Hafen City III [April 2008 - Juni 2010]

  • Das sehe ich ähnlich.... bevor man der Hafencity ein Armutszeugnis ausstellt, sollte lieber abgewartet werden, bis alle Bauarbeiten abgeschlossen sind. Ich kann mir beim besten Willen auch nicht vorstellen, dass die Strasse zu eng geplant wurden, schliesslich ist der Kaiserkai keine Hauptverkehrsstrasse sondern, wie schon oben von Martin Bond gesagt, eine Anliegerstrasse.


    Wenn ich das schon wieder lese...... :


    "Ansonsten ist die Straße Am Kaiserkai m.E. exemplarisch für die Fehlplanung der Hafencity"


    so ein Quatsch !!!

  • Ist denke ich beides richtig.
    Dass die Hafencity in erster Linie für die dort lebenden Menschen geplant wird, ist natürlich gut. Dass dabei der Verkehr auf ein Minimum reduziert wird, finde ich ebenfalls richtig. Denn ganz vereinfacht ausgedrückt: Je größer die Straße umso mehr Menschen werden sie potentiell auch nutzen (Bsp: Hätte Hamburg 4-6-spurige, schnurgerade Ausfallstraßen der Marke Berlin, wäre die Stadt sicherlich weniger lebenswert in den Augen der Mehrheit, als mit den aktuellen kurvigen Variante.).


    Fakt ist doch aber, dass es sich beim Kaiserkai eben nicht um eine reine Anliegerstraße handelt. "Wenn erstmal alles fertig ist" wird die Verkehrssituation nicht besser werden, sondern regelmäßig komplett versagen. Immer dann nämlich, wenn in der Elbphilharmonie Konzerte oder andere Veranstaltungen stattfinden. Die insgesamt nur 1-spurige (In Worten: einspurige) Straße kann und wird diese Automassen nicht vernünftig abfertigen können. Schon gar nicht, wenn einer der Anlieger vor einem Konzert rückwärts in das Auto eines Philharmoniebesuchers setzt.
    Das zu diesem Einzelfall, alle anderen Straßen scheinen sehr gut proportioniert zu sein. Sowohl die großen Tangenten: Am Sandtorkai, Brooktor, Shanghaiallee etc. Wie auch die kleinen Erschließungsstraßen und Fußgängerzonen.


    Auch hier klaustrophobische Enge


    Was ist denn deiner Meinung nach eine gelungene Alternative? Soviel -zumindest mal gebaute- Urbanität gibt es selten in Deutschland. Regelmäßig feierst du die Megametropolen der Welt (Singapur, Hongkong, Shanghai, Rio- um nur einige zu nennen). Jetzt möchtest du hier Abstände, wie es sie zuhauf in der Stadt gibt.


    Normal-urbane Platzverhältnisse dagegen Am Sandtorkai


    Sicherlich, aber wenn du diese urbanen Platzverhältnisse am Kaiserkai realisiert hättet, gebe es dort keine großzügigen Promenaden mehr.
    Da du bereits früher geschrieben hast, dass die Gebäude ohnehin zu klein sind am Kaiserkai, hier eine steingewordene Utopie, die wohl weniger nachhaltig vielleicht aber mehr nach deinem Geschmack ist. Die autogerechte Stadt, die das Land "into vast urban areas" umformt, hatten wir bereits mal.

  • Das von Sam verlinkte Bild aus Rotterdam mit dem Wohnhochhaus (hoechstes Gebaeude der Niederlande nebenbei) koennte ich mir auch gut in Hamburg vorstellen. Allerdings eher am Ostende des Baakenhafens. Im Hotel New York, dem ehemaligen Sitz der Holland-Amerika-Lijn (das kleine alte Haus am Fusse der beiden Tuerme) kann man nebenbei sehr angenehm einen ganzen Vormittag verfruehstucken ;) So in der Art Stelle ich mir auch zukuenftig das alte Hafenamt im Ueberseequartier vor.


    Zurueck zu Hamburg: Das von Sam befuerchtete Verkehrschaos bei Veranstaltungen in der Elbphilharmonie wird es nebenbei (wahrscheinlich) nicht geben. Soweit ich weiss tritt bei Veranstalungen eine Sonder-Verkehrsregelung in Kraft. Am Westende des Kaiserkais wird dann Wachpersonal stehen, dass nur Anwohner mit Parkausweis durchlaesst. Fuer alle motorisierten Normalbuerger wird der Kaiserkai zur Sackgasse und die Erschliessung der Philharmonie findet dann ausschliesslich ueber den Sandtorkai und die Bruecke statt. (Martin Bond wird da als Anwohner vielleicht genaueres wissen???)


    Zugegeben ist der Kaiserkai etwas eng. Aber ich denke nur dadurch wurden auf der schmalen Landzunge eine zweireihige Bebauung mit Mittelerschliessung und zwei Promenaden am Wasser moeglich. Der Markt gibt den Planern ausserdem recht: Die Wohnungen dort gehen weg wie warme Semmeln.

  • noch 3 Fotos vom Marco Polo Tower





    Fotos: Ich




    und noch zweimal Spiegelverlag. Wenn man hier Ende 2010 fertig sein will muss aber noch eine Menge passieren



  • Vielen Dank für die Bilder, es ist wirklich ne Freude sich das Baugeschehen anzuschauen. Bezüglich der Enge sehe ich es auch nicht so schlimm, wirkt für mich sehr urban und städtisch, als Freiräume hat man ja die schönen Plätze. Nur die Bilder des ÜQ wirken seeehr eingezwängt, als Einkaufsstrasse doch beengt und dunkel. Wird vll noch heller... noch ne Frage, habe bei den Bildern des Sandtorkais die Strassenbeleuchtung gesehen, bleiben uns die Peitschenleuchten nun doch erhalten und manche sind schwarz angepinselt, soll das so sein? Sieht zumindest schwarz besser aus!

  • Hätte Hamburg 4-6-spurige, schnurgerade Ausfallstraßen der Marke Berlin, wäre die Stadt sicherlich weniger lebenswert in den Augen der Mehrheit


    Es geht aber nicht um Ausfallstraßen. Dass große Ausfallstraßen oder Autobahnen für Anwohner weder menschengerecht noch lebenswert sind, da stimme ich voll zu. Es ist aber ein Trugschluss, dass eine Straße, sobald sie nur ein paar Meter breiter als eine Gasse ist, für Menschen ungeeignet sei. Ihr erliegt hier einer Illusion der Alternativen, denn außer Ausfallstraße und Gasse gibt es durchaus weitere Möglichkeiten. Seht Euch mal in Berlin Straßen wie die Großbeerenstr. oder Lindenstr. in Kreuzberg an (um nur zwei Beispiele von hunderten zu nennen). Es sind herrlich breite Wohnstraßen mit wenig Autoverkehr (ich glaube sogar 30-Zonen), mit viel Platz für Fußgänger, viel Platz zum Parken und viel Platz für Straßenbäume. Es besteht weniger Unfallgefahr als in engen Gassen sowohl für Fußgänger als auch für Autos. DAS ist menschengerecht, DAS ist lebenswert, und es sieht gut aus und ist großzügig. Wenn es irgendwo Altstadtviertel mit engen Gassen gibt, muss man mit verkehrlichen Nachteilen leben, man wird dafür wenigstens durch historische Architektur entschädigt. Aber in Neubaugebieten muss man doch wirklich nicht diese Nachteile absichtlich planen. Autos gehören zur heutigen Realität, was für ein Unsinn ist es, so zu tun, als gäbe es sie nicht, um dadurch eine vermeintliche Idylle heraufzubeschwören! Die "Idylle" besteht dann in den Szenarien, die ich oben beschrieben habe: hin- und herrangierende Autos, Staus, Warterei, Abgase, schlechte Laune. Es hätte am Kaiserkai durchaus die Möglichkeit zu Straßen in vernünftiger Breite gegeben. Man hätte die Gebäude weniger tief machen oder die Landzunge verbreitern können. Oder man hätte auf einer Seite auf die Bebauung verzichten und sie dafür auf der anderen Seite doppelt so hoch machen können, hätte damit auch eine repräsentative Straße am Wasser gehabt (mit einem Hauch von Rio oder Nizza, wenn man so will).

  • Illusion der Alternativen

    Seht Euch mal in Berlin Straßen wie die Großbeerenstr. oder Lindenstr. in Kreuzberg an.

    Nicht vergleichbar (Hier geht es um einen Landstrich zwischen 2 Kais).


    Autos gehören zur heutigen Realität, was für ein Unsinn ist es, so zu tun, als gäbe es sie nicht, um dadurch eine vermeintliche Idylle heraufzubeschwören!

    Siehe Betreff: Das Verkehrsaufkommen richtet sich nach der Planung. Nicht umgekehrt, da die Hafencity komplett neu entstanden ist. Wie bereits mehrfach erwähnt: Der KK ist eine Anliegerstraße. Das ist auch wichtig wegen der Philharmonie. Wäre sie breiter, wäre sie auch verführerischer für mehr Verkehr.


    Man hätte die Gebäude weniger tief machen oder die Landzunge verbreitern können. Oder man hätte auf einer Seite auf die Bebauung verzichten und sie dafür auf der anderen Seite doppelt so hoch machen können

    Netter Gedanke, aber leider ohne jeden marktwirtschaftlichen Gedanken. Nichts für ungut, die Kais sind so schon gerade breit genug. Das erlebe ich täglich mit den Ausflugsbooten, die hier kaum noch wenden können. Ganz zu Schweigen vom zukünftigen Yachthafen. Und den historischen Kaimauern.
    Einseitig plus doppelt so hoch auf einer Seite?? Oha!!
    Aber, um den Betreff nochmals aufzugreifen: Man hätte auch die Elbe breiter machen können (ich mache nur Spaß).

  • Das Problem der Enge betrifft ja nicht nur den Kaiserkai, sondern mehrere bestehende und, wenn man sich Pläne anschaut, auch die meisten zukünftigen Straßen in der Hafencity.

  • In den immer wärmer werdenden Sommern, werden die engen Straßen ein Segen sein! Die Verschattung reduziert den Bedarf an Klimaanlagen. Ich persönlich, habe mich im Kaiserkai sehr wohl gefühlt. Auf so engen Bauflächen muss man zwangsläufig eng bauen. Dafür gibt es ja, zwischendrin, Freiflächen.

  • War heute auch mal wieder in der HC und musste mich masslos über 2 Dinge ärgern:
    1) eine sinnlose Abschlepporgie von unzähligen Touri-Autos,die auf dem gepflasterten Mittelstreifen am Großen Grasbrook standen und niemanden behinderten


    2) Unsere Freunde von der USP ( Ultra Sankt Pauli <-- Fanclub) meinten,einige Fassaden u.a. großflächig am Kaiserkai mit ihren sinnfreien "Tags" verunstalten zu müssen.


    Ansonsten aber ein wunderschöner Tag.


    Weiss eigentlich jemand,wieso im Traditionshafen im Moment eine derartige Leere herrscht? Es war nicht ein Schiff anwesend :confused:

  • Weiss eigentlich jemand,wieso im Traditionshafen im Moment eine derartige Leere herrscht? Es war nicht ein Schiff anwesend :confused:


    Die meisten der Traditionsschiffe werden ja von ehrenamtlichen freiwilligen Helfern in Schuss gehalten. Ich koennte mir vorstellen, dass bei so einem tollen Wetter (wie Hamburg angeblich grade hat) und einem langen Osterwochenende die Leute ihr Schiff auch mal laufen lassen wollen und nicht nur in der Hafencity rumligen wollen. Vielleicht sind die alle "auf See" und kommen erst abends oder am Ende des langen Wochenendes wieder?

  • Die Saison beginnt erst Mitte/Ende April. Diese alten Schätzchen brauchen über den Winter viel Zuwendung und liegen noch größtenteils in Werfthäfen (z.B. in Harburg).

  • Eine sinnlose Abschlepporgie von unzähligen Touri-Autos,die auf dem gepflasterten Mittelstreifen am Großen Grasbrook standen und niemanden behinderten.

    Der Mittelstreifen ist zwar gepflastert, dennoch ist er Bestandteil der Straße. Wer von der Speicherstadt aus kommend in den Dalmannkai möchte, hatte durch die Falschparker das Nachsehen. Da der Dalmannkai wichtiges Verbindungsstück zum zukünftigen Überseequartier wird, ist die "Abschlepporgie" eine wichtige erzieherische Maßnahme.

  • Ja, wahrscheinlich hat man die Straßen extra so unmenschlich eng geplant, um Konflikte zu erzeugen, um einen Grund zu haben, Leute abzuschleppen und zu "erziehen". Was macht wohl der Tourist, der auf diese Weise zu "erziehen" versucht wurde? Bleibt weg. Und mit Recht, wie ich finde.

  • Auf deinem Bild sind ausschließlich Hamburger Autos zu sehen. Dass hier namentlich nur Touristen geredet wird, scheint daher schon unangebracht. Außerdem ist der Bereich für eine Haltebucht viel zu schmal. Das wird auch der Sportwagenfahrer auf deinem Bild gesehen haben. Jetzt frage ich: Was macht wohl der [...] (Sportwagenfahrer), der auf diese Weise zu "erziehen" versucht wurde? (Leistet sich beim nächsten Mal wieder seinen Wagen woanders abzuholen oder) bleibt weg. Und mit Recht, wie ich finde.

    Ja, wahrscheinlich hat man die Straßen extra so unmenschlich eng geplant


    Darauf muss man wohl nicht antworten. Urdeutsch, "wie ich finde".

  • Ich spreche von dem gepflasterten Bereich weiter nördlich auf Höhe Kühne & Nagel und der Haspa.Habe leider kein Foto gemacht sonst könnte ich beweisen,dass es zu diesem Zeitpunkt nur außerhamburgerische Kennzeichen waren.


    Dass dort vielleicht parken unter der Woche und an einem regulären WE icht erlaubt ist,sehe ich ein.Aber ein Auge zudrücken an einem sonnigen Ostersonntag hätte an dieser Stelle gut getan ;)

  • @Samuel


    Wenn Du mal #594 richtig liest, in dem Zitat geht es ausschließlich um Touris.


    Zum Begriff "unmenschlich eng": ich beziehe mich auf die durchschnittlichen Abmessungen des menschlichen Körpers und der von Menschen geschaffenen (ebenfalls auf den Abmessungen des menschlichen Körpers basierenden) fahrbaren Untersätze. Jeder Mensch benötigt zusätzlich um sich herum noch ein paar unsichtbare Zentimeter Privatsphäre, die kulturabhängig unterschiedlich sein kann. Dir als angehendem Architekten müsste dies doch geläufig sein, basieren doch die Abmessungen jedes Gebäude letztlich auf menschlichen Abmessungen. Der menschliche Körper ist in den letzten Jahrzehnten größer geworden. Das Design der fahrbaren Untersätze hat sich verändert, die Anzahl stark zugenommen. Stadtplanung muss all dies berücksichtigen, und IMHO sind die genannten alten Berliner Wohnstraßen daher menschengerechter als die engen Gassen in den Hamburger Neubauvierteln.

  • Parken in der HC

    Ich kann das Parkplatzthema in der Hafencity eh nicht nachvollziehen.
    Das HHLA-Parkhaus ist zu keiner Zeit auch mal annähernd zur Hälfte belegt.
    Die Menschheit ist schlicht zu stumpf auch nur zwei bis drei Meter zu Fuß zu gehen. :nono:
    An fehlenden Parkmöglichkeiten und schlechter ÖPNV-Anbindung mangelt es sicher nicht. Ich war am Freitag selbst dort und habe im vollkommen leeren Parkhaus geparkt, während die Leute in der HC quer auf den Bürgersteigen parkten.
    Aus diesem Aspekt heraus finde ich es sinnhaft die Straße enger zu gestalten. Ich denke, daß die Hafencity einen zukunftsgerichteten Ansatz bieten soll, der den Menschen und die Lebensqualität in einem modernen Stadtquartier noch vorne stellt und den Individualverkehr aus dem Fokus nimmt.

  • Exil-Ostfriese: Da kann ich Dir nur recht geben. Wer allen Ernstes meint, an einem Ostersonntag (!) mit seinem Auto direkt zur vielleicht grössten Baustelle Europas zu fahren, sollte sich nicht wundern, wenn die dortige Umgebung von "Falschparkern" befreit wird und er abgeschleppt wird. Dieser Egoismus mancher Autofahrer stört mich schon seit Jahren, Jeder hat immer seine Gründe, warum er gerade falsch parken müsse. Wenn einige dieser Menschen ein wenig mehr bereit wären, ein paar Meter aus einem Parkhaus zum Geschehen zu laufen, wären diese Abschlepp-Massnahmen gar nicht nötig. Ich war gestern auch in der HC (Fotos kommen noch....) und ich kann nur sagen, wer dort mit dem Auto hinmöchte, sollte unbedingt die Parkhäuser nutzen oder etwas weiter Abseits einen Parkplatz suchen.
    Am besten ist es eh mit den Öffenlichen Verkehrsmitteln .