten eine museale Nutzung des zweiten Obergeschosses nicht zu. Die Räume werden nun so umgebaut, dass sie im Anschluss an die Universitätsausstellung vom Stadtgeschichtliche Museum für die Erweiterung der Dauerausstellung genutzt werden können. Aufgrund der fehlenden räumlichen Voraussetzungen wird bisher nur die Geschichte von der Stadtgründung bis zur Völkerschlacht gezeigt. Die Stadtgeschichte vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart konnte dagegen nur punktuell bei Sonderausstellungen dargestellt werden.


    Die Ausstellung zum Universitätsjubiläum „Erleuchtung der Welt“ wird vom 9. Juli bis 6. Dezember 2009 im Alten Rathaus gezeigt. Das Alte Rathaus als Teil des Stadtgeschichtlichen Museums – und wie die Universität in der Mitte der Stadt gelegen - ist für eine solche Ausstellung prädestiniert: „Durch die Universität, die über Jahrhunderte hinweg eine weltweite Strahlkraft hatte, gewann auch Leipzig einen hohen Bekanntheitsgrad. Eine Ausstellung, die sich mit der 600-jährigen Universitätsgeschichte beschäftigt, beleuchtet also ebenso die Stadtgeschichte“, erläutert Dr. Georg Girardet.


    Der finanzielle Aufwand für die Stadt Leipzig beläuft sich auf rund 862 000 Euro. Darüber hinaus wird die Universität Leipzig der Stadt Leipzig 165.000 Euro für den Ausstattungsbau zur Verfügung stellen.


    Dafür werden die komplette Heizungs-, Elektro- und Lüftungstechnik erneuert. Der gesamte Raum erhält einen Doppelböden zur Leitungsführung, um eine hohe Flexibilität für die Ausstellungen zu gewährleisten. Das Dachgeschoss wird teilweise begehbar gemacht. Über eine neue Treppe und eine Klimaschleuse erreicht man im Dachgeschoss eine Plattform, von der die beeindruckende Stahlkonstruktion des Daches besichtigt werden kann.


    Das Alte Rathaus wurde 1556/57 von Hieronymus Lotter unter Einbeziehung von Vorgängerbauten errichtet. 1905 begann nach der Fertigstellung des Neuen Rathauses der Umbau zum Stadtgeschichtlichen Museum.


    PM: Stadt Leipzig

  • Marx Büste

    Soweit ich das hier lesen konnte, ist diese Statue von einer handwerklichen Qualität und künstlerischen Fertigkeit geprägt, die sie von anderen Objekten dieser Art unterscheidet. Warum dann nicht den Künstler ehren? Die Leipziger Uni hieß nun mal eine ganze Zeit lang Karl Marx- Universität, das sollte auch weiterhin im Gedächtnis der Menschen bestehen bleiben. Die Idee de Kommunismus war eine gute, die Umsetzung scheiterte nur am bösen Menschen. Ich finde es auch vergleichsweise albern, das man eine pseudo- Kirche in eine Uni integriert. Die Institution Kirche hat viel mehr Leid in die Gesellschaft gestreut als der Sozialismus in Deutschland. Nur hat sie sich nettere Behausungen geleistet. Auch wenn ich die Sprengung verurteile, wäre ich nie für einen Wiederaufbau gewesen! Kirche und staatliche Schulen gehören nicht zusammen.

  • Soweit ich das hier lesen konnte, ist diese Statue von einer handwerklichen Qualität und künstlerischen Fertigkeit geprägt, die sie von anderen Objekten dieser Art unterscheidet. Warum dann nicht den Künstler ehren? Die Leipziger Uni hieß nun mal eine ganze Zeit lang Karl Marx- Universität, das sollte auch weiterhin im Gedächtnis der Menschen bestehen bleiben. Die Idee de Kommunismus war eine gute, die Umsetzung scheiterte nur am bösen Menschen. Ich finde es auch vergleichsweise albern, das man eine pseudo- Kirche in eine Uni integriert. Die Institution Kirche hat viel mehr Leid in die Gesellschaft gestreut als der Sozialismus in Deutschland. Nur hat sie sich nettere Behausungen geleistet. Auch wenn ich die Sprengung verurteile, wäre ich nie für einen Wiederaufbau gewesen! Kirche und staatliche Schulen gehören nicht zusammen.


    Hier kann ich nur das selbe erwiedern, was ich auch den Marx-Relief-Gegnern gesagt habe. Wer reflektiert durchs Leben geht, sollte auch kein Problem haben, sowas ideologiefrei zu sehen. Warum stört eine Kirche? Juckt es dich, wenn du in die Nähe der Nikolaikirche gehst? Warum muss man immer hinter allem eine Ideologie sehen, warum fühlt man sich von einem Gebäude oder einem Objekt gestört? Im Endeffekt stört einen doch vor allem das, was sich im eigenen Kopf an Aversionen aufgebaut hat und das kann ich nicht als Maxime für Stadtgestaltung gelten lassen.


    Wie Adlerhorst und DJ Tinitus bereits gesagt haben, total irrational das Ganze. Wenn man der Meinung ist, intelligenter und mental weiter zu sein, als vergangene Generationen - seien es Inquisitoren oder häusersprengende 'Sozialisten', sollte auch in der Lage sein, darüber zu stehen.


    Im übrigen, NewUrban, wurdest du bereits einmal ermahnt, dich doch erstmal mit der Geschichte der konkreten Universitätskirche auseinanderzusetzen, bevor du sie mit den dunklen Kapiteln der Kirche in Verbindung bringst und das Ganze verdammst, bloss weil es eben eine Kirche ist. Die Kirche hatte für das Geisteslebens Leipzigs und ja, auch Deutschlands, eine beinahe herausragende Bedeutung.


    Grüße,
    *D

  • Passend zur Plattenbaudiskussion hab ich eine interessante Anzeige in der aktuellen "LVZ Marktplatz" gefunden:



    Schon interessant, dass man bei einem Schuldenstand von 300 Mio. EUR mit Wellness-Wochenenden oder Geldprämien in Höhe von 500EUR die Leute ködert.


    Da sage nochmal einer, die staatlichen Wohnungsgesellschaften mit ihren Plattenbauten wären keine Konkurrenz für die Altbauten. Wer schon mit Geldprämien die Leute locken muss, dem scheinen andere Argumente auszugehen. Das Geld gehört einem ja nicht selber. Die privaten Altbaueigentümer können sich das sicherlich nicht leisten. Denn es ist größtenteils ihr eigenes Geld bzw. Geld für welches jeder persönlich haften muss!

  • Für mich bleibt es eindeutig.

    Die Kirche ist weg und kommt nicht wieder. Da ist es, im Nachhinein unnötig über Ihren historischen Wert zu diskutieren. Zu einer modernen, deutschen Universität gehört sie jedenfalls nicht! Für mich sind Paulinerverein oder auch die Gesellschaft historisches Berlin eine Ansammlung reaktionärer Bürger, die versuchen Geschichte rückgängig zu machen, die wir selbst geschrieben haben. Mögen wir uns auch noch so freuen am Anblick des neuen "historischen" Dresden, so ist es doch nur eine schöne Maske, hinter der sich ein erstarkendes, konservatives Bürgertum versteckt.


    Im Leipziger Forum gibt es leider wenig Diskussionsraum! Entweder man wünscht sich Leipzig in seiner Gestalt von 1939, oder man wird ausgebuht!

  • @ LEgende: Ich denke, das sind schon Rückzugsgefechte. Die Generation 50+ zieht in die nach und nach sanierten Gebäude der 30er bis 50er Jahre. Hier wird momentan viel saniert. Darüber hinaus wechseln ehemalige Plattenbaubewohner in diese Viertel - zum Beispiel aus Grünau in das Dunckerviertel.
    Die Sanierung 70+ wird durch etliche Neubauten im Bereich höherwertiger Pflegeheime umworben. Dort passiert auch einiges. Somit ist die Platte in der Zwickmühle. Ich weiß, das ist viel Interpretation nebst Zweckoptimusmus von mir, aber man kann die momentane Entwicklung so deuten. Wer Reklame macht, hat's nötig. Oder sehen Sie irgendwo aggressive Kampagnen unserer Lieblingsaltbausanierungsfirmen? ;)
    @ New Urban: Gegen wen polemisieren Sie jetzt gerade??? Und warum? Ich darf Ihnen versichern, daß das Kirchenzitat, das gerade am Augustusplatz entsteht, das Beste ist, was uns passieren konnte. In meinem Freundes- und Bekanntenkreis will keiner das olle Ding wiederhaben! Andererseits finde ich es legitim, wenn sich Leute den Wiederaufbau alter Gebäude wissen. Auch wenn ich alte Fotos Leipzigs sehe, blutet mir das Herz!!!

  • Im Leipziger Forum gibt es leider wenig Diskussionsraum! Entweder man wünscht sich Leipzig in seiner Gestalt von 1939, oder man wird ausgebuht!


    Absoluter Quark. Rekobefürworter bezeichnen 80% der Leipziger im APH oder hier regelmässig als Modernisten, also mal ein bisschen den klaren Blick bewahren.

  • kurzer hinweis:


    am 9./10. september eröffnet im neubau des stadtgeschichtlichen museum eine meines erachtens recht interessante ausstellung mit dem titel "totalitär".
    gezeigt werden planungen für leipzig aus der zeit zwischen 1933 und 1945. also unter anderem für das "richard-wagner-nationaldenkmal", die strasse des 18. oktober und die messe. mit fortschreitender kriegszerstörung und realitätsflucht wurden aber auch andere stadtumbauprojekte immer grössenwahnsinniger. wird bestimmt interessant sein, diese planungen mit den dann in den 50ern verwirklichten projekten zu vergleichen.
    also wer zeit und lust hat - so schnell wird es zu dieser thematik sicher nicht wieder eine ausstellung geben...

  • das ist echt ein irrationale diskussion...



    aber gerade eine uni ist doch nicht dazu da, "dämonen auszutreiben". ich stimme dase zu: umgang mit geschichte sollte nicht heissen, sich ihrer in einem symbolischen akt der zerstörung zu entledigen - weil man sich ihrer damit selbst beraubt. dass dies auch in der ddr nicht begriffen wurde, ist schlimm genug. aber keine rechtfertigung dafür, den selben fehler immer und immer wieder zu wiederholen.



    dj tinitus



    Kann Dir nur zustimmen. Sollte man nicht versuchen das Ganze aus einer gewissen Distanz zu betrachten? Das Marx-Relief war Auftragskunst-unsere Museen sind voll von Auftragskunst der jeweiligen Herrscher und Eliten. Wollen wir unsere Museen leer räumen?



    Das Marx-Relief ist doch ein schönes Beispiel für die "Proletarisierung" der DDR-"Elite". Ein Glaube wurde durch einen anderen ersetzt.



    Aber vielleicht entdecken zukünftige Generationen etwas ganz anderes in dem Werk.

  • GC2009 in LEIPZIG

    Auch nächstes Jahr findet die GAMES CONVENTION wieder in Leipzig statt. Rund 203.000 Besucher gab es dieses Jahr, 2007 waren es noch 185.000. 82,1% stimmt mit JA, etwa 13-14% dagegen!

  • Super, das hätte ich nicht gedacht! Aber es ist super, dass es im nächsten Jahr weitergeht. Ich hoffe, die Veranstaltung in Köln wird ein langweiliges Businessmeeting ohne Flair und Charme. Die Trends werden weiter in Leipzig gemacht, hier kommt man her, um zu sehen, was der Kunde will.


    Zudem findet diese Kölner "Games Com", so wird das neue Format heissen, drei Wochen NACH Leipzig statt, das heisst die Messen sind gesungen wenn die Kölner anfangen.


    Aber für Leipzig gibt es viel zu tun: heute war im MDR von seiten der Messe zu hören, müssen große Hausaufgaben erledigt werden. Die Hotelangebote sind ein echtes Problem. Abhilfe kommt aber mit den laufenden Projekten (MotelOne, Hauptpost, Bahnpostamt und Handelshof). Außerdem soll es Direktflüge von New York und London nach Leipzig geben. Wir haben ja nun einen richtigen Flughafen, dann können wir den auch benutzen!

  • Der Branchenverband BIU, der 80 Prozent Marktanteil am deutschen Spielemarkt hält, hat sich mit seiner Entscheidung, die erfolgreichste Spielemesse weltweit im nächsten Jahr von Leipzig nach Köln zu verlegen, keinen Gefallen getan. Die Gründe, Leipzig hätte kein Wachstumspotential mehr, sind mit der diesjährigen Messe eindeutig widerlegt worden, und die angebliche Sorge zu weniger Oberklasse-Hotels waren von vornherein totaler Blödsinn. So wird es nächstes Jahr zwei Computermessen in Deutschland geben, und somit auch zwei Verlierer. Die Entscheidung für Köln sei keine Entscheidung gegen Leipzig, sondern eine Entscheidung für Deutschland, so der Branchenverband süffisant in seiner Begründung. Im Ausland wird man sich freuen über den deutschen Kleingeist.


    http://www.lvz.de/aktuell/content/71326.html


    Edit: Damit der erste Satz nicht missverständlich klingt: Der Branchenverband hat natürlich keine Entscheidungshoheit darüber, wo die GC stattfindet, aber - wie schon gesagt - bei einem Marktanteil von ca. 80 Prozent...

  • Ich war mehrfach bei der GC und fand es dort immer optimal. Alleine die erste Messehalle fand ich immer gigantisch. Die Entscheidung kann ich auch nicht verstehen. EA als größter Spielepublisher mit Deutschland-Sitz in Köln hat hier wohl lokalpatriotischen Druck ausgeübt. Die Kölner Messe kenne ich von der Art Cologne und mir gefällt das Leipziger Messegelände definitiv besser.

  • Das Leipziger Messegelände ist eines der modernsten und durchdachtesten in der Republik. Ich war letztes Jahr auf der AMI (Automesse), großes Lob an die Leipziger Messe! Perfekt organisiert, gut geleitete Besuchermassen, optimale Raumausnutzung, hochwertige Aussteller.


    Kann mir vorstellen, dass es sich mit der GC ähnlich verhält. Diese Messe muss im vollen Umfang in Leipzig bleiben! Es ist ein Wachstumsmotor für ganz Ostdeutschland und vorallem ist es mittlerweile etabliert und hat derweil sämtliche internationale Konkurrenz abgehängt. Die E3 in LA war anscheinend nur noch eine Kleckerveranstaltung, die Messe in Tokyo ist ebenfalls überrundet.


    Warum entscheidet man sich, Leipzig und damit Deutschland zu schwächen?
    Ich finde diese Vorgehensweise einfach nur provinziell und unnachvollziehbar.


    Trotzdem: Gratulation zum diesjährigen Resultat, Leipzig mausert sich einfach immer mehr, in allen Bereichen! :)